08.12.2020 Aufrufe

Aufschlag

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 Aufschlag

Ende der Beschaulichkeit

Netzhoppers drehen

sportlich und medial

an vielen

Stellschrauben

In der beschaulichen brandenburgischen

Gemeinde Bestensee

beginnt eine neue Zeitrechnung.

Zwölf Jahre lang hat der Serbe

Mirko Culic, der als Zuspieler

260 Länderspiele für das frühere

Jugoslawien bestritt, den Verein

im Landkreis Dahme-Spreewald

geprägt, nun hat sich der

57-Jährige ins Management zurückgezogen.

Sein Nachfolger

Christophe Achten (s. auch Info-Box)

hat südlich der Kreisstadt

Königs Wusterhausen

gleich für frischen Wind gesorgt,

gestützt auch auf eine

gute vergangene Saison, in der

beim Abbruch ein sicherer Playoff-Platz

7 zu Buche stand.

Das hat Lust auf mehr gemacht.

An dieses neue Hoch

wollen die Netzhoppers nun anschließen

– mit von 12 auf 13

Spieler erweitertem Kader, der

allerdings stärker umgebaut

werden musste als erwünscht.

Geblieben ist nur ein Quintett.

Von den sieben Abgängen wiegen

aber nur vier schwer, und

zwei davon sind herbe Verluste:

Der kanadische Diagonalangreifer

Casey Schouten (jetzt Tschechien)

kam 2018 als unbeschriebenes

Blatt aus Finnland und

wurde eine ganz große Nummer

in der Bundesliga, war zuletzt

Topscorer. Und sein Landsmann

Luke Herr (jetzt Holland), sogar

drei Jahre lang in der Landkost-

Arena, setzte ihn als Zuspieler

immer wieder bestens ein.

MIRKO CULIC NUN IM KW-MANAGEMENT

Christophe Achten ein Bessermacher

Mittelblocker James Weir (hinten), hier mit Leon Dervisaj, der

mittlerweile bei der SVG Lüneburg spielt, kommt aus Rottenburg,

wie sein Coach Christophe Achten. Foto: imago

Dass er große Fußstapfen

ausfüllen kann, hat der neue

KW-Trainer Christophe Achten

in der vergangenen Saison

beim TV Rottenburg als Nachfolger

von Dauercoach Hans-

Peter Müller-Angstenberger

bewiesen. Da formte er aus einem

Punktelieferanten ein

konkurrenzfähiges

Team, das ins Pokal-

Halbfinale einzog

und beim Abbruch

noch Chancen auf

die Playoffs hatte.

Durch Rottenburgs

Rückzug

wurde der 42-Jährige

frei und fackelte beim Angebot

aus Bestensee nicht lange.

Dort will er nun nicht nur

das Erbe von Mirko Culic verwalten,

sondern neue, eigene

Akzente setzen.

Der gebürtige Belgier, der auch

Co-Trainer seines Landes

ist, hatte seine

Qualitäten auch in

Finnland nachgewiesen,

machte

dort aus Abstiegskandidat

Raision

Loimu einen

Playoff-

Anwärter. re

Wie gut und schnell diese Lücken

geschlossen werden können,

bleibt abzuwarten. Der bisher

solide Mittelblock mit

Uchenna Ofoha und Simon

Guerra Uteau sollte durch die

Neuzugänge dagegen nicht an

Qualität verloren haben.

Auch die schon eingeleitete

professionellere Außendarstellung

wurde in den sozialen Medien

weiter vorangetrieben. In

diesem Bereich macht sich auch

Ex-Nationalspieler Dirk Westphal

stark, stellte auf Facebook

die Neuzugänge in längeren Interviews

vor. „Nebenbei“ ist der

Gewinner der WM-Bronzemedaille

von 2014 weiter ein absoluter

Leistungsträger. Der Außenangreifer

(34) war zuletzt

Fünfter in der Liste der Bundesliga-Topscorer.

Neben ihm ist

Urgestein Theo Timmermann

im achten Jahr unverzichtbar.

DIE NEUEN:

Byron Keturakis: Der kanadische

Zuspieler soll Luke Herr

ersetzen. Der 24-Jährige kommt

aus der französischen Liga (Narbonne)

und hat auch schon einige

Länderspiele absolviert.

Mit dieser internationalen Erfahrung

sowie einem guten Aufschlag

soll er den Netzhoppers

auf die Sprünge helfen.

James Jackson: Der 2,03 Meter

große Kanadier (24) soll sich

auf der Königsposition Diagonalangriff

etablieren. Allerdings

hat er erst 17-jährig

mit Volleyball angefangen,

sodass wohl mehr

von seinem Konkurrenten

zu erwarten ist.

Johannes Mönnich: Der

junge Diagonalangreifer, der

demnächst 23 Jahre alt wird, ist

dem neuen Coach Christophe

Achten aus Rottenburg gefolgt.

Dorthin ging der Ex-Junioren-

Nationalspieler 2017 vom VCO

Berlin und schaffte in der letzten

Saison den endgültigen

Durchbruch.

James Weir: Auch den Mittelblocker

(25) hat der Coach aus

Rottenburg mitgebracht, schon

dort war er einer seiner Wunschspieler.

Der australische Nationalspieler,

ein gebürtiger Kanadier,

hatte dort einen starken

Bundesliga-Einstand und war

maßgeblich an der guten Saison

der Schwaben beteiligt.

Jakub Kovác: Der slowakische

Mittelblocker, seit zwei

Jahren fester Bestandteil des

Nationalteams, spielte 2019 eine

starke EM und ist wohl der KW-

Königstransfer. Aktuell kommt

der 23-Jährige aus Finnland,

spielte aber auch schon in Belgien

und sogar in Italiens Serie

A (Top Volley Cisterna).

Yannick Goralik: Nach drei

Jahren in Bühl, wo der Mittelblocker

seit dem Wechsel vom

VCO Berlin eher enttäuschte,

will der gebürtige Berliner (2,06

m groß) nun nahe der Heimat

durchstarten.

Karli Allik: Der estnische Außenangreifer

mit Stärken in der

Annahme gab schon einmal in

Düren ein Bundesliga-Gastspiel

(2017/18). In der Heimat gewann

der 24-Jährige schon Meisterschaft

und Pokal.

Levin Gust: Nach einer Saison

beim VCA Niederösterreich

kehrte das Eigengewächs (21) als

zweiter Libero hinter Kamil Ratajcak

zurück. re

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!