Region Tirol – Ausgabe Dezember

REGION Telfs
SONNEN-FLÄCHE
Energieautonomie in Telfs
Die Marktgemeinde Telfs setzt auf Energieautonomie, Umweltschutz
wird seit Jahren großgeschrieben. Im Bereich der Sonnenenergie wurde
viel getan, hier nutzt die Gemeinde die optimale „Sonnen-Lage“.
M GEORG LARCHER
MÜHLEN AUF DER SPUR
Wer weiß eine frühere Mühle?
Seine Leidenschaft für die Mühlen
machen Johann Glatzl aus Haiming
zum Tiroler Mühlenpionier. Seit zwei
Jahren ist er dabei, die Mühlendatenbank
für Tirol zu erstellen. In Tirol
gab es an die 2.500 Objekte, Österreichweit
über 15.000. Viele sind verschwunden
und nur mehr Namen
wie Mühlweg, Mühlberg, Mühlgasse,
Mühlwiese usw. erinnern an sie. In
Tirol gibt es noch an die 100 bekannte
Mühlen, Sägen und Schmieden. In
einer Mühlendatenbank werden alle
Mühlen mit einem Bild und einer
Kurzbeschreibung angeführt. Momentan
ist er dabei, die Gegend rund
um Telfs nach Objekten abzusuchen.
Jetzt hofft Glatzl auf Hinweise aus
der Bevölkerung rund um Telfs, er
freut sich über Angaben und Bilder.
E-Mail: hans.glatzl@gmail.com
Als Mitglied des e5-Programms
setzt die Marktgemeinde
Telfs jährlich
viele Maßnahmen für die
Energieeffizienz und den Ausbau der
erneuerbaren Energien um. Sie steht
hinter dem energiepolitischen Programm
des Landes und will die Umsetzung
der Energieautonomie wo es geht
unterstützen. Vor allem im Bereich der
Sonnenenergie wurde in letzter Zeit
tatkräftig gearbeitet, hier zeigt sich die
MG Telfs mit seinen Tochterbetrieben als
eine beispielgebende Gemeinde.
Großes solares Potenzial
„RECHNET
MAN NUN EIN,
WAS WIR UNS AN
STROMEINKÄUFEN
SPAREN UND WAS WIR
FÜR DIE EINSPEISUNG
INS NETZ ERHALTEN,
REFINANZIERT SICH
DIE ANLAGE IN
ETWA SIEBEN BIS
ACHT JAHREN.“
GF Markus Huber
Würde man das gesamte solare Potenzial
von Telfs (150 GWh) mit Photovoltaikanlagen
nutzen, könnte man die
6.500 Telfer Haushalte über fünf Mal
mit Strom versorgen. „Die Energieautonomie
bis 2050 können wir nur erreichen,
wenn annähernd alle geeigneten
Dachflächen mit Photovoltaik
ausgestattet werden“, weiß DI Bruno
Oberhuber von Energie Tirol. Bei den
gemeindeeigenen Gebäuden geht Telfs
jedenfalls bereits mit gutem Beispiel
voran. 548 kWp Photovoltaik wurden
in den letzten Jahren auf der Eisarena,
dem Schwimmbad, dem Abwasserverband,
der Volksschule und Werkstätten
der Gemeindewerke errichtet. Zum
Vergleich: Das entspricht in etwa 3.300
m² und damit der Größe eines halben
Fußballfelds. Erzeugt werden damit in
etwa eine halbe Million Kilowattstunden,
mit denen wiederum ca. 550 TelferInnen
für ein Jahr mit Strom versorgt
werden könnten.
Wo geht der Strom hin?
Franz Wieland vom Abwasserverband:
„95 % des Sonnenstroms verwenden wir
selbst. Gemeinsam mit dem Strom, den
wir im BHKW aus Klärgas erzeugen, können
wir so drei Viertel unseres Strombedarfs
selbst decken.“ Bei der I.C.E. Sport
ArenA decken sich Stromverbrauch und
-produktion nicht ganz, etwa 20 % des
Stroms wird selbst verwendet, der Rest
wird ins Netz eingespeist. Im Telfer Bad
wurden 132.000 € in die Solaranlage
investiert, 34.000 € wurden durch eine
Förderung abgedeckt.
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MG Telfs/Dietrich, Johann Glatzl
REGION TIROL Dezember 2020
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