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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe März 2021

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen. 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

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Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Aconitum napellus –<br />

der Blaue Eisenhut oder Sturmhut<br />

Aconitum napellus ist eine ganz schön giftige Blume<br />

mit vielen verschiedenen Namen und ein wichtiges homöopathisches<br />

Mittel bei Angstzuständen.<br />

In der griechischen Mythologie berichtet<br />

eine Sage, dass die Pflanze<br />

Aconitum aus dem Speichel des<br />

mehrköpfigen Hundes Kerberos,<br />

der den Eingang zur Unterwelt bewachte,<br />

entstanden ist. Als Herakles ihn in die<br />

Oberwelt verschleppte, sei Speichel aus<br />

seinem Maul auf den Boden getropft<br />

und an dieser Stelle die tödlich giftige<br />

Blume Akoniton gewachsen.<br />

Olivia Scherrer ist Tierärztin und klassische<br />

Homöopathin für Mensch und Tier.<br />

Sie arbeitet in Zürich und Kloten. Weitere<br />

Informationen auf www.oliviascherrer.ch<br />

oder 076 528 41 81<br />

EINE GANZ SCHÖN GIFTIGE BLUME<br />

Die Nähe dieser Pflanze zur Unterwelt<br />

und zum Tod lässt sich gut nachvollziehen,<br />

gehört der Blaue Eisenhut doch zu den<br />

giftigsten Pflanzen Europas. Nur schon<br />

die blosse Berührung der Pflanze kann<br />

zu Hautirritationen wie Kribbeln und<br />

Taubheit führen. Die ganze Pflanze ist<br />

giftig, am meisten toxische Alkaloide<br />

enthält aber die Wurzel. Nur wenige<br />

Gramm führen bei einem erwachsenen<br />

Menschen innert einer Stunde zu Herzversagen<br />

und Atemstillstand. Früher<br />

wurde die Pflanze auch als Pfeilgift für<br />

die Jagd verwendet und um Wölfe zu<br />

vergiften. Aus diesem Grund wird sie in<br />

gewissen Gegenden auch Wolfswurz<br />

oder Wolfsgift genannt.<br />

ACONITUM IN DER HOMÖOPATHIE<br />

In der Homöopathie ist Aconitum ein<br />

wichtiges Akutmittel. So wie der Name<br />

Sturmhut schon andeutet, behandelt<br />

man damit Krankheiten, die stürmisch<br />

beginnen (Aconitum passt nicht zu<br />

Krankheiten, die langsam und milde<br />

verlaufen). Die Symptome treten plötzlich<br />

und heftig auf. <strong>Das</strong> kann beispielsweise<br />

eine Entzündung sein mit plötzlichem<br />

hohem Fieber, typischerweise<br />

aber ohne Schweiss. Diese Beschwerden<br />

werden oft ausgelöst durch kalten<br />

trockenen Wind oder von zu viel Sonne.<br />

Begleitet werden die Symptome häufig<br />

von einem Kältegefühl. Paradoxerweise<br />

fühlt sich der Patient aber bei Kälte<br />

besser und hat grossen Durst auf kalte<br />

Getränke. Aconitum ist immer ein Mittel<br />

für die erste Phase einer Erkrankung.<br />

Wenn bei Fieber der Schweiss zu laufen<br />

beginnt oder bei Entzündungen Schleim<br />

oder Eiter auftritt, ist ein Folgemittel<br />

angesagt.<br />

ÄNGSTE UND UNRUHE<br />

<strong>Das</strong> Stürmische des «Aconitum-<br />

Zustandes» zeigt sich auch in der Psyche<br />

der erkrankten Menschen oder Tiere.<br />

Gemäss Ähnlichkeitsgesetz heilt ein<br />

homöopathisches Mittel bei einem<br />

Kranken diejenigen Symptome, die es<br />

bei einem gesunden Menschen verursacht.<br />

Man stelle sich also vor, ein paar wenige<br />

Gramm dieser Pflanze eingenommen zu<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>

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