mehralsfiletundsteak
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portiert – und beansprucht Ackerfläche im Ausland. Selbst wenn der Konsum auf die
wirklich benötigte Kalorienmenge reduziert würde, bliebe eine Versorgungslücke bestehen.
Soja und Mais für Tierfabriken bedrohen das Weltklima
Der Fleischkonsum wird besonders heftig kritisiert, weil die industrielle Massentierhaltung
und nicht die bäuerliche Fleischproduktion als Massstab genommen wird. In
Europa konzentrieren sich Tierfabriken nahe den grossen Frachthäfen, wo Mais und
Soja aus Übersee für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie gelöscht werden. Mais
und Soja sind eigentlich Kultur pflanzen mit jahrtausendealter Tradi tion. Gentechnische
Züchtungen und Agrochemie ermöglichen heute den Anbau in Monokultur und
als Massen produkt. Brasilien und Argentinien sind die wichtigsten Sojaexporteure für
Europa und Asien. Der Sojaboom führte in diesen Ländern zur Vertreibung vieler
Kleinbauernfamilien und zur Rodung wertvoller Regenwaldflächen.
In der Schweiz gibt es keine Tierfabriken in Dimensionen wie in der EU oder Nordamerika.
Das Landwirtschaftsgesetz limitiert die Zahl der Nutztiere pro Betrieb und
pro Fläche. Noch wird in der Schweiz, im Berggebiet und im Mittelland, überwiegend
bäuerliche Landwirtschaft betrieben. Nutztierhaltung und Ackerbau werden kombiniert.
Die Tiere, besonders Kühe und Rinder, liefern Hofdünger für die Ackerpflanzen.
Im biologischen Landbau wird diese Idee vom innerbetrieblichen Nährstoff-Kreislauf
besonders hochgehalten. Schweine und Hühner können ökologischer gefüttert werden
als in der globalen Agrar industrie. Bei der Kartoffelsortierung, beim Mahlen von Getreide,
beim Pressen von Raps, bei der Zuckerraffinierung, beim Mosten von Obst,
beim Käsen, überall fallen grosse Mengen an Nebenprodukten für die Tierfütterung an.
Ganz problemfrei ist die Tierfütterung in der Schweiz dennoch nicht: Jährlich werden
rund 500 000 Tonnen Soja- und Mais-Nebenprodukte aus Mühlen und Presswerken
der EU importiert und in der Schweiz zu eiweissreichen Futtermischungen für Hochleistungskühe,
Mastschweine und Geflügel verarbeitet. Der Rohstoff stammt aus gentechnikfreiem
Sojaanbau in Brasilien, der Mais aus EU-Ländern.
Fleisch nach ökologischen Kriterien wählen
Die Schweiz steht in der Pflicht, zur Stabilisierung von Umwelt und Klima die nationale
Ökobilanz zu verbessern. Das bedingt Verhaltensanpassungen auf individueller Ebene.
Masshalten im Fleischkonsum ist ein wichtiger Beitrag. Zu empfehlen sind umwelt-
und klimafreundliche Auswahlkriterien für alle Lebensmittel, unabhängig von
tierischer oder pflanzlicher Herkunft.
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