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11. November 2018

- Verkehrspolitiker einig: Wir brauchen einen Masterplan - Förderverträge für 75 Kultur-Initiativen - Wirbel um Heeresschau in Graz: Soldaten weisen Kritik zurück - Grazer Altstadt soll nur mehr mit Natursteinen gepflastert werden - Kein Geld für Hundewiesen: Hundeabgabe soll bleiben - Gestaltungsbeirat soll Bauprojekte in Graz, GU und Voitsberg prüfen - Polizeitritt-Video: Verfahren wurde eingestellt - Neues Projekt am Jakominiplatz: Dorotheum wird zum Hotel

- Verkehrspolitiker einig: Wir brauchen einen Masterplan
- Förderverträge für 75 Kultur-Initiativen
- Wirbel um Heeresschau in Graz: Soldaten weisen Kritik zurück
- Grazer Altstadt soll nur mehr mit Natursteinen gepflastert werden
- Kein Geld für Hundewiesen: Hundeabgabe soll bleiben
- Gestaltungsbeirat soll Bauprojekte in Graz, GU und Voitsberg prüfen
- Polizeitritt-Video: Verfahren wurde eingestellt
- Neues Projekt am Jakominiplatz: Dorotheum wird zum Hotel

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12<br />

Raubbau<br />

graz www.grazer.at <strong>11.</strong> NOVEMBER <strong>2018</strong><br />

Umbau<br />

Mit Hilfe von Trüffelsuchhunden wird die hier abgebildete Grazer Trüffel aufgespürt.<br />

Windisch (kleines Bild) warnt vor „Goldgräberstimmung“. luef, mediensienst<br />

Die „Trüffel-Wilderer“<br />

treiben ihr Unwesen<br />

gier. Begehrte Grazer Trüffel wird im Bestand<br />

gefährdet. Und: Die Privat-Sucher handeln illegal.<br />

Das Dorotheum am Jakominiplatz: Die Auktionshausflächen sollen erhalten<br />

bleiben, die Räume darüber für ein Hotel umgebaut werden.<br />

luef<br />

Noch ein Hotelprojekt<br />

geht an den Start<br />

170 zimmer. Der geplante Umbau des Dorotheums<br />

zu einem Hotel nimmt konkrete Formen an.<br />

Von Philipp Braunegger<br />

philipp.braunegger@grazer.at<br />

Kürzlich sorgte das „Trüffelfestival“<br />

im Paradeishof<br />

für Begeisterung unter<br />

Feinschmeckern, die die Genüsse<br />

rund um die echte Grazer<br />

Trüffel verspeisten. Zu hoffen ist,<br />

dass solche Events auch in Zukunft<br />

stattfinden können – denn<br />

der Trüffelbestand wird aktuell<br />

gefährdet von „Trüffel-Wilderern“!<br />

Wolfgang Windisch, Naturschutzbeauftragter<br />

der Stadt<br />

Graz, schlägt Alarm: „Es ist unglaublich:<br />

Private Leute marschieren<br />

mit anscheinend für<br />

die Trüffelsuche ausgebildeten<br />

Hunden durch Leechwald und<br />

Co und graben auf der Suche<br />

nach Trüffeln wie wild den Boden<br />

um und greifen so ja auch ins<br />

Bild des Grundstücks ein.“ Damit<br />

schaden sie nicht nur der Natur,<br />

sondern begeben sich auch<br />

rechtlich in Gefahr: „Nur mit der<br />

ausdrücklichen Genehmigung<br />

des Grundstückseigentümers<br />

ist es gestattet, nach Trüffeln zu<br />

suchen“, weiß Windisch. Wer<br />

also einfach drauflosgräbt, verstößt<br />

gegen dieses Gesetz. Die<br />

Stadt ihrerseits lässt dies auf ih-<br />

ren Gründen nicht zu. Und kann<br />

selbst hart durchgreifen, wenn<br />

die „Wilderer“-Umtriebe nicht<br />

weniger werden. „Dank des Naturschutzgesetzes<br />

ist es möglich,<br />

die hiesige Trüffel unter Schutz<br />

zu stellen“, so Windisch. Und<br />

dann darf sie gar nicht mehr<br />

ausgegraben werden. „Was wir<br />

natürlich nicht wollen: Wir wollen<br />

ja Veranstaltungen wie unsere<br />

beliebten geführten Trüffelwanderungen<br />

weiter anbieten,<br />

weil sie sehr gut angenommen<br />

werden.“ Und auch der Grazer<br />

Gastronomie dürfte es um die<br />

edle Knolle leid tun. „Die positiven<br />

Auswirkungen der – organisierten<br />

– Trüffelsuche wollen<br />

wir ja fördern“, unterstreicht<br />

Windisch. „Erlaubt ist aber auch<br />

bei unseren Wanderungen nur<br />

die Entnahme von zwei bis drei<br />

Trüffeln pro Wanderung.“ Denn:<br />

Trüffeln sind bekanntlich keine<br />

Schwammerln, die man zusammenklaubt,<br />

ihr Bestand ist nicht<br />

unerschöpflich.<br />

Windisch unterstreicht mit<br />

Nachdruck: „Ich warne hier ausdrücklich<br />

vor einer ‚Goldgräberstimmung‘!<br />

Die Grazer Trüffel<br />

ist etwas Seltenes und darf nicht<br />

aus Gier gefährdet werden!“<br />

Von Daniel Windisch<br />

daniel.windisch@grazer.at<br />

Gerüchte und Halboffizielles<br />

schwirren ja schon<br />

länger herum, doch jetzt<br />

wird ein weiteres Hotelprojekt<br />

an prominenter Stelle in der<br />

Grazer Innenstadt langsam konkret:<br />

Für den geplanten Umbau<br />

des Dorotheums am Jakominiplatz<br />

in ein Hotel findet am<br />

Montag in einer Woche die Bauverhandlung<br />

statt.<br />

Dem Vernehmen nach wollen<br />

die Eigentümer des Dorotheums<br />

gemeinsam mit der deutschen<br />

Budget-Hotelkette Motel One<br />

das Gebäude zu einer 170-Zimmer-Herberge<br />

umbauen. Freilich<br />

wird nicht alles Alte verschwinden:<br />

Das traditionsreiche,<br />

in den unteren Etagen angesiedelte<br />

Auktionshaus selbst „wird<br />

es natürlich weiterhin geben“,<br />

heißt es seitens des Dorotheums.<br />

Geht alles glatt, könnte das neue<br />

City-Hotel seinen Betrieb 2020<br />

oder 2021 aufnehmen.<br />

Mit diesem Hotelprojekt<br />

wächst die Gästebettenzahl in<br />

der Murstadt weiter kräftig an.<br />

Bereits in den letzten Jahren ist<br />

eine Vielzahl an neuen Hotels<br />

in Graz entstanden – unter anderem<br />

etwa das Lendhotel von<br />

Helmut Marko, das Gapsite in<br />

der Schörgelgasse oder das erst<br />

kürzlich eröffnete NH Graz City<br />

am Karmeliterplatz. Dazu haben<br />

bestehende Hotels ihre Kapazitäten<br />

erweitert, nicht nur das<br />

Hotel Novapark oder das Mercure<br />

City haben ihre Bettenzahl<br />

aufgestockt. Und die nächsten<br />

Hotelprojekte sind bereits in den<br />

Startlöchern: Noch heuer soll das<br />

B&B-Hotel in Puntigam aufsperren,<br />

Anfang nächsten Jahres eröffnen<br />

dann Judith und Gerald<br />

Schwarz ihr aiola-living-Hotel<br />

in der Schmiedgasse. Ebenfalls<br />

2019 fertig sein soll das Amedia-<br />

Hotel beim Flughafen, während<br />

ein weiterer riesiger Hotelkomplex<br />

an der Liebenauer Tangente<br />

2021 in Betrieb gehen soll.<br />

Hunderte neue Hotelbetten<br />

jedes Jahr lösen bei Touristikern<br />

nicht nur Jubelstürme aus – der<br />

Betten-Boom lässt auch Sorgen<br />

vor einem ruinösen Preiskampf<br />

auftauchen. Vorerst aber bescheinigen<br />

Experten wie Graz-<br />

Tourismus-Chef Dieter Hardt-<br />

Stremayr der Murmetropole<br />

noch touristisches Wachstumspotenzial.

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