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Kulturfenster Nr. 01|2021 - Februar 2021

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hervorgehoben<br />

Damit die Stimme nicht einrostet<br />

Die eigene Stimme pflegen in Corona-Zeiten<br />

Wie halte ich meine Stimme in der Corona-<br />

Pandemie fit und gesund? Seit Monaten<br />

dürfen keine normalen Chorproben mehr<br />

stattfinden. Da auch in der Kirche nicht<br />

mehr in der gewohnten Chorformation gesungen<br />

werden darf, gibt es viele Chorsänger-<br />

und Sängerinnen, die in den letzten<br />

Wochen kaum oder überhaupt nicht mehr<br />

gesungen haben.<br />

Schon vor der Corona-Pandemie freilich war<br />

Sängern und Sängerinnen, aber auch vielen<br />

anderen Menschen, die mit ihrer Stimme<br />

arbeiten, bewusst, dass man die Stimme<br />

pflegen muss. Dazu wurde sogar der „World<br />

Voice Day“, der Welttag der Stimme ins Leben<br />

gerufen, der jährlich am 16.April gefeiert<br />

wird und der unter dem Motto steht:<br />

Die Stimme ist wichtig. Tatsächlich ist die<br />

Stimme untrennbar nicht nur mit der Atmung,<br />

sondern auch mit unserer Denkfähigkeit<br />

und unseren Gefühlen verbunden.<br />

Dabei geht es eben nicht nur um den Inhalt,<br />

sondern um die Art wie man spricht<br />

– oder eben singt. Unabhängig von Sprache<br />

und Kultur erreicht unsere Stimme die<br />

Emotionen der anderen Menschen. Umso<br />

wichtiger ist es, die Singstimme, die jeder<br />

von Geburt an als Anlage in sich hat, nicht<br />

verkümmern zu lassen.<br />

Tägliche Summ-Übungen<br />

Wie der HNO-Arzt und „Stimmarzt“ Bernhard<br />

Richter in der deutschen Zeitschrift<br />

„Chorzeit“ betont, sollte man gerade in<br />

Zeiten, in denen normale Proben nicht möglich<br />

sind, am besten jeden Tag Übungen in<br />

den Alltag einbauen, etwa Summ-Übungen:<br />

„Wichtig ist dabei nicht, dass möglichst viel<br />

Zeit dafür aufgewendet wird, sondern dass<br />

es regelmäßig passiert. Das Summen kann<br />

mittels Wechseltönen mit geschlossenen<br />

Lippen oder beispielsweise auch mit Lippentrillern<br />

erfolgen.“ Mit solchen Übungen<br />

könne man die Stimme auch günstig beeinflussen,<br />

wenn man eine Krankheit hat,<br />

die die Stimme schädigt oder auch Störungen<br />

vorbeugen, die durch vielen Stimmgebrauch<br />

entstehen. Dies gelte vor allem<br />

in Zeiten, in denen man viel in geschlossenen<br />

geheizten Räumen zubringe, was<br />

für die Stimme nicht gut ist.<br />

Die Stimme trainieren<br />

Wenn wir singen, dann setzen wir verschiedene<br />

Körpermuskeln ein. „Weit über<br />

hundert Muskeln können an diesem Prozess<br />

beteiligt sein, sie werden in Bruchteilen<br />

von Sekunden aktiviert und aufeinander<br />

eingestellt“, erklärt Br. Karl-Leo<br />

Heller, Vorsitzender der Musikkommission<br />

des Bistums Hildesheim: „Langes, lautes<br />

und hohes Singen ist eine muskuläre Leistung,<br />

für die der Körper vorbereitet und<br />

trainiert sein muss. Wenn man länger mit<br />

dem Training aussetzt, verliert der Körper<br />

an Leistungsfähigkeit. Bei den Muskeln,<br />

die an der Stimme beteiligt sind, ist dies<br />

schon nach etwa 2 Wochen zu hören und<br />

zu spüren.“ Für die Älteren gelte noch zusätzlich,<br />

dass man eine verlorene Beweglichkeit<br />

und Kraft manchmal nicht wieder<br />

zurückgewinnen kann.<br />

„<br />

Die Stimme ist wichtig. Tatsächlich ist<br />

die Stimme untrennbar nicht nur mit<br />

der Atmung, sondern auch mit unserer<br />

Denkfähigkeit und unseren Gefühlen<br />

verbunden<br />

(Bernhard Richter)<br />

„<br />

Darum empfehlen Experten, die Stimme<br />

in dieser Zeit regelmäßig zu Hause zu<br />

trainieren. Um Singen zu können, muss<br />

Im Internet gibt es eine ganz Fülle von guten und hilfreichen Videos.<br />

KulturFenster<br />

37 01/<strong>Februar</strong> <strong>2021</strong>

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