14. Jänner 2018
- Neues Riesen-Hotel im Bezirk Lend - Neubau des ASKÖ-Centers geht ins Finale - Wirbel um alte Villa in Graz - Polizei jagt Hütten-Einbrecher
- Neues Riesen-Hotel im Bezirk Lend
- Neubau des ASKÖ-Centers geht ins Finale
- Wirbel um alte Villa in Graz
- Polizei jagt Hütten-Einbrecher
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>14.</strong> JÄNNER <strong>2018</strong> www.grazer.at<br />
graz 13<br />
sind die Helfer<br />
de Jazz-Sängerin Vesna Petkovic<br />
waren, alle outeten sich als Bowie-<br />
Fans und alle sind leidenschaftliche<br />
Bewunderer der steirischen<br />
Hospiz-Arbeit. Muhr: „Eigentlich<br />
sind die vielen ehrenamtlichen<br />
Helfer – es handelt sich um 900<br />
Frauen und Männer – die wahren<br />
Helden.“<br />
140.000 Stunden<br />
Peter Pilz, Obmann des Hospizvereins<br />
Steiermark: „Die 32<br />
Hospiz-Teams in der Steiermark<br />
waren 140.000 Stunden im Einsatz<br />
für Würde und Menschlichkeit.<br />
Das ist großartig. Die Helfer begleiten<br />
Sterbende in ihren letzten<br />
Tagen und Stunden, sind bei den<br />
Menschen zu Hause, aber auch in<br />
Alten- und Pflegeeinrichtungen,<br />
in Krankenhäusern oder stationären<br />
Hospiz- und Palliativeinrichtung<br />
aktiv.“<br />
Für Sterbende und auch deren<br />
Angehörige sind die Leistungen<br />
der Hospiz-Mitarbeiter kostenlos.<br />
Finanziert wird der Hospizverein<br />
durch eine Förderung des Landes<br />
Steiermark, durch Großsponsoren<br />
sowie durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.<br />
Auch Events wie jetzt das Bowie-<br />
Tribute-Konzert bringen Geld in<br />
die Vereinskasse. 20 Musiker, darunter<br />
so Kaliber wie Andy Baum<br />
oder Günter Mokesch, haben sich<br />
gratis in den Dienst der Sache gestellt.<br />
Die Show brachte – Rinner<br />
stellte das Orpheum ebenfalls gratis<br />
zur Verfügung – 25.000 Euro.<br />
Barbara Muhr, der Hospizbotschafterin,<br />
merkt man die emotionale<br />
Bindung an den Hospizgedanken<br />
an, wenn sie für den Verein<br />
Werbung macht. Muhr: „Eigentlich<br />
müsste jede Steirerin, jeder<br />
Steirer Mitglied des Vereines sein.<br />
Der Jahresbeitrag beträgt 24 Euro,<br />
das sind zwei Euro im Monat. Jeder<br />
kann in die Situation kommen,<br />
Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir<br />
haben derzeit 700 Mitglieder und<br />
brauchen noch viel mehr.“<br />
Grazer Stadtrichterbild<br />
mahnt, gerecht zu sein<br />
INTERESSANT. Das GrazMuseum zeigt das<br />
Stadtrichterbild von 1478 – und sucht jetzt Paten.<br />
Die Grazer sollen sich mit<br />
„ihrem“ Museum identifizieren.<br />
Deshalb sucht das<br />
GrazMuseum jetzt wie berichtet<br />
nach Paten für unterschiedliche<br />
Ausstellungsobjekte. In den<br />
nächsten Wochen präsentieren<br />
wir je ein Stück zu den vier verschiedenen<br />
Themengebieten<br />
der Dauerausstellung „360 Graz<br />
| Eine Geschichte der Stadt“. Gestartet<br />
wird mit der Gerichtstafel<br />
des Stadtrichters Niclas Strobel<br />
von 1478.<br />
Himmlische und irdische<br />
Rechtsprechung sind auf dem<br />
etwa 120x100 Zentimeter großen<br />
Gemälde, das mit Öl und Tempera<br />
auf Fichtenholz gemalt wurde,<br />
gegenübergestellt. Als Mahnung<br />
an die Stadtobrigkeit, immer so<br />
gerecht zu handeln, dass man<br />
sich am Ende auch vor Gott als<br />
höchstem Richter verantworten<br />
kann, hing es bis etwa 1800 in der<br />
Gerichtsstube des alten Rathauses.<br />
Das Bild zeigt den Grazer Stadtrichter<br />
Niclas Strobel bei seiner<br />
Amtsausübung. Die auf dessen<br />
Todesjahr datierte Tafel gewährt<br />
dem Betrachter einen Blick in die<br />
Die Grazer<br />
Stadtrichtertafel<br />
ist auf das<br />
Jahr 1478<br />
datiert. Sie<br />
zeigt den<br />
im selben<br />
Jahr verstorbenen<br />
Stadtrichter<br />
Niclas<br />
Strobel<br />
und mahnt,<br />
gerecht zu<br />
sein, da<br />
man sich<br />
am Ende<br />
vor dem<br />
göttlichen<br />
Richter zu<br />
verantworten<br />
habe.<br />
GRAZMUSEUM<br />
sogenannte Schranne, den abgezäunten<br />
Ort der Rechtsfindung.<br />
Dort wird unter dem Vorsitz des<br />
Stadtrichters eine Zeugin vom<br />
Gerichtsdiener vereidigt und das<br />
Urteil von den versammelten<br />
Schöffen diskutiert. Von außen<br />
richten die Prozessparteien ihren<br />
Blick auf den erhöht sitzenden,<br />
an Amtstracht und Richterstab<br />
erkennbaren Richter, zu dessen<br />
Füßen ein Hund kauert, der die<br />
Gerechtigkeit symbolisiert. Das<br />
Zunftzeichen der Fleischer links<br />
vom Hund signalisiert Strobels<br />
Brotberuf. Sein Wohlstand erlaubte<br />
es ihm, die Ämter des<br />
Stadtrichters und Bürgermeisters<br />
mehrmals zu übernehmen.<br />
Das Tafelbild demonstriert<br />
zum einen städtisches Selbstbewusstsein<br />
und Rechtsautonomie,<br />
zum anderen die Vorstellung,<br />
dass alle Richter sich letztlich<br />
dem himmlischen Richter zu verantworten<br />
haben. Neben diesem<br />
Bild sind nur drei andere Stadtgerichtsszenen<br />
aus dem europäischen<br />
Mittelalter erhalten. Der<br />
Künstler ist unbekannt, es handelte<br />
sich wohl um einen alpenländischen<br />
Maler.<br />
VENA