mehralsfiletundsteak
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tiere sind mehr als eine Sache
Wie viel Platz und welche Bewegungsfreiheit haben Nutztiere im Stall? Welche Rückzugs-
und Ruhemöglichkeit haben sie? Wie sind Legenester für Hühner eingerichtet?
Die Frage, welche Haltung tiergerecht ist, beantwortet der Tierhalter in Eigenverantwortung
oder die Gesellschaft über gesetzliche Tierschutz-Vorschriften. Ethische Fragen
bergen Konflikt potenzial. Zwei Beispiele: Wird die Würde des Tieres in der Spitzen-Viehzucht
respektiert, wenn Embryonen auf Leihkühe transferiert werden, um die
Zahl der Nach kommen einer genetisch wertvollen Kuh zu verzehnfachen? Ist es verantwortbar,
von Legehuhn-Zuchtlinien nur die weiblichen Tiere zu nutzen und Millionen
männliche Eintagesküken zu vernichten?
Wer Nutztiere betreut, transportiert oder schlachtet, trägt Verantwortung für deren
Wohl und Würde. Konsumentinnen und Konsumenten, die sich dessen bewusst sind,
sollten Fleisch und Wurst nicht nach dem Prinzip möglichst viel, möglichst exquisit
und möglichst billig einkaufen. «Nose to tail eating» nennt Fergus Henderson die von
ihm in London vor zwanzig Jahren begründete Gegenbewegung in der Fleisch-Esskultur:
Nicht nur Schnitzel oder Steak, alles essen, von der Nase bis zum Schwanz – aus
Achtung vor dem geschlachteten Tier und weil gut Kochen mit Kennen (das Produkt
kennen) und Können (die verschiedenen Zubereitungsarten anwenden) zu tun hat. Im
Rezeptteil in diesem Buch finden Sie zahlreiche Anregungen, wie Sie die verschiedensten
Teile vom Tier zubereiten können. Die Rezepte sind leicht nachzukochen.
Tierhalter und Nutztiere in der Schweiz (Daten 2013; Agrarbericht 2014)
Daten
2013
Tierhalter
Anzahl
Nutztiere
Stück
BTS
%
RAUS
%
Rindvieh 38 500 703 500 Kühe
854 000 Jungtiere (Rinder/ Kälber)
46
50
79
78
Schweine 7 300 1 484 700 Zucht- und Mastschweine 66 51
Hühner 12 000 2 589 000 Legehennen
7 414 000 Jungtiere Mast und Aufzucht
90
92
73
8
Ziegen
Schafe
6 500
8 900
87 900 Ziegen (Muttertiere mit Gitzi)
409 500 Schafe (Muttertiere
mit Lamm)
37
–
86
77
BTS % = Beteiligung am Tierwohl-Programm «Besonders Tiergerechte Stallhaltung» (insbesondere Laufställe)
RAUS % = Beteiligung am Tierwohl-Programm «Regelmässiger Auslauf» in Laufhof oder / und auf Weide
14 Mehr als Filet und Steak