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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe März 2021

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen. 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

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Die Greifvogelstation Berg am Irchel<br />

bekommt immer mal wieder<br />

Futter-Spenden wie verendete<br />

Hühner zum Beispiel. Arten wie der<br />

Steinadler sind dankbar dafür.<br />

Darunter kann auch mal ein Schaf<br />

sein, welches durch Krankheit oder<br />

Absturz ums Leben kam. Mäusebussarde<br />

und Milane hingegen, Bewohner<br />

des Mittellandes, begnügen sich eher<br />

mit kleinerem Aas, wie zum Beispiel<br />

überfahrenen Igeln oder Feldhasen.<br />

Jetzt wissen Sie auch, wieso der Mäusebussard<br />

oftmals in der Nähe von<br />

Ein Steinadler wird<br />

in der Greifvogelstation<br />

von Hand gefüttert.<br />

Autobahnen gesichtet wird. Er findet<br />

dort nicht nur Aas, sondern auch seine<br />

Leibspeise, die Mäuse, welche oft in<br />

Böschungen neben der Strasse zu finden<br />

sind.<br />

Bei den Eulen sorgt etwa der Uhu<br />

dafür, dass die Bestände kleiner Säugetierund<br />

Vogelarten reguliert werden. Sogar<br />

der Igel steht auf seinem Speiseplan.<br />

Andere Eulen, wie etwa der Waldkauz<br />

oder die Schleiereule, sind sehr erfolgreiche<br />

Jäger von Kleinsäugern wie<br />

Mäusen oder Ratten. Im Schutz der<br />

Dunkelheit und ausgestattet mit<br />

perfekten Sinnen können sie auf einen<br />

guten Jagderfolg zählen.<br />

Nicht nur andere Wildtiere, Kleinsäuger<br />

und andere Vogelarten sind<br />

Nahrungsquellen der hiesigen Greifvögel<br />

und Eulen. Sondern auch Insekten<br />

wie etwa Libellen oder Heuschrecken<br />

werden besonders von Baumfalken,<br />

Wespen von Wespenbussarden gerne<br />

gefressen.<br />

Auch die <strong>Schweizer</strong> Gewässer sind<br />

Jagdreviere einiger Greifvogelarten, wie<br />

etwa des Schwarzmilans. Der durch<br />

die Schweiz ziehende Fischadler ernährt<br />

sich von Fischen, welche nahe der Wasseroberfläche<br />

schwimmen, oder von<br />

Fischen, welche krank sind und sich<br />

deshalb dort aufhalten.<br />

ZUSAMMENHANG ZUR GREIF-<br />

VOGELSTATION BERG AM IRCHEL<br />

Der Erhalt der Bestände hiesiger Greifvögel<br />

und Eulen ist aus den genannten<br />

Gründen sehr wichtig. <strong>Das</strong>s einzelne<br />

Arten stabile oder wachsende Bestände<br />

aufweisen, ist einerseits dem nationalen<br />

Jagdverbot und andererseits den<br />

Anstrengungen einiger engagierter<br />

Institutionen zu verdanken. Die Greifvögel<br />

und Eulen, alle Vögel, ja sogar<br />

einzelne Arten haben eine spezielle<br />

Aufgabe innerhalb eines Ökosystems.<br />

Es kann nicht abschliessend beurteilt<br />

werden, was das Fehlen einer einzelnen<br />

Art bewirken würde. Es würde jedoch<br />

mit Sicherheit das Ökosystem aus<br />

dem Gleichgewicht bringen. Und die<br />

Wiederherstellung eines Gleichgewichts<br />

durch menschliche Eingriffe ist einerseits<br />

sehr schwierig bis unmöglich und<br />

kann anderseits mehrere Generationen<br />

dauern. Nicht zuletzt sei an dieser<br />

Stelle auch darauf hingewiesen, dass<br />

der Bestand einzelner Greifvogelarten<br />

schon empfindlich geschädigt ist. Die<br />

Sumpfohreule zum Beispiel ist stark<br />

vom Aussterben bedroht. Da sie Feuchtgebiete<br />

als Lebensraum benötigt, ist<br />

ihr Bestand in den letzten Jahren<br />

kontinuierlich gesunken. Und etwas<br />

ist gewiss: Ist eine Art einmal ausgestorben,<br />

so kehrt sie nie wieder zurück!<br />

Wir Menschen sind also gut beraten,<br />

wenn wir etwas für die hiesigen Arten<br />

tun, sodass die Ökosysteme in diesem<br />

Land möglichst natürlich erhalten<br />

bleiben.<br />

Text Nicole Bosshard<br />

Fotos PanEco, Adobe Stock<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>

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