44 Gesucht: Zuzüger mit fester Wohnsitznahme,mehrheitlich im Homeoffice arbeitendDavos Klosters «Wohnen und Arbeiten» – der Wandel in einerdigitalisierten Welt. Eine vielschichtige Zeitenwende.Text: Patrik WagnerBild: Michael BergerCorona ist auch eine Chance, die es zunutzen gilt. Das Homeof ce ermöglicht es.Homeof ce und Onlinekonferenzen dürftenauch nach der Corona-Krise die Arbeitsweltprägen. 73 Prozent der Firmen, die in derPandemie verstärkt auf das Arbeiten vonzu Hause setzen, planen, wie eine Umfragedes Münchner Ifo-Instituts unter knapp 800Personalleitern ergab, künftig mehr davonanzubieten. Ökonomen sprechen von einemdauerhaften Durchbruch. Der Trend zumHomeof ce ist eine Chance für das Umlandder grossen Metropolen – gerade auchfür Davos Klosters, das davon nachhaltigpro tieren kann. Die Nähe zu den AgglomerationenZürich und St. Gallen sowieins Bündner-/St. Galler Rheintal gilt es zunutzen. Davon ist der Wildmannli-Wiitblicküberzeugt - wenn jeder Zweitwohnungsbesitzermehr verlängerte Wochenende plantund seinen Freitag und Montag in DavosKlosters in seinem Zweitheim arbeitendverbringt.Life-Science-OrtWer nur noch zwei Mal die Wocheins Büro kommen muss, wird auch weitere«Ökonomensprechenvon einemdauerhaftenUmbruch».Ruhig, aber dochzentral fürs Wohnenund Arbeiten gelegenZu den Gemeinden, die wegendes Homeof ce-Trend laut IAZI-Experten im Aufwind sind, zählenunter anderem etwa Ayent VS,Kaisten AG oder Fully VS. Aberauch Berneck SG, Täuffelen BEund Schmitten FR oder in MuriAG, Aadorf TG oder Châtel-Saint-Denis FR.. Aber auch hochpreisigeGemeinden wie MännedorfZH, Erlenbach ZH, EnnetbadenAG, Kilchberg ZH oder Zug dürftenpro tieren. Das IAZI hat Top-Standorte für das Leben in derneuen Normalität von Homeof ceermittelt. Diese sind im Mittellandu.a. Männedorf ZH, ErlenbachZH, Hergiswil NW, BeckenriedNW, Stans NW, Uitikon ZH, EnnetbadenAG, Ennetbürgen NW,Kilchberg ZH, und Zug.Gefahr der Entvölkerungwächst.Die Wohnbestands-Entwicklungverlief in der Region Davos imGegensatz zu den anderen Ballungsregionenim Kanton ausgesprochennegativ. Das Bundesamtfür Statistik bezifferte die Veränderungder ständigen Wohnbevölkerungvon 2000–2012 mit -9.7%.Damit war Davos zu dieser Zeit dieam stärksten schrumpfende Regionder ganzen Schweiz. Und das,obwohl Davos stets einen positivenGeburtensaldo auswies (BevölkerungsentwicklungGemeindeDavos 1995-2014). Seit 2013 ist dieAbwanderung gestoppt, marginaletwas zunehmend. Gemäss einerneuesten Studie des Bundesamtesfür Statistik „Bevölkerungszenarien2020-2020“ wird die Anzahlder ständigen Bevölkerung einzigim Kanton Graubünden um -4%und im Kanton Tessin um -5%schrumpfen.Der Davoser Geschäftsmodell-UmbauDavos zum neuen tourismusunabhängigen, ganzjährigen umweltfreundlichenArbeits-, Freizeit- und Wohnraum umgestalten. Dies bedingt Standortmarketingund den der Ersatz der kommunalen Tourismusförderungsabgabe durch einen neuenDigital-Arbeitsplatz-Fonds.SNOWTIMES 2021DAVOS KLOSTERS
45Eine Trendwende? Um die Infrastruktur ganzjährig auszulasten, sind neue, tourismusunabhängige Arbeitsstellen gefragt.SNOWTIMES 2021DAVOS KLOSTERS