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Gemeinde Insider Dezember 2020 / Jänner 2021

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Präsidium<br />

BRIEF DES PRÄSIDENTEN<br />

Liebe <strong>Gemeinde</strong>mitglieder!<br />

Der sogenannte zweite harte Lockdown ist überstanden. Aber eine weitere<br />

Phase großer Entbehrungen hat begonnen. Noch immer ist das Infektionsgeschehen<br />

sehr hoch. Als ich diese Zeilen schreibe, sind leiden einige<br />

<strong>Gemeinde</strong>mitglieder an Covid-19, es gibt auch Hospitalisierungen.<br />

Allen Erkrankten wünsche ich Refua Shlema, rasche und vollständige<br />

Genesung!<br />

Leider hat unsere <strong>Gemeinde</strong> auch Todesfälle infolge von Infek- tionen<br />

mit dem Coronavirus zu beklagen. Baruch Dayan HaEmet! Allen Mitgliedern,<br />

die sich aufgrund der Coronasituation in wirtschaftlich existenzielle<br />

Schwierigkeiten geraten sind, weise ich auf den Akuthilfe-Fonds<br />

der Kultusgemeinde hin. Alle Informationen zur finanziellen Unterstützung<br />

finden Sie auf www.ikg-wien.at/akuthilfe bzw. erhalten Sie bei der<br />

Corona-Hotline der IKG unter Tel. 01/ 531 04–700 Auskunft.<br />

Unterstützung für unsere Eltern- und Großelterngeneration<br />

In den vergangenen drei Wochen fand wieder eine großangelegte Anrufaktion<br />

statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ESRA und der<br />

IKG sowie Mitglieder des Kultusvorstands und Freiwillige der Jüdischen<br />

österreichischen HochschülerInnen, von WIZO und Ohel Rahel<br />

haben fast 2.000 <strong>Gemeinde</strong>mitglieder ab einem Alter von 65 Jahren<br />

kontaktiert, um etwaige Fragen zu beantworten, Notfallnummern<br />

und Kontaktdaten von Zustelldiensten durchzugeben oder auch einfach<br />

nur ein Gespräch zu führen und in Kontakt zu bleiben. Professionell<br />

vorbereitet und begleitet wurde dieses Projekt von Dr. Nestor Kapusta,<br />

ärztlicher Leiter von ESRA, Mag. Sandra Uri-Sudwarts von der IKG-<br />

Nachbarschaftshilfe.<br />

כל ישראל ערבים זה לזה<br />

Kol Israel Arevim Se La-Se<br />

„Alle Juden und Jüdinnen sind füreinander verantwortlich“, lautet ein<br />

Prinzip aus der Tora, das uns in der <strong>Gemeinde</strong>arbeit als Wegweiser dient.<br />

Die Mitarbeiter und Freiwilligen haben dieses Prinzip – nicht zum ersten<br />

Mal während dieser Pandemie – eindrucksvoll befolgt. Vielen Dank<br />

GS Benjamin Nägele und seinem Team für die Koordination und allen<br />

beteiligten Helferinnen und Helfern für diesen Einsatz für unsere Elternund<br />

Großelterngeneration!<br />

Die kurz bevorstehende Zulassung von Impfstofen macht Hofnung.<br />

Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass es bis zum Ende der Pandemie<br />

noch mehrere Monate dauern wird. Wir alle können durch unser<br />

Verhalten, durch das Einhalten der Vorsichtsmaßnahmen weiteres Leid<br />

vermeiden. Halten Sie Abstand, tragen Sie eine eng anliegende Schutzmaske,<br />

wenn Sie anderen Menschen begegnen und bleiben Sie unbedingt<br />

zu Hause, wenn Sie Krankheitssymptome verspüren. Wenn Sie mindestens<br />

drei Personen täglich kontaktieren könnten und bei zukünftigen<br />

Hilfsaktionen mitmachen möchten, melden Sie<br />

sich unter Corona-Hotline@ikg-wien.at oder Tel.<br />

01/531 04–700. Gemeinsam werden wir diese<br />

Krise meistern!<br />

Politische Lage<br />

Antisemitische Übergrife in Graz und Wien, der Terroranschlag vom 2.<br />

November und die Corona-Pandemie sind weiterhin die bestimmenden<br />

Themen. In Zusammenhang mit den Polizeirazzien gegen mutmaßliche<br />

Mitglieder der Muslimbruderschaft hat ein Verdächtiger, der an der<br />

Universität Salzburg beschäftigt ist, ein unerhörtes Ablenkungsmanöver<br />

versucht. Die Razzien gegen mutmaßliche Islamisten verglich er mit der<br />

Pogromnacht im November 1938 und der Unterdrückung der Uiguren<br />

in China. Die Kultusgemeinde hat diese versuchte Täter-Opfer-Umkehr<br />

nicht nur öfentlich verurteilt sondern in einem Schreiben an den Rektor<br />

der Uni Salzburg Konsequenzen für diesen Herrn eingefordert. Dabei<br />

geht es mir nicht ausschließlich um die Verharmlosung der Pogromnacht,<br />

also den Vorabend der Shoah, sondern auch darum, dass endlich<br />

aufrichtig mit dem Problem des Islamismus umgegangen wird – und<br />

auch Wölfen im Schafspelz kein Raum für die Verbreitung ihrer Ideologie<br />

geboten wird.<br />

Auch im Bereich der Parlamentsparteien hat sich wieder einiges getan:<br />

Der FPÖ-Generalsekretär erklärte die „Distanziererei“ von den rechtsextremen<br />

Identitären für beendet. Die FPÖ ist somit wieder auch ganz<br />

offiziell der politische Arm von Extremisten.<br />

Statut adaptiert, Budget <strong>2021</strong> beschlossen<br />

Da der Kultusvorstand bisher Beschlüsse nur bei physischer Anwesenheit<br />

der Mehrzahl seiner Mitglieder oder schriftlich per Umlaufbeschluss<br />

fassen konnte, hat unser <strong>Gemeinde</strong>parlament mit 17 von 23 möglichen<br />

Stimmen Anfang November eine Anpassung des IKG-Statuts beschlossen.<br />

Der neue Paragraph 23a lautet: „In Zeiten von Pandemien oder vergleichbarer<br />

außerordentlicher Umstände, die ein physisches Zusammentreten<br />

des Kultusvorstandes für mehr als einen Monat verunmöglichen,<br />

kann der Kultusvorstand beschließen, dass seine Sitzungen über Videokonferenz<br />

bis zu einem Beschluss über die Beendigung dieser besonderen<br />

Maßnahmen abgehalten werden. […]“<br />

Um bei Sitzungen per Videokonferenz die <strong>Gemeinde</strong>mitglieder bestmöglich<br />

zu informieren wurde die entsprechende Bestimmung um folgende<br />

Regelung ergänzt: „Sitzungen gemäß § 23a sind nicht öfentlich<br />

zugänglich; die Diskussion ihrer öfentlichen Tagesordnungspunkte hat<br />

ein Mitglied der Redaktion des <strong>Insider</strong> (§129) direkt zu verfolgen und<br />

darüber den Mitgliedern der Kultusgemeinde in geeigneter Weise zu berichten.“<br />

Durch diese Statutenänderung konnte trotz Lockdown das Budget<br />

<strong>2021</strong> behandelt werden. Der Entwurf der Finanzkommission, den<br />

diese in zwei Lesungen fertiggestellt hat, wurde allen Kultusvorstehern<br />

zur Einsichtnahme im Generalsekretariat vorgelegt und letztlich in einer<br />

mehrstündigen Videoschaltung des Kultusvorstands debattiert und<br />

mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen. Es handelt sich erneut um ein<br />

ausgeglichenes Budget mit einem Volumen von rund 17,86 Millionen<br />

Euro. Die Redaktion des <strong>Insider</strong> berichtete per Newsletter und in dieser<br />

Zeitungsausgabe. Bedanken möchte ich mich insbesondere bei GS<br />

Klaus Hofmann und dem Vorsitzenden der Finanzkommission KV Elie<br />

Rosen, aber auch bei den vielen konstruktiv Beteiligten.<br />

Chanukka ist ein Feiertag der Hofnung! Möge das Licht<br />

die Finsternis erhellen, auf der Chanukkia ebenso wie auf der ganzen<br />

Welt. Seien Sie gesund! Ihr Oskar Deutsch<br />

www.ikg-wien.at 3

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