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Aufschlag

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8 Aufschlag

„Wir sind jetzt wieder in

Schwierige

Vorbereitung nach

langer Pause geprägt

von Verletzungen

wichtiger Spieler

Viele Bundesliga-Konkurrenten

waren auf dem Transfermarkt

trotz Corona-Krise wesentlich

aktiver, als es die SVG Lüneburg

mit gestutztem Etat sein konnte.

Trainer Stefan Hübner hat

sich nicht zuletzt deshalb dazu

entschieden, junge, deutsche

Spieler verstärkt zu fördern und

mit der Übertragung von mehr

Verantwortung zu fordern. Das

Interview:

Herr Hübner, Corona überschattet

weiter alles, der Volleyball-Bundesliga

steht eine

schwierige Saison bevor – wie

schwierig wird sie speziell für

die SVG?

Stefan Hübner: Der Trainingsalltag

läuft inzwischen

ziemlich normal, man hat sich

ein bisschen an die Gegebenheiten

gewöhnt. Am Spieltag wird

es sich aber speziell in der Gellersenhalle

anders anfühlen. Der

Energieaustausch mit den Fans,

dieses gegenseitige Hochschaukeln

fehlt.

Wie sehr hat die Pandemie

denn die Vorbereitung beeinflusst?

Den Trainingsbetrieb selbst

gar nicht so sehr. Aber wir haben

weniger Testspiele gemacht

als sonst, sind kaum gereist.

Und mit dem Team haben wir

ansonsten auch relativ wenig

unternommen.

Zu allem Überfluss störten

dann längere Ausfallzeiten den

Übungsbetrieb. Dalton Solbrig

kam mit einer Verletzung, Leon

Dervisaj und Viktor Lindberg

verletzten sich im Training.

Das war natürlich sehr unglücklich.

Ein Grund war wohl

die lange Pause im Sommer, als

auch die Fitness-Center zeitweise

geschlossen waren und einige

weniger Krafttraining machen

konnten als sonst. Gut,

dass wir so früh angefangen haben

wie nie und deshalb viel Zeit

hatten.

Sie selbst waren auch eine längere

Zeit ganz oder teilweise

krank außer Gefecht, haben

quasi im Home-Office versucht,

den Kontakt zum Team

zu halten. Wie muss man sich

das vorstellen?

Ein kleiner Vorteil der Corona-Zeit

ist, dass alle gelernt haben

mit Dingen wie Videokonferenzen

umzugehen und dass

sich die Technik dafür weiterentwickelt

hat. So konnten wir

Videokonferenzen machen – die

Jungs in der Halle, ich zu Hause.

Und ich war immerhin noch

in der Lage, Trainingspläne zu

erarbeiten, die dann das Team

mit den Co-Trainern gut

umgesetzt hat. Trotzdem

war das schon ein komisches

Gefühl in dieser

wichtigen Phase.

Wirkt eigentlich die Endphase

der letzten Saison noch nach?

Wie bekommt man sieben Niederlagen

am Stück aus den

Köpfen?

Erfolgserlebnisse helfen...

...da waren die Testspiele nicht

sehr ermutigend.

Ja, vor allem der letzte Test

gegen Giesen fühlte sich nicht

gut an, auch, weil Giesen unser

letztes Spiel der alten Saison

und schlecht war. Aber mit ein

bisschen Abstand habe ich für

mich auch festgestellt: Ich muss

meine Ansprüche herunterschrauben.

Wir kommen aus einer

missratenen Rückrunde, haben

die Mannschaft zur Hälfte

verändert und insgesamt verjüngt.

Und andere – nicht nur

Berlin, Friedrichshafen und

Frankfurt oder auch Düren – haben

ganz andere, auch finanzielle

Möglichkeiten. So haben sich

Herrsching und Giesen gut entwickelt,

was ja für den Volleyball

und die Bundesliga gut ist. Aber

wir sind nun wieder in einer Underdog-Position.

Welche Lehren wurden aus

2019/20 gezogen, als ja gerade

in schwierigen Situationen echte

Leader fehlten?

Die erste Saisonphase lief ja

sehr gut – was uns vielleicht

dazu verführt hat, uns ein wenig

zurückzulehnen. Es haben sich

ein paar Dinge eingeschlichen,

die wir nicht richtig wahrgenommen

haben. Da wollen wir

jetzt wachsamer sein und noch

konsequenter daran arbeiten,

was wir spielen wollen und was

unser Spiel ausmachen soll.

Sie wollten zum Beispiel mehr

unterschiedliche Typen und

mehr Kommunikation auf dem

Feld. Können die Neuzugänge

dafür sorgen?

Alle haben sich gut eingelebt

und es sind jetzt Typen dabei,

die mehr Feuer haben. Man

darf aber nicht vergessen: Das

sind alles keine Überflieger,

sondern Leute, die wir im Rahmen

unserer Möglichkeiten ho-

SVG-Trainer Stefan

Hübner.

Foto: be

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