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Region Tirol – Ausgabe Dezember

Spannende Geschichten über lokale Produzenten, regionale Traditionen und vieles mehr.

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REGION Schwaz<br />

VON WASSERKRAFT<br />

und Verantwortung<br />

Die Verbund Hydro Power AG ist im Zillertal seit Jahrzehnten gut aufgestellt und<br />

stark im Tal verwurzelt. Über die Jahre ist die Verbindung des Unternehmens Verbund<br />

mit dem Tal und seinen Einwohnern gewachsen. Der sogenannte Talvertrag ist Ausdruck<br />

davon, dass das Unternehmen Verbund regional ebenso wie international agiert<br />

und sich seiner sozialen Verantwortung im Zillertal bewusst ist.<br />

M FLORIAN HAUN<br />

Mit Projekten für den Ausbau<br />

der Wasserkräfte des Zillertales<br />

befasste man sich<br />

schon seit Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts. Sie wurden jedoch während<br />

des Ersten Weltkrieges unterbrochen<br />

und erst später wieder aufgenommen. So<br />

entstanden die Projekte „Zillertaler Kraftwerke“<br />

und „Gerloskraftwerke“. Ende der<br />

1920er-Jahre wurde als Teil dieser Projekte<br />

der Bau des Kraftwerkes Bösdornau<br />

verwirklicht. 1930 ging Bösdornau mit<br />

2 Maschinensätzen und dem Zwischenwerk<br />

Tuxbach in Betrieb. 1934 erwarb<br />

die <strong>Tirol</strong>er Wasserkraftwerke AG (TIWAG)<br />

das Kraftwerk von der Zillertaler Kraftwerke<br />

AG und baute seine Leistung durch<br />

die Beileitung des Stilluppbaches aus.<br />

Schon während des Kraftwerkbaus wurde<br />

die Notwendigkeit der Errichtung<br />

von Speicherkraftwerken im hinteren<br />

Zillertal als Ergänzung der bestehenden<br />

Laufkraftwerke erkannt. Der Ausbau des<br />

schon früher bekannten Wasserkraftpotenzials<br />

wurde im Rahmen des reichsdeutschen<br />

Aufrüstungsprogrammes<br />

1939 begonnen. Schon der damalige<br />

Rahmenausbauplan sah die Errichtung<br />

eines Oberstufenkraftwerkes mit einem<br />

Jahresspeicher vor. Von 1939 bis 1948<br />

wurde von der TIWAG die Unterstufe des<br />

Gerloskraftwerkes mit dem Wochenspeicher<br />

Gmünd errichtet. Die Nutzung der<br />

Wasserkraft der Zillertaler Alpen wurde<br />

DIE SCHLEGELS STAUMAUER ist 725 Meter lang und 131 Meter hoch<br />

und ein Touristenattraktion.<br />

1947 im 2. Verstaatlichungsgesetz an<br />

eine Sondergesellschaft von Verbund,<br />

die damalige Tauernkraftwerke AG, übertragen.<br />

Da die Aktien der TIWAG im Eigentum<br />

der Alpen-Elektrowerke AG standen und<br />

Rückstellungsverfahren noch abzuwarten<br />

waren, wurden die beiden Kraftwerke<br />

Bösdornau und Gerlos erst 1953<br />

ins Eigentum dieser Sondergesellschaft<br />

übertragen. Als sie 1963 mit dem Bau<br />

einer Oberstufe zum Kraftwerk Gerlos<br />

begann, war der erste Schritt zum Ausbau<br />

der Wasserkraftnutzung im Zillertal<br />

durch Verbund getan. Die Ausbaupläne<br />

aus den 1920er-Jahren wurden optimiert<br />

und 1965 wurde mit den Bauarbeiten<br />

für die Speicherkraftwerke<br />

Zemm-Ziller mit den Kraftwerken Roßhag<br />

und Mayrhofen begonnen. Mit der<br />

Fertigstellung des Speichers Zillergründl<br />

und dem Pumpspeicherkraftwerk Häusling<br />

im Jahr 1987 war die leistungsstärkste<br />

Speicherkraftwerksgruppe Österreichs<br />

vollendet.<br />

❙<br />

<br />

DER STAUSEE ist ein beliebtes<br />

Ausflugsziel und Ausganspunkt<br />

für zahlreiche Wanderungen<br />

im hinteren Zillertal.<br />

<br />

TOURISMUS UND<br />

TALVERTRAG<br />

Die Schlegeissperre in Ginzling<br />

mit einer Länge von 725<br />

Metern und einer Höhe von<br />

131 Metern hat sich zum beliebten<br />

Ausflugsziel bzw. zur<br />

Touristenattraktion entwickelt.<br />

Interessierte können<br />

auch das Innenleben der<br />

Staumauer in einer einstündigen<br />

Führung erkunden.<br />

Ende der 60er-Jahre wurde<br />

zwischen der damaligen<br />

Tauernkraftwerke AG und<br />

dem Land <strong>Tirol</strong> der erste Talschaftsvertrag<br />

unterzeichnet.<br />

Es handelt sich dabei<br />

um jährliche Zahlungen von<br />

Verbund für das Zillertal in<br />

der Höhe von ca. € 1,4 Millionen.<br />

Dieser Betrag wird<br />

vorwiegend für Schäden im<br />

Zusammenhang mit dem Ziller<br />

bzw. seinen Zulaufbächen<br />

und auch für soziale Zwecke<br />

verwendet. Mit dem aktuellen<br />

Projekt „Tuxbachüberleitung“<br />

wird sich die Summe<br />

für den Talvertrag ab dem<br />

nächsten Jahr erhöhen.<br />

Florian Haun<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

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