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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe März 2021

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen. 4 Ausgaben für nur CHF 29.50

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Als Raupenfutterpflanze<br />

des Distelfalters dient<br />

die Grosse Brennnessel.<br />

Der Himmelblaue Bläuling<br />

bevorzugt als Lebensraum<br />

trockene, blütenreiche Magerwiesen.<br />

Als Raupenfutterpflanze<br />

den Hufeisen klee.<br />

wie Tieraugen aussehen oder gefährliche<br />

und giftige Tiere imitieren oder durch<br />

auffällige Färbung vor ihrer Ungeniessbarkeit<br />

oder Giftigkeit warnen. So sind<br />

zum Beispiel auf den Flügeln des Tagpfauenauges<br />

Tieraugen zu finden. Einige<br />

Tagfalter weisen auf der Oberseite der<br />

Flügel bunte Zeichnungen auf, die<br />

Unterseite ist meist einfach gezeichnet<br />

und erscheint oft im welken Laub.<br />

Dadurch sind sie mit geschlossen Flügel<br />

gut getarnt. Nachtfalter besitzen eine<br />

rindenähnliche Flügelfärbung und sind<br />

tagsüber auf der Baumrinde gut<br />

versteckt.<br />

Es gibt auch Raupen welche in<br />

Symbiose oder als Sozialparasiten mit<br />

Ameisen leben. Einige Raupen der Bläulinge<br />

sondern mit ihren Drüsen am<br />

Rücken eine zuckerhaltige Flüssigkeit<br />

aus, welche Ameisen anlockt. Diese<br />

töten nicht wie sonst bei kleinen Insekten<br />

die Raupe, sondern sammeln nur die<br />

Flüssigkeit ein und beschützen die<br />

Raupe. Im letzten Raupenstadium<br />

schleppen sie die Raupe in den Bau, wo<br />

sie den Geruch der Ameisen annimmt<br />

und genauso wie die Ameisenbrut um<br />

Nahrung bettelt.<br />

Die meisten Schmetterlinge verbringen<br />

ihre Existenz an dem Ort, wo sie geboren<br />

sind. Dies liegt auch daran, dass viele<br />

Raupen auf spezielle Futterpflanzen angewiesen<br />

sind. Die Raupe des Zitronenfalters<br />

braucht den Kreuzdorn und den<br />

Faulbaum, die Raupe des Tagpfauenauges<br />

die Brennnessel. Fehlen diese Nahrungsquellen,<br />

wird es für die schönen Tag falter-<br />

Raupen schwierig zu überleben.<br />

SCHWINDENDE LEBENSRÄUME<br />

Ein Grossteil der Schmetterlinge ist auf<br />

Magerwiesen und -weiden angewiesen,<br />

welche in den letzten Jahrzehnten überbaut<br />

oder für die Intensivlandwirtschaft<br />

umgenutzt wurden. Ebenso wurden<br />

<strong>Das</strong> Tagpfauenauge braucht<br />

als Lebensraum Wiesen<br />

und Waldränder, als<br />

Raupen futterpflanze die<br />

Grosse Brennnessel<br />

viele Feuchtgebiete entwässert. Damit<br />

ging nicht nur der Lebensraum von<br />

Schmetterlingen und Raupen verloren,<br />

sondern auch die Wachstumsgrundlage<br />

oft wichtiger Futterpflanzen, ohne die<br />

sich spezialisierte Schmetterlingsarten<br />

nicht mehr entwickeln können. Daher<br />

erstaunt es nicht, dass viele einheimische<br />

Schmetterlingsarten gefährdet sind.<br />

So brauchen zum Beispiel die Raupen<br />

des Grossen Wiesenvögelchens eine<br />

sehr hohe Feuchtigkeit und spezielle<br />

Futtergräser (Wollgras) sowie Grasbüschel<br />

zum Überwintern. <strong>Das</strong> finden sie in<br />

Mooren, welche von einst mächtigen<br />

Moorlandschaften zu kümmerlichen<br />

Resten geschrumpft sind, und viele<br />

davon trocknen aus, damit fehlt der<br />

Lebensraum für diese Tagfalter.<br />

Auch die zunehmende Lichtverschmutzung<br />

ist speziell für die Nachtfalter<br />

eine grosse Gefahr. Angezogen von<br />

Lichtquellen wie Strassenbeleuchtungen,<br />

verharren sie die ganze Nacht in der<br />

Nähe. Sie sterben an Unterernährung<br />

oder Erschöpfung oder sind leichte<br />

Beute am Morgen für die Vögel.<br />

Alle können zum Wohl der Schmetterlinge<br />

etwas beitragen. Eine wichtige<br />

Chance bietet sich bereits beim täglichen<br />

Einkauf von Lebensmitteln.<br />

Der biologische Anbau verzichtet auf<br />

chemisch-synthetische Pflanzenschutzund<br />

Düngemittel, welche einen grossen<br />

Druck auf die Insekten ausüben. Auch<br />

im Garten oder Balkon können die<br />

Schmetterlinge durch einheimische<br />

Sträucher und Wildblumen unterstützt<br />

werden.<br />

Text Michael Knaus Fotos Markus Haab

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