SJ-Ausgabe vom: 01. 04. 2012 - Sonntagsjournal
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SPEZIAL<br />
Das kann doch wohl nicht wahr sein ... oder?<br />
Aprilscherze,<br />
die keine sind<br />
Manche Schlagzeile kann eigentlich nur ein Aprilscherz sein.<br />
Denn wie kann man nur auf die Idee kommen, Raubüberfälle<br />
vollkommen nackt auszuüben oder aber einem blinden Waffennarren<br />
einen Waffenschein auszuhändigen, mit der Berechtigung<br />
in der Öffentlichkeit eine scharfe Schusswaffe tragen zu<br />
dürfen, fragt sich Christian Satorius.<br />
Der 41jährige Kleinganove<br />
Stanley Heiserman hat das<br />
erfekte Verbrechen geplant.<br />
as glaubt er zumindest. Im<br />
ommer des Jahres 1999 beritt<br />
er mit vorgehaltener<br />
affe den kleinen Tantemma-Laden<br />
in Allentown<br />
m US-Bundesstaat Pennsylania<br />
und bekommt auch<br />
tatsächlich sofort den gesamten<br />
Kasseninhalt ausgehändigt<br />
– begleitet<br />
von lauthalsemGelächter<br />
der<br />
Angestellten.<br />
Es ist seine<br />
Verkleidung,<br />
die für Spott<br />
und Hohn<br />
sorgt, denn<br />
Heisermann<br />
ist bei seinem<br />
Überfall vollkommen<br />
nackt, lediglich<br />
das Gesicht<br />
verbirgt<br />
er hinter seinerUnterhose,<br />
die er sich<br />
über den<br />
Kopf gezogen<br />
hat. Als der<br />
Richter ihn<br />
später kopfschüttelnd<br />
fragt, was in<br />
aller Welt ihn denn zu diesem<br />
Aufzug veranlasst habe,<br />
erteidigt der ehemalige Soldat<br />
seine vermeintlich geniale<br />
Idee mit der Begründung,<br />
er sei bei früheren Raubzügen<br />
anhand der Bekleidung<br />
identifiziert worden – daraus<br />
habe er halt gelernt. Seine<br />
Pistole hat der „nackte Bandit“,<br />
wie die Presse ihn<br />
nennt, übrigens in einem<br />
Beutel verborgen – um auf<br />
offener Straße nicht weiter<br />
aufzufallen.<br />
Noch unauffälliger ist Carey<br />
McWilliams aus Fargo,<br />
North Dakota, und dennoch<br />
gerät er im Jahre 2001 in die<br />
Schlagzeilen, als er seinen<br />
Waffenschein nebst Genehmigung<br />
erhält, ständig eine<br />
scharfe Schusswaffe bei sich<br />
tragen zu dürfen. Der Irrwitz:<br />
McWilliams ist blind<br />
wie ein Maulwurf und als<br />
Waffennarr bei seinen Schützenbrüdern<br />
als Wahnsinnsschütze<br />
gefürchtet: von maximal<br />
erreichbaren 100 Treffern<br />
bringt er es auf 105 –<br />
dank Querschläger.<br />
Nicht ganz so erfolgreich<br />
ist der 17-jährige Joe Hayden,<br />
der sich 1977 in New<br />
Jersey ganzen 180 Gegnern<br />
gleichzeitig im Simultanschach<br />
stellen will. Leider<br />
nehmen nur zwanzig die Herausforderung<br />
an. Die aber<br />
reichen schon aus, um Hayden<br />
stolze 18 Niederlagen<br />
beizubringen, selbst gegen<br />
den siebenjährigen Stowell<br />
Fulton verliert er in nur wenigen<br />
Zügen. Gewinnen<br />
kann er lediglich gegen seine<br />
eigene Mutter und einen<br />
weiteren Teilnehmer, der<br />
mitten im Spiel keine Lust<br />
mehr hat, einfach aufsteht<br />
und nach Hause geht. Den-<br />
noch hat es gereicht für einen<br />
Eintrag im Guinessbuch<br />
der Rekorde: als schlechtester<br />
Simultanschachspieler aller<br />
Zeiten.<br />
Einen etwas anderen Sinn<br />
für Realität beweist auch die<br />
Schwedin Eija-Riitta Wallis<br />
Winther Arja Nikki Lee<br />
Eklöf, als sie nach eigenem<br />
Bekunden am 17. Juni 1979<br />
feierlich die Berliner Mauer<br />
Der 1. April ist ein Tag der Streiche und Veralberungen: Die Redewendung „in den April schicken“<br />
ist in Deutschland seit 1618 bekannt. Unklar ist, woher der Aprilscherz stammt.<br />
heiratet und sich von nun an<br />
nur noch Eija-Riitta Eklöf-<br />
Berliner-Mauer nennt. Die<br />
traute Zweisamkeit erhält allerdings<br />
am 9. November<br />
1989 einen schweren Dämpfer,<br />
als ihr „Ehepartner“ im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
öffentlich zusammengehauen<br />
wird. Seit diesem Tag<br />
sieht sich Eija-Riitta nun<br />
ganz offiziell als Witwe. Sehr<br />
gut verstehen kann das die<br />
36-jährige Erika, denn sie<br />
selbst hat schließlich den<br />
Eiffelturm geheiratet und<br />
nennt sich Erika La Tour<br />
Eiffel.<br />
Auf wenig Verständnis<br />
stößt auch der 19-jährige<br />
Einem Phantom auf der Spur<br />
� 39<br />
Mike Cameron, als er am offiziellen<br />
Coca-Cola-Tag seiner<br />
Schule sein Pepsi-T-Shirt<br />
trägt. Zur Strafe wird er einen<br />
ganzen Tag lang <strong>vom</strong><br />
Unterricht ausgeschlossen.<br />
Als das wiederum die Medien<br />
erfahren und sich in<br />
Camerons Schule ein Stelldichein<br />
geben, rudert die<br />
Schulleiterin Gloria Hamilton<br />
zurück. Und beteuert,<br />
die Strafe habe mit dem<br />
T-Shirt rein gar nichts zu<br />
tun, sondern damit, dass Cameron<br />
so destruktiv sei und<br />
dem Schul-Ansehen schaden<br />
wolle.<br />
Um Schäden ganz anderen<br />
Ausmaßes und deren Berechnung<br />
geht es Bernard<br />
Vonnegut, der sich auf die<br />
Ermittlung der Windgeschwindigkeit<br />
von Tornados<br />
spezialisiert hat – mittels toter<br />
Hühner. Vonnegut<br />
schießt zu diesem Zweck tote<br />
Hühner mit einer speziellen<br />
Kanone direkt in einen<br />
Tornado und ermittelt dann<br />
anschließend am Gerupftheitszustand<br />
des Huhns die<br />
Windgeschwindigkeit des<br />
Sturms. Das ist zumindest<br />
sein Plan. Der aber scheitert<br />
ganz gewaltig, weil sich im<br />
Nachhinein<br />
leider nicht<br />
mehr ermitteln<br />
lässt, wer<br />
oder was das<br />
Huhn so zugerichtet<br />
hat:<br />
der Tornado<br />
oder die<br />
monströse<br />
Kanone.<br />
Mit einer<br />
anderen<br />
bahnbrechendenErfindung,<br />
die<br />
die Patentnummer<br />
1240774<br />
trägt, nimmt<br />
Charles F.<br />
Pidgin schon<br />
im Jahre<br />
1917 die Erfindung<br />
des<br />
Tonfilms vorweg<br />
– fast jedenfalls.<br />
Die Idee ist eigentlich<br />
ganz simpel: die Texte<br />
der Schauspieler werden auf<br />
kleine Luftballons geschrieben,<br />
die die Akteure im zusammengefalteten<br />
Zustand<br />
in ihrem Mund verbergen<br />
können. Kommt nun ihr<br />
Stichwort, brauchen sie diese<br />
nur noch aufzublasen und<br />
schon kann jedermann im<br />
Kinosaal lesen, wovon hier<br />
in der Szene die Rede ist.<br />
Diese Art der Sprechblasen<br />
kann sich allerdings nicht<br />
wirklich durchsetzen, vielmehr<br />
bringt sie ihrem Erfinder<br />
Spott und Hohn ein –<br />
und natürlich die Erwähnung<br />
in diesem Artikel.<br />
Erika Mustermann: Am 1. April 1987 geht Deutschlands bekannteste Frau „in Dienst“<br />
hren richtigen Namen kenen<br />
nur wenige, für alle aneren<br />
ist sie lediglich die<br />
rau Mustermann, Erika<br />
ustermann. Angeblich<br />
ohnt sie in der Heidestraße<br />
7 in Köln. So steht es zuindest<br />
in ihrem Personalusweis.<br />
Aber der ist falsch.<br />
n der Heidestraße 17 in<br />
öln jedenfalls hat man sie<br />
och nie gesehen. Oder solle<br />
man besser sagen: Eine<br />
on ihnen, denn es gibt<br />
gleich mehre Frauen, die<br />
sich als Erika Mustermann<br />
ausweisen können, ganz offiziell<br />
mit Ausweispapieren<br />
der Bundesdruckerei. Hier<br />
weiß man auch, wer sich<br />
hinter dem Namen verbirgt.<br />
Aber man bewahrt Stillschweigen.<br />
Nichts soll ans<br />
Licht der Öffentlichkeit<br />
dringen. Erika Mustermann<br />
sei eine „Modellbürgerin“<br />
heißt es bei der Bundesdruckerei,<br />
eine „Vorzeigedeutsche“<br />
also. Und: Sie existiere<br />
gar nicht, sei lediglich eine<br />
sogenannte „fiktive Person“,<br />
man wolle ihr gar „kein Leben<br />
einhauchen“. Ein Phantom<br />
also. Aber wer ist die<br />
Frau auf dem Ausweisfoto?<br />
Oder besser gesagt: Wer sind<br />
die Frauen? Die Bundesdruckerei<br />
müht sich, die wahre<br />
Identität zu schützen. In einer<br />
offiziellen Presseerklärung<br />
<strong>vom</strong> 12. November<br />
2001 heißt es lapidar: „Von<br />
1987 bis 1997 warb Erika<br />
Mustermann,<br />
geb. Gabler,<br />
für die neue<br />
Ausweis- und<br />
Reisepasskarte.<br />
Die Dame<br />
mit blonder<br />
Ponyfrisur,<br />
fotografiert<br />
schlicht<br />
schwarz/<br />
weiß, ist die<br />
erste fiktive<br />
Modellbürgerin.“<br />
Aber das ist<br />
nachweislich<br />
falsch. Was<br />
heute kaum mehr jemand<br />
weiß: Erika Mustermann hat<br />
sehr wohl eine Vorgängerin,<br />
namens Renate, Renate<br />
Mustermann. Die ist angeblich<br />
am 5. August 1958 in<br />
Bonn geboren – laut Aus-<br />
Gestatten: Erika Mustermann,<br />
wie sie (fast) jeder<br />
Deutsche kennt. Foto: sat<br />
weis, aber auch der ist gefälscht.<br />
Schlecht sogar, denn<br />
es heißt dort „Federal Republik<br />
of Germany“ – „Republik“<br />
mit „k“ statt „c“. Auf<br />
dem Foto des Personalausweises<br />
ist eine junge Frau zu<br />
sehen mit langen blonden<br />
Haaren. Ausgestellt hat den<br />
Ausweis angeblich<br />
ein<br />
gewisser Huber<br />
am 2. Januar<br />
1978.<br />
Obwohl RenateMustermannsAusweis<br />
nur bis<br />
zum 2. Januar<br />
1983 gültig<br />
ist, soll ihre<br />
Nachfolgerin<br />
Erika offiziellen<br />
Angaben<br />
der Bundesdruckerei<br />
zu<br />
Folge erst<br />
1987 ins Licht der Öffentlichkeit<br />
getreten sein. Und<br />
was war in der Zeit zwischen<br />
diesen beiden Terminen?<br />
Ist Renate etwas zugestoßen?<br />
Aber auch das<br />
bleibt wie so vieles: geheim.<br />
Statt dessen also nun Erika<br />
Mustermann. Aber auch bei<br />
ihr: Nur Widersprüche. Die<br />
Frau auf dem Foto viel zu<br />
jung, um am 12. September<br />
1945 in München geboren<br />
worden zu sein, wie die Angaben<br />
auf dem Ausweispapier<br />
Glauben machen wollen.<br />
1997 gibt sich dann eine<br />
weitere Frau als Erika Mustermann<br />
aus: Trotz gleichen<br />
Namens – das ist niemals ein<br />
und dieselbe Person.<br />
Es kommt aber noch besser:<br />
Manchmal weist sie sich<br />
als Nonne mit dem Ordensnamen<br />
„Schwester Agnes“<br />
aus, dann wieder ist ein<br />
Truppenausweis der Bundeswehr<br />
auf ihren Namen ausgestellt.<br />
Ist Erika Mustermann<br />
also in Wahrheit eine<br />
bekannte Agentin? Oder<br />
aber ist vielleicht doch etwas<br />
dran, an den Beteuerungen<br />
der Bundesdruckerei, man<br />
wolle lediglich die wahren<br />
Identitäten der Frauen auf<br />
den Fotos schützen, denn<br />
„Alle Fotos von Erika Mustermann<br />
zeigen reale Personen,<br />
Mitarbeiterinnen der<br />
Bundesdruckerei.“ (sat)<br />
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