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Er erhielt den Auftrag in Belgien einen Stab aufzubauen
für den Einsatz in der Hauptstadt. 1941 bekommt er den
Befehl, die von Deutschen schwer bombardierte Stadt
Belgrad wieder aufzubauen. Dort werden an der Oper
seine selbst komponierten Lieder aufgeführt. Was er
dort noch gemacht hat, können wir nur vermuten.
Im April 1942 übernimmt er die Feldkommandantur
in einem Frontabschnitt mit Russland, in Gomel. Am
31.5.1943 geht er erneut in Pension. Im März 1945 wird
Kolberg bombardiert. Meine Großeltern versuchen mit
einem Schiff zu fliehen.
In seinem Tagebuch schreibt er:
“ So viel Großes hat Adolf Hitler geschaffen.
Aber seine Hilfen Himmler, Goebbels, Streicher,
Ley und ähnliche haben ihm sein Werk verdorben.
Der Kampf gegen den Bolschewismus geht nun
trotz des Todes von Hitler weiter.“
Mein Großvater hatte in der kaiserlichen Armee
gedient, war dann in den Ruhestand gegangen.
Zeit seines Lebens sehnte er sich nach dem Kaiserreich
zurück. Die Weimarer Demokratie in den 20er Jahren
lehnte er ab.
Als er verhaftet wird, versucht er sich vergeblich mit
einer Giftpille umzubringen. Meine Großmutter besucht
ihn im Krankenhaus in Naumburg und spricht ihn zum
letzten Mal am 22.11.1945. Einen Tag später ist er wohl
in ein Sammellager in Torgau abtransportiert worden.
1939 wird er reaktiviert und übernimmt als Oberstleutnant
mit 57 Jahren die Leitung einer Kraftfahrzeugkommission.
Ab 1940 ist er Kommandant eines Regiments
einer Division im „Polnischen Korridor“, wird dann zum
Oberst befördert.
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