10.01.2021 Aufrufe

Nein zum neuen Universitätsgesetz!

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verschärfung der sozialen Selektion<br />

Viele Studierende sind durch die Corona-Rahmenbedingungen sozial massiv unter<br />

Druck gekommen. Statt ihnen zu helfen, will die türkis-grüne Regierung die Daumenschraube<br />

weiter anziehen.<br />

Die mit diesem <strong>Universitätsgesetz</strong> ebenfalls geplante Entdemokratisierung<br />

der Hochschulen setzt die Zerstörung der Mitbestimmung fort, wie sie mit dem<br />

schwarz-blauen <strong>Universitätsgesetz</strong> 2002 auf Schiene gebracht wurde. Schon dieses<br />

<strong>Universitätsgesetz</strong> ermöglichte es dem Ministerium, die VertreterInnen von Konzernen<br />

in die <strong>neuen</strong> Universitätsräte zu hieven und damit der Kapitalseite einen umittelbaren<br />

Einfluss auf die Hochschulentwicklung zu verschaffen. Eine Untersuchung<br />

nach Einführung dieser Universitätsräte zeigte das deutlich auf: Von 79 Universitätsrats-Mitgliedern<br />

kamen 34 (=43%) direkt aus den Chefetagen von Konzernen und<br />

Banken. Ihnen stand eine einzige Vertreterin aus dem Gewerkschaftsbereich gegenüber<br />

(sh. Schulheft 145/2012). Mit der Entmachtung des Senats, dem einzigen<br />

demokratisch gewählten Leitungsorgan, wird die Mitbestimmung der Studierenden<br />

weiter eingeschränkt.<br />

Weitere Entdemokratisierung der Unis<br />

Die zunehmende Neoliberalisierung der Hochschulen ist eng mit der neoliberalen<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik verbunden, wie sie über verschiedene Vorgaben<br />

– v.a. EU-Binnenmarkt-Regeln, EU-Fiskalpakt – einbetoniert wurden: dadurch<br />

werden die öffentlichen Gelder strikten Austeritätsvorgaben unterworfen, die die<br />

Hochschulen dazu zwingen, um private Drittmittel aus der „Wirtschaft“ zu buhlen.<br />

Auch der Einfluss des militärisch-industriellen-Komplexes auf Hochschulen und Wissenschaft<br />

weitet sich dadurch aus. Zugleich wird dadurch das Bildungsprivileg weiter<br />

verschärft.<br />

Die Solidarwerkstatt Österreich kämpft für die Überwindung des Bildungsprivilegs<br />

und für demokratische Hochschulen. Wir unterstützt daher die Studierenden-Proteste<br />

gegen dieses <strong>Universitätsgesetz</strong>.<br />

Darüber hinaus fordern wir eine soziale und demokratische Neuorientierung der<br />

Hochschulen. Zwei konkrete Forderungen wollen wir hier kurz vorstellen:<br />

• das Recht für jeden und jede auf fünf öffentliche finanzierte Bildungsjahre über<br />

das 18. Lebensjahr hinaus („Reiche Eltern für alle!“)<br />

• die Einführung von Zivilklauseln an unseren Hochschulen, um die Rüstungsindustrie<br />

aus den Universitäten rauszudrängen und die Wissenschaft in den Dienst<br />

von Frieden, Nachhaltigkeit und Demokratie zu stellen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!