Gemeinde Insider Dezember 2020 / Jänner 2021

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Bitachon WIR SIND FÜR SIE DA - FÜR IHRE SICHERHEIT! Wir alle mussten vor wenigen Wochen vom verheerendsten Terroranschlag in Wien seit über 30 Jahren erfahren. Einige haben ihn aus den Fenstern ihrer Wohnungen oder auf der Straße miterlebt, andere erfuhren im Laufe des Abends des 02. November 2020 über soziale Medien, Nachrichtensendungen oder -websites von den sich überstürzenden Ereignissen im ersten Wiener Gemeindebezirk. WIR HABEN ES GEWUSST Für die Älteren wurden Erinnerungen wieder ins Bewusstsein gerufen. An die schrecklichen Attentate einer palästinensischen Terrororganisation in den frühen 1980er- Jahren auf jüdisches Leben in Wien, den Flugbetrieb nach Israel und politischen Aktivismus für Israel, sowie den Schrecken, den ein rechtsextremer Terrorist in den 1990er- Jahren verbreitete. Für die Jüngeren wurde schmerzliche Gewissheit, dass Terror nicht nur im Ausland und in den Geschichtsbüchern geschieht, sondern auch uns jederzeit trefen kann. Doch wir alle können nicht behaupten, dass wir damit nicht rechnen konnten. Seit Jahrzehnten werden wir in erschreckender Regelmäßigkeit daran erinnert, dass terroristische Angrife auf unsere Gesellschaft, und leider auch auf unsere jüdischen Gemeinden, nach wie vor zu unserer Realität dazugehören. Gerade wir als jüdische Gemeinde leben ständig im Bewusstsein um diese Gefahr, auch wenn sie vielleicht in den vergangenen Jahren nicht so stark wahrgenommen wurde. WIR SIND VORBEREITET G’tt sei Dank ist sich die jüdische Gemeinde schon seit langer Zeit der Gefahr bewusst und tut ihr Möglichstes, um das Risiko einer Gefahr für jüdisches Leben so gering wie möglich zu halten. Der Sicherheitsapparat der Israelitischen Kultusgemeinde, und mit ihm der Verein Bitachon, ist ständig darum bemüht, das Sicherheitsniveau der Einrichtungen der Gemeinde und aller Mitglieder noch weiter zu erhöhen. Denn unser Ziel war und ist, jüdisches Leben soweit es irgendwie geht zu ermöglichen und zu fördern. Sollten Sie, als Betreiber einer Synagoge, eines Vereins, einer Schule, etc. wissen wollen, wie man sich im Fall des Falles bestmöglich schützen kann und Interesse an einer Sicherheitsschulung haben, wenden Sie sich bitte an office@bitachon.at! WIR MACHEN WEITER; UND WIR SIND VORSICHTIG Deshalb rufen wir Sie einerseits dazu auf, noch wachsamer zu sein als bisher. Nehmen Sie sich unsere Hinweise und Ratschläge, sowie die Empfehlungen und Anweisungen der Sicherheitsbehörden und der IKG zu Herzen! Schließen Sie Türen aller jüdischen Objekte, Synagogen, Schulen, Geschäfte und Restaurants, wann immer es geht, auch wenn es heiß ist, oder Sie mehrmals ein- und ausgehen müssen. Lassen Sie niemanden in jüdische Objekte, den Sie nicht kennen! Vermeiden Sie Menschenansammlungen, insbesondere in der Nähe jüdischer Objekte, aber auch ganz generell. Melden Sie Verdächtiges – der Sicherheitszentrale der IKG (01/369 85 26) sowie der Polizei. Halten Sie sich an Anweisungen des Sicherheitspersonals! Teilen Sie der Organisationsabteilung der IKG jedes Gebet und jede Veranstaltung mit, die Sie organisieren und binden Sie diese auch in ihre Planungen ein. Doch wir rufen Sie andererseits dazu auf, das jüdische Leben weiterzuleben, vor allem nach Corona. Besuchen Sie die Synagogen und Schulen, nehmen Sie an Kulturveranstaltungen teil, schicken Sie Ihre Kinder in jüdische Schulen und Kindergärten und begehen Sie Ihre Feiern. Je mehr, desto besser! Doch seien Sie dabei bitte vorsichtig! Ihr Verein Bitachon, um Ihre Sicherheit bemüht ISRAELITISCHE KULTUSGEMEINDE WIEN 3. Kerze am 12. 12. 2020, 18:00 DELICIOUS DISHES – JEWISH COOKING CLASS mit Starkoch Tom Franz (online) 4. Kerze am 13. 12. 2020, 16:00 CHANUKKA DRIVE-IN FAMILY SPECIAL Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Club Chai, Chabad House, Ohel Avraham Synagoge und der Jugendabteilung der IKG Wien statt. Siehe dazu auch Seite 48. (Infos: www.bethalevi.org/ chanukka2020) 34 insider Dezember 2020 / Jänner 2021 www.bitachon.at | office@bitachon.at | +43 1 2351018 6. Kerze 15.12.2020, 18:00 ONLINE KERZENZÜNDEN UND CHANUKKA BEITRAG aller Jugend- und Studierenden Organisationen. 7. Kerze am 16. 12. 2020, 18:00 JIDDISCH FÜR ANFÄNGER CHANUKKA-SPECIAL Von Mazl bis Shlemazl mit Roman Grinberg (online) 8. Kerze am 17. 12. 2020, 18:00 SHLOMOS CHANUKKA- WUNDERLAMPE (Bubales Puppentheater) Die Jugend- und Kulturabteilung lädt gemeinsam mit dem Rabbinat zu einer Puppenkomödie für die ganze Familie ein. Davor gemeinsames Kerzenzünden mit Oberrabbiner Jaron Engelmayer und Oberkantor Shmuel Barzilai. (online unter www.bubales.de/wien) CHANUKKA-PROGRAMM DER IKG Die Online-Veranstaltungen finden Sie, wenn nicht anders angegeben unter www.ikg-wien.at | fb#IKG.Kultur| fb#JUKO Wien ISRAELITISCHE KULTUSGEMEINDE WIEN
In Partnerschaft mit: WIZO HERZLS TÖCHTER - 100 JAHRE WIZO - WIENER FRAUEN FÜR ISRAEL 1 0 0 J A H R E W I Z O Liebe Freundinnen und Freunde der WIZO! Selbst in diesen schwierigen Zeiten dürfen wir auf Erfolge stolz sein. World WIZO feiert 2020 ihr hundertjähriges Bestehen, was schon zu Beginn des Jahres – wir haben hier berichtet – gebührlich in Israel gefeiert wurde. WIZO Österreich wurde im Jahr 1921 gegründet. Wir blicken voller Freude auf eine bemerkenswerte Geschichte und auf die hervorragenden Errungenschaften zurück, die durch eine Ausstellung im Jüdischen Museum Wien gewürdigt werden sollen. Deshalb wollen wir hier auf die Ursprünge der WIZO eingehen und in einem kurzen Abriss zeigen, wie alles begann. Mit der Balfour-Deklaration von 1917 erklärte das British Empire sein Einverständnis zur Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk. 1918 reisten Rebecca Sieff, Tochter russischer Einwanderer, die in England Marks & Spencer gegründet hatten, Vera Weizmann, in Russland geborene Ärztin, die in der Schweiz studiert hatte, nun in England lebte und mit dem späteren ersten Präsidenten des Staates Israel, Chaim Weizmann, verheiratet war, und Edith Eder, studierte Psychologin, Lehrerin und großartige Rednerin, mit ihren Ehemännern in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Dort waren sie erschüttert von den Zuständen im Yishuv, den jüdischen Siedlungen. Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich die jüdische Bevölkerung, gequält von Vertreibungen durch die Osmanen und Hunger, in einer mehr als schrecklichen Lage. Die Frauen traten aus dem Schatten ihrer Männer und beschlossen, aktiv und eigenständig Hilfe zu leisten. 1920 luden Rebecca (Becky), Vera und Edith, unsere Gründungsmütter, die Vertreterinnen der sich mittlerweile konstituierenden Föderationen nach London, um sich international zu organisieren. Am 12. Juli 1920 wurde dann dort die Women’s International Zionist Organisation, kurz WIZO, gegründet. Das Wohlergehen von Frauen und Kindern und die Errichtung einer nationalen Heimstätte galten als ihre wichtigsten Ziele. und Jerusalem wurden erste Beratungsstellen für junge Mütter mit Säuglingen ins Herzls Töchter Wiener Frauen für Israel 18. Nov. 2020 – 14. März 2021 Judenplatz 8, Wien 1 · So – Do 10 – 18 Uhr, Fr 10 – 14 Uhr · www.jmw.at Leben gerufen, wodurch die Säuglingssterblichkeit signifikant sank. In einer neuen Schwesternschule fanden weggelegte Säuglinge ein Zuhause, Landwirtschaftsschulen für Mädchen wurden eingerichtet, der erste Spielplatz in Israel wurde von WIZO in Haifa gebaut. 1926 eröfnete die WIZO die erste Kindertagesstätte (Daycare Center) in Tel Aviv. Diese Kindertagesstätten bilden noch heute, neben all den anderen sozialen und pädagogischen Einrichtungen der Organisation, die Herzstücke der WIZO. W I Z O WOMEN’S INTERNATIONAL ZIONIST ORGANISATION 1898 fand in Österreich, im Beisein Theodor Herzls, der II. Zionisten-Weltkongress statt, im Rahmen dessen auch die Frauen aktives und passives Wahlrecht erhielten – ein damals revolutionärer Fortschritt. Das ermutigte die Damen, sich der zionistischen Bewegung aktiv anzuschließen, und so entstand der Zionistische Frauenverein, der Wohltätigkeit, Traditionswahrung, Familie und Verbreitung zionistischer Ideen zu seinen Agenden erklärte. Wichtig war auch die Vorbereitung junger Mädchen auf ihre Alija. Die frühen Zionistinnen machten den Zionismus zur National- und Kulturbewegung. 1921 fand parallel zum XII. Zionistischen Weltkongress in Karlsbad die erste internationale WIZO-Konferenz statt, während derer WIZO Österreich gegründet wurde. Erste Präsidentin der WIZO Österreich wurde Erna Patak, geborene Eisenmann. Sie war bereits Mitbegründerin des Zionistischen Frauenvereins in Wien gewesen, wo sie lebte und einen Salon führte. Sie ließ sich 1909 scheiden und widmete ihr Leben dem Zionismus und der Wohltätigkeit. 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, überlebte die Grauen, sodass sie 1947 nach London und 1949 schließlich nach Israel emigrieren konnte, wo sie bis zu ihrem Tod 1955 lebte. Die Ausbildung von Frauen zur Aufbauarbeit in Israel war für WIZO in den Gründungsjahren vorrangig. In Tel Aviv, Haifa 1925 erhielt die Zentralstelle für Kulturarbeit der WIZO ihren Sitz in Wien, wodurch die Bedeutung Wiens für den Zionismus weiter gestärkt wurde. WIZO leistete wesentliche Pionierarbeit in sozialen Belangen und im Bildungsbereich, spielte von Beginn an eine bedeutende Rolle für die Emanzipation der jüdischen Frau und ist bis heute eine tragende Säule der israelischen Gesellschaft. Mag. Cathy Heller BITTE HELFEN SIE UNS ZU HELFEN! JEDE SPENDE HILFT! WIZO – Internationale Organisation Zionistischer Frauen IBAN AT10 1400 0100 1066 1108 www.ikg-wien.at 35
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