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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe März 2021

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen. 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

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Wiesen- und<br />

Frühlings zauber<br />

bei Sommeri.<br />

steht der Traum jedes Romantikers. Ein kleines Riegelhaus<br />

direkt am Stadtweiher, umgeben von Bäumen,<br />

blühenden Büschen und Blumen. Ein Idyll wie aus<br />

dem Bilderbuch.<br />

Idyllisch ist auch die Landschaft auf dem Weg<br />

über Hefenhofen nach Sommeri. Der Frühling gibt Gas,<br />

als müsste er allen zeigen, welch geballte Kraft in ihm<br />

steckt. Der Löwenzahn hat die Wiesen in ein gelbes<br />

Meer verwandelt, an den Obstbäumen erblicken die<br />

ersten Blüten das Licht der Welt, in Hefenhofen buhlen<br />

herausgeputzte Gärten vor hübschen Riegelbauten um<br />

Aufmerksamkeit und in Sommeri gesellt sich noch<br />

eine Magnolie dazu, die mit ihrer üppig-kitschigen<br />

Blütenpracht die Sinne der Wanderer betört. So viel<br />

Frühling ruft nach einer Rast, zum Beispiel vor der<br />

Dorfkirche. Mit ihrem farbenfrohen Kirchturm reiht<br />

sie sich nahtlos ins Frühlingsbild ein.<br />

Tipps & Infos<br />

Wanderung: Bahnhof Amriswil–Hefenhofen–Sommeri–Löölihau–<br />

Huefiise–Bleihof–Altnau Oberdorf–Altnau Bahnhof.<br />

Einkehrmöglichkeiten: In Amriswil, Hefenhofen, Sommeri, Altnau<br />

Oberdorf und in Altnau am Bahnhof und am See. Beim Waldausgang<br />

in Altnau schöner Picknickplatz mit Feuerstelle.<br />

Anforderungen: Einfache, familienfreundliche Wanderung auf<br />

Feld­ und Waldwegen. Zwischen Amriswil und Sommeri und am<br />

Schluss in Altnau teilweise Hartbelag. Die reine Wanderzeit beträgt<br />

rund 3,5 Stunden.<br />

Varianten: Die Tour ist beliebig verlängerbar. Der Güttinger Wald ist<br />

durchzogen mit Wegen, von Altnau aus kann man am Seeufer Richtung<br />

Kreuzlingen oder Uttwil weiterwandern. Für Streifzüge durch den Wald<br />

lohnt sich eine Karte.<br />

An- und Rückreise: Mit dem Zug oder Auto nach Amriswil. Zurück ab<br />

Altnau Bahnhof mit dem Zug über Romanshorn Richtung Winterthur<br />

und Zürich. Ab Kirche Altnau Postauto nach Kreuzlingen.<br />

Karten: Swisstopo­Landeskarte 1:25 000 Blatt Weinfelden (1054) oder<br />

Swisstopo­Wanderkarte 1:50 000 Blatt Arbon (217T).<br />

Begleitete Wanderung: Der Tourenveranstalter Wildout Naturerlebnisse<br />

bietet geführte Wanderungen und Schneeschuhtouren an.<br />

Die Touren eignen sich für jedermann, unterwegs sind wir in kleinen<br />

Gruppen. Die Daten sowie weitere Angebote für Wanderungen und<br />

Naturerlebnisse sind ersichtlich unter www.wildout.ch. Infos gibt es<br />

auch unter T 052 366 11 84.<br />

Nach Sommeri ist fertig mit blühenden Wiesen,<br />

schmucken Dörfern und weiter Sicht über die Frühlingslandschaft.<br />

<strong>Das</strong> frische Grün des Güttinger Walds erwartet<br />

uns. Statt Löwenzahn säumen nun junger Klee<br />

und bereits etwas schlapper Bärlauch den Weg, die<br />

Eichen tragen erste, zierliche Blätter, die im Sonnenlicht<br />

zauberhaft leuchten.<br />

EICHEN STATT FICHTEN<br />

Wer denkt, ein Eichenwald bestehe aus Eichen, wird<br />

rasch eines Besseren belehrt. Die Eichen sind Teil der<br />

Waldgemeinschaft, Buchen, Eschen und Ahorn gehören<br />

ebenso dazu. Diese Gemeinschaft steht seit 2015 unter<br />

Schutz. Im Güttinger Waldreservat will man die alten<br />

Eichenbestände erhalten und dem Mittelspecht sowie<br />

vielen anderen Tieren den Lebensraum sichern. Eichen<br />

sind nämlich wahre Zentren der Biodiversität. Zwischen<br />

300 und 500 Tierarten sind direkt oder indirekt von<br />

ihnen abhängig, das schafft hierzulande kein anderer<br />

Baum. Eng ist zudem die Bindung zum Menschen.<br />

Unter Eichen wurde Gericht gehalten, mit Eicheln<br />

mästeten die Bauern Schweine, und bei jedem Bau,<br />

der dauerhaften Holzes bedurfte, war Eiche erste Wahl.<br />

Die Zeiten sind vorbei: Die Eiche verlor ihre Bedeutung<br />

und musste vielerorts der Fichte weichen, dem mitteleuropäischen<br />

Brotbaum schlechthin.<br />

Im Güttinger Wald hat die Eiche über die Fichte<br />

gesiegt. Der standortfremde Nadelbaum wird im Zuge<br />

der Reservatsbewirtschaftung geräumt, die Eiche<br />

gezielt gefördert. Als ob er dafür Danke sagen möchte,<br />

quäkt der Mittelspecht ein letztes Mal, wie wir kurz<br />

vor Altnau das Waldidyll verlassen.<br />

WASSER STATT BÄUME<br />

Welch ein Szenenwechsel: Statt Bäumen breitet sich<br />

der tiefblaue Bodensee aus, sattes Grün überzieht die<br />

weitläufigen Wiesen. Jetzt wäre Zeit für Kaffee und<br />

Kuchen. Wer dem Genuss statt im pittoresken Altnauer<br />

Dorfkern am Seeufer frönen will, hat noch ein kräftezehrendes<br />

Wegstück vor sich. Dafür kann er dort<br />

zwischen mehreren Möglichkeiten wählen – und statt<br />

dem Rauschen des Windes in den Bäumen nun dem<br />

Plätschern des Wassers lauschen.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

Seeblick zum<br />

Abschluss, kurz<br />

vor Altnau.<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>

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