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Verfahrenstechnik 3/2021

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19098<br />

03<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

März <strong>2021</strong><br />

BAUKASTEN-<br />

LÖSUNGEN<br />

Entstaubung in<br />

der Prozessindustrie


INNOVATIVE<br />

Versatile. Connectable.<br />

Dustproof.<br />

System-compatible.<br />

High output.<br />

More to come on March 3rd:<br />

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EDITORIAL<br />

Viel zu tun<br />

PRÄZISES DESIGN &<br />

EXAKTE LÖSUNGEN!<br />

Aktuell verbringen wir alle viel mehr Zeit zuhause als sonst. Zwangsläufig<br />

fallen uns dann immer wieder mal Ecken auf, die dringend<br />

ausgemistet werden müssten. Und jetzt stünde ja eigentlich auch der<br />

Frühjahrsputz an. Aber es gibt so viel Wichtigeres zu tun ...<br />

Anlagenbetreiber in der Prozessindustrie haben hingegen keine<br />

Wahl, was die Sauberkeit angeht. Ablagerungen und Rückstände in<br />

Behältern, Armaturen oder Rohrleitungen können zu Produktverunreinigungen<br />

und Anlagenstillständen führen, im schlimmsten Fall<br />

sind ganze Chargen betroffen. Es folgen Rückrufaktionen und<br />

Imageverlust. Das betrifft besonders die Lebensmittelindustrie, die<br />

immer wieder in die Schlagzeilen gerät. Hier müssen Sauberkeit und<br />

Hygiene an erster Stelle stehen. Noch gefährlicher wird es, wenn<br />

Staub im Spiel ist, der Explosionen verursachen kann. Da gibt es<br />

keine Alternative zu einer leistungsfähigen Entstaubung. Wie ein<br />

Joghurthersteller mit diesem Problem umgeht, erfahren Sie in<br />

unserer Titelstory auf Seite 14. Um chemische Reinigung geht es im<br />

Beitrag auf Seite 34, hier werden Ablagerungen auf einem überdimensionalen<br />

Tauchsieder entfernt. Auch da hatte der Betreiber keine<br />

Wahl, um den optimalen Betrieb der Anlage zu gewährleisten.<br />

Der zweite rote Faden, der sich durch unsere Berichterstattung zieht,<br />

ist die Sicherheit: Wie sich Feuchtigkeit und Sauerstoff<br />

zuverlässig überwachen lassen, erfahren Sie auf<br />

Seite 30, und in unserer Anwenderstory auf Seite<br />

36 wird die Zustandsbewertung von<br />

GFK-Behältern diskutiert. Spannend ist ein<br />

Trend, den wir der Pandemie zu verdanken<br />

haben: Digitale Abnahmen sind auf dem<br />

Vormarsch. Im Beitrag auf Seite 20 stellt ein<br />

Hersteller von sicherheitsrelevanten Bauteilen<br />

sein aufwändiges Modell vor.<br />

Es gibt viel zu tun – bleiben Sie<br />

zuversichtlich.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

Kurze Lieferzeiten<br />

Made in Germany<br />

ISO 9001<br />

Flachdichtende<br />

Schnellkupplung<br />

Hochwertige Standardbauteile<br />

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Pumpen-/Dosier-/Kupplungstechnik


INHALT<br />

10 20 38<br />

Sauber: Pharma-Separatoren mit höchsten<br />

Reinigungsstandards in der Impfstoff-​<br />

Produktion<br />

Sicher: Digitale Abnahmen helfen dabei,<br />

komplizierte und risikoreiche Begegnungen<br />

in Pandemiezeiten zu vermeiden<br />

Spezifisch: Ein optisches Messverfahren<br />

erlaubt den präzisen Blick in Beschichtungs-<br />

bzw. Zerstäubungsprozesse<br />

AKTUELLES<br />

6 Die Branchenmanagerin – Michaela Vormoor<br />

8 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

8 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

10 Separatoren beschleunigen Impfstoff-Produktion<br />

12 Schonende Trocknung durch unterschiedliche<br />

Temperaturzonen<br />

11 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

14 TITEL Entstauber-Lösungen für verfahrenstechnische<br />

Prozesse<br />

16 Maßgeschneiderte Anlage für das Handling von Fest- und<br />

Flüssigstoffen<br />

18 Magnetventilsteuerung senkt die Betriebskosten von<br />

Entstaubungsanlagen<br />

20 Digitale Abnahmen und Auditierungen<br />

von sicherheitsrelevanten Bauteilen<br />

21 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

34 Entfernung von Ablagerungen eines überdimensionalen<br />

„Tauchsieders“<br />

36 Zustandsbewertung von GFK-Behältern durch Sichtprüfung<br />

und Werkstoffanalyse<br />

38 Optimierung von Beschichtungsprozessen über ein<br />

optisches Messverfahren<br />

39 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

8 Impressum<br />

42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

43 Vorschau<br />

ANZEIGE<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

24 Intelligente Gasetechnik für die Industrie 4.0<br />

25 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

28 Sensoren zur Bestimmung der Kornfeuchte<br />

30 Zuverlässige Überwachung von Sauerstoff und Feuchtigkeit<br />

32 Produktinformationen<br />

TITELBILD<br />

Ruwac Industriesauger GmbH,<br />

Melle<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


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AKTUELLES I PERSÖNLICH<br />

Die Branchenmanagerin<br />

DR. MICHAELA VORMOOR<br />

Frau Vormoor, Sie sind promovierte<br />

Chemikerin. Wie sind Sie auf die Idee<br />

gekommen, zusätzlich noch ein<br />

BWL-Studium für Naturwissenschaftler zu<br />

absolvieren?<br />

Ich habe meine Zukunft nie als klassische<br />

Chemikerin mit weißem Kittel im Labor<br />

gesehen, sondern eher am Schreibtisch. Je<br />

weiter man sich von der wissenschaftlichen<br />

Chemie in Richtung Industrie bewegt, desto<br />

eher sind aus meiner Sicht auch betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhänge bzw. zumindest<br />

Grundkenntnisse gefragt. Und viele<br />

Themen aus dem Bereich BWL interessieren<br />

mich tatsächlich. Im Studium war dieses<br />

interdisziplinäre Lernen nicht vorgesehen.<br />

Daher habe ich schon während der Promotion<br />

nach Möglichkeiten gesucht, mir diese<br />

fachliche Qualifikation auf anderem Wege<br />

anzueignen.<br />

Bei Ihrer Arbeit im Netzwerk Chemie<br />

haben Sie es ausschließlich mit Männern<br />

zu tun, und auf der anderen Seite<br />

engagieren Sie sich im Unternehmen für<br />

die Umsetzung der Initiative „Women’s<br />

Integrated Network“ für mehr Frauen in<br />

Führungspositionen. Wo sehen Sie die<br />

Lösung des Problems?<br />

Ich sehe hier weder ein Problem noch eine<br />

Lösung. Die geringe Anzahl von Frauen in<br />

Führungspositionen ist einfach eine Entwicklung<br />

der vergangenen Jahrzehnte.<br />

Aber natürlich ist es sehr schade, dass Diversität<br />

generell, nicht nur in Bezug auf<br />

Frauen, noch so wenig gelebt und genutzt<br />

wird. Unabhängig vom Geschlecht bietet<br />

ein bunter Mix in allen Bereichen dem<br />

Unternehmen und auch den Mitarbeitenden<br />

selbst viele Vorteile. Je mehr wir dieses<br />

Thema in den Fokus bringen und je öfter wir<br />

Dr. Michaela Vormoor<br />

ist Branchenmanagerin<br />

Chemie bei Endress+Hauser<br />

und fährt (fast) jeden Tag<br />

mit dem Jobrad zur Arbeit<br />

darüber reden, sei es im Unternehmen, in<br />

den Medien und sicherlich auch zuhause<br />

am Frühstückstisch, desto eher bewegen wir<br />

uns kontinuierlich in die richtige Richtung.<br />

Ich glaube nicht, dass z. B. die Einführung<br />

einer Frauenquote uns hier langfristig und<br />

nachhaltig zum Ziel bringt – zumal dieser<br />

Begriff inzwischen oft schon negativ belegt<br />

ist. Stattdessen setze ich auf das Gute im<br />

Menschen und den gesunden Menschenverstand,<br />

offen sein für Neues und auch mal<br />

etwas Unkonventionelles wagen.<br />

Warum also die Initiative „Women’s Integrated<br />

Network“? Um den Fokus und den<br />

Drive nicht zu verlieren, ist die Sichtbarkeit<br />

im Unternehmen sowie eine unternehmensspezifische,<br />

ambitionierte Zielsetzung<br />

dennoch hilfreich und teilweise sicherlich<br />

nötig. Und es unterstützt uns<br />

Frauen, Netzwerke für uns persönlich zu<br />

nutzen. Hier besteht Nachholbedarf, da<br />

können wir uns etwas von den Männern<br />

abgucken.<br />

Sie kombinieren Städte-Tripps mit<br />

Marathonläufen. Was reizt Sie daran?<br />

Haben Sie schon mal einen Stadtrundgang<br />

über 42 km quer durch die Stadt<br />

gemacht und sind ins Olympiastadion in<br />

München oder um den Triumphbogen in<br />

Paris gelaufen? Das ist Sightseeing der<br />

besonderen Art, man erlebt die Stadt mit<br />

anderen Augen. Sicherlich geht das auch<br />

entspannter, aber auch wenn die Monate<br />

der Vorbereitung und der Lauf selbst mit<br />

viel Aufwand verbunden sind, der Zieleinlauf<br />

ist die Belohnung. Der ist immer wieder<br />

unbeschreiblich, diesen vergisst man<br />

nicht – im Gegensatz zu den Strapazen<br />

und Schmerzen.<br />

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?<br />

Die Mischung macht’s: Strategie, Koordination,<br />

Netzwerk, Kommunikation, Kunden,<br />

Technologie, Internationalität, eigenständiges<br />

Handeln, Marketing und Vertrieb.<br />

Mit wem würden Sie gerne mal für eine<br />

Woche tauschen?<br />

Nicht einfach zu beantworten – vielleicht<br />

mit Pippi Langstrumpf? Eine Woche nach<br />

ihrem Motto „Ich mache mir die Welt, wie<br />

sie mir gefällt“ zu leben, ist schon eine<br />

sehr reizvolle Vorstellung.<br />

(eli)<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


Wir bringen Farbe ins Spiel!<br />

Kompakte kapazitive Grenzschalter mit 360°-Schaltzustandsanzeige<br />

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Messvorgang läuft<br />

Sensor schaltet<br />

Störung im Prozess<br />

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Hygiene-<br />

Adaptersystem<br />

Bedienung per<br />

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VEGAPOINT 21 G½"<br />

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AKTUELLES<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

SEMINAR Rohrleitungen in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen planen und auslegen<br />

KURS Errichten elektrischer Anlagen in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen<br />

KONFERENZ Emerson Users Exchange Live<br />

<strong>2021</strong><br />

FORTBILDUNG Verfahrenstechnische<br />

Fließbilder<br />

15./16.03.21,<br />

Wuppertal<br />

22.03.21,<br />

Essen<br />

29.–31.03.21,<br />

online<br />

14.04.21,<br />

Essen<br />

SEMINAR Reach-Beauftragter 14.04.21,<br />

Offenbach<br />

WORKSHOP Gerätebedienung – Pactware 14./15.04.21,<br />

Schiltach<br />

WEITERBILDUNG Explosionsschutz 19.04.21,<br />

Essen<br />

SCHULUNG Profinet für Einsteiger 20.04.21,<br />

Schmölln/Thür.<br />

KOMPAKTSEMINAR Messen. Regeln.<br />

Aufzeichnen.<br />

KURS Instandhaltung in der digitalen<br />

Arbeitswelt<br />

20.–22.04.21,<br />

Fulda<br />

22./23.04.21,<br />

Altdorf b. Nürnberg<br />

Technische Akademie Wuppertal, Tel. 0202/7495-0,<br />

www.taw.de<br />

Tüv Nord, Tel. 0800/8888020,<br />

www.tuevnordakademie.de<br />

Emerson, Tel. 02173/33480,<br />

www.emersonexchange.org<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Vega, Tel. 07836/50-0,<br />

www.vega.com<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Indu-Sol GmbH, Tel. 034491/5818-0,<br />

www.indu-sol.com<br />

Jumo, Tel. 0661/6003-0,<br />

www.jumo.de<br />

Technische Akademie Wuppertal, Tel. 0202/7495-0,<br />

www.taw.de<br />

Alfa Laval beteiligt<br />

sich an AMI Global<br />

Alfa Laval hat einen 20-prozentigen<br />

Anteil an dem US-amerikanischen<br />

IOT-Spezialisten AMI<br />

Global erworben. Damit will das<br />

Unternehmen seine Marktposition<br />

bei vernetzten Dienstleistungen<br />

wie der Zustandsüberwachung<br />

von Anlagen und Systemen<br />

ausbauen. AMI Global ist<br />

auf End-to-End-Lösungen für<br />

rotierende Geräte wie Pumpen,<br />

Mischer und Motoren spezialisiert.<br />

Dazu Nish Patel, Präsident<br />

der Food & Water Division bei<br />

Alfa Laval: „Mit dieser Investition<br />

erweitern wir unsere Kompetenzen<br />

im Bereich Fernüberwachung<br />

und Connected Services.“<br />

www.alfalaval.de<br />

75 Jahre Wika<br />

Die Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG begeht in diesem Jahr ihr<br />

75-jähriges Bestehen. 1946 mit dem Fokus auf die Produktion von<br />

Manometern gegründet, ist die Wika Gruppe heute<br />

ein internationaler Hersteller für Industrie- und<br />

Prozessmesstechnik. Mit 11 000 Beschäftigten<br />

wird ein Umsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet.<br />

Das familiengeführte Unternehmen<br />

ist heute weltweit mit 43 Niederlassungen vertreten<br />

und verfügt in allen Schlüsselmärkten über<br />

Produktionsstandorte. Neben dem umfassenden<br />

Produktportfolio für die Messgrößen Druck, Temperatur, Füllstand,<br />

Durchfluss und Kraft bietet Wika vielfältige Serviceleistungen. Innovative<br />

IIoT-Komplettlösungen runden das Leistungsspektrum<br />

ab. Zur Stärkung der marktorientierten<br />

Firmenstrategie wird am Hauptsitz in Klingenberg<br />

am Main ein zentrales Innovationszentrum<br />

für die gesamte Gruppe errichtet, das im<br />

Jubiläumsjahr eingeweiht werden soll.<br />

www.wika.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2021</strong> im 55. Jahrgang, ISSN: 0175-5315<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Anzeigendisposition: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 33: gültig ab 1. Oktober 2020<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


AKTUELLES<br />

Jumo geht neue Wege<br />

Um Kunden und Interessenten trotz abgesagter Messen über neue Produkte, Technologien<br />

und Trends auf dem Laufenden zu halten, hat Jumo Ende Januar zu den ersten Jumo Xperience<br />

Days eingeladen. Diese virtuelle Messe nutzte neben einem professionellen Livestream<br />

eine interaktive Plattform mit vielen Networking-Möglichkeiten. Kernstück der Xperience<br />

Days war ein Livestream mit 15 Vorträgen zu Highlights, Applikationsbeispielen und aktuellen<br />

Themen. Darüber hinaus konnten aktuelle Produktneuheiten und Branchenlösungen an<br />

zwölf virtuellen Messeständen live erlebt werden. Mehrere hundert Interessenten waren bei<br />

der Veranstaltung dabei und lobten vor allem die Möglichkeit, direkt mit den Spezialisten per<br />

Chat- oder Video-Funktion ins Gespräch zu kommen.<br />

www.jumo.net<br />

Andreas Förster in der<br />

Dechema-Geschäftsführung<br />

Dr. Andreas Förster ist seit 1. Januar <strong>2021</strong> stellvertretender Geschäftsführer<br />

der Dechema und arbeitet in allen operativen und<br />

strategischen Fragen eng mit dem Geschäftsführer Prof. Dr. Kurt<br />

Wagemann zusammen. Im Juli <strong>2021</strong> soll dann<br />

der Wechsel in der Geschäftsführung vollzogen<br />

werden. Der Vorstand der Dechema hatte<br />

Andreas Förster in seiner Sitzung im Juni 2020<br />

einstimmig in die neue Position berufen. Seit<br />

2009 ist Förster zudem Geschäftsleiter von Processnet,<br />

der gemeinsamen Initiative von Dechema<br />

und VDI-GVC.<br />

BHS-Sonthofen bündelt Kompetenzen<br />

Die Firma BHS-Sonthofen bündelt ihre Kompetenzen rund um die<br />

Verfahrensschritte Filtrieren, Mischen, Trocknen, Granulieren, Sterilisieren<br />

und Reagieren in dem neuen Geschäftsbereich Prozesstechnik.<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> firmiert die ehemalige AVA GmbH<br />

& Co. KG zusammen mit der Filtrationstechnik unter dem Dach der<br />

BHS-Sonthofen Process Technology GmbH & Co. KG mit Firmensitz<br />

in Sonthofen und Standort in Herrsching. Zielbranchen sind<br />

vor allem die chemische und pharmazeutische Industrie. Als Geschäftsführer<br />

wurden Detlef Steidl, zuletzt Senior Sales Director der<br />

Filtrationstechnik, und Volker Spies, ehemaliger Geschäftsführer<br />

der AVA, berufen.<br />

www.bhs-sonthofen.de<br />

www.dechema.de<br />

Gericke wird Partner im MMIC<br />

Gericke hat mit CPI und den Gründungspartnern des Medicines<br />

Manufacturing Innovation Centre (MMIC) eine Vereinbarung zur<br />

Zusammenarbeit unterzeichnet.<br />

Diese Partnerschaft soll Gerickes<br />

umfangreiche Erfahrung mit Maschinen<br />

und Systemen für die<br />

Pulververarbeitung nutzen und<br />

die pharmazeutische Herstellung<br />

voranbringen. Gericke will dem<br />

Zentrum entscheidendes Fachwissen<br />

in Bezug auf End-to-End-<br />

Technologielösungen für die Pulververarbeitung<br />

bieten, die für die Entwicklung der kontinuierlichen<br />

Tablettenherstellung entscheidend sind.<br />

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WASSERSTOFF ?!<br />

Kugelhähne, Bohrlochköpfe und Prüfungen<br />

für Wasserstoff-Anwendungen.<br />

Die richtige Auswahl von Werkstoffen und zuverlässige<br />

Dichtheitstests geben Sicherheit.<br />

1. Materialeignungsprüfung<br />

2. Test auf Wasserstoff-Dichtheit<br />

www.gerickegroup.com<br />

Wechsel bei Endress+Hauser Flow<br />

Dr. Mirko Lehmann übernimmt innerhalb<br />

der Endress+Hauser Gruppe neue Aufgaben:<br />

Er wird zum 1. April <strong>2021</strong> Geschäftsführer<br />

des Product Centers für Durchflussmesstechnik<br />

mit Sitz in Reinach. Er folgt auf Dr.<br />

Bernd-Josef Schäfer, der das Unternehmen<br />

verlassen hat.<br />

www.endress.com<br />

H2-READY.COM<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 9


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Aseptische Verarbeitung<br />

erleichtert<br />

Wettlauf<br />

gegen die Zeit<br />

Separatoren beschleunigen Impfstoff-Produktion<br />

Eine neue Pharma-Separatoren-<br />

Linie mit höchsten Reinigungsstandards<br />

unterstützt den<br />

Impfstoffhersteller Sinovac im<br />

Kampf gegen Covid-19.<br />

Um einen Impfstoff gegen das Corona-<br />

Virus Sars-CoV-2 in großen Mengen<br />

schnell und sicher produzieren zu können,<br />

liefert die Firma Gea Separatoren-Anlagen<br />

an das chinesische Biopharma-Unternehmen<br />

Beijing Sinovac Life Sciences. Die<br />

hochmodernen Zentrifugen Skid Units werden<br />

nach ASME BPE-Standards gefertigt<br />

und erfüllen mit SIP- und CIP-Reinigbarkeit<br />

die höchsten hygienischen Pharma-Anforderungen.<br />

Die Separatoren-Linie deckt mit vier<br />

Trommelgrößen einen breiten Kapazitätsbereich<br />

ab. Die Maschinen verfügen über<br />

einen wassergekühlten und damit emissionsfreien<br />

integrierten Direktantrieb für<br />

höchste Reinraum-Klassen. Mit dem CIP-<br />

Reinigungssystem und dem Sterilisierungskonzept<br />

SIP sind die Anlagen ein wesentlicher<br />

Bestandteil der anspruchsvollen Herstellung<br />

von Impfstoffen – wie auch von vielen<br />

weiteren pharmazeutischen Produkten.<br />

Aktuell spielt bei der Impfstoffproduktion<br />

der Faktor Zeit<br />

die entscheidende Rolle<br />

Mit der Einführung der neuen Separatoren-<br />

Linie will der Hersteller den Pharmakunden<br />

ein neues Niveau an Leistung, Reinraumschutz,<br />

Validierbarkeit und Reinigungsfähigkeit<br />

bieten. Dadurch könne jede aseptische<br />

Verarbeitung die nächste Stufe bezüglich<br />

Sicherheit erreichen.<br />

Die vier Trommelgrößen eignen sich produktabhängig<br />

für Verarbeitungsleistungen<br />

bis zu 12 000 l/h. Das Trommeldesign ist mit<br />

zwei Varianten konzeptioniert. Dies ermögliche<br />

eine optimale Ausbeute durch Anpassung<br />

an das jeweilige aufzuarbeitende Produkt.<br />

Scherempfindliche Produkte werden<br />

durch das patentierte hydrohermetische<br />

Zulaufsystem unterhalb des Flüssigkeitsspiegels<br />

der gefüllten Trommel schonend<br />

zugeführt und an der Drehachse sanft beschleunigt.<br />

Das neue, hochmoderne IDD-<br />

Laufwerk mit einem wassergekühlten Motor<br />

und einem geschlossenen Gehäuse verhindert<br />

Partikel-Emissionen in den Reinraum.<br />

Weniger Teile bedeuten weniger<br />

Verschleißteile und eine einfachere Wartung<br />

der Maschine.<br />

Bereits im Juli 2020 wurde eine CSC-<br />

6-Zentrifuge an Sinovac Life Sciences geliefert.<br />

Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine<br />

Tellerzentrifuge. Gea entwickelte die<br />

Maschine für die pharmazeutische Biotechnologie-Industrie<br />

nach den aktuell geltenden<br />

cGMP-Anforderungen. Die CSC-6-Anlage<br />

ist in dampfsterilisierbarer Ausführung<br />

(SIP bis zu 2,5 bar/137 °C) für die aseptische<br />

Verarbeitung gefertigt. Sie verfügt über ein<br />

vollautomatisches Vor-Ort-Reinigungsprogramm<br />

(CIP) und ist in hygienischem,<br />

hochglanzpoliertem Design ausgeführt.<br />

Das patentierte hydrohermetische Zulaufsystem<br />

sorgt für schonende Behandlung<br />

scherempfindlicher Produkte. Angetrieben<br />

wird die Anlage durch einen 3-Phasen-<br />

Wechselstrommotor. Alle produktberührenden<br />

Teile sind aus hochlegierten, rostfreien<br />

Stählen hergestellt. Die Dichtungen<br />

entsprechen den Anforderungen der FDA<br />

und USP Klasse VI.<br />

Fotos: Aldeca Productions/stock.adobe.com, Gea<br />

Die Pharma-Separatoren sind ausgelegt<br />

für maximale Biosicherheit und Containment<br />

www.gea.com<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Herausforderungen der Impfstoff-Massenproduktion<br />

Der aktuelle Report „Watson-Marlow on Accelerating Vaccine<br />

Development“ beleuchtet, welche Fortschritte bei der Entwicklung<br />

von neuartigen Impfstoffkandidaten gegen Sars-CoV-2 und<br />

der Verkürzung der Entwicklungszeitpläne<br />

von üblicherweise mehreren Jahren auf<br />

wenige Monate bereits erzielt wurden. Dabei<br />

erläutern Branchenexperten, welche<br />

Herausforderungen mit der Ausweitung der<br />

Produktion auf mehrere Milliarden<br />

Impfdosen weltweit verbunden sind.<br />

Außerdem geben sie eine Einschätzung ab,<br />

wie Innovationen und Kooperationen<br />

innerhalb der Bioprozessbranche das<br />

Erreichen dieses Ziels ermöglichen und welche Rolle die Technologien<br />

der WMFTG in diesem Prozess einnehmen können. Ziel<br />

ist ein schnelles Upscaling vom Forschungsmaßstab über<br />

klinische Testreihen bis hin zu großflächiger<br />

Massenproduktion. Dabei mussten vor allem<br />

bereits vorhandene Technologien in der<br />

Biopharmazeutik adaptiert werden. Auch<br />

dem Wissenstransfer von benachbarten<br />

Forschungsfeldern wie der Gentherapie<br />

kommt bei der Bewältigung dieser Herausforderungen<br />

eine Schlüsselrolle zu.<br />

www.wmftg.de<br />

Mit alter Lauge Geld sparen<br />

Damit Produktionsanlagen in der Lebensmittelindustrie<br />

einwandfrei funktionieren, müssen sie entsprechend gereinigt<br />

werden. Hierfür setzt man, zum Beispiel in der Käseproduktion,<br />

zwei- bis dreiprozentige Lauge ein. Statt diese als bloßes Abfallprodukt<br />

zu verwerfen,<br />

setzen viele Hersteller auf<br />

Recycling und das<br />

Know-how der Albert<br />

Handtmann Armaturenfabrik<br />

GmbH & Co. KG. Die<br />

Handtmann Cross-Flow-<br />

Anlage bereitet die<br />

verschmutzte Lauge<br />

wieder auf und führt sie<br />

anschließend in das System zurück. So reduziert der Hersteller<br />

seinen Laugenverbrauch, schont die Umwelt und spart Kosten.<br />

Pro Tag verarbeitet die Anlage rund 20 m3 verunreinigte Lauge zu<br />

reinem Filtrat. Dass der Laugenverlust bei maximal einem Prozent<br />

liegt, war eine der Anforderungen. Zudem wurde die Filterleistung<br />

auf 660 l/h festgelegt.<br />

www.handtmann.de<br />

Kühlung und Aufbereitung aus einer Hand<br />

Überall dort, wo Kühl- oder Prozesswasser verwendet wird, ist die<br />

Qualität des Mediums Wasser ein oft unterschätzter Parameter.<br />

Kontaminiertes Wasser kann nicht nur zu Gesundheitsschäden<br />

führen (Stichworte Fouling und Legionellen), es beeinträchtigt<br />

auch die Produktivität und die Produktqualität, wenn sich in den<br />

Rohrleitungen und Kühlkanälen mineralische und biologische<br />

Ablagerungen absetzen, die eine zuverlässige und optimale<br />

Temperierung des Produktionsprozesses verhindern. Aus diesen<br />

Gründen bietet L&R Kältetechnik mit den Kälteanlagen immer<br />

auch die dazugehörige Wasseraufbereitung für die Rückkühlung<br />

an. Nun erweitert das Unternehmen die Wasseraufbereitung zu<br />

einem eigenen Geschäftsfeld. Zu dessen Portfolio gehören<br />

verschiedene Aufbereitungstechnologien wie z. B. das Bauer<br />

Pipejet-Behandlungssystem, das Kühl- und Heizwasser mit<br />

frequenzbasierter Impulserzeugung aufbereitet, und das<br />

MHP-System, das auf rein physikalischer Basis arbeitet und sich<br />

vor allem für die kontinuierliche Pflege von offenen Kühlkreisläufen<br />

eignet. Zum Angebotsspektrum gehören zudem Dienstleistungen<br />

wie die einmalige chemiefreie Kühlsystemreinigung sowie<br />

die Analyse und das Online-Monitoring von Prozesswasser.<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Schüttgut- und Pulverhandling-Systeme<br />

Entnehmen . Fördern . Zuführen . Verwiegen . Dosieren ...<br />

Staubarm, sicher, hygienisch und schonend.<br />

Sie möchten Ihren Prozess automatisieren? Ergonomischer, hygienischer<br />

oder sicherer gestalten? Vielleicht planen Sie auch etwas ganz Neues?<br />

Wir entwickeln mit Ihnen das Konzept und liefern die passende Lösung.<br />

Was möglich ist, zeigen wir Ihnen hier:<br />

www.volkmann.info/up67


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

In der Zone<br />

Schonende Trocknung durch unterschiedliche Temperaturzonen<br />

Um dies erfolgreich umzusetzen, erhält jede<br />

Kammer die dazu erforderliche Prozesstechnik,<br />

die unter anderem die dort notwendige<br />

Heizlast separat beurteilt und anschließend<br />

je Kammer reguliert. Entsprechend<br />

kann das Trocknungsgut jede<br />

einzelne Trocknungskammer zielgerichtet,<br />

analog zu seiner vorab spezifisch erfassten<br />

Trocknungskurve, durchlaufen.<br />

Somit ist der gesamte Trocknungsprozess<br />

individuell einstellbar und optimiert die Trockenguteigenschaften<br />

am Trocknerausgang.<br />

Durch dieses Verfahren erhält man stets die<br />

gewünschten Trockenguteigenschaften unabhängig<br />

davon, welches Gut mit welchen<br />

Eigenschaften zur Trocknung ansteht.<br />

Beim Zonenverfahren wird die<br />

Trocknungsanlage in viele<br />

Einzelkammern unterteilt<br />

Anspruchsvolle Produkte erfordern<br />

in der Regel eine individuelle, den<br />

Bedürfnissen exakt angepasste<br />

Trocknung. Hierbei ermöglichen<br />

verschiedene Trocknerzonen eine<br />

flexible Einstellung der<br />

Temperaturen auf die spezifischen<br />

Eigenschaften des gewählten<br />

Trocknungsgutes.<br />

Autoren: Sebastian Bergler, Geschäftsführer,<br />

Peter Klas, Vertriebsingenieur, beide Hans Binder<br />

Technologies GmbH, Mühldorf<br />

Die zu trocknenden Rohprodukte werden<br />

in Trocknungsanlagen der Hans Binder<br />

Technologies GmbH unter Einhaltung der<br />

notwendigen Hygienestandards entfeuchtet<br />

und letztendlich getrocknet. Den Mittelpunkt<br />

der Anlagen bildet dabei das Trocknungsgut<br />

selbst.<br />

Die langjährige Branchenerfahrung<br />

schlägt sich in der Produktentwicklung nieder:<br />

Durch die Kenntnis einer Vielzahl von<br />

Trockengutkennwerten (Feuchtefracht-Eigenschaften<br />

etc.), lassen sich individuelle<br />

Trocknungsanlagen entwickeln. Durch Laborversuche<br />

kann die Expertise um bislang<br />

unbekannte Produkte erweitert werden.<br />

Um den Trockenguteigenschaften optimal<br />

gerecht werden zu können, hat Hans<br />

Binder das Trocknerzonenverfahren Targeted<br />

Zone Heating (TZH) entwickelt. Diese<br />

Zonierung ermöglicht eine flexible Einstellung<br />

der Trocknungszonen auf die spezifischen<br />

Eigenschaften des gewählten Trocknungsgutes.<br />

Das Ergebnis ist eine noch<br />

schonendere Produkthandhabung.<br />

Viele Kammern<br />

Bei dem Zonenverfahren wird die gesamte<br />

Trocknungsanlage in viele Einzelkammern<br />

unterteilt. Jede dieser Kammern wird als separate<br />

Trocknereinheit betrachtet, die einem<br />

Trocknungsabschnitt entspricht. Die<br />

Zonierung ergibt sich dabei immer individuell<br />

je Produkt. In jeder Kammer wird das<br />

Trockengut in seinen fortschreitend neu erworbenen<br />

Eigenschaften also neu definiert.<br />

Die Prozesstechnik des Trockners moduliert<br />

folglich je Trocknerkammer und orientiert<br />

sich an den dortigen Produkteigenschaften.<br />

Die Trocknungsanlagen sind innerhalb ihrer<br />

Trocknungsaufgaben variabel einsetzbar und<br />

jederzeit adaptierbar. Durch die modulare<br />

Bauweise gemäß dem Vielkammer-Prinzip<br />

können die Anlagen um weitere Kammern<br />

ergänzt werden, oder einzelne Kammern im<br />

Bedarfsfall schnell getauscht werden.<br />

Verbesserte Energiebilanz<br />

Ein Schwerpunkt bei der Entwicklung der<br />

Anlage war, den zur Trocknung erforderlichen<br />

Energieeintrag in die Zuluftströmung<br />

zum größtmöglichen Teil zurückzugewinnen,<br />

um so die Energiebilanz des Bandtrockners<br />

nochmals zu verbessern. Entscheidend<br />

hierfür ist die für den Trocknungsprozess erforderliche<br />

Verdampfungswärme.<br />

Bei der Wärmerückgewinnung wird in einem<br />

Wärmetauscher die Wärme der Abluft<br />

an die Zuluft übertragen. Dabei kann ein<br />

großer Teil der Feuchte der Abluft kondensiert<br />

werden. Die zuvor im Trocknungsprozess<br />

aufgenommenen Verdampfungswärme,<br />

wird auf diese Weise erhalten und der Zuluft<br />

zugeführt. Die Zuluft ist praktisch vorgewärmt<br />

und muss deutlich weniger beheizt<br />

werden. Die Nutzung der Kondensationswärme<br />

verbessert die Energie- und CO2-Bilanz<br />

deutlich und reduziert die Betriebskosten<br />

nachhaltig.<br />

Foto: Hans Binder Technologies<br />

www.hb-dryer.com<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mikroplastik sichtbar machen<br />

Purency, eine Unternehmensgründung von Absolventen der TU<br />

Wien, nutzt Machine Learning, um Mikroplastik aufzuspüren. Die<br />

Proben werden mit elektromagnetischer Strahlung in einem<br />

breiten Frequenzbereich bestrahlt, Machine-Learning-<br />

Algorithmen ermitteln dann die Zusammensetzung des<br />

Mikroplastiks in der Probe. Unterschiedliche Ansätze wurden<br />

bisher verfolgt, um Mikroplastik nachzuweisen. Einer davon ist<br />

die FTIR-Spektrometrie (Fourier-Transform-Infrarot-Spektrometrie).<br />

Dabei wird die Probe mit elektromagnetischer Strahlung im<br />

Infrarotbereich beleuchtet – allerdings verwendet man nicht wie<br />

bei vielen anderen Spektrometern immer nur eine bestimmte<br />

Wellenlänge, sondern man nutzt viele Wellenlängen gleichzeitig.<br />

Diese Wellen überlagen sich auf komplexe Art miteinander, die<br />

daraus resultierenden Wellen werden gemessen – sie ergeben<br />

einen charakteristischen „Fingerabdruck“ der untersuchten<br />

Probe. Die Daten werden mithilfe von Machine-Learning-<br />

Algorithmen ausgewertet. Dadurch wird es möglich, die Anzahl,<br />

Art und Größe der Partikel verlässlich zu bestimmen. In kurzer<br />

Zeit können große Datenmengen analysiert werden. Mehr als<br />

20 Polymerarten können unterschieden und Partikel mit einer<br />

Größe von nur 10 μm erkannt werden – die Grenze wird nur durch<br />

das Auflösungsvermögen des verwendeten Messgeräts gesetzt.<br />

www.tuaustria.at<br />

Separatorsystem für biopharmazeutische<br />

Einwegverarbeitung<br />

Alfa Laval bringt mit CultureOne ein<br />

Separatorsystem für die Verarbeitung<br />

von Einweg-Zellkulturen auf den Markt.<br />

Wie die Produktreihe Culturefuge<br />

basiert auch CultureOne auf einem<br />

vollständig hermetischen Designkonzept.<br />

Dieses Design bietet eine<br />

schonende Behandlung von Zellkulturen.<br />

Darüber hinaus gewährleistet der<br />

Ansatz laut Hersteller die sterile<br />

Behandlung des Systems und verhindert<br />

eine Luft-Flüssigkeits-Grenzfläche im Separator, um eine optimale<br />

Weiterbehandlung für nachfolgende Prozessschritte zu ermöglichen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist der reduzierte Energieverbrauch des<br />

Separators. Alle produktberührenden Teile werden als Verbrauchsmaterial<br />

angesehen. Die Spinsert-Assemblies werden sterilisiert<br />

und gebrauchsfertig nach geltenden Industriestandards für die<br />

GMP-Produktion geliefert. Nur die im Spinsert enthaltenen<br />

Komponenten sind aus recycelbarem Material gefertigt und<br />

werden nach jedem Gebrauch ausgetauscht. Um die Anforderungen<br />

der pharmazeutischen Industrie zu erfüllen, stellt Alfa<br />

Laval den Rest der produktfremden Kontaktkomponenten von<br />

CultureOne sowie Mehrzweckinstrumente und Automatisierung<br />

selbst her. Durch den Einsatz entfällt auch der Bedarf an Chemikalien,<br />

Wasser und Energie im Zusammenhang mit CIP und SIP.<br />

www.alfalaval.de<br />

Tiefkälte-Lager in Containerbauweise<br />

Mit der Tiefkälte-Lagerung von sensiblen Pharmawirkstoffen und<br />

-produkten hat L&R umfassende Erfahrung. Diese können z. B. in<br />

begehbaren Tiefkältelagern bei Temperaturen bis zu –110 °C<br />

aufbewahrt werden. Solche Lager sind bei vielen Pharmaherstellern<br />

im Einsatz – u. a. weil sie laut Hersteller zuverlässiger, effizienter<br />

und energiesparender sind als Labortiefkühlschränke.<br />

In die 20- oder 40-Fuß-<br />

Containern werden zwei<br />

hocheffiziente Kälteanlagen<br />

installiert, die jede für sich<br />

ein dauerhaftes Temperaturniveau<br />

unterhalb von –70 °C<br />

sicherstellen. Die Anlagen<br />

sind luftgekühlt, für den<br />

Betrieb ist also nur ein<br />

Stromanschluss erforderlich.<br />

Und sie sind redundant aufgebaut, sodass beim Ausfall eines<br />

Kältekreislaufs der zweite Kreislauf selbsttätig die Tiefkälteerzeugung<br />

übernehmen kann. Eine optionale Notstromversorgung<br />

oder eine Stickstoff-Notkühlung bieten ein nochmals höheres<br />

Sicherheitsniveau. Die Innenausstattung des Kryo-Lagers wird<br />

den Anforderungen des Nutzers angepasst. Palettenstellplätze<br />

sind ebenso möglich wie Regale und/oder Schubladen für<br />

unterschiedliche Gebindegrößen. Optional wird der Innenraum<br />

reinraumgerecht mit einem totraumfreien Edelstahlboden<br />

gefertigt. Die hoch wirksame Isolation gewährleistet einen<br />

niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten.<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Evakuieren, Begasen und Verschließen in einem Durchgang<br />

Optima Consumer hat ein Lösungskonzept zum vollautomatischen<br />

Evakuieren, Begasen und Verschließen von Babymilchpulver-Behältnissen<br />

entwickelt. Optima EGS heißt das Maschinenkonzept,<br />

mit dem die Prozesse sicherer und effizienter<br />

werden. Alle Funktionen finden Platz auf geringer Fläche. So<br />

lassen sich die Betriebskosten für den Reinraum effektiv<br />

minimieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Post-Gassing-<br />

Systemen konnte der Flächenbedarf<br />

laut Hersteller um mehr<br />

als 40 Prozent reduziert<br />

werden. Neben dem geringen<br />

Flächenbedarf profitieren<br />

Anwender von einer eindeutigen<br />

Nachverfolgbarkeit aller<br />

Behältnisse. Mit der Anlage ist<br />

es möglich, über die Verarbeitungsprozesse hinweg jedem<br />

Behältnis eindeutig und nachvollziehbar wichtige Produktionsdaten<br />

zuzuordnen. Das schließt auch die Dokumentation aller<br />

Prozessparameter wie zum Beispiel die Unterdruckstufen zum<br />

Erreichen der geforderten Restsauerstoffwerte jeder einzelnen<br />

Dose an allen Prozessschritten mit ein. Dies ist möglich, da jede<br />

Dose einzeln evakuiert, begast und verschlossen wird. Die<br />

Produktionsdaten lassen sich<br />

mithilfe des von Optima<br />

entwickelten Linienmanagement-Systems<br />

speichern und<br />

wichtige Kennzahlen werden<br />

übersichtlich dargestellt.<br />

www.optima-packaging.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 13


TOP-THEMA I TITEL<br />

Aus dem Baukasten<br />

Entstauber-Lösungen für verfahrenstechnische Prozesse<br />

Viele verfahrenstechnische Prozesse<br />

sind auf eine leistungsfähige<br />

Entstaubung angewiesen, mit der<br />

kleine Partikel wie Schwebstäube<br />

noch an der Entstehungsstelle<br />

abgesaugt werden. Der Anwender<br />

muss sich fragen: Ist eine Lösung<br />

von der Stange besser oder eine<br />

maßgeschneiderte Anlage? Es gibt<br />

aber auch noch eine dritte<br />

Möglichkeit.<br />

Die Einsatzbereiche von Entstaubern in<br />

verfahrenstechnischen Prozessen sind<br />

so vielfältig wie die Stäube selbst und wie die<br />

Umgebungsbedingungen der jeweiligen Produktion.<br />

Die Erwartungshaltung der Anwender<br />

ist aber immer ähnlich: Sie wünschen eine<br />

effiziente, langlebige und wartungsarme<br />

Entstaubung, die sich gut in den Prozess integriert<br />

und möglichst geringen Investitionsaufwand<br />

erfordert. Der letztgenannte Faktor<br />

spricht für eine Lösung „aus dem Regal“ die<br />

Anpassung an den konkreten Anwendungsfall<br />

(und den spezifischen Staub) hingegen<br />

eher für eine maßgeschneiderte Anlage.<br />

Dass sich beide Anforderungen nicht widersprechen,<br />

sondern tatsächlich erfüllen<br />

lassen, zeigt Ruwac mit den Entstaubern<br />

der DS6-Serie. Sie sind modular aufgebaut<br />

aus bewährten Serienkomponenten und<br />

zugleich aber extrem vielseitig und anpassungsfähig,<br />

weil es jedes einzelne Modul in<br />

verschiedenen Varianten gibt.<br />

Klug kombiniert<br />

Beim zentralen Modul – der Filtereinheit –<br />

kommen je nach Anwendung Taschenoder<br />

Patronenfilter der Staubklasse M mit<br />

unterschiedlichen Filterflächen zum Einsatz.<br />

Beide Filter sind großzügig dimensioniert,<br />

damit eine niedrige Filterflächenbelastung<br />

erreicht wird. Die Folgen: Das Filtermaterial<br />

wird wenig belastet, der Differenzdruck<br />

über die Betriebsdauer ist gering,<br />

und die Abreinigungszyklen sind lang. Unter<br />

dem Taschenfiltermodul wird ein separates<br />

Einströmmodul installiert, beim Patronenfiltermodul<br />

ist die Einströmeinheit<br />

seitlich integriert. Den Abschluss nach unten<br />

bildet das Modul mit dem Sammelbehälter.<br />

Hier gibt es zum Beispiel Varianten<br />

mit Staubwanne und einem Modul für Polybeutel.<br />

Auf das Filtermodul wird die Baueinheit<br />

mit der Abreinigung aufgesetzt. Der Anwender<br />

hat hier die Wahl zwischen manueller,<br />

elektrischer und pneumatischer Abreinigung.<br />

Wenn eine besonders hohe Abscheideleistung<br />

erreicht werden soll, wird<br />

die Einheit um einen Reststaubfilter der<br />

Staubklasse H (Filterfläche 36 m2) ergänzt.<br />

Den Abschluss nach oben bildet die Antriebseinheit<br />

mit langlebigem Radialventilator<br />

in – je nach Anwendung – vier Leistungsklassen<br />

von 1,5 bis 4,0 kW. Der Dreh-<br />

stromantrieb ist auf effizienten Dauerbetrieb<br />

ausgelegt.<br />

Erweiterte Anpassungsfähigkeit<br />

Aus diesen vier oder fünf Grundmodulen in<br />

jeweils verschiedenen Ausführungen lässt<br />

sich schon eine große Variantenvielfalt erzeugen.<br />

Noch größer wird die Anpassungsfähigkeit<br />

durch diverse Optionen wie Schalldämpfer<br />

und Abluftdiffusor. Eine optionale<br />

mechanische Funkenfalle verhindert den<br />

Eintritt von Funken in den Entstauber, bei<br />

Bedarf kann die Entstaubereinheit auch mit<br />

einer Löscheinrichtung für Brandklasse A,<br />

B, C oder D ausgerüstet werden.<br />

Eine wichtige Eigenschaft ist die Modularität<br />

der DS6-Serie als Komplettgerät: Mehrere<br />

Einheiten lassen sich zu größeren bzw.<br />

leistungsfähigeren Entstaubern kombinieren.<br />

Diese Funktion kann sowohl für den<br />

Tandem-Einsatz mit doppelter Leistung genutzt<br />

werden als auch für den wechselweisen<br />

Betrieb. Damit stellt der Anwender sicher,<br />

dass auch beim Ausfall oder beim Service<br />

eine der beiden Einheiten noch eine<br />

zuverlässige Entstaubung zur Verfügung<br />

steht. Außerdem können einzelne Module<br />

auch an vorhandenen Anlagen noch ersetzt<br />

oder erweitert werden – z. B. wenn die Anforderungen<br />

an die Reinheit in der Produktion<br />

steigen.<br />

Autorin: Eva-Maria Lohmann, Marketing<br />

Management Kommunikation, Ruwac<br />

Industriesauger GmbH, Melle<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


TITEL I TOP-THEMA<br />

Varianten für hohe Ansprüche …<br />

Neben der am häufigsten eingesetzten<br />

staubexplosionsgeschützten Ausführung<br />

des DS6-Entstaubers steht auch eine gasexplosionsgeschützte<br />

Version zur Verfügung,<br />

die schon äußerlich durch das Edelstahlgehäuse<br />

erkennbar ist. Diese Einheiten können<br />

auch explosionsfähige Gase bzw. Gas-<br />

Staub-Gemische aufsaugen.<br />

Eine weitere Variante – ebenfalls mit<br />

Edelstahlgehäuse – wurde für den Einsatz<br />

in der Lebensmittelverarbeitung und andere<br />

hygienesensible Anwendungsfälle entwickelt.<br />

Sie eignet sich für Hygienebereiche,<br />

die regelmäßig gründlich gereinigt werden.<br />

Mit dieser Modularität, den Optionen<br />

und verschiedenen Grundversionen ergibt<br />

sich eine große Bandbreite an Anwendungen,<br />

die nahezu die gesamte Industrie abdeckt.<br />

Das Spektrum reicht – um nur Beispiele<br />

zu nennen – von der Agrarindustrie<br />

(Kartoffelreinigungsmaschinen) über die<br />

CFK/GFK-Verarbeitung und die Verpackungstechnik<br />

bis zur Nahrungsmittelindustrie<br />

und zur pharmazeutischen Produktion.<br />

Immer schaffen die Anlagen die Voraussetzungen<br />

dafür, dass ganz unterschiedliche<br />

Stäube direkt am Entstehungsort abgesaugt<br />

werden. Ein Hersteller von Hydraulikblöcken<br />

aus Stahl und Aluminium nutzt<br />

zum Beispiel eine DS6-Einheit, um beim<br />

Fräsen und Schleifen feine (und bei Aluminium<br />

explosionsfähige) Metallstäube abzusaugen.<br />

Die Anlage für Staub-Ex-Zone 22<br />

arbeitet mit einem Unterdruck, der mit<br />

26 mbar in Relation zum Umgebungsdruck<br />

bewusst niedrig gehalten wurde, damit<br />

auch feine Schwebstaub-Partikel zuverlässig<br />

aufgesaugt werden und sich an den Patronenfiltern<br />

sammeln.<br />

… im Kosmetik- und Food-Bereich<br />

Ein Anwendungsbeispiel aus einem ganz<br />

anderen Industriebereich ist das Mischen<br />

der Bestandteile von Cremes und anderen<br />

Hautpflegeprodukten. Beim Eindosieren<br />

der Stoffe in die Mischbehälter kann es zu<br />

Staubentwicklung kommen. Deshalb nutzt<br />

ein Kosmetikhersteller hier eine zentrale<br />

Tandem-Absauganlage in Zone-22-Ausführung,<br />

die über Rohrleitungen und Absaugarme<br />

jeden einzelnen Mischer bzw. Arbeitsbereich<br />

erreicht. Die Anlage wurde –<br />

auch das ist ein Vorteil des modularen Aufbaus<br />

– in „aufgelöster“ Bauweise installiert:<br />

Die Filter befinden sich in der Halle, das<br />

Antriebsaggregat im Freien. Das spart Platz<br />

und trägt auch dem Lärmschutz Rechnung.<br />

Ein Joghurthersteller nutzt eine DS6-Anlage<br />

mit Edelstahlgehäuse im Hygienic Design,<br />

um Stäube zu entfernen, die beim Ent-<br />

leeren von Säcken mit Backpulver und Pektin<br />

freigesetzt werden. Die Stäube werden<br />

hier über Saugglocken abgesaugt. So wird<br />

beim Einfüllen der Säcke zuverlässig verhindert,<br />

dass Staub in die Umgebung und<br />

die Atmosphäre gelangt. Auch diese Entstaubungsanlage<br />

ist staubexplosionsgeschützt<br />

für Ex-Zone 22 ausgeführt. Die Aufteilung<br />

in zwei separate Einheiten erlaubt<br />

im Servicefall den Weiterbetrieb mit 50 %<br />

der Leistung. Und dass sich die DS6-Anlagen<br />

auch für raue Betriebsbedingungen<br />

und gröbere Stäube eignen, zeigt ihr Einsatz<br />

an Kartoffelreinigungsanlagen.<br />

Unabhängig davon, welche genaue Ausführung<br />

der DS6-Serie der Anwender einsetzt:<br />

Er kann immer davon ausgehen, dass<br />

die einzelnen Module in der Industrie erprobt<br />

sind. Und er kann sicher sein, dass die<br />

Anlage bestmöglich an den Anwendungsfall<br />

und den jeweiligen Staub angepasst ist<br />

– mit dem Ziel, eine staubfreie Produktionsumgebung<br />

zu gewährleisten. Denn die Anlagen<br />

werden grundsätzlich individuell projektiert.<br />

Das gilt nicht nur für die Auswahl<br />

der hier beschriebenen Module, sondern<br />

auch für zentrale Betriebsparameter wie<br />

z. B. den Unterdruck des Ventilators.<br />

Fotos: Ruwac, Evgeniia/stock.adobe.com<br />

www.ruwac.de<br />

01 Zur DS6-Serie gehören auch Anlagen in<br />

Gas-Ex-Ausführung<br />

02 Die Saugarme der Absauganlage schaffen<br />

hier die Voraussetzung für ein staubfreies<br />

Eindosieren von pulverförmigen Inhaltsstoffen<br />

für Hautpflegeprodukte in die<br />

Mischanlagen<br />

01<br />

02


Jede Lösung ist anders<br />

Maßgeschneiderte Anlage für das Handling von Fest- und Flüssigstoffen<br />

Schon seit Jahrhunderten mischen Menschen trockene Pulver mit<br />

Flüssigkeiten. Die aktuelle Herausforderung dabei ist, dass das Fördern,<br />

Dosieren, Mischen, Reagieren und Handling dieser Stoffe bei<br />

gleichzeitiger Rezepttreue, Prozess- und Anlagensicherheit erfolgen.<br />

Wie ein Anlagenbauer solche Projekte beim Kunden umsetzt und dabei<br />

all diese Kriterien erfüllt, wird im Beitrag beschrieben.<br />

Wird es zu heiß, wird das Gel sofort unbrauchbar.<br />

Wird es zu kalt, härtet es innerhalb<br />

weniger Sekunden aus, und es ist nicht<br />

mehr förderbar. Das Produkt muss also bis<br />

hin zur Verarbeitungsmaschine, auf der das<br />

Gel in Blöcke gegossen wird, auf konstanter<br />

Temperatur gehalten werden.<br />

Temperatur überwachen<br />

In der maßgeschneiderten Komplettanlage<br />

wird ein Gel hergestellt, das sich aus verschiedenen<br />

Flüssigkeiten mit dynamischen<br />

Viskositäten von 1 mPas bis hin zu<br />

50 000 mPas und unterschiedlichsten physikalischen<br />

Eigenschaften zusammensetzt,<br />

die sich dilatant oder auch strukturviskos<br />

verhalten können. Die dabei verwendeten<br />

Pulver sind teilweise sehr fein, hygroskopisch,<br />

zeitverfestigend und klebrig. Das<br />

Endprodukt muss bei einer Temperatur von<br />

150 °C hergestellt werden, damit die Flüssigkeiten<br />

mit den Feststoffen wie gewünscht<br />

reagieren, sich vermischen und es damit<br />

Autor: Gabriel Kubina, Vertriebsleiter,<br />

Kitzmann-Gruppe, Lengerich<br />

die erwünschten chemischen und physikalischen<br />

Eigenschaften erhält.<br />

Bei diesem Prozess ist die Besonderheit,<br />

dass eine Kreuzkontamination der Brüden<br />

mit den Rohstoffpulvern unbedingt vermieden<br />

werden muss. Da das Pulver aber erst<br />

bei 150 °C eingegeben werden darf, musste<br />

eine Lösung gefunden werden, um zu verhindern,<br />

dass die Brüden die Pulverrohstoffleitungen<br />

kontaminieren. Zugleich ergab<br />

sich das Problem, dass bestimmte Rezeptkomponenten<br />

relativ früh auszudampfen<br />

beginnen, was zum einem die<br />

Notwendigkeit zur Einstufung in eine Ex-<br />

Zone voraussetzt und zum anderen Bestandteile<br />

in der Rezeptur unkontrolliert<br />

verdampfen lässt. Weiterhin muss eine<br />

Temperaturrange von ± 3 °C eingehalten<br />

werden, damit das Produkt stabil bleibt.<br />

Da das Gel eine hohe selbstisolierende Wirkung<br />

hat, ist eine Änderung des Temperaturistzustandes<br />

nur sehr langsam realisierbar.<br />

Ausschlaggebend ist hier, dass es keinerlei<br />

Wärmebrücken in der Gesamtanlage geben<br />

darf, in denen das Material auskühlen kann.<br />

Da das Fertigprodukt zudem noch einen geringen<br />

Wärmeleitkoeffizienten hat, ist eine<br />

stabile Erfassung der eigentlichen Kerntemperatur<br />

eines der Hauptprobleme im Prozess.<br />

Nachdem in einer Laboranlage erfolgreich<br />

ein qualitativ hochwertiges Gel hergestellt<br />

werden konnte, mussten sich all diese Parameter<br />

einem Scale-up unterziehen, um den<br />

Prozess auf eine Produktionsanlage konkret<br />

ummünzen zu können. Dort ist das wichtigste<br />

Kriterium, neben der Sicherheit auch die Reproduzierbarkeit<br />

sicherzustellen.<br />

Speziell zu beachten dabei ist, dass der<br />

Temperaturübergang optimal im Verfahren<br />

realisiert werden muss. Zur Sicherstellung<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

der Produktqualität muss zudem ein Reinigungsprozess<br />

realisiert werden, um Bakterien<br />

und dem damit verbundenen Schimmelbefall<br />

auf Dauer vorzubeugen. Allem<br />

voraus ist ein Konzept unter strikter Einhaltung<br />

von Regularien für die Sicherheit der<br />

Anlagenbediener und des Wartungspersonals<br />

zu entwickeln. Grundlage dafür ist eine<br />

umfangreiche FMEA (Failure Mode and Effects<br />

Analysis), die den ganzen Prozess im<br />

Detail abbildet und Risiken von vornherein<br />

betrachtet und abstellt bzw. auf das Minimum<br />

reduziert.<br />

Um auch die Flüssigkeiten mit hoher Viskosität<br />

fördern zu können, werden diese<br />

schon als Rohstoff auf Temperatur erhitzt<br />

und vorgelagert. Einige Flüssigkeiten sind<br />

bei Raumtemperatur so fest, dass sie als geflakter<br />

Rohstoff angeliefert werden. Bei Bedarf<br />

wird eine beliebige Menge mit einem<br />

Schnellmischsystem mit friktionellem<br />

Energieeintrag innerhalb von 5–6 min verflüssigt<br />

und danach in einem weiteren Bedarfsbehälter<br />

nur noch auf Temperatur gehalten.<br />

Auch hier war die Herausforderung,<br />

eine sehr enge Temperaturrange nicht zu<br />

über- aber auch nicht zu unterschreiten. Bei<br />

Überschreitung der Temperatur wäre das<br />

Produkt chemisch zerstört und bei Unterschreitung<br />

der Temperatur würde das Produkt<br />

nicht fließen. Durch die bedarfsorientierte<br />

Schnellerhitzung konnte somit die<br />

sonst übliche hohe Energiemenge zur konstanten<br />

Temperaturlagerung und insbesondere<br />

die dadurch resultierenden hohen Lieferkosten<br />

gesenkt werden. Jetzt kann das<br />

Produkt in Big-Bags oder Säcken vorgelagert<br />

und nach Produktionsbedarf entnommen<br />

und aufgeschmolzen werden.<br />

Zufuhr und Austrag regeln<br />

Um dem schlechten Fließverhalten der<br />

Pulver entgegenzuwirken, wurde mit spezifischen<br />

Vorrichtungen an Silos und Big-<br />

Bag-Stationen der Austrag in die Prozessanlage<br />

garantiert. Dort spielt nicht nur die<br />

chemische Beschaffenheit der Pulver eine<br />

entscheidende Rolle, sondern auch physikalische<br />

Größen, wie Partikelform, Schüttgewichte<br />

und die Korngrößen. Das Verhältnis<br />

zwischen den einzelnen Rohstoffen<br />

ist hier ein entscheidender Faktor. Das<br />

Fließverhalten, der Durchsatz, der Rezeptanteil<br />

und die Dosiergenauigkeit sind ausschlaggebend<br />

für die Wahl des Dosiersystems.<br />

Hier wurden Dosierorgane wie eine<br />

klassische Schneckendosierung über Vibrationssiebförderer<br />

bis hin zu Scheibendosierern<br />

eingesetzt. Um auch Pulveragglomerate<br />

nicht nur auszusieben, sondern im<br />

Prozess wiederzuverwerten, wurden diese<br />

Produkte in einem Desagglomerator zu<br />

ausschussfreiem verwertbarem Pulver bearbeitet.<br />

Im Herzstück der Anlage werden schließlich<br />

alle Rohstoffe in einen Reaktionsbehälter gegeben.<br />

Dort wird die Flüssigkeit auf 150 °C<br />

vorgehalten. Danach können erst die Zusatzstoffe<br />

wie z. B. die Pulver hinzugefügt werden.<br />

Um die Zuführrohrleitung vor Kontamination<br />

und den Ausdünstungen<br />

der Flüssigkeiten zu schützen,<br />

wird das trockene Pulver über eine<br />

Gaskondensatsperre hinzugegeben.<br />

Dies verhindert die<br />

vorzeitige Verunreinigung der<br />

Pulverrohstoffe selbst und beugt<br />

unnötigem Wartungs- bzw. Reinigungsaufwand<br />

vor.<br />

Sicherheit gewährleisten<br />

Eine einfache Pauschalisierung<br />

im Explosionsschutz führt oftmals<br />

zu einer Fehleinschätzung<br />

der Komplettanlage und zu unnötigen<br />

Kosten. Deshalb wurde die Anlage<br />

genau betrachtet, um alle Risiken ausreichend<br />

auszuschließen. Damit konnten Ex-<br />

Zonen herabgesetzt oder sogar ausgeschlossen<br />

werden. Im besten Fall kann<br />

durch die richtige Auswahl der Anlagentechnik<br />

sichergestellt werden, dass eine<br />

Zündquellenvermeidung garantiert ist.<br />

In vielen Prozessen ist es notwendig, zu<br />

entfeuchten oder bestimmte Rezeptbestandteile<br />

zu erhalten. Die Schwallluft<br />

durch das Befüllen der Pulver und die zugeführte<br />

Trockenluft in der Gaskondensatsperre<br />

müssen sicher entweichen können.<br />

Damit all diese Kriterien erfüllt werden, ist<br />

eine Abluftleitung mit eingebautem Kondensatabscheider<br />

inklusive Rücklaufleitung<br />

in den Prozessbehälter zum Einsatz gekommen.<br />

Besonders wichtig war hier auch, dass<br />

der Kondensatabscheider dauerhaft frei von<br />

Wir stehen von Anfang an<br />

mit dem Betreiber in<br />

Kontakt, um kundenspezifische<br />

Lösungen zu erarbeiten. Wir<br />

fertigen selbst, unser Montageteam<br />

stellt die Anlagen auf und<br />

nimmt sie in Betrieb – alles aus<br />

einer Hand.<br />

Gabriel Kubina<br />

feuchtem Staub bleibt, nicht blockiert und<br />

der Behälter keinen unnötigen und unerwünschten<br />

Überdruck erzeugt. Dieser Überdruck<br />

würde nicht nur dazu führen, dass der<br />

Behälter dann der Druckgeräterichtlinie unterliegt,<br />

sondern auch dass sich der chemische<br />

Prozess unerwünscht ändern würde.<br />

Der kritische Punkt (Phasendiagramm) einiger<br />

Stoffe würde sich somit verschieben und<br />

die Reaktion im Behälter ungewollt und unberechenbar<br />

umgestalten.<br />

Die Temperatur des Produktes muss<br />

auch im Förderprozess stabil gehalten werden.<br />

Hier wurde auf doppelwandig beheizte<br />

und isolierte Rohrleitungen gesetzt, um<br />

ungewollte Wärmebrücken zu verhindern.<br />

Selbst die Flanschverbindungen sind doppelwandig<br />

beheizt und der Rohrleitungsinhalt<br />

wird stetig umgepumpt. Die kontrollierbaren<br />

Parameter sollten möglichst konstant<br />

gehalten werden, damit Handling und<br />

Dosieren stets reproduzierbar bleiben.<br />

Fotos: Kitzmann, karandaev/stock.adobe.com<br />

www.kitzmann-gruppe.de<br />

Im Herzstück der Anlage<br />

werden alle Rohstoffe in einen<br />

Reaktionsbehälter gegeben<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 17


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Effizient vom Staub befreit<br />

Magnetventilsteuerung senkt die Betriebskosten von Entstaubungsanlagen<br />

In Zeiten stetig steigender Strompreise wird das Thema<br />

Effizienz für die Industrie immer wichtiger. Das gilt<br />

ganz besonders beim Betrieb von Filtersystemen. Mit<br />

einer entsprechenden Magnetventilsteuerung sollen<br />

Anwender jetzt die Möglichkeit bekommen, den<br />

Energieverbrauch ihrer Entstaubungsanlagen deutlich<br />

zu reduzieren.<br />

Bei der industriellen Luftreinigung kommen häufig Filtrationsabscheider<br />

mit regenerierbaren Filtern zum Einsatz, die nicht regelmäßig<br />

getauscht werden müssen. Die Reinigung dieser Filtersysteme<br />

erfolgt entweder durch Rütteln oder mit Druckluftstößen. Dieses<br />

Pulse-Jet-Verfahren wird bevorzugt angewendet, da die Abreinigungsleistung<br />

hier besonders hoch ist. Allerdings gilt es dabei<br />

einiges zu beachten, damit der Vorgang so energieeffizient wie<br />

möglich abläuft.<br />

Ein zentraler Punkt bei der Druckluftimpuls-Abreinigung ist die<br />

exakte Steuerung der Luftstöße. Erfolgen sie in zu kurzen Abständen,<br />

ist der Energieverbrauch relativ hoch, und es kann sich kein<br />

hilfreicher Filterkuchen bilden, der die Partikel-Abscheidung unterstützt.<br />

Sind die Abstände zwischen zwei Impulsen dagegen<br />

sehr groß, steigt der Stromverbrauch der Absauganlage aufgrund<br />

des zugesetzten Filters stark an und ihre Absaugleistung lässt<br />

deutlich nach. Durch eine optimale Einstellung der Abreinigungsintervalle<br />

können also die Betriebskosten des Filters erheblich<br />

gesenkt werden.<br />

Autor: Werner Brandis, Geschäftsführer, Hesch<br />

Industrie-Elektronik GmbH, Neustadt<br />

Zeit- und differenzdruckabhängig<br />

Die Ex-Schutz-Zertifizierung erlaubt den Betrieb<br />

der Steuerung in der Atex-Zone 22<br />

Die Magnetventilsteuerung HE 5712 soll die Abreinigung in den Abständen<br />

durchführen, die für die jeweilige Anlage optimal sind. Die<br />

Steuerung kann bis zu acht Magnetventile (24 V DC/1 A) differenzdruck-<br />

oder zeitabhängig ansteuern, um Gewebefilter durch das<br />

Pulse-Jet-Verfahren abzureinigen. Um den richtigen Zeitpunkt dafür<br />

zu ermitteln, verfügt die Steuerung über einen internen Sensor<br />

für die Differenzdruckmessung.<br />

Neben der Entstaubungsanlage überwacht die HE 5712 auch den<br />

Ventilstromkreis und gibt Alarm bei Überstrom oder Unterbrechung.<br />

Die Bedienung der Magnetventilsteuerung erfolgt über eine<br />

Folientastatur, an der das Personal die gewünschten Impulsfolgen<br />

für die Druckluftstöße bzw. die Differenzdruckschaltschwellen eingibt.<br />

Da das Menü mit einer eindeutigen Symbolik versehen ist,<br />

kann die Magnetventilsteuerung problemlos auch an Entstaubungsanlagen<br />

für den internationalen Markt eingesetzt werden.<br />

Dank der im Sichtbereich des Personals montierten 7-Segment-Anzeige<br />

und der selbsterklärenden Differenzdrucksäule (U-Rohr-<br />

Symbolik) hat der Anlagenführer den Filterzustand sowie den Differenzdruck<br />

und das angesteuerte Ventil jederzeit gut im Blick. Ein<br />

Überstrom oder eine Unterbrechung des Ventilstroms kann deshalb<br />

über die LED-Anzeige schnell erkannt werden.<br />

Ein weiterer Vorteil der dp-Anzeige ist die automatische Skalierung<br />

entsprechend des gewählten Messbereichs und der gewünschten<br />

Schaltschwellen (smart scale). Bei Bedarf kann der Bediener<br />

aber auch selbst in die Steuerung eingreifen und den Befehl<br />

zur Abreinigung bzw. Nachreinigung manuell über ein Tastsignal<br />

am entsprechenden Eingang der HE 5712 geben.<br />

Leichte Handhabung<br />

Die Magnetventilsteuerung verfügt über eine intuitiv bedienbare<br />

Benutzeroberfläche und ist in zwei verschiedenen Varianten erhältlich.<br />

Während beim kompakten Modell die Lage der Ventile den<br />

Standort der Steuerung bestimmt, erlaubt die neue modulare Version<br />

die Installation des Bedienpanels bis zu 100 m von der Steuereinheit<br />

entfernt an der Anlage. So weiß das Personal immer über den<br />

Anlagenstatus Bescheid und kann im Fall der Fälle sofort eingreifen.<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


1<br />

Magnetventilsteuerung<br />

(1–8 Ventile)<br />

T +49 2961 7405-0<br />

info@rembe.de<br />

Made<br />

in<br />

Germany<br />

4<br />

5<br />

Anschlussleitung/Kabel<br />

Anschlussleitung/Kabel<br />

Rohgas-<br />

Messleitung<br />

2<br />

3<br />

Magnetventile<br />

Reingas-<br />

Messleitung<br />

Mit dieser Magnetventilsteuerung ist die zeit- und differenzdruckabhängige<br />

Abreinigung von Filtersystemen mit bis zu acht Ventilen möglich<br />

Das Gehäuse der HE 5712 wurde einem Re-Design unterzogen, um die Handhabung<br />

noch weiter zu vereinfachen: Die kompakte Version kommt seitdem ohne<br />

Schrauben aus und verfügt über ein Scharnier, sodass sie schnell montiert und<br />

geöffnet werden kann, ohne dass dabei gleich der ganze Gehäusedeckel entfernt<br />

werden muss. Die modulare Version ist dagegen als Frontpanel gestaltet und<br />

lässt sich daher in eine Schaltschranktür einbauen. Bei dieser Variante der<br />

HE 5712 verringert sich der Verdrahtungsaufwand für den Anwender deutlich,<br />

da die Steuereinheit mit ihren Anschlüssen nah an den Ventilen montiert wird.<br />

Die HE 5712 unterstützt das Precoating und ist auch in der Version HE 5712 PV<br />

mit Pilotventilen lieferbar.<br />

Einsatz in Atex-Zone 22<br />

Dank einer Ex-Schutz-Zertifizierung darf die Kompaktsteuerung auch in der<br />

Atex-Zone 22 betrieben werden. In diesen Umgebungen ist „eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre aus in der Luft enthaltenem brennbaren Staub normalerweise<br />

nicht, oder wenn doch, dann nur selten und für kurze Zeit“, vorhanden, wie<br />

es in der Gefahrstoffverordnung Anhang 1 Nr. 1.7 heißt. Die Definition ist der<br />

europäischen Richtlinie 1999/92/EG entnommen: Sie soll den Gesundheitsschutz<br />

und die Sicherheit von Arbeitnehmern verbessern, die durch explosionsfähige<br />

Atmosphären gefährdet sind. Die Magnetventilsteuerung HE 5712<br />

erfüllt diese Anforderungen, denn sie kann in den Bereichen der Atex-Zone 22<br />

ohne eine Gefährdung des Personals eingesetzt werden.<br />

Fotos: Hesch, srady/stock.adobe.com<br />

www.hesch.de<br />

Rohgasstrom<br />

8<br />

6<br />

Drucklufttank<br />

10<br />

7<br />

abgereinigter<br />

Staub<br />

9<br />

Reingasstrom<br />

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59929 Brilon, Deutschland<br />

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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Neuland betreten<br />

Digitale Abnahmen und Auditierungen<br />

von sicherheitsrelevanten Bauteilen<br />

Eine Abnahme vor Ort ist sowohl<br />

für Produzenten von Industriearmaturen<br />

als auch für Anlagenbetreiber<br />

Tagesgeschäft. Aktuell<br />

sind solche Termine beim Kunden<br />

bedeutend komplizierter und<br />

letztlich auch risikoreicher für alle<br />

Beteiligten. Die Lösung sind digitale<br />

Abnahmen.<br />

Vor allem sicherheitsrelevante Bauteile<br />

wie Berstscheiben oder Sicherheitsventile<br />

müssen beim Hersteller geprüft werden<br />

– häufig erfolgt dies durch benannte<br />

Stellen wie den TÜV. Viele Betreiber überzeugen<br />

sich zusätzlich selbst beim Hersteller<br />

vor Ort davon, dass die gelieferten Produkte<br />

den gewünschten Spezifikationen<br />

und Leistungsmerkmalen entsprechen. Bei<br />

einer digitalen Abnahme beobachtet der<br />

Kunde oder die Prüfstelle per Videokonferenz<br />

die Prüfung der Produkte. Voraussetzung<br />

dafür ist ein genau definierter Dokumentationsvorgang<br />

– als Betreiber weiß<br />

man genau, was gezeigt werden soll.<br />

Die Rembe GmbH ist eine feste Größe im<br />

weltweiten Berstscheiben-Markt. Während<br />

die Kunden des Unternehmens weltweit bisher<br />

für Abnahmen ins nordrheinwestfälische<br />

Brilon kamen, hat Corona diesem Vorgehen<br />

einen Riegel vorgeschoben.<br />

Alternativen mussten gefunden<br />

werden, es entstand das Rembe<br />

Digital Audit. Von kleineren Berstversuchen<br />

oder PMI-Tests bis hin zu<br />

großen Abnahmen für Energieanlagen<br />

über mehrere Tage und Zertifizierungen<br />

durch benannte Stellen<br />

war schon alles dabei. Im Schnitt<br />

finden aktuell zwei bis drei digitale<br />

Abnahmen pro Woche statt. Für<br />

komplexere Abnahmen gibt es die<br />

Möglichkeit eines Testlaufs der Abnahme,<br />

sodass die Käufer der Produkte<br />

sehen, wie diese vonstattengehen<br />

wird und bei Bedarf weitere Anforderungen<br />

definieren können.<br />

„Abnahmen digital durchzuführen war<br />

zu Beginn der Pandemie auch für uns Neuland,<br />

gehört aber inzwischen zu unserem<br />

Arbeitsalltag. Der Aufwand ist natürlich um<br />

einiges höher, da vorab sehr genau geklärt<br />

werden muss, was der Kunde sehen möchte<br />

und alle Kameras und weiteres Equipment<br />

entsprechend positioniert werden müssen“,<br />

erklärt Stefan Penno, Geschäftsführer der<br />

Rembe GmbH. Neben klassischen Abnah-<br />

men sind auch anderweitige Berstversuche,<br />

technische Prüfungen wie hydrostatische<br />

Tests, Werksbegehungen und Einbaubegleitungen<br />

über den Digital Audit Service<br />

möglich.<br />

Vor allem bei größeren<br />

Abnahmen oder<br />

Zertifizierungen durch<br />

benannte Stellen sorgen wir<br />

mit einem Pre-Test dafür,<br />

dass wirklich alles genau<br />

so ist, wie es sein soll.<br />

Stefan Penno,<br />

Geschäftsführer<br />

der Rembe GmbH<br />

Vorteile digitaler Abnahmen<br />

■ Zeit und Kosten werden reduziert<br />

■ die Dokumentation in Bild und Ton ist gesichert<br />

■ Kollegen und Partner anderer Standorte<br />

weltweit können an Abnahmen und Tests<br />

teilnehmen<br />

Fotos: Rembe, fotogestoeber/stock.adobe.com<br />

www.rembe.de<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

Nachhaltiger Verschleißschutz<br />

Pucest Verschleißschutz-Platten,<br />

die es in<br />

unterschiedlichen<br />

Ausführungen wie<br />

Anti-Haft, mit Stahloder<br />

Alulochblecheinlagen<br />

gibt, können mit<br />

einer Stichsäge in Form<br />

geschnitten werden. Im<br />

Gegensatz zu Verschleißschutz aus Blechen, die in der Regel<br />

aufgeschweißt werden, erfolgt die Montage dieser Verschleißschutz-Platten,<br />

indem sie einfach mit der Trägerplatte<br />

verschraubt werden. Dabei senken sich die Schrauben in das<br />

Material, sodass ein Verspachteln der Schrauben-Köpfe nicht<br />

mehr nötig ist.<br />

Auch wenn die Platten dem Verschleiß vorbeugen sowie laut<br />

Hersteller eine hohe Standzeit und Lebensdauer aufweisen,<br />

fangen diese auch irgendwann an, den extremen Beanspruchungen<br />

durch Abrasion punktuell nachzugeben. Anstatt die<br />

gesamte Auskleidung erneuern zu müssen, können Verschleißschutz-Platten<br />

segmental ausgetauscht oder punktuell mit der PU<br />

Tix-Spachtelmasse rechtzeitig ausgebessert werden – das ist<br />

ressourcen- und energiesparend.<br />

Das pastöse Zwei-Komponenten-System wurde speziell für die<br />

Reparatur von beanspruchten Komponenten des Verschleißschutz-Systems<br />

entwickelt und hat sich bereits 15 Jahre in der<br />

Praxis bewährt.<br />

www.pucest.com<br />

Intelligenter Explosionsschutz<br />

Um Funkenentstehung und die Bildung von Glutnestern zu verhindern,<br />

ist eine Erdung der Anlagen als Präventionsstrategie durch<br />

die Maschinenrichtlinien vorgegeben. Bereits seit vielen Jahrzehnten<br />

werden zudem Funkenerkennungs- und Löschsysteme an<br />

kritischen Stellen in Anlagen und Produktionsprozessen installiert,<br />

falls es trotz Erdung zu<br />

einem Funkenflug<br />

kommt. Mithilfe eines<br />

solchen Systems können<br />

Funken und Glimmnester<br />

innerhalb weniger<br />

Millisekunden erkannt<br />

und durch ein Löschmittel<br />

unschädlich gemacht<br />

werden. Zudem ermöglichen es spezielle Detektoren, auch heiße<br />

Partikel zu erkennen, die kein sichtbares Licht abstrahlen und nur<br />

schwer mit herkömmlichen Detektoren zu erfassen sind.<br />

Die Lösung ist so konstruiert, dass ein einzelner Funkendetektor<br />

mit vollem 180°-Sichtfeld die gesamte Querschnittsfläche<br />

beispielsweise eines Absaugrohres erkennen und bei Bedarf ein<br />

Signal auslösen kann. Gegenüber herkömmlichen Modellen, die<br />

Funken erst ab einer Temperatur von 700 °C erkennen, sichtet das<br />

Detektormodell V300EX sogar Zündquellen mit einer Temperatur<br />

von nur 300 °C. Zu den weiteren Vorteilen des Systems gehören<br />

laut Hersteller eine schnelle und sichere Montage, bei der kein<br />

Schweißen erforderlich ist, sowie eine flache und geschützte<br />

Linsenstruktur mit sehr hoher Abriebfestigkeit.<br />

www.ieptechnologies.com<br />

Ab sofort<br />

erhältlich!<br />

Das Handbuch zur Schwingungs-<br />

Zustandsüberwachung<br />

von Maschinen und Anlagen<br />

Condition<br />

Monitoring Praxis<br />

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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Probenahmesystem mit neuer<br />

Funktionalität<br />

Mit dem Multiprobe-System von De Dietrich Process Systems<br />

können laut Hersteller repräsentative Proben direkt aus dem<br />

Inneren des Reaktors entnommen werden, ohne dass dies irgendeinen<br />

Einfluss auf den Prozess hat. Auch Temperatur- und<br />

pH-Wert-Messungen sind ohne weiteres möglich. Zum anderen<br />

wird die Durchmischung der Medien durch die Wirkung der<br />

Multiprobe-Sonde als Stromstörer verbessert.<br />

Ob der Reaktor unter Druck oder<br />

Vakuum steht, ist für die Funktionsweise des<br />

Geräts unerheblich. Da das Mannloch<br />

während der Probenahme geschlossen<br />

bleiben kann, ist die Probenahme für den<br />

Bediener gefahrlos möglich. Für die<br />

Probenahme müssen weder der Druck im<br />

Reaktor reduziert noch die inerten Prozessbedingungen<br />

gestört werden.<br />

Aufgrund von Kundenbedürfnissen hat De<br />

Dietrich Process Systems das Gerät mit einer<br />

zusätzlichen Funktion ausgestattet: Nun<br />

kann ein Reaktant oder der Katalysator direkt<br />

in das Reaktionsmedium eingeführt werden. Auf diese Weise<br />

kann eine genau definierte, auch sehr kleine Flüssigkeitsmenge<br />

von nur einigen Gramm in kurer Zeit direkt ins Innere des<br />

Reaktorbehälters eingeleitet werden.<br />

www.dedietrich.com<br />

Minimierter Wasserverbrauch und<br />

weniger Emissionen<br />

Amul, Indiens größte Molkereigenossenschaft, hat für die<br />

Konzeption und den Bau einer großen Milchpulveranlage Gea<br />

beauftragt. Die Pulveranlage erstreckt sich über 26 000 m 2 und<br />

acht Stockwerke. Die automatisierte Anlage kann täglich 150 t<br />

Magermilchpulver oder 120 t „Milchweißer“ produzieren, ein<br />

typisch indisches Produkt<br />

zum Aufhellen von Tee.<br />

Durch hygienisches Design<br />

und fortschrittliche,<br />

integrierte Prozesslösungen<br />

ist die Anlage laut<br />

Hersteller für die Zukunft<br />

und eine nachhaltige<br />

Milchpulverproduktion gut gerüstet. Die Prozess- und<br />

Verpackungslinie ist für durchgehenden 24/7-Betrieb ausgelegt<br />

und kann sogar in den Spitzenzeiten der Milchschwemme das<br />

Milchvolumen der Milchbauern der ganzen Region verarbeiten.<br />

Die gesamte Prozess-Linie beinhaltet unter anderem Geas<br />

energieeffiziente Separatoren mit integriertem Direktantrieb,<br />

Entkeimungsseparatoren, Hochdruckhomogenisatoren und<br />

hygienische Ventile für die Flüssigmilchverarbeitung sowie die<br />

größten Verdampfer mit mechanischer Brüdenverdichtung, die<br />

Gea bisher nach Indien geliefert hat. Diese benötigen rund 30 %<br />

weniger Platz als andere Systeme und tragen zur Senkung von<br />

Energieverbrauch und -kosten sowie zur Reduzierung der<br />

CO 2<br />

-Emissionen bei. Drei RO-Polisher reinigen das Verdampfer-<br />

Kondensat, sodass das Brüdenwasser wiederverwendet werden<br />

kann. Verdampftes Wasser wird zu 100 % kondensiert und in der<br />

Molkerei wiederverwendet.<br />

www.gea.com<br />

Feinkeramik-Standardprodukte online<br />

shoppen<br />

Die Kyocera Fineceramics Solutions<br />

GmbH bietet ihre Produkte nun auch<br />

per Website an. Zum Beispiel die<br />

Feinkeramik-Marken wie Degussit<br />

und Fridurit, Rohre und Kapillare,<br />

deren Länge konfiguriert werden<br />

kann, oder auch Durchführungen<br />

und Isolatoren: Der neue Webshop<br />

des Unternehmens bietet die Standards für Hochtemperaturanwendungen<br />

sowie Elektro- und Labortechnik.<br />

www.kyocera.de<br />

Hängend kommissionieren bis 1 000 kg<br />

Elektrohängebahnen (EHBs) werden bisher vornehmlich in der<br />

Automobilbranche eingesetzt. Dabei bieten ihre Funktionen<br />

besonders in der Lebensmittelindustrie Vorteile bei der intralogistischen<br />

Beförderung kommissionierter<br />

Waren. So erleichtern sie<br />

den Transport schwerer Waren,<br />

Paletten, Tonnen oder Kisten<br />

und unterstützen individuelle<br />

betriebliche Anforderungen wie<br />

zum Beispiel verkettete Arbeitsschritte.<br />

Grundlage von Skyrail<br />

bilden spezielle Aluminiumschienen. Die Schienen eignen sich<br />

für Nutzlasten bis 500 kg im Zweifach-Fahrzeug und bis 1 000 kg<br />

im Vierfach-Fahrzeug. Dadurch werden weniger Aufhängungen<br />

und weniger Stahlbau benötigt. Dies macht sich laut Hersteller bei<br />

den Investitionskosten bemerkbar: bis zu 40 % weniger als bei der<br />

klassischen C1-EHB. Mit Geschwindigkeiten bis zu 150 m/min<br />

und einer Steigfähigkeit bis 30° befördert die EHB sogar über<br />

mehrere Etagen und über große Entfernungen problemlos.<br />

www.seh-engineering.de<br />

Scheuersaugmaschine zur Desinfektion<br />

Nilfisk kündigt die Einführung von zwei leistungsstarken<br />

Ergänzungen seines autonomen Portfolios an: die Liberty SC60,<br />

eine autonome Scheuersaugmaschine und ein auf UV-C-Licht<br />

basierendes Zubehör für die bestehende autonome Scheuersaugmaschine<br />

Liberty SC50, um Viren und andere Pathogene zu<br />

bekämpfen.<br />

Die Liberty SC60 ist die erste autonome Lösung von Nilfisk, die<br />

auf dem leistungsstarken BrainOS von Brain Corp basiert – einer<br />

Plattform für die Entwicklung und Verwaltung autonomer mobiler<br />

Roboter. Mit einer Arbeitsbreite von 71 cm ist die Hochleistungsmaschine<br />

mit dem größten Schrubbdeck in der Kategorie der<br />

autonomen Reinigungsmaschinen ausgestattet und zeichnet sich<br />

laut Hersteller durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit und eine<br />

signifikante Betriebskapazität aus.<br />

Das Modul zur UV-C-Licht-<br />

Erzeugung zur Inaktivierung von<br />

Viren und anderen Krankheitserregern<br />

kann an der Liberty SC50<br />

angebracht werden.<br />

www.nilfisk.de<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


Robuste Industriekehrmaschinen<br />

Mit zwei neuen Modellen erweitert Kärcher sein Sortiment der<br />

robusten Industriekehrmaschinen. Die KM 105/180 R Bp Classic<br />

markiert den neuen Einstieg in diese Geräteklasse. Dank Batterie und<br />

Elektromotor fährt das Modell emissionsfrei und kann auch in<br />

geschlossenen Hallen betrieben werden. Das neue Topmodell ist die<br />

KM 170/600 R D Classic mit einer Flächenleistung von bis zu<br />

23 800 m²/h. Beide Maschinen sind ausgelegt für anspruchsvolle<br />

Reinigungsarbeiten bei erhöhtem Schmutzaufkommen.<br />

Das neue Einstiegsmodell kann mit voll aufgeladenem Akku (36 V,<br />

240 Ah) bis zu 2,5 Stunden am Stück genutzt werden. Die maximale<br />

Flächenleistung liegt bei 6 300 m²/h. Die Kehrwalze ist 780 mm breit. Der Schmutzauffangbehälter<br />

hat ein Fassungsvermögen von 180 l für durchgängiges Arbeiten.<br />

Mit einer Arbeitsbreite von 1 700 mm ist die KM 170/600 R D Classic das neue Topmodell der Industriekehrmaschinen<br />

von Kärcher. Mit ihrem 18,5 kW Dieselmotor erfüllt sie die aktuell gültigen<br />

Abgasnormen EU Stage V und EPA Tier 4 final (USA).<br />

www.kaercher.com<br />

Gefriertrocknungsanlage mit – 80 °C<br />

Lauda hat ein Tiefkältesystem für den Einsatz in einer pharmazeutischen Gefriertrocknungsanlage<br />

fertiggestellt. Damit lassen sich Arzneistoffe bei – 80 °C schonend einfrieren. Der Auftrag dazu kommt<br />

von der Martin Christ Gefriertrocknungsanlagen GmbH, einem Unternehmen für Gefriertrockner<br />

mit mehr als 70 Jahren Erfahrung in diesem Bereich. Zur<br />

zuverlässigen Bereitstellung der Tiefkälte vertraut Martin<br />

Christ auf die Expertise von Lauda.<br />

Die exakte Temperierung für den Gefriertrockner liefert<br />

eine Lauda Kryopac Sekundärkreisanlage, mit der<br />

sich-Tieftemperaturreaktionen sicher beherrschen<br />

lassen. Besonders wichtig für diese Kälteanlage ist dabei<br />

die Möglichkeit zur individuellen Temperierung der<br />

Stellplatten und des Eiskondensators. Das Herzstück<br />

aber ist das Kryopac System – ein Wärmetauscher, der<br />

speziell zum Verdampfen von flüssigem Stickstoff entwickelt wurde. Flüssigstickstoff siedet bei<br />

– 196 °C und ist damit als Kältemittel besonders geeignet für Anwendungen, die tiefste Temperaturen<br />

erfordern.<br />

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Explosionsentkopplung<br />

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www.lauda.de<br />

Metallähnliche Keramik<br />

Ein neuartiger Werkstoff verbindet<br />

erstmals die Vorteile von Keramik und<br />

Stahl miteinander. Das patentierte<br />

Material des fränkischen Start-up-<br />

Unternehmens Global PrecursorCeramics<br />

(GPC) eröffnet neue Perspektiven für die<br />

verschiedensten Anwendungsbereiche.<br />

Das neue Produkt MLC (Metal-like<br />

Ceramic) kombiniert die Vorzüge keramischen Materials – etwa geringes Gewicht und hohe Härte<br />

– mit stahlartigen Werkstoffkennwerten, zum Beispiel beim Elastizitätsmodul und beim thermischen<br />

Ausdehnungskoeffizienten. Das Herstellungsverfahren ermöglicht zudem eine deutlich höhere<br />

Geometrievielfalt und reduziert den Aufwand für nachträgliche Bearbeitungen.<br />

Gegenüber Stahl spart MLC bis zu 50 % an Gewicht ein und weist dennoch eine hohe Härte von<br />

1 000 HV auf. Der Keramikwerkstoff ist zudem sehr gutformbar, temperaturbeständig bis 800 °C, ohne<br />

Schmierstoffe gleitfähig sowie hoch tragfähig. Metal-like Ceramic wird endkonturnah geformt und<br />

porenfrei hergestellt. Das neue Material ermöglicht sogar die Produktion in Kleinserienfertigungen.<br />

Im ersten Schritt wird der neue Keramikwerkstoff aus einem polymeren Grundmaterial gefertigt, das<br />

mit aktiven und passiven Füllstoffen angereichert wird. Das erlaubt eine präzise und endkonturnahe<br />

Formgebung, zum Beispiel durch Extrusions- oder Spritzgussverfahren.<br />

www.gp-ceramics.com<br />

info.iep.de@hoerbiger.com<br />

www.IEPTechnologies.com


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Smartes Sicherheitsventil<br />

Intelligente Gasetechnik für die Industrie 4.0<br />

oder Edelstahl erhältlich. Der Öffnungsdruck<br />

ist von 0,5 bis 45 bar individuell einstellbar.<br />

Eine Tüv-Bescheinigung über den<br />

korrekt eingestellten Öffnungsdruck liefert<br />

der Hersteller mit. Der zulässige Temperaturbereich<br />

liegt bei – 30 bis + 60 °C. Montiert<br />

wird das Bauteil lageunabhängig. Das<br />

SV805 Smart ist konform zur Druckgeräterichtlinie<br />

2014/68/EU, Kategorie III, Modul<br />

B und D.<br />

„Witt-Sicherheitsventile verrichten ihren<br />

Dienst absolut zuverlässig, aber in manchen<br />

Fällen vielleicht unbemerkt. Mit der<br />

nun möglichen Rückmeldung weiß der Anwender<br />

jederzeit, ob kritische Drücke im<br />

System entstehen und kann entsprechend<br />

Mehr Information über<br />

kritische Zustände bedeutet<br />

meist mehr Sicherheit<br />

Ein Sicherheitsventil für Gase<br />

mit integrierter Sensorik und<br />

Kommunikationsschnittstelle –<br />

Armaturen für Industrie 4.0<br />

werden so vernetzt und digital.<br />

Für den Anwender bedeutet dies<br />

mehr Transparenz und letztendlich<br />

höhere Sicherheit beim Umgang<br />

mit Gasen.<br />

Sicherheitsventile sind in druckführenden<br />

Anlagen unverzichtbar für die Qualitätssicherung<br />

und für den Unfallschutz<br />

von Mensch und Maschine. Sicherheitsventile<br />

von Witt sind federbelastet und direktwirkend.<br />

Sie lassen selbsttätig Überdruck<br />

aus Behältern, Rohrleitungen und Anlagen<br />

ab, bevor ein Unglück passiert. Sinkt der<br />

Druck unter die Gefahrenschwelle, schließen<br />

sie selbsttätig wieder.<br />

Die neuen, smarten Ventile können noch<br />

mehr: Über integrierte Sensoren wird der<br />

Zustand der Armatur laufend überwacht<br />

und über optische und digitale Signale<br />

kommuniziert. Die smarte Funktion hat<br />

Witt kompakt in einer Box untergebracht,<br />

die fest mit der Armatur verbunden ist. Öffnet<br />

das Ventil, wird dies unverzüglich angezeigt,<br />

optisch durch eine Rot/Grün-Diode<br />

direkt am Ventil, digital durch ein NPN/<br />

PNP Open Collector Signal.<br />

Der Anwender ist durch die smarten<br />

Funktionen jederzeit über den Zustand<br />

seiner Anlage informiert. Er wird bei jedem<br />

Öffnen des Ventils und damit bei jedem<br />

Überschreiten des zulässigen Drucks<br />

benachrichtigt und erhält so wertvolle<br />

Hinweise über mögliche Fehlabläufe im<br />

Prozess. Diese Transparenz ermöglicht ein<br />

frühzeitiges Eingreifen und erhöht signifikant<br />

das Sicherheitsniveau der Anlage.<br />

Individueller Öffnungsdruck<br />

Das neue SV805 Smart ist für alle technischen<br />

Gase einsetzbar und in Messing<br />

reagieren“, unterstreicht Vertriebsleiter Andrew<br />

Smart die Bedeutung der neuen Funktionalität.<br />

„Mehr Information bedeutet in<br />

diesem Fall höhere Sicherheit.“<br />

Aber nicht nur zur Fehlerbehebung sind<br />

mehr Informationen wertvoll. Auch zum<br />

Beleg einer dauerhaft fehlerfrei arbeitenden<br />

und damit sicheren Anlage liefern die smarten<br />

Witt-Sicherheitsventile die benötigten<br />

Daten. Beispielsweise für Versicherer kann<br />

dies sehr interessant sein.<br />

Smarte Komponenten für gastechnische<br />

Anlagen sind gekommen, um zu bleiben. Zu<br />

hoch ist der damit erzielte Komfort der zentralen<br />

Steuerung, der Beitrag zu Lagebeurteilung<br />

in Echtzeit und insbesondere der Zugewinn<br />

an Betriebssicherheit und Prozessqualität.<br />

Bisher klaffte hier eine digitale Lücke im<br />

System „Industrie 4.0“.<br />

Neben den Sicherheitsventilen werden<br />

Stück für Stück auch weitere Produktgruppen<br />

auf diese Weise auf das nächste technische<br />

Level gehoben. Etwa die Witt-Domdruckregler,<br />

die schon jetzt in Echtzeit Gasdrücke,<br />

-temperaturen und Durchflussleistung<br />

erfassen und kommunizieren können.<br />

Foto: Wittgas<br />

www.wittgas.com<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Spezialkugelhähne für Gasturbinen<br />

Hartmann Spezialkugelhähne sorgen weltweit für hohe Sicherheit in Gasturbinenanwendungen. Für<br />

die Siemens Turbinen SGT5-4000F (V94.3A) und SGT5-2000E (V94.2) bzw. Ansaldo Turbinen<br />

AE94.3A und AE94.2 sind Absperr- oder Mehrwegekugelhähne als zuverlässige Kombination mit<br />

entsprechenden Antrieben erhältlich. Sie kommen in unterschiedlichen Anwendungen in Verbindung<br />

mit den Medien Heizöl, Heizgas, Erdgas, Luft und Wasser zum Einsatz. Je nach Anwendungsfall<br />

sind sie für Nennweiten DN25 bis DN250, für Drücke von 16 bis 160 bar und für hohe Temperaturen<br />

bis 315 °C (Erdgas) ausgelegt.<br />

www.hartmann-valves.com<br />

Mehr Sicherheit bei Armaturen<br />

Jasta Armaturen hat seine Expertise im Bereich Entwicklung und<br />

Testverfahren ausgebaut, um auch bei extremen Betriebsbedingungen<br />

optimale Sicherheit zu garantieren. Mit seiner deutlich<br />

erweiterten Entwicklungsabteilung sowie zusätzlich gewonnener<br />

Expertise im Bereich digitale Simulation und Strömungsmechanik<br />

wurde das Unternehmen erfolgreich zukunftsgerichtet umstrukturiert.<br />

So wird eine Software-gestützte Simulation verschiedener<br />

extremer Bedingungen genutzt (FEM).<br />

Langjährige praxisbewährte Erfahrung im Test- und Simulationsbereich<br />

unterstreichen nun auch bei extremen Anwendungen,<br />

wie z. B. im sehr hohen Druck- und Temperaturbereich, das<br />

Expertenwissen von Jasta Armaturen. Die jetzt möglichen<br />

thermalen und statischen Berechnungen<br />

anhand von digitalen Simulationen<br />

erlauben nicht nur die<br />

Entwicklung von neuen Problemlösungen,<br />

sondern auch eine zuverlässige<br />

Prüfung von bewährten<br />

Lösungen für besondere Einsätze.<br />

Hierzu gehören auch Standard- und<br />

Sonderarmaturen in großen<br />

Durchmessern. Alle Armaturen der<br />

Marke Jasta werden ausschließlich im<br />

eigenen Haus produziert.<br />

www.jasta-armaturen.com<br />

Konnektivität über Industrial Ethernet<br />

Die Schlauchpumpen der<br />

Baureihen 530, 630 und 730<br />

der Watson-Marlow Fluid<br />

Technology Group sind ab<br />

sofort mit EtherNet/<br />

IP-Steuerung verfügbar.<br />

Anwender erhalten durch<br />

das herstellerunabhängige<br />

industrielle Netzwerkprotokoll schnellen Zugriff auf die genauen<br />

Leistungsdaten ihrer Pumpen und eine nahtlose Verbindung zu<br />

modernen SPS-Steuerungssystemen sowie dem Internet der<br />

Dinge. Die Ethernet-Modelle umfassen die drei Gehäusepumpenbaureihen<br />

530En, 630En und 730En mit je nach Baureihe<br />

unterschiedlichen Fördermengen bis zu 55 l/min (730En),<br />

unterschiedlichen Druckeigenschaften und Drehzahlregelbereichen.<br />

Die Ethernet-Modelle sind für nahezu alle Industrie- und<br />

Prozessanwendungen geeignet. Durch die Schutzart IP66 können<br />

die Pumpen in fast allen Umgebungen eingesetzt werden.<br />

Darüber hinaus bieten sie eine fünfjährige Garantie. Die Pumpen<br />

sind vollständig kompatibel mit modernen Prozessleitsystemen<br />

sowie SPS-Steuerungen führender Anbieter. Die Einrichtung ist<br />

schnell durchführbar, dank eines elektronischen Datenblatts und<br />

eines Add-on-Profils von Rockwell Automation, das Registerkarten<br />

zur Netzwerkeinrichtung bietet.<br />

www.wmftg.de<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Hohes Saugvermögen für leichte Gase<br />

Mit der HiPace 350 und 450 stellt Pfeiffer<br />

Vacuum Turbopumpen vor, die sich<br />

besonders für Anwendungen wie Massenspektrometrie,<br />

Elektronenmikroskopie,<br />

Messtechnik, Teilchenbeschleuniger und<br />

Plasmaphysik eignen. Ihr breites Einsatzspektrum<br />

umfasst neben Analytik, Vakuumprozess-<br />

und Halbleitertechnik auch<br />

Anwendungen in den Bereichen Beschichtung,<br />

Forschung und Entwicklung. Die<br />

Pumpen bieten hohe Leistung bei geringem<br />

Gewicht und Platzbedarf. Mit einem Hybridlager, bestehend aus<br />

einem keramischen Kugellager auf der Vorvakuumseite und<br />

einem permanentmagnetischen Radiallager auf der Hochvakuumseite,<br />

verfügen diese Turbopumpen über eine besonders<br />

robuste Lagerung, die für maximale Zuverlässigkeit sorgt. Die<br />

Rotorkonstruktion führt zu einem hohen Saugvermögen für<br />

leichte Gase, zu umfassender Kompatibilität mit Vorvakuumpumpen<br />

und hohem Gasdurchsatz sowie sehr guter Kompression<br />

leichter Gase. Sie sorgt zudem für hohe Kosteneffizienz und<br />

Flexibilität, da die Pumpen in jeder beliebigen Ausrichtung installiert<br />

werden können. Die integrierte Antriebselektronik bietet eine<br />

Vielzahl von Kommunikationsschnittstellen einschließlich<br />

ProfiNet und EtherCat ohne Zunahme der Baugröße. Remoteund<br />

Sensorfunktionalitäten ermöglichen die Analyse von<br />

Pumpendaten zur Prozessüberwachung während des Betriebes.<br />

Die Pumpen sind nach Semi S2, UL, CSA und Nema 12 zertifiziert.<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

Wechselarmaturen für die Inline-Analytik<br />

in der Spezialchemie<br />

Eine von Postberg gemeinsam mit einem Unternehmen in der<br />

Spezialchemie entwickelte Messpunktschnittstelle fungiert als<br />

Prozessanbindung für die Analysemesstechnik. Diese besteht aus<br />

einer kombinierten Schwenk- und Wechselarmatur, die den<br />

Austausch von Armatur und Sensorik ohne Betriebsunterbrechung<br />

ermöglicht. Damit ist sowohl die vorbeugende Instandhaltung<br />

der Wechselarmatur als auch der schnelle und sichere<br />

Tausch der Sensorik möglich. Wurde ein pH-Sensor mit digitaler<br />

Schnittstelle bereits im Vorfeld kalibriert, kann ein 1:1-Austausch<br />

vor Ort realisiert werden. Selbst im Störfall, der Zerstörung der<br />

Glaselektrode während des Ausbaus, kann sofort reagiert werden.<br />

www.postberg.com<br />

Anschlussadapter erweitert<br />

Einsatzspektrum<br />

Hesch hat die Installation<br />

seiner Differenzdruck-Ventil-<br />

und Filtersteuerungen<br />

noch weiter<br />

vereinfacht: Ein neuer<br />

Δp-Anschlussadapter<br />

mit 6-mm- und<br />

8-mm-Anschlüssen<br />

ermöglicht jetzt die<br />

sichere Kopplung von Filtergehäusen und Messsystemen. Der<br />

Adapter ist mit allen Ventil- und Filtersteuerungen von Hesch<br />

kompatibel und besteht aus robustem Material. Aufgrund seiner<br />

geringen Größe von 57 mm × 57 mm benötigt er nur wenig<br />

Bauraum. Für die unkomplizierte einseitige Montage des<br />

Anschlussadapters wird ein 13-teiliges Set inklusive Dichtung,<br />

Vorfilter und Montagematerial mitgeliefert.<br />

www.hesch.de<br />

Kompakte Getriebe<br />

Die neuen Spiroplan W..29- und W..39-Getriebe ermöglichen<br />

durch ihren zwei- bzw. dreistufigen Aufbau eine weite Spanne an<br />

Übersetzungen und bieten laut Hersteller gleichzeitig einen<br />

hohen Wirkungsgrad über den gesamten Übersetzungsbereich.<br />

Mit ihrem Drehmomentbereich von bis zu 130 bzw. bis zu 200 Nm<br />

sind sie in vielen Anwendungen einsetzbar. Bei den<br />

W..9-Getrieben befindet sich die<br />

Spiroplan-Verzahnung in der<br />

ersten Stufe mit einer verhältnismäßig<br />

kleinen Übersetzung. Die<br />

zweite und je nach Gesamtübersetzung<br />

dritte Getriebestufe<br />

werden mit Stirnradverzahnungen<br />

realisiert. Dadurch liegt<br />

der Gesamtwirkungsgrad des<br />

Getriebes auch bei großen Gesamtübersetzungen auf einem sehr<br />

hohen Niveau. Zum Anschluss an die Kundenapplikation können<br />

die Getriebe als Vollwelle mit Flansch, als Aufsteckausführung,<br />

mit Hohlwelle und Passfeder, Hohlwelle und Schrumpfscheibe<br />

sowie mit der Torqloc-Klemmverbindung ausgeführt werden. Die<br />

Motormontage über die SEW-Flanschschnittstelle ermöglicht die<br />

Kombination mit dem Motorbaukasten des Herstellers.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Flexibel einsetzbare Drehkolbenpumpe<br />

www.netzsch.com<br />

Die mobile Drehkolbenpumpe Tornado zeichnet sich laut Hersteller durch lange Lebensdauer<br />

und hohe Zuverlässigkeit, auch bei schwierigen, störstoffbelasteten Medien aus. Sie wird auf die<br />

Bedürfnisse des Kunden individuell ausgelegt und auf jedem gewünschten Anhänger, beispielsweise<br />

mit Planen-Aufbau, installiert. Montiert auf einem fahrbaren Untersatz ist die Drehkolbenpumpe<br />

flexibel an jedem Ort einsetzbar. Durch ihre kompakte Bauweise benötigt sie kaum Platz<br />

und lässt sich leicht transportieren. Die selbstansaugende Pumpentechnik bewältigt Niveau-<br />

Unterschiede und Schwankungen im Trockensubstanzgehalt, ohne zu verstopfen und weder<br />

abrasive noch aggressive Medien können die Technik der Pumpe beschädigen. Darüber hinaus<br />

ist sie auf leichte Handhabung und Wartbarkeit ausgelegt, wodurch viele Eingriffe direkt am<br />

Einsatzort vorgenommen werden können.<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

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Pumpenkavitation frühzeitig erkennen<br />

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zu erstellen, mit der präzise Schnitte markiert<br />

werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „VERFAHRENSTECHNIK“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben und kostet € 96,- (Ausland € 111,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 4 Wochen<br />

zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„VERFAHRENSTECHNIK“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Sensoren in der Feuchtemessung<br />

sind oft unscheinbar. Wenn sie in<br />

In Echtzeit<br />

Sensoren zur Bestimmung<br />

der Kornfeuchte<br />

Sensoren in der Feuchtemessung<br />

sind oft unscheinbar. Wenn sie in<br />

Saatgutbetrieben ihren Dienst<br />

leisten, kann man sie mit bloßem<br />

Auge kaum entdecken. Doch sie<br />

sind unverzichtbar und werden<br />

beispielsweise zur Ertragskorrektur<br />

eingesetzt.<br />

Autoren: Thomas Maier, Senior Vertriebsingenieur<br />

Messtechnik/Sensortechnologien, Liebherr<br />

Mischtechnik GmbH, Bad Schussenried; Ulrich<br />

Schlingmann, Software-Entwicklung, Detmold<br />

Liebherr-Sensoren zur Bestimmung der<br />

Feuchte erfassen bis zu 40 Messwerte<br />

pro Sekunde. Das Messprinzip der Sensoren<br />

basiert auf Kurzwellen. Neben der hohen<br />

Präzision und Robustheit zeichnet die<br />

Messgeräte ihre Reproduzierbarkeit aus.<br />

Ist das System einmal kalibriert, können<br />

auf dieser Grundlage jederzeit ohne großen<br />

Aufwand weitere Messstellen eingerichtet<br />

oder Geräte erneuert werden. Die<br />

Anlage bleibt so immer verlässlich, unabhängig<br />

von ihrer bisherigen Laufzeit und<br />

ihrem Alter.<br />

Bei der Planung der Feuchtemessung im<br />

Saatgutbereich werden folgende Anforderungen<br />

gestellt: Die Feuchtemessung darf<br />

den Ernteablauf nicht verzögern oder verkomplizieren.<br />

Es sollen keine großen Umbaumaßnahmen<br />

am Parzellenmähdrescher<br />

erforderlich sein. Kleine Erntemengen ab<br />

1 kg, aber auch große Erntemengen über<br />

10 kg sollten messbar sein. Bei der Probennahme<br />

darf es zu keiner Vermischung oder<br />

Verschleppung kommen.<br />

Im Verbund<br />

Dank umfangreicher Schnittstellen kann die<br />

Feuchtemessung auch in übergeordnete Prozessleitsysteme<br />

und Steuerungen eingebunden<br />

werden. Selbst eine Anbindung an eine<br />

bauseitige Ethernet-Infrastruktur ist möglich.<br />

Das System, bestehend aus dem „intelligenten“<br />

Feuchtesensor, der Auswerteelektronik<br />

und einer komfortablen Software, erlaubt die<br />

optimale Feuchtewertbestimmung sowie<br />

Überwachung oder sogar die rezeptgetreue<br />

Korrektur für den Produktionsprozess. Den<br />

arithmetischen Mittelwert über die gesamte<br />

Dosierdauer ermittelt der integrierte Mikroprozessor.<br />

Der Feuchtegehalt im Medium<br />

wird in Echtzeit gemessen.<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


NEWSLETTER<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Verfahrens ingenieure<br />

in der Prozessindustrie.<br />

Aktuelle und<br />

branchenüber greifende<br />

technische Informationen<br />

über Anlagen,<br />

Komponenten und<br />

Systeme.<br />

Parzellenmähdrescher verfügen über Feuchtesensoren, die im Feldversuchswesen zur<br />

Ertragskorrektur eingesetzt werden<br />

Das eigens von Schlingmann entwickelte<br />

Erntesystem umfasst die komfortable Software,<br />

die auf PCs mit Windows-Betriebssystem<br />

zum Einsatz kommt. Dieses Erntesystem<br />

hat ein benutzerangepasstes Datenmanagement,<br />

eine grafische Anzeige des Feldplans<br />

und eine Anpassung an die<br />

verschiedenen Formate der existierenden<br />

Verrechnungsprogramme der Anwender,<br />

um die Daten einfacher auszutauschen. Der<br />

Druck von Etiketten und Protokollen sowie<br />

eine Volumenmessung sind ebenso möglich.<br />

Der grafische Feldplan nimmt während<br />

der Ernte eine Schlüsselrolle ein. Über eine<br />

zugeteilte Erntenummer kennt der Computer<br />

die Erntereihenfolge. Die erfassten Werte<br />

können als Farben dargestellt werden.<br />

Die Feuchtemessung kann auch in übergeordnete<br />

Prozessleitsysteme und Steuerungen eingebunden werden<br />

Der in den Sensor eingebaute Mikroprozessor<br />

sichert auch die komplette Reproduzierbarkeit,<br />

d. h. bei nachträglichen Erweiterungen<br />

einer Anlage mit Sensoren<br />

bzw. bei Sensortausch ist keine Neukalibrierung<br />

notwendig. Der Sensor gleicht<br />

selbsttätig die Schwankungen der Medientemperatur<br />

aus, die einen Messwert negativ<br />

beeinflussen.<br />

Das Liebherr Feuchtemesssystem Litronic-FMS<br />

erfüllt hierfür alle Voraussetzungen<br />

und ist weltweit bei vielen Kunden erfolgreich<br />

im Einsatz. Es ist möglich, bis zu<br />

16 vernetzte Sensoren je Auswertung zu installieren.<br />

Die Sensoren können auf Bändern, an<br />

Übergabestellen, in Siloausläufen, Rutschen<br />

oder Förderschnecken installiert<br />

werden. Die zuverlässige und exakte Funktionsweise<br />

der Litronic-FMS-Sensoren<br />

überzeugt in Anwendungen für Schüttgüter<br />

aller Art (z. B. Pulver, Granulate, Pellets,<br />

Tiernahrung, Getreide).<br />

Individueller Einsatz<br />

Unterschiedliche Farben stehen zum Beispiel<br />

für hohen oder niedrigen Ertrag. Im<br />

Feldplan werden auch der Ertrag und die<br />

Position der Erntemaschine angezeigt.<br />

Im Erntegut einer Parzelle ist die Feuchte<br />

oft nicht gleichmäßig verteilt. Es gibt sogenannte<br />

„Feuchtenester“. Diese Nester sind<br />

darauf zurückzuführen, dass Parzellen oft<br />

nicht einheitlich abreifen, da es Bodenunterschiede<br />

gibt und die Pflanzen zum Rand<br />

hin mehr Licht und Nährstoffe als in der<br />

Parzellenmitte bekommen. Eine gezogene<br />

Feuchteprobe muss repräsentativ zur Gesamtparzelle<br />

sein. Durch die hohe Messfrequenz<br />

der Sensoren und die anschließende<br />

automatische Auswertung lässt sich diese<br />

Aufgabe meistern.<br />

Fotos: Liebherr<br />

www.liebherr-feuchtemessung.de<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

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INFORMIERT<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Alles unter Kontrolle<br />

Zuverlässige Überwachung<br />

von Sauerstoff und Feuchtigkeit<br />

Um in der Prozessindustrie ein<br />

konkurrenzfähiges und sicheres<br />

Produkt zu erzeugen, müssen ideale<br />

Bedingungen geschaffen und<br />

Einflussfaktoren genauestens<br />

kontrolliert werden. Viele Materialien<br />

und Chemikalien reagieren<br />

beispielsweise empfindlich auf die<br />

Anwesenheit von Feuchtigkeit oder<br />

Sauerstoff – hier ist eine zuverlässige<br />

Überwachung dieser<br />

Parameter erforderlich.<br />

Autor: David Kalke, Fachjournalist, Awikom<br />

GmbH, Lorsch<br />

Die Anwendungen, in denen es einer regulierten<br />

Atmosphäre bedarf, sind sehr<br />

unterschiedlich, dementsprechend vielfältig<br />

sind die möglichen Lösungen. In Forschung,<br />

Entwicklung und immer dort, wo es<br />

manuell verrichteter Arbeit bedarf, kommen<br />

meist Gloveboxes zum Einsatz, die in<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher Konfigurationen<br />

angeboten werden. In der Produktion<br />

und bei der Herstellung großer Mengen<br />

finden dagegen verfahrenstechnische Reaktoren<br />

Verwendung.<br />

Häufig kommen Gloveboxes in Verbindung<br />

mit Gasreinigungssystemen als Inertgasanlagen<br />

zum Einsatz. Insbesondere in<br />

Bereichen, in denen dauerhaft mit luftoder<br />

feuchtigkeitsempfindlichen Materialien<br />

gearbeitet wird, müssen sie langfristig<br />

sehr niedrige Sauerstoff- und Feuchtigkeitsniveaus<br />

(


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

RTU) weiter. Eine Reihe unterschiedlicher<br />

Verbindungsmöglichkeiten erleichtert die<br />

Installation. Zudem werden als Option die<br />

Prozessflansche KF25 und KF40 angeboten,<br />

das sind Standardanschlüsse an Glove boxes<br />

zur schnellen und leckagefreien Abdichtung.<br />

Auch bei großen Produktmengen<br />

Große Produktmengen werden in Prozessen<br />

entsprechend skaliert und in Reaktoren hergestellt.<br />

Auch hier besteht eine große Bandbreite<br />

an Anwendungen: Neben der Herstellung<br />

feuchtigkeits- und sauerstoffempfindlicher<br />

Chemikalien sind es besonders die Bereiche<br />

Food und Pharma, in denen es auf<br />

kontrollierte Umweltbedingungen im großen<br />

Stil ankommt. Die Herstellung von<br />

Pharmazeutika erfolgt häufig unter Schutzgas.<br />

Eine Stickstoffdecke verhindert beispielsweise,<br />

dass einzelne Komponenten<br />

mit dem Sauerstoff der Luft reagieren. Sie<br />

verdrängt die zündfähige Atmosphäre und<br />

schützt so vor möglichen Staubexplosionen.<br />

Sauerstoffanalysatoren wie der SIL O 2<br />

von<br />

Ntron dienen der Kontrolle dieser Schutzat-<br />

mosphäre. Er besteht aus einer Steuereinheit<br />

mit integrierter galvanischer Barriere<br />

und einem abgesetzten elektrochemischen<br />

Sensor, der über ein Verbindungskabel bis<br />

zu 30 m entfernt platziert werden kann.<br />

Drei Optionen zur Sensormontage machen<br />

die Installation schnell und einfach:<br />

Zur Auswahl stehen ein Durchflusssockel,<br />

eine Tri-Klemme oder ein ANSI 2" 150 lbs-<br />

Flansch. Der Messbereich von 0 bis 25 % O 2<br />

,<br />

die schnelle Ansprechzeit von typischerweise<br />

unter zwölf Sekunden und zwei konfigurierbare<br />

Alarmrelais machen den SIL<br />

O 2<br />

-Sauerstoffanalysator zur optimalen Lösung<br />

für den Einsatz in sicheren Bereichen.<br />

Temperatur und Feuchtigkeit<br />

Tabletten werden nach dem Pressen häufig<br />

mit einer Schutzschicht überzogen, um die<br />

Wirkstoffe zu konservieren und dem Patienten<br />

das Schlucken zu erleichtern. Die Überwachung<br />

der Trocknung für die Tablettenbeschichtung<br />

durch ein Taupunktspiegel-Hygrometer<br />

sichert nicht nur die Produktqualität,<br />

sondern spart auch Energie. Eine gute<br />

01 2-Leiter-Transmitter für Sauerstoff<br />

02 Taupunkttransmitter für Spurenfeuchte<br />

03 Sauerstoffanalysator zum Schutz vor<br />

Staubexplosionen<br />

04 Taupunktspiegel-Hygrometer zur<br />

Überwachung der Trocknung<br />

Wahl für diese Aufgabe ist das Optidew 501,<br />

ein Taupunktspiegel-Hygrometer von Michell<br />

Instruments. Der verwendete Hybridspiegel<br />

reagiert besonders schnell auf Veränderungen<br />

der Temperatur und Feuchtigkeit,<br />

ist sehr widerstandsfähig gegenüber<br />

Verunreinigungen und übertrifft Spiegel anderer<br />

Bauart in Ausdauertests deutlich.<br />

Durch zwei analoge 4–20 mA Ausgänge<br />

und verschiedene Möglichkeiten zur digitalen<br />

Kommunikation ist das Optidew 501<br />

Taupunktspiegelhygrometer leicht in vorhandene<br />

Anlagen zu integrieren.<br />

Fotos: Michell<br />

www.michell.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 31


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Überwachung von Inertgas<br />

Um unerwünschte Reaktionen zu verhindern, ist bei der Verarbeitung<br />

von Lithium die Aufrechterhaltung einer inerten Atmosphäre<br />

unerlässlich. Sauerstoff-, Stickstoff- oder Feuchtigkeitsverunreinigungen<br />

im Argon würden<br />

die Qualität der Produkte<br />

empfindlich beeinträchtigen.<br />

Der LD8000 MultiGas<br />

Spurenverunreinigungsanalysator<br />

vereint den<br />

Plasma-Emissions-<br />

Detektor (PED) von LDetek, den Senz-Tx Sauerstofftransmitter<br />

von Ntron und den Easidew Taupunkttransmitter von Michell<br />

Instruments in einem Gerät. Diese Kombination ermöglicht eine<br />

kontinuierliche Messung der häufigsten Verunreinigungen im<br />

Inertgas: Stickstoff, Sauerstoff und Spurenfeuchte.<br />

Dank des Interfaces, über das alle Parameter überwacht und<br />

protokolliert werden, sind Einrichtung und Betrieb des Analysators<br />

laut Hersteller besonders einfach. Auch die Integration in<br />

bestehende Systeme sei unkompliziert: der LD8000 MultiGas ist<br />

sowohl in einem 3U- als auch in einem 4U-Einschubgehäuse<br />

erhältlich. Die im Gerät verbauten Komponenten der PST-Gruppe<br />

können je nach Parameter zusammengestellt, konfiguriert und<br />

aufeinander abgestimmt werden, um sehr spezifische Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

www.michell.com<br />

3-D-CAD-Visualisierung und Analyse<br />

Glovius ist ein CAD-Viewer, der unter Windows, iOS, Android und<br />

Web-Browsern verfügbar ist. Glovius bietet Werkzeuge für die<br />

3-D- und 2-D-Visualisierung und Analyse. Die neuen<br />

CAD-Formate und Funktionen der aktuellen Version steigern den<br />

Nutzwert für den Anwender. Eine intuitive Benutzeroberfläche<br />

macht die Arbeit mit Glovius laut Anbieter einfach und<br />

unkompliziert.<br />

www.datacad.de<br />

Messgeräte online kaufen<br />

Immer mehr Messgeräte werden bei Endress+Hauser online<br />

bestellt. Künftig können Kunden dort noch schneller und<br />

einfacher die für sie am besten geeigneten Produkte finden und<br />

bestellen. Dazu hat das<br />

Unternehmen die neue<br />

Produktsegmentierung Flex<br />

eingeführt, das globale E-direct-<br />

Portal in die Webseite integriert<br />

und den E-Commerce-Bereich<br />

weiter optimiert.<br />

Das Segment Fundamental<br />

enthält Basis-Produkte, die sich<br />

einfach auswählen, installieren<br />

und bedienen lassen. Lean umfasst zuverlässige und robuste<br />

Instrumente für die effiziente Handhabung von Kernprozessen.<br />

Extended zeigt alle neuen Technologien zur Prozessoptimierung.<br />

Xpert schließlich vereinigt spezialisierte Produkte für anspruchsvollste<br />

Anwendungen.<br />

www.endress.com<br />

Kompakter Prozessgaschromatograf<br />

Der Rosemount 700XA Prozessgas-Chromatograf wurde für hohe<br />

Zuverlässigkeit und Flexibilität entwickelt und bietet eine<br />

erweiterte Analyse der Gaszusammensetzung mit externer<br />

Betriebsfähigkeit in einer explosionsgeschützten, vor Ort montierbaren<br />

Ausführung. Dadurch verringert sich der Bedarf an aufwändigen<br />

Analysatorschutzgebäuden oder Temperaturregelungsanforderungen.<br />

Ob es sich um Heizwertmessungen, die Überwachung<br />

von Verunreinigungen oder die<br />

Produktqualität und Prozessregelung<br />

handelt, das Gerät bietet laut Hersteller die<br />

Flexibilität, Messungen in einem einzigen<br />

Gaschromatografen in der Art eines<br />

Messumformers zu kombinieren, wodurch<br />

der Platzbedarf und die Gesamtbetriebskosten<br />

gesenkt werden.<br />

www.emerson.com<br />

Messdaten in Echtzeit<br />

Der neu eingeführte Messwertgeber Indigo 520 ist mit dem<br />

umfassenden Vaisala Sortiment aus intelligenten Messsonden für<br />

Feuchte, Temperatur, Taupunkt, Kohlendioxid, verdampftes<br />

Wasserstoffperoxid und Feuchte in Öl kompatibel. Es können bis<br />

zu zwei abnehmbare Messsonden gleichzeitig an den Messwertgeber<br />

angeschlossen werden, um parallel gleiche oder<br />

unterschiedliche Parameter zu messen. Die Sonden können bei<br />

Bedarf schnell und einfach per Plug & Play ausgetauscht werden.<br />

Der Messwertgeber<br />

verfügt über ein robustes<br />

Metallgehäuse nach IP66<br />

und Nema 4 sowie ein<br />

Touchscreen-Display aus<br />

stoßfestem Glas.<br />

Der Messwertgeber zeigt<br />

Messdaten in Echtzeit an<br />

und überträgt sie per Analogsignal und Relais oder digital per<br />

Modbus TCP/IP-Protokoll über Ethernet an Automatisierungssysteme.<br />

Über die Ethernet-Verbindung des Messwertgebers ist auch<br />

eine cybersichere Webschnittstelle nach modernen Standards<br />

verfügbar.<br />

www.vaisala.com<br />

Kompakter Funk-Universalsender<br />

Der Steute-Geschäftsbereich Wireless erweitert kontinuierlich das<br />

Programm an Funkschaltgeräten und Funksensoren sowohl für<br />

die sWave-Funktechnologie als auch für das Nexy-Funknetzwerk.<br />

Zu den aktuellen Neuheiten gehört der Funk-Universalsender RF<br />

10 ST. Dieser stellt die Verbindung zur sWave-Empfangseinheit<br />

über einen externen potenzialfreien Kontakt her.<br />

Vom bisher schon verfügbaren Universalsender RF 96 ST – der<br />

weiter im Programm bleibt –<br />

unterscheidet sich der RF 10 ST durch<br />

seine kompakten Abmessungen von<br />

40 × 36 × 20 mm. Damit eignet er sich für<br />

die Installation in beengten Einbauräumen<br />

– ohne Verdrahtung und<br />

Leitungsverlegung.<br />

www.steute.com<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Automatisierung 4.0<br />

Immer mehr industrielle Prozesse werden mit Sensoren<br />

überwacht, analysiert und automatisiert. Mit einer neuen Cloud<br />

und der smartWare Scada will die Firma Jumo einen wichtigen<br />

Beitrag auf dem Weg zur intelligenten Fabrik der Zukunft leisten.<br />

Die Cloud basiert auf dem Modell „Software as a Service“ (SaaS)<br />

und ist eine cloudbasierte Anwendungssoftware mit einer vordefinierten<br />

Benutzeroberfläche. Als IoT-Plattform zur Prozessvisualisierung,<br />

Datenerfassung, -auswertung sowie -archivierung<br />

ermöglicht die Cloud den weltweiten Zugriff auf Messdaten über<br />

die gängigen Webbrowser. Sie zeichnet<br />

sich durch hohe Sicherheit und<br />

wertvolle Visualisierungs-, Alarm- und<br />

Planungsfunktionen aus. Kunden<br />

können damit mehrere verteilte<br />

Anlagen, Prozesse oder Standorte in<br />

einem Dashboard überwachen und so<br />

die Prozesssicherheit erhöhen. Da die<br />

Datenspeicherung mit einer<br />

redundanten und zertifizierten<br />

Infrastruktur übernommen wird,<br />

ergibt sich für Anwender auch eine signifikante Zeitersparnis.<br />

Durch professionelle Report- und Exportfunktionen kann der<br />

Aufwand für nachweispflichtige Datenerfassungen deutlich<br />

reduziert werden. Die Möglichkeiten der Cloud reichen von<br />

einfachen Alarmmeldungen über ein Condition-Monitoring bis<br />

hin zu kompletten Anlagensteuerungen. Parallel zur Cloud-<br />

Lösung wurde die Softwarelösung smartWare Scada entwickelt.<br />

Diese Software auf Basis der Cloud ist in der Automatisierungspyramide<br />

auf der Leitebene angesiedelt. Sie ermöglicht komfortablen<br />

Zugriff auf Messdaten über<br />

gängige Webbrowser und bietet<br />

Funktionen zur Prozessvisualisierung<br />

sowie zur Auswertung und Archivierung<br />

der erfassten Daten. Die Visualisierung<br />

erfolgt mithilfe eines Editors<br />

mit integriertem Animations- und<br />

Test-Tool sowie vektorbasierten,<br />

selbstskalierenden Prozessbildern.<br />

www.jumo.net<br />

Modulare Systemlösungen in der<br />

instrumentellen Analytik<br />

In der instrumentellen<br />

Analytik (z. B. Spektroskopie<br />

und Gaschromatografie)<br />

ist eine<br />

präzise und reproduzierbare<br />

Regelung der<br />

eingesetzten Gase für<br />

die Qualität der Messung<br />

entscheidend. Der Trend bei Analysatoren geht dabei aufgrund<br />

kurzer Lebenszyklen zu applikationsspezifischen Geräten<br />

mit kompakten Komponenten. Bürkert Fluid Control Systems<br />

bietet dafür zwei Ansätze: eine vorkonfigurierte, modulare Gasregelung<br />

und eine kundenspezifisch aufgebaute, hochintegrierte<br />

Gasregelung.<br />

Das modulare Multi-MFC-System Typ 8735 wird als ökonomische<br />

Plattformlösung anwendungsspezifisch aus einzelnen Modulen<br />

zusammengesetzt. Es ist kompakter als herkömmliche Systeme<br />

und erlaubt einen schnellen Teiletausch.<br />

www.buerkert.de<br />

Messgaskühler für Ex-Bereiche<br />

Der Messgaskühler EGK 2A Ex wurde unter der aktuellen<br />

Atex-Richtlinie rezertifiziert und gleichzeitig auch für das internationale<br />

Explosionsschutzsystem IECEx für dieselben Einsatzbedingungen<br />

neu zugelassen. In den Zulassungsverfahren wurde<br />

die neueste Ausgabe der IEC 60079-0<br />

angewendet. Der Messgaskühler kann<br />

unter den nun strengeren Anforderungen<br />

einschließlich der Gasgruppe IIC in<br />

explosionsfähigen Atmosphären der<br />

Zonen 1 und 2 eingesetzt werden. Die<br />

Nennkühlleistung bleibt bei 615 kJ/h<br />

(170 W) und kann wie bisher auf bis zu vier<br />

unabhängige Gaswege aufgeteilt werden.<br />

Der prinzipielle Aufbau des Kühlers bleibt<br />

unverändert. Allerdings können nun<br />

Kondensatpumpen direkt angebaut werden. Dann wächst die<br />

Bauhöhe um 80 mm. Zur Einbindung in werksinterne Kontrollund<br />

Überwachungssysteme stehen ein abgesicherter Statusausgang<br />

und ein potenzialfreier Alarmausgang zur Verfügung. Der<br />

Kühler kann stehend oder an der Wand montiert werden.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

Stromschleifengespeiste Steuereinheit<br />

Krohne stellt die neue SHD 200 Steuereinheit vor. Sie<br />

eignet sich für die Verwendung mit einem beliebigen<br />

4–20-mA/Hart-Feldgerät zur Überwachung von<br />

Prozessparametern und bietet zusätzliche Steuerfunktionalität<br />

in verschiedenen Industrien.<br />

Neben der Funktionalität als reine stromschleifengespeiste<br />

Anzeige bietet die Einheit auch einen zweiten<br />

Stromausgang (passiv), der für jede vom Feldgerät<br />

bereitgestellte Hart-Variable genutzt werden kann.<br />

Damit können digitale Hart-Informationen über ein zusätzliches<br />

analoges 4–20-mA-Signal übertragen werden. Der zweite<br />

Stromausgang kann auch für LEDs zur Anzeige des Feldgerätestatus<br />

nach Namur NE 107 und für die Hintergrundbeleuchtung<br />

verwendet werden.<br />

Das Gerät verfügt außerdem über zwei programmierbare<br />

Relais für Statusausgang, Systemalarm<br />

oder Grenzwertschalter. Über die Kombination der<br />

Eingangs- und Ausgangsoptionen kann die SHD 200<br />

für einfache Prozesssteuerungsaufgaben eingesetzt<br />

werden: bspw. für die Anzeige des statischen Drucks<br />

und des Differenzdrucks mit Grenzwertschalter-<br />

Öffnungsfunktion in Differenzdruck-Durchflussanwendungen,<br />

für die einfache Dosierung in pH-Wert-<br />

Steueranwendungen oder die Überwachung von Heiz- und<br />

Kühlprozessen mithilfe der Temperaturwerte/Temperaturdifferenz<br />

von zwei Temperaturfühlern.<br />

www.krohne.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 33


BETRIEBSTECHNIK<br />

Konzertierte Reinigung<br />

Entfernung von Ablagerungen eines überdimensionalen „Tauchsieders“<br />

Gerade bei komplexen Anlagensystemen<br />

bietet die chemische<br />

Industriereinigung einen entscheidenden<br />

Vorteil: Anlagenteile<br />

müssen nicht zwingend ausgebaut<br />

werden. Ohne aufwändige Demontage-<br />

bzw. Montagearbeiten sind<br />

die Anlagen wieder schnell verfügbar,<br />

Stillstandzeiten werden auf ein<br />

Minimum reduziert.<br />

Autorin: Sabine Günther, Public Relations, Lobbe<br />

Industrieservice GmbH & Co KG, Iserlohn<br />

Leuna. Hell erleuchtet ragt die ausgebaute<br />

Kesselschlange des Abhitze-Wärmeübertragers<br />

der modernen Methanolanlage der<br />

Total Raffinerie Leuna fünf Meter hoch in<br />

den Nachthimmel. Ihre gewundenen Rohrschlangen<br />

erinnern an einen überdimensionalen<br />

Tauchsieder. Total stellt aus Rohöl<br />

eine Vielzahl von Kraftstoffen her. Die Raffinerie<br />

TRM (Total Raffinerie Mitteldeutschland<br />

GmbH) zählt zu den modernsten weltweit.<br />

Erzeugt wird in Leuna aber auch Methanol,<br />

das unter anderem als Lösungsmittel<br />

für Harze und Farbstoffe verwendet wird<br />

und ein unverzichtbarer Grundstoff für die<br />

chemische Industrie ist.<br />

Als Vorstufe zur Methanolsynthese wird<br />

bei Temperaturen von ca. 1 300 °C Rohgas<br />

aus Vakuum-Visbreaker-Rückstand (VVR)<br />

gewonnen. Über Wärmeübertrager erfolgt<br />

die notwendige Abkühlung des Rohgases.<br />

Die dabei abgeleitete Wärme erzeugt Dampf,<br />

der innerbetrieblich genutzt wird. Durch Ablagerung<br />

der im Rohgas enthaltenen Partikel<br />

und Metalle in der Kesselschlange sinkt die<br />

Effizienz der Anlage kontinuierlich. In der<br />

Folge wird das Rohgas nicht mehr im erforderlichen<br />

Maße abgekühlt. Entsprechend<br />

fehlt die Hitze für die Dampferzeugung, die<br />

Produktivität der Anlage sinkt.<br />

Effizienz wiederherstellen<br />

Die Parameter, wann der Wirkungsgrad unter<br />

die Wirtschaftlichkeitsgrenzen fällt, sind<br />

von Total eindeutig definiert. So war im Februar<br />

2020 eine Intervention fällig: Die Kesselschlange<br />

eines der Abhitze-Wärmeübertrager<br />

musste chemisch gereinigt werden.<br />

Die angewendeten Verfahren bei der chemischen<br />

Industriereinigung sind hochspezifisch.<br />

Bei Total war die Konfiguration<br />

werksseitig bis ins letzte Detail vorgeschrieben:<br />

externe Pumpstation mit geschlossenem<br />

Mischbehälter und Hochleistungs-<br />

Gaswäscher. Dieser wäscht den Schwefelwasserstoff<br />

aus der Atmosphäre, der beim<br />

Lösen der Rückstände aus Kohlenstoff- und<br />

Schwefelverbindungen entsteht. Der<br />

Mischbehälter war überdies als Abscheider<br />

ausgelegt. So konnten die gelösten Feststof-<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 02<br />

01 Kesselschlange des<br />

Abhitze-Wärmeübertragers<br />

02 Der Erfolg der chemischen Industriereinigung<br />

wird im mobilen Labor kontrolliert<br />

fe aus dem Reinigungskreislauf entfernt<br />

werden. Das gesamte Equipment musste<br />

aus Sicherheitsgründen in einer mobilen<br />

Auffangwanne stehen. Lobbe bietet diese<br />

Dienstleistung seit vielen Jahren an.<br />

Halbstündlich mussten alle Parameter<br />

des Reinigungsprozesses im mobilen Labor<br />

vor Ort kontrolliert werden. Während<br />

der dreitägigen Aktion waren die Lobbe-<br />

Mitarbeiter rund um die Uhr im Schichtbetrieb<br />

im Einsatz. Als alle Analysenwerte im<br />

vorgegebenen Bereich lagen, war das Ziel<br />

erreicht. Jetzt konnte die Anlage wieder in<br />

Betrieb genommen und effizient gefahren<br />

werden. Auch im Sinne der Umwelt übrigens:<br />

Denn was Total, aber auch andere<br />

Raffinerien im Rahmen ihrer Produktionsprozesse<br />

an Stoffen noch verwerten, ist<br />

nichts anderes als Ressourcenschutz. Gut<br />

fürs Klima, gut für die Umwelt insgesamt.<br />

Chemische Industriereinigung<br />

Zu der mobilen chemischen Reinigungsanlage<br />

zählen einige Grundkomponenten, die optional<br />

um andere Elemente erweitert werden<br />

können. Der Behälter für die Reinigungslösung,<br />

die Pumpe und die Verteilerbalken für<br />

die Schläuche befinden sich stets in einer<br />

speziell beschichteten Mulde. Vom Verteilerbalken<br />

aus kann über mehrere Schläuche die<br />

Reinigungslösung in den jeweiligen Behälter,<br />

den Apparat, den Wärmetauscher oder das<br />

Rohr eingeleitet und nach Durchlauf wieder<br />

per Schlauch zur Reinigungslösung zurückgeführt<br />

werden. In zeitlich engen Abständen<br />

werden im mobilen Labor von Lobbe die für<br />

die jeweilige Reinigung erforderlichen Parameter<br />

(Säurekonzentrationen, Metallkonzentrationen,<br />

pH-Werte, Brechungsindizes,<br />

Leitfähigkeiten usw.) aus bzw. von der Reinigungslösung<br />

geprüft und so der Behandlungsfortschritt<br />

beurteilt.<br />

Die bereits verbrauchte Reinigungslösung<br />

wird in dafür geeigneten Behältern<br />

aufgefangen, ggf. vor Ort vorbehandelt und<br />

fachgerecht entsorgt. Bei der Reinigung von<br />

größeren Behältern oder Tanks können ein<br />

oder mehrere Chemikalien-Tankwaschköpfe<br />

zum Einsatz kommen, um die eingesetzte<br />

Chemikalienmenge zu minimieren und eine<br />

Befahrung der Behälter zu vermeiden.<br />

Ist eine bestimmte Reaktionstemperatur für<br />

die Arbeiten erforderlich, kann ein Wärmeübertrager<br />

eingesetzt werden, um die Lösung<br />

auf die gewünschte Temperatur zu<br />

bringen.<br />

Werden bei der chemischen Industriereinigung<br />

gasförmige Schadstoffe freigesetzt,<br />

werden diese über Hochleistungsgaswäscher<br />

aus der entstehenden Abluft ausgewaschen.<br />

Für ölhaltige Produktreste oder<br />

Feststoffe können speziell als Abscheider<br />

ausgebildete Vorlagebehälter eingesetzt<br />

werden, um die ausgetragenen Verschmutzungen<br />

nicht wieder in den Reinigungskreislauf<br />

einzutragen.<br />

Mobiler Einsatz<br />

Zur Abdeckung aller Anwendungsgebiete<br />

arbeitet Lobbe mit mobilem Equipment,<br />

das flexibel an die konkreten Anforderungen<br />

vor Ort anpassbar ist und umgehend<br />

nach Abschluss der Arbeiten aus dem Arbeitsbereich<br />

entfernt werden kann.<br />

Gerade bei Anlagendekontaminationen<br />

vor Öffnung der Anlagen oder produktspezifischen<br />

Belagsentfernungen ist es wichtig, eine<br />

optimal auf die Problemstellung angepasste<br />

Reinigungslösung einzusetzen. Vor Beginn<br />

der eigentlichen Arbeiten entnimmt das erfahrene<br />

Lobbe-Team Proben. Im Lobbe-eigenen<br />

Labor werden verschiedene chemische<br />

Ansätze auf ihre Wirksamkeit getestet. So beginnt<br />

die Problemlösung schon lange vor<br />

dem Einsatz vor Ort im Labor. Erst wenn die<br />

passende chemische Zusammensetzung der<br />

Reinigungslösung gefunden ist, wird mit dem<br />

Aufbau der mobilen Anlage begonnen.<br />

Ein spezielles Verfahren der chemischen<br />

Industriereinigung bietet Lobbe für Anlagen<br />

Die Problemlösung beginnt im Labor<br />

– lange vor dem Einsatz vor Ort<br />

an, in denen Butadien verarbeitet wird. Das<br />

Zwischenprodukt zur Kautschuksynthese reagiert<br />

bei Sauerstoffkontakt unkontrolliert zu<br />

sogenanntem „Popcorn“. Dieses „wilde“ Polymer<br />

kann großflächig zur Beschädigung von<br />

Anlagenteilen führen. Zur Erstinbetriebnahme<br />

von Butadien führenden Anlagen, nach<br />

Anlagenöffnungen zu Stillständen oder anderen<br />

Reinigungsleistungen, bei denen Sauerstoff<br />

in das System eindringt bzw. Korrosion<br />

(Rostbildung) nicht ausgeschlossen werden<br />

kann, ist die Heiß-Passivierung das Verfahren<br />

der Wahl, um gegenüber der Popcornbildung<br />

inerte Materialoberflächen zu schaffen.<br />

Fotos: Lobbe<br />

www.lobbe.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 35


BETRIEBSTECHNIK<br />

Klare Aussagen sind wichtig<br />

Zustandsbewertung von GFK-Behältern durch Sichtprüfung und Werkstoffanalyse<br />

Auch langlebige GFK-Behälter gelangen mit der<br />

Zeit an einen Punkt, an dem das Ende ihrer<br />

rechnerischen Lebensdauer erreicht wird. Dann<br />

muss geklärt werden, ob der sichere Weiterbetrieb<br />

möglich oder eine Reparatur beziehungsweise der<br />

Austausch des Behälters nötig ist. Gewissheit<br />

bringen die Sichtprüfung und die Analyse von<br />

Werkstoffproben im Labor.<br />

Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK)<br />

wird seit über 40 Jahren zur Herstellung<br />

von Behältern und Rohrleitungen in der<br />

chemischen Industrie und anderen Bereichen<br />

des Anlagenbaus eingesetzt. Bei der<br />

Fertigung der Bauteile werden unter anderem<br />

Vinyl- und Polyesterharz sowie Glasfasern<br />

verwendet. Zusammen ergibt das einen<br />

Verbundwerkstoff, der aus einem<br />

mehrlagigen festen Laminat besteht – und<br />

damit sehr resistent ist gegenüber Chemikalien,<br />

mechanischen Kräften sowie äußeren<br />

Einflüssen. Deshalb kann man bei GFK<br />

in puncto Form und Korrosionsbeständigkeit<br />

von mehreren Jahrzehnten ausgehen,<br />

also erheblich länger als bei Produkten aus<br />

Polyethylen (PE) oder Stahl. Rechnerisch<br />

betrachtet liegt die Lebensdauer von GFK-<br />

Behältern bei 200 000 Betriebsstunden. Unter<br />

Umständen ist aber auch anschließend<br />

der sichere Weiterbetrieb möglich.<br />

Je nach Anwendungsfall gewährleisten<br />

die verwendeten Harze die chemische Beständigkeit<br />

des Laminats. Daher ist die<br />

oberste, dem Medium zugewandte Schicht<br />

als Chemieschutzschicht (CSS) mit hohem<br />

Harzanteil und niedrigem Glasgehalt (< 30<br />

%) ausgeführt. Eine CSS ist in der Regel<br />

zweigeteilt: Die Basis bilden bis zu drei<br />

Wirrfaserlagen. Darüber befindet sich auf<br />

der Mediumseite eine hochbeständige<br />

Reinharzschicht. Auf die CSS folgt das<br />

Traglaminat mit einem deutlich höheren<br />

Glasanteil von etwa 45 bis 60 %, um die<br />

mechanische Belastbarkeit des Verbundwerkstoffs<br />

sicherzustellen.<br />

Sichtprüfung außen und innen<br />

Die Zustandsbewertung eines GFK-Behälters<br />

beginnt mit der äußeren und inneren<br />

Sichtprüfung. So lassen sich nicht nur Rissbildungen<br />

und Verformungen erkennen,<br />

sondern auch Phänomene wie die osmotische<br />

Blasenbildung. Hierbei dringt Medium<br />

in das Laminat ein, legt unter Umständen<br />

Glasfasern frei, die durch entstehende<br />

Säuren oder Laugen beschädigt werden.<br />

Die Glasfasern können sich sogar vollständig<br />

auflösen und eine Destabilisierung des<br />

Verbundwerkstoffs verursachen.<br />

In manchen Fällen ist eine Werkstoffanalyse<br />

im Labor nötig, um eine klare Entscheidungsgrundlage<br />

zu erhalten. Dafür werden<br />

Eine Werkstoffanalyse im Labor<br />

gibt Aufschluss über den<br />

Zustand von GFK-Behältern<br />

Proben mittels Kernlochbohrung vor Ort<br />

gewonnen und beispielsweise von den<br />

neutralen, unabhängigen Experten im<br />

Institut für Kunststoffe von TÜV Süd analysiert.<br />

Die Labore sind für die Kunststoffprüfung<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.<br />

Dort befindet sich auch ein Rasterelektronenmikroskop<br />

mit energiedispersivem<br />

Röntgenanalysator (REM-EDX), das<br />

besonders geeignet ist für die Charakterisierung<br />

von Art und Ausmaß der Schädigungen<br />

an den Glasfasern.<br />

Beispiel Rauchgasreinigung<br />

Der Betreiber eines Müllheizkraftwerks<br />

beauftragte TÜV Süd Industrie Service,<br />

eine wiederkehrende Prüfung von GFK-<br />

Bauteilen in der Rauchgasreinigung<br />

vorzunehmen. Geprüft wurden verschiedene<br />

Behälter, der SO 2<br />

- und der<br />

HCl-Absorber, Rauchgaskanäle und<br />

die Beschichtung der Sole-Anlage.<br />

01 Beschädigung am<br />

Mannlochhals eines Eindampfbehälters<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Markus Maiwald,<br />

Institut für Kunststoffe, TÜV SÜD Industrie<br />

Service GmbH, München


BETRIEBSTECHNIK<br />

02 Die REM-Aufnahme (links) der ersten Wirrfaserlage der CSS im HCl-Absorber zeigt Auflösungserscheinungen an den<br />

„Seelen“ der Glasfasern; Im Elementspektrum (rechts) sind Silicium (Si) und Calcium (Ca) noch sichtbar, Magnesium (Mg)<br />

und Aluminium (Al) sind in der Probe kaum noch vorhanden, Gold (Au) ist auf die Probenbedampfung zurückzuführen<br />

Die Außenwandungen der Behälter waren<br />

ohne Befund. Anders im Innenbereich:<br />

Am Mannlochhals und Mannlochdeckel<br />

eines Eindampfbehälters wurde eine sanierungsbedürftige<br />

Beschädigung der CSS<br />

festgestellt. Die anderen Behälter zeigten<br />

im Inneren keine oder nur geringe, aber<br />

unkritische Veränderungen an der Werkstoffoberfläche.<br />

Je nach Behälter und Zustand<br />

wurde deshalb eine erneute Prüfung<br />

in einem Jahr beziehungsweise in zwei<br />

Jahren empfohlen. Der SO 2<br />

-Absorber war<br />

ein halbes Jahr zuvor vollständig saniert<br />

worden. Am auflaminierten Schutzhemd<br />

im Bereich des Gaseintritts zeigte sich eine<br />

größere Blase. Eine Sanierung war aber<br />

nicht notwendig: Die Blase hatte keinen<br />

Einfluss auf die Standsicherheit und gegenüber<br />

abrasiven Angriffen.<br />

Im HCl-Absorber wurden verschiedene<br />

Schäden festgestellt. Dazu gehörten abrasive<br />

Angriffe und an mehreren Stellen Rissbildungen<br />

in der Reinharzschicht der CSS.<br />

Auf Betreiberwunsch wurden fünf Kernlochbohrungen<br />

für REM-EDX-Untersu-<br />

chungen entnommen, um mögliche Schäden<br />

an den Glasfasern genauer zu untersuchen.<br />

Die Rauchgaskanäle waren ohne Befund,<br />

sodass eine wiederkehrende Prüfung<br />

in zwei Jahren empfohlen wurde. Bei der<br />

Prüfung der Sole-Anlage wurden Risse und<br />

Ablösungen in der Bodenbeschichtung<br />

festgestellt, die zu sanieren waren.<br />

Ergebnisse der Prüfung<br />

Im Rasterelektronenmikroskop zeigten<br />

sich in allen fünf Proben des HCl-Absorbers<br />

optisch und mittels qualitativer EDX-<br />

Punktanalyse zum Teil erhebliche chemische<br />

Angriffe an den Glasfasern der ersten<br />

und zweiten Wirrfaserlage. Im Detail wurde<br />

das Auflösen der „Seelen“ bis hin zu der<br />

vollständigen Zerstörung der Glasfasern<br />

beobachtet. In den EDX-Punktanalysen<br />

zeigt sich dies beim Nachweis der für die<br />

Glasfasern typischen Elemente Silicium<br />

(Si), Calcium (Ca), Aluminium (Al) und<br />

Magnesium (Mg). In den Elementspektren<br />

sind diese dann teils verarmt bzw. nicht<br />

mehr nachweisbar. Das gilt besonders für<br />

Magnesium. In allen fünf Proben wurden<br />

zudem beginnende chemische Angriffe<br />

am Übergang der CSS zum Traglaminat<br />

festgestellt.<br />

Die Standsicherheit des HCl-Absorbers<br />

war noch nicht akut gefährdet. Bei Berücksichtigung<br />

des Alters des Prozessbehälters<br />

und aufgrund der Ergebnisse der Laboranalysen<br />

empfahl TÜV Süd eine Sanierung in<br />

spätestens zwei Jahren. Wegen der dann notwendigen,<br />

umfangreicheren Sanierungsarbeiten<br />

wurde dem Kraftwerksbetreiber vorgeschlagen,<br />

dass die beauftragte Fachfirma<br />

gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) zunächst<br />

ein Sanierungskonzept erstellt, das<br />

von einem Kunststoffsachverständigen geprüft<br />

und freigegeben wird. Zudem wurde<br />

empfohlen, die Laminierarbeiten von einem<br />

entsprechend der Richtlinie DVS 2220 geprüften<br />

Laminierer durchführen zu lassen.<br />

Fotos: TÜV Süd, Stefan Redel/stock.adobe.com<br />

www.tuvsud.com/kunststoffe<br />

03 Die REM-Aufnahme (links) der ersten Wirrfaserlage der CSS im HCl-Absorber zeigt die nahezu vollständige Auflösung<br />

beziehungsweise Zerstörung von Glasfasern; im Elementspektrum (rechts) sind Silicium (Si) und Aluminium (Al) noch<br />

sichtbar, Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) sind nicht mehr nachweisbar<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

Nicht zu dünn und nicht zu dick<br />

Optimierung von Beschichtungsprozessen über ein optisches Messverfahren<br />

Ein optisches Messverfahren<br />

erlaubt den präzisen Blick in<br />

Beschichtungs- bzw. Zerstäubungsprozesse.<br />

Größe und<br />

Geschwindigkeit jedes einzelnen<br />

Tropfens werden dabei genau<br />

erfasst. Das schafft die Voraussetzung<br />

für die gezielte Optimierung<br />

zum Beispiel von Lackier-,<br />

Coating- oder Dragierprozessen.<br />

ße bestimmt den Volumenstrom, der für ein<br />

ressourceneffizentes Arbeiten immer möglichst<br />

exakt dem Sollwert entsprechen sollte.<br />

Eine Variation im Volumenstrom kann<br />

zu einer zu dünnen, nicht funktionsfähigen<br />

Schicht führen, mit einer zu dicken Schicht<br />

verschwendet der Anwender Ressourcen.<br />

Genau diese Prozessfehler detektieren<br />

die Messgeräte der SpraySpy-ProcessLine:<br />

Optische Sensoren, die in ein kompaktes<br />

Das Sprühen ist ein klassischer verfahrenstechnischer<br />

Prozess, der in vielen<br />

unterschiedlichen Anwendungsbereichen<br />

genutzt wird. Typische Beispiele sind der<br />

Auftrag von Spritzlack, das Ausbringen von<br />

Düngemitteln, das Coaten von Lebensmitteln<br />

und das Dragieren von Tabletten.<br />

Wichtige Parameter sind dabei die Tröpfchengröße<br />

und -geschwindigkeit sowie der<br />

Volumenfluss auf dem kurzen Weg von der<br />

Düse bis zum Auftreffen auf dem Trägermedium.<br />

Wer diese Größen kennt, kann den<br />

Prozess gezielt optimieren. Die Tropfengröellen<br />

Streuordnungen, die eindeutig mit<br />

Größe und Geschwindigkeit jedes einzelnen<br />

Tropfens korrelieren. In der Summe erfassen<br />

die Optosensoren des SpraySpy somit<br />

die Tropfengrößen und -geschwindigkeiten<br />

sowie die Tropfenanzahl im Spray.<br />

Das Messverfahren nutzen u. a. die Hersteller<br />

von Lacken und Beschichtungen. Anwender<br />

im Maschinen- und Anlagenbau, in<br />

der chemischen Industrie und bei den OEMs<br />

Auch die Leistung von Sprühpistolen kann mit dem<br />

Messverfahren anschaulich dargestellt werden<br />

Autor: Dr. Meiko Hecker, Geschäftsführer,<br />

AOM-Systems GmbH, Heppenheim<br />

Messgerät integriert sind, erfassen die Größe<br />

und Geschwindigkeit von einzelnen<br />

Tropfen und den Volumenstrom in Sprayprozessen.<br />

Aus dieser Vielzahl an Einzelinformationen<br />

ergibt sich eine Gesamtinformation<br />

über das Spray und die Beschichtung,<br />

die sich aus den Einzeltropfen zusammensetzt.<br />

Wenn die Tropfen vom Sollwert<br />

abweichen, gilt das auch für die Beschichtung<br />

und ihre Qualität. Somit kann man<br />

durch die Überwachung der Tropfen während<br />

der Zerstäubung die Qualität der<br />

Oberfläche verlässlich vorhersagen.<br />

Das Messverfahren macht sich zunutze,<br />

dass ein bewegter Tropfen, der von einem<br />

Laserstrahl beleuchtet wird, eine Lichtstreuung<br />

erzeugt. Die Photonenempfänger<br />

in den Messgeräten sensieren die individu-<br />

setzen die LabLine-Geräte ein, die speziell<br />

für die Labortechnik entwickelt wurden. Sie<br />

helfen bei der Entwicklung neuer Beschichtungsformulierungen<br />

und Düsendesigns sowie<br />

bei der Definition der Betriebsparameter.<br />

Die Messsysteme lassen sich aber auch in<br />

Produktionsanlagen integrieren. Damit ist eine<br />

vollautomatische In-line-Überwachung<br />

der Produktion sichergestellt. Das SpraySpy-<br />

Verfahren bringt überall dort Erkenntnisgewinn,<br />

wo Produkte durch Sprühprozesse<br />

veredelt werden. Ein weiteres Anwendungsfeld<br />

ist das Auftragen von Funktionsbeschichtungen<br />

auf Kunststoffen.<br />

Foto: AOM-Systems<br />

www.aom-systems.com<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Keg-Füller mit größerer Vielfalt an<br />

Gebinden<br />

Der Transomat ist ein modulares System für die Innenreinigung<br />

und Abfüllung, das – je nach Konfiguration – für den mittleren<br />

Leistungsbereich von 80 bis 800 Fässern pro Stunde mit einem<br />

Volumen zwischen 7 und 58 l ausgelegt ist. Damit sei die Anlage<br />

für Brauereien jeder Größe geeignet, so der Hersteller.<br />

Demgegenüber bietet sich<br />

die CombiKeg speziell für<br />

aufstrebende Craftbrauer<br />

an, die den kleinen<br />

Leistungsbereich bereits<br />

hinter sich gelassen haben<br />

und eine Maschine für bis<br />

zu 85 Kegs pro Stunde<br />

benötigen. Sie besticht vor<br />

allem durch ihr kompaktes Format, mit dem sie in einen<br />

Standard-Seecontainer passt. Das ist nicht nur platzsparend,<br />

sondern auch schnell in der Installation und Inbetriebnahme:<br />

Von der Innen- und Außenreinigung bis zur Abfüllung ist alles<br />

vorinstalliert, sodass die Anlageinnerhalb kurzer Zeit betriebsbereit<br />

ist – ein großer Schritt in Richtung Plug-and-Produce.<br />

Speziell die CombiKeg wurde mit einem neuen Fasseinzug<br />

versehen, der dank seiner robusten Ausführung auch Fässer mit<br />

höherer Masse sowie – aufgrund der Eignung für unterschiedliche<br />

Muffentiefen – eine größere Vielfalt von Einweg-Gebinden<br />

erlaubt.<br />

www.khs.com<br />

Permanente Schwingungs- und<br />

Temperaturzustandsüberwachung<br />

Das neue Flir SV87-KIT<br />

bietet eine einfach konfigurierbare<br />

und rund um die<br />

Uhr verfügbare externe<br />

Schwingungs- und<br />

Temperatursensorlösung.<br />

Die Schwingungserkennung<br />

hilft nicht nur,<br />

frühzeitig Problem zu erkennen und Wartungsüberraschungen zu<br />

vermeiden, sondern sorgt auch dafür, dass das Personal seinen<br />

Wartungsplan priorisieren und optimieren kann, um die Effizienz<br />

zu maximieren und Ausfallzeiten zu reduzieren. Herkömmliche<br />

kabelgebundene Vibrationsüberwachungssysteme können jedoch<br />

hohe Kosten verursachen, nicht immer auf dem neusten Stand<br />

sein und eine umständliche Installation erfordern.<br />

Im Lieferumfang enthalten sind vier externe SV87 Schwingungsund<br />

Temperatursensoren sowie ein kabelloses GW65-Gateway zur<br />

dauerhaften Überwachung der Schwingungs- und Temperaturdaten<br />

von betriebskritischen Anlagen. Zudem lässt sich das Kit<br />

mit zusätzlichen, optional erhältlichen externen SV87-Sensoren<br />

oder GW65-Gateways erweitern. Die Daten lassen sich über ein<br />

Wlan-Netzwerk auf ein Tablet, Smartphone oder einen Computer<br />

übermitteln. Dadurch kann der Benutzer Trends sichtbar machen<br />

und beim Überschreiten eines Grenzwerts Alarmmeldungen über<br />

eine App oder per E-Mail erhalten.<br />

www.flir.com<br />

Anzeige<br />

Zuverlässiger Ölfilmdetektor für Wasseroberflächen<br />

– jetzt mit optimierter Elektronik<br />

Kontakt<br />

Ob beim Entladen von Schiffen, beim<br />

Einleiten von Schmutzwasser in öffentliche<br />

Gewässer oder als Anwendung in<br />

Becken für Kühlwasser, Öl-Auffangwannen<br />

oder Regenrückhaltebecken:<br />

Die Einsatzbereiche für verlässliche<br />

Ölfilmüberwachungen sind vielfältig.<br />

Gefragt sind erprobte Ölfilmdetektoren<br />

mit sicheren Sensoren, die nun auch mit<br />

optimierter Elektronik punkten. Ab sofort<br />

sind Systeme der Baureihe (ID 220) mit<br />

neuer Elektronik (SLC) erhältlich.<br />

Das Aktivieren der Vorwarnstufe ist<br />

vorprogrammierbar. Anwender<br />

profitieren von Auswerteelektroniken in<br />

Form von Einzel- und erweiterbaren<br />

Mehrfachelektroniken. Im neuen Lieferpaket<br />

enthalten ist zudem die PC-Software<br />

zur Programmierung, zur Testung<br />

und Simulation.<br />

Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH<br />

Oderstraße 7<br />

47506 Neukirchen-Vluyn<br />

Tel. +49 2845 930-0<br />

mail@schwing-pmt.de<br />

www.schwing-pmt.de<br />

Das System arbeitet selbstüberwachend,<br />

meldet Bauteildefekte automatisiert und<br />

zeigt den präzisen Status von Luft,<br />

Wasser und Öl an. Die Sensoren<br />

erfassen sehr dünne Ölfilme bereits<br />

ab einer Schichtstärke von 0,3 mm<br />

und bis zu 200 mm.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

Gefahrstoffe sicher lagern mit App-Unterstützung<br />

Bei der gesetzeskonformen Lagerung von Gefahrstoffen gibt es einiges zu beachten. Für den<br />

richtigen Überblick bedeutet dies oftmals, seitenweise Regelwerke zu wälzen. Um sich diese<br />

Mühe zu ersparen, hat Denios einen Mengen-Checker entwickelt, der über 100 Seiten<br />

Gesetzestext aus drei Regelwerken vereint und eine Orientierung bietet, welche Lagerart bei<br />

bestimmten Stoffmengengrenzen möglich ist. Im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie hat<br />

das Unternehmen die bisherige analoge Drehscheibe für seine Kunden weiterentwickelt und<br />

bietet den Mengen-Checker ab sofort kostenlos digital als App an. Neben der Ermittlung von<br />

korrekten Mengengrenzen und Lagerklassen für die zusätzliche Prüfung der Zusammenlagerung<br />

wird die passende Lagermöglichkeit je nach Gefahrstoff-Klassifizierung angezeigt.<br />

www.denios.de<br />

Effizienter Rotationsreiniger<br />

Die Produktfamilie des Rotationsreiniger<br />

XactClean HP erfuhr Zuwachs in Form eines<br />

großen Bruders dem XactClean HP+. Dieser ist<br />

für höhere Volumenströme geeignet und bietet<br />

mehr Leistung insbesondere für größere<br />

Behälter. Das Gerät schließt die Lücke zwischen<br />

statischer Sprühkugel oder freidrehendem<br />

Rotationsreiniger und kostenintensivem<br />

Zielstrahlreiniger. Es ermöglicht laut Hersteller<br />

die effiziente Reinigung von Behältern und<br />

Anlagen auch bei höheren Drücken bis zu<br />

10 bar. Speziell entwickelte Flachstrahldüsen sorgen für eine<br />

gleichmäßige Abreinigung mit hohem Impact. Die robuste, getriebegesteuerte<br />

Antriebseinheit ermöglicht eine zuverlässige<br />

Funktion selbst beim Einsatz von verschmutztem Reinigungsmedium,<br />

wodurch die Prozesssicherheit deutlich erhöht wird. Der<br />

Reiniger ist aus hochwertigen, lebensmittelkonformen<br />

Werkstoffen wie Edelstahl 1.4404 und PEEK gefertigt.<br />

www.lechler.de<br />

Ein Roboter, der Nässe trotzt<br />

Feuchte und nasse Umgebungen können schnell die Mechanik<br />

eines Roboters angreifen. Daher hat Igus jetzt eine Low Cost<br />

Automation Neuheit auf den Markt gebracht, die einfache<br />

Aufgaben umsetzen kann und<br />

gleichzeitig mit Spritzwasser in<br />

Kontakt treten darf. Der neue<br />

Robolink macht sich die Vorteile<br />

von zwei Materialien zunutze:<br />

Edelstahl und Hochleistungskunststoffe.<br />

Dabei bestehen die Verbindungselemente,<br />

erstmalig bei<br />

einem Igus Roboter, aus<br />

rostfreiem V2- oder V4-Edelstahl<br />

und die Gelenke aus den<br />

bewährten schmiermittelfreien Tribopolymeren. Der Anwender<br />

benötigt keine zusätzliche Abdeckung, denn durch den Verzicht<br />

auf eine Schmierung in den Gelenken kann sich kein Fett<br />

auswaschen und in die Umwelt gelangen. Der neue Robolink<br />

erfüllt mindestens die Schutzklasse IP44 und ist damit beständig<br />

gegen Spritzwasser. Er hat kann bis zu 3 kg tragen, besitzt mit fünf<br />

Achsen eine Reichweite von 790 mm und setzt sieben Picks die<br />

Minute um.<br />

www.igus.de<br />

Reduzierung von Stillstandzeiten<br />

Vor allem Industriebetriebe mit<br />

langlebigen Anlagen profitieren<br />

von optimierten Bestell- und<br />

Wartungsaktivitäten, vorrausschauender<br />

Wartung, zeit- sowie<br />

kosteneffizienten Reparaturen und<br />

gezielter Überholung. Neben der<br />

Verlängerung der Anlagenlebensdauer<br />

und reduzierten Stillstandzeiten<br />

lassen sich auch gesetzliche<br />

Vorgaben, wie beispielsweise Emissions- und Effizienzrichtwerte,<br />

mithilfe eines MRO (Maintenance, Repair and Overhaul) Managements<br />

deutlich unkomplizierter einhalten.<br />

Online-Konfiguratoren, wie Schneider Electric sie in vielen<br />

Produktbereichen anbietet, erleichtern und beschleunigen bei<br />

Ausfällen oder defekten Geräten den Einkauf von Ersatzteilen.<br />

Dank einheitlichen und unveränderlichen Bestellnummern<br />

lassen sich zwar alle Artikel grundsätzlich jederzeit nachordern.<br />

Sind bestimmte Produkte jedoch nicht mehr verfügbar,<br />

unterstützen Produkt-Selektoren, wie beispielsweise im Bereich<br />

der Sensorik für alle Produktfamilien vorhanden, die unkomplizierte<br />

Suche nach gleichwertigen Alternativen.<br />

www.se.com<br />

Maschinenüberwachung per Plug & Play<br />

Bei einem Maschinendaten-Erfassungssystem senden Signalsäulen<br />

die Maschinenzustände per Funk an einen zentralen PC<br />

und sorgen so für den nötigen Überblick. Dabei liefert die funkbasierte<br />

Nachrüstlösung alle relevanten Daten übersichtlich auf<br />

Knopfdruck. Smartmonitor von Werma lasse sich einfach, schnell<br />

und intuitiv selbst installieren, so das Unternehmen. Das System<br />

besteht aus Funksender, Funkempfänger und der Software. Das<br />

robuste und erprobte Funknetzwerk (868 MHz) für das Produktionsumfeld<br />

sucht sich intelligent selbst die beste Verbindung und<br />

sorgt so für einfache Integration. Der Funksender wird per Plug &<br />

Play als zusätzliches Element in die bestehende Signalsäule<br />

integriert und überwacht Zustände oder Stückzahlen von<br />

Maschinen, Anlagen und<br />

manuellen Arbeitsplätzen. Per<br />

Funk werden diese Zustände an<br />

den Funkempfänger übertragen,<br />

der alle Daten lückenlos überträgt<br />

und in einer Microsoft<br />

SQL-Datenbank sichert.<br />

www.werma.com<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Eigensicheres<br />

Bluetooth-Lautsprechermikrofon<br />

Das Mikrofon RSM-Ex 01 BT Z0 verfügt über die Schutzart IP65/67<br />

und eine integrierte Rauschunterdrückung. Es erzeugt laut<br />

Hersteller einen klaren, lauten Ton mit einer Lautstärke von bis zu<br />

103 dB. Das fernsteuerbare Lautsprechermikrofon ist äußerst<br />

robust und dennoch flach und<br />

ergonomisch am Körper zu tragen.<br />

Es ist intuitiv und einfach zu<br />

bedienen, auch mit Handschuhen.<br />

Die eingebaute Bluetooth-Schnittstelle<br />

ermöglicht den Anschluss an<br />

industrielle BT-Geräte wie Tetra<br />

und DMR Funkgeräte, Tablets und<br />

Smartphones und vor allem an<br />

alle aktuellen und zukünftigen<br />

explosionsgeschützten<br />

Ecom-Produkte. Durch eine Bluetooth-Verbindung von bis zu<br />

10 m kann sogar die Kommunikation in einem Zone-0-Bereich<br />

aufrechterhalten werden. Das Lautsprechermikrofon verfügt über<br />

zusätzliche Knöpfe, wie z. B. Chanel up/down, der eine einfache<br />

Kanalumschaltung ermöglicht.<br />

Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku mit 2 200 mAh sichert eine<br />

lange Betriebszeit von bis zu 78 h. Dadurch kann das Gerät über<br />

mehrere Schichten in Betrieb bleiben, bevor es ausgetauscht oder<br />

der Akku geladen werden muss. Das magnetische Ladekabel und<br />

die optionale Ladeschale erleichtern das Laden auch in staubiger<br />

Umgebung und verlängern so die Lebensdauer des Gerätes.<br />

www.ecom-ex.com<br />

Dichtheit von Verpackungen<br />

kontrollieren<br />

Gea bringt mit LeakCheck ein neues Inline-Kontrollsystem auf<br />

den Markt, das bei ausnahmslos allen Verpackungen unter<br />

Schutzatmosphäre (MAP) die Dichtigkeit der Verpackung prüft.<br />

Hierdurch wird die Schutzfunktion und die Qualität der Lebensmittelverpackung<br />

für einwandfreie Ware ganzheitlich garantiert.<br />

Aufbauend auf dem OxyCheck Kontrollsystem, das bereits seit<br />

2017 berührungs- und zerstörungsfrei den Sauerstoffgehalt in<br />

jeder MAP-Verpackung misst, ist es mit LeakCheck möglich, die<br />

Dichtigkeit jeder einzelnen Verpackung im Inline-Verfahren auf<br />

dem Gea Thermoformer zu überprüfen. Die Prüfung erfolgt in<br />

drei Schritten. Der Restsauerstoffgehalt jeder einzelnen Packung<br />

wird in einer ersten Messung aufgenommen. Das System arbeitet<br />

mit einem fluoreszierenden Sensorpunkt, der auf die Innenseite<br />

der Oberfolie aufgedruckt ist. Auf dem Thermoformer installierte<br />

optische Sensoren übertragen Licht auf den Sensorpunkt und<br />

messen die Wellenlänge des Lichts, das von dem Farbstoff<br />

emittiert wird, um den O2-Gehalt präzise zu bestimmen.<br />

Hierdurch wird bereits das Risiko einer fehlerhaften Packung mit<br />

zu hohem Restsauerstoffgehalt laut Hersteller sehr stark<br />

minimiert. Anschließend wird die Packung in einer Belastungsstation<br />

mit Über- bzw. Unterdruck beaufschlagt, ehe abschließend<br />

eine zweite kontaktlose Messung erfolgt. Ergibt sich eine<br />

Differenz zur ersten Messung, ist die Verpackung nicht dicht. Die<br />

undichte Verpackung wird automatisch beispielsweise mit dem<br />

CombPick sowohl packungs- als auch taktgenau beim Verlassen<br />

der Verpackungsmaschine aussortiert. Selbst kleinste Leckagen<br />

lassen sich mit dem Verfahren nachweisen.<br />

www.gea.com<br />

3-D-Druck mit Kohlenstoff und<br />

Siliziumkarbid<br />

Die SGL Carbon bietet die Möglichkeit an, komplex geformte<br />

Komponenten aus Kohlenstoff (Carboprint) sowie Siliziumkarbid<br />

(Sicaprint) mithilfe des 3-D-Drucks herzustellen. Diese beiden<br />

Werkstoffe zeichnen sich durch hohe chemische Beständigkeit,<br />

hohe thermische Leitfähigkeit sowie<br />

hohe Temperaturbeständigkeit aus<br />

und sind daher für zahlreiche<br />

Anwendungen in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

interessant. Für effiziente<br />

und leistungsfähige Lösungen sind<br />

in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> oftmals<br />

komplexe Komponenten-Designs<br />

nötig. Diese können mit dem<br />

3-D-Druck nahezu ohne Mehrkosten in kurzer Zeit entwickelt<br />

werden. Anwendungen dafür können z. B. numerisch optimierte,<br />

hocheffiziente Wärmeübertrager basierend auf Gyroidstrukturen,<br />

individualisierte Kühlkörper, optimierte statische Mischer sowie<br />

Komponenten für Hochleistungsbrenner sein.<br />

www.sglcarbon.com<br />

Flexible Kabelvollbandage<br />

Pyroment-KVB 2000 erhält eine allgemeine Bauartgenehmigung,<br />

die die bisherige allgemeine bauaufsichtliche Zulassung ersetzt.<br />

Die Kabelvollbandage besteht aus einem Glasfilamentgewebe,<br />

das mit einer unter Hitzeeinwirkung (Brandfall) aufschäumenden<br />

Beschichtung versehen ist. Die Bandagen sind etwa 1 mm dick<br />

und flexibel. Bei der Montage wird das Material überlappend<br />

direkt um die zu schützenden Leitungen oder Leitungsanlagen<br />

gelegt. Der Verschluss der Bandage erfolgt mithilfe nicht<br />

brennbarer Klammern, Drähte oder Bänder. Durch das geringe<br />

Flächengewicht (circa 1 200 g/m 2 ) sind üblicherweise keine<br />

zusätzlichen Abhängungen oder Unterstützungen notwendig.<br />

www.guh-group.com<br />

Service per Augmented Reality<br />

Die Augmented-Reality-Option erlaubt es Herstellern, eine<br />

sichere Remote-Verbindung zum Mettler-Toledo-Serviceteam<br />

herzustellen, um Diagnose- und Reparaturservices für Hardware<br />

und Software in Anspruch<br />

zu nehmen. Darüber<br />

hinaus kann sie zur<br />

Unterstützung von<br />

Remote User Trainings<br />

und der Inbetriebnahme<br />

von Geräten genutzt<br />

werden. AR ermöglicht es<br />

Benutzern, mit realen<br />

Objekten zu interagieren,<br />

indem in einem Live-Videostream virtuelle räumliche Marker<br />

gesetzt, Aspekte hervorgehoben und Textanmerkungen hinzugefügt<br />

werden. Das Personal an der Produktionslinie benötigt keine<br />

Vorkenntnisse oder spezielles technisches Know-how, da das<br />

Mettler-Toledo-Serviceteam Schritt für Schritt via AR den Kunden<br />

vor Ort anleitet, was zur Behebung des Problems zu tun ist.<br />

www.mt.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 41


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG<br />

I SERIE<br />

Leistungsfähige Streifen<br />

Winzige 3-D-Strukturen machen Solarzellen effizienter<br />

Eine neue Bauweise für spezielle<br />

Solarzellen könnte deren Effizienz<br />

deutlich steigern. Dafür dürfen die<br />

Zellen nicht nur aus dünnen<br />

Schichten, sondern aus gezielt<br />

arrangierten Nanoblöcken<br />

bestehen.<br />

sche Kristallstruktur der entsprechenden<br />

Materialien vorgegeben.<br />

Solche Materialien, in der Praxis häufig<br />

Oxide, haben entscheidende Vorteile: Sie<br />

sind leichter herzustellen und deutlich<br />

langlebiger. Allerdings absorbieren sie oft<br />

nur wenig Sonnenlicht und haben einen<br />

sehr hohen elektrischen Widerstand. „Um<br />

diese Materialien samt dem Effekt nutzbar<br />

zu machen, bedarf es kreativer Zellarchitekturen,<br />

um die Vorteile zu verstärken und<br />

Handelsübliche Solarzellen bestehen<br />

meist aus Silizium. „Aufgrund der Eigenschaften<br />

von Silizium kann man davon ausgehen,<br />

dass sich der Wirkungsgrad nicht unendlich<br />

steigern lässt“, sagt der Physiker Dr.<br />

Akash Bhatnagar vom Zentrum für Innovationskompetenz<br />

(ZIK) „SiLi-nano“ der Martin-<br />

Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).<br />

Sein Forschungsteam beschäftigt sich daher<br />

mit dem sogenannten anomalen photovoltaischen<br />

Effekt, der in ausgewählten Materialien<br />

auftritt. Im Unterschied zur Funktionsweise<br />

von Silizium-Solarzellen wird<br />

für das Auftreten des anomalen photovoltaischen<br />

Effektes kein p-n-Übergang benötigt,<br />

der sonst den Stromfluss ermöglicht.<br />

Die Flussrichtung des Stromes wird dabei<br />

auf atomarer Ebene durch eine asymmetrisollen<br />

als Überholspur für die Elektronen<br />

fungieren, die bei Umwandlung von Sonnenlicht<br />

in Strom entstehen und die zur<br />

Elektrode in der Solarzelle gelangen sollen“,<br />

erklärt Bhatnagar. Genau dieser Transport<br />

werde nämlich sonst dadurch behindert,<br />

dass die Elektronen jede einzelne horizontale<br />

Schicht durchqueren müssen.<br />

Tatsächlich steigerte die neue Architektur<br />

die aus der Zelle nutzbare elektrische Leistung<br />

um das Fünffache. Ein weiterer Vorteil<br />

Autor: Tom Leonhardt, Zentrale Kommunikation,<br />

Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg<br />

Das Material baut sich von allein<br />

in der gewünschten Struktur zusammen<br />

Nachteile auszugleichen“, sagt Lutz Mühlenbein,<br />

Erstautor der Studie.<br />

Angewandte Nanotechnologie<br />

In der neuen Studie stellen die Physikerinnen<br />

und Physiker nun so eine neuartige<br />

Zellarchitektur vor, ein sogenanntes Nanokomposit.<br />

Unterstützt wurden sie von<br />

Teams der Bergakademie Freiberg, des<br />

Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung<br />

in Leipzig und der Banaras Hindu University<br />

in Indien. In ihrem Versuch legten<br />

die Forschenden einzelne, wenige Nanometer<br />

dünne Schichten eines typischen<br />

Materials waagerecht übereinander und<br />

versetzten diese mit senkrecht dazu verlaufenden<br />

Nickeloxid-Streifen. „Diese Streifen<br />

der neuen Methode ist, dass sie sehr leicht<br />

umzusetzen ist. „Das Material will selbst so<br />

wachsen, es baut sich von allein in der gewünschten<br />

Struktur zusammen. Es sind keine<br />

extremen Bedingungen von außen nötig,<br />

um es in diesen Zustand zu zwingen“, so<br />

Mühlenbein. Die Idee, für die die Forschenden<br />

jetzt eine erste Machbarkeitsstudie geliefert<br />

haben, ließe sich auch auf andere Materialien<br />

statt Nickeloxid übertragen. Folgestudien<br />

müssten nun klären, ob und wie die<br />

so gestalteten Solarzellen in einem industriellen<br />

Maßstab produziert werden können.<br />

Quelle: DOI 10.1021/acs.nanolett.0c03654<br />

Foto: lovelyday12/stock.adobe.com<br />

www.uni-halle.de<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2021</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 26. 03. <strong>2021</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 11. 03. <strong>2021</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Highlights der Hannover Messe Digital Edition, die vom 12. bis 16.<br />

April <strong>2021</strong> stattfinden wird (Foto: Deutsche Messe)<br />

04<br />

02 Mit leistungsstarken Wäge- und Inspektionslösungen können<br />

Unternehmen ihre Effizienz steigern (Foto: Minebea Intec)<br />

03 Selbstschmierende und wartungsfrei Gleitlager aus Tribo-<br />

Polymeren bewähren sich in der Lebensmittelverarbeitung<br />

(Foto: Sergey/stock.adobe.com)<br />

04 Siegelverfahren, die mit Ultraschalltechnologie arbeiten, ermög-​<br />

lichen kurze Taktzeiten (Foto: Telsonic)<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 03/<strong>2021</strong> 43


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