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BodoBuch_Innenteil_Fin

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und beschlossen 1950 zu heiraten. Als sich die beiden

in Munkbrarup am 15.4.1950 in der Kirche ihr „Ja-Wort“

gaben, schlummerte in ihrem Bauch bereits Klaus, mein

ältester Bruder.

Hochzeit Ina und Hans

Von Inas Familie

konnte damals

niemand an der

Trauung teilnehmen.

Ina

Ihr Bruder Nikolaus hatte nach dem Krieg den Auftrag

erhalten, die Stadt Flensburg mit Holz zu versorgen,

ihre Schwester Desi besuchte ihren Verlobten, den

Marinesoldaten Harald Diest dort. Also beschloss auch

meine Mutter, Richtung Flensburg zu fliehen: Allein

aus der Familie, mit nur 18 Jahren, zunächst mit Pferd

und Wagen, dann zu Fuß, nur mit einem Rucksack, quer

durch Deutschland von Ost nach West. Akkurate Tagebuchaufzeichnungen

zeugen davon.

Millionen

Menschen

waren damals

auf der Flucht.

Osteuropäische

ehemalige

Zwangsarbeiter

aus der Nazizeit

flohen wieder in ihre Heimat und viele Deutsche, die

ihre Heimat durch die Kriegsniederlage in Schlesien,

Ostpreußen und anderswo verloren hatten, mussten

sich eine neue Heimat im Westen Deutschlands suchen.

Armut, Hunger und Elend begleiteten sie.

Sie geriet auch in die Hände sowjetischer Soldaten,

die sie als „Spionin“ beschuldigten und ihr ständig

mit Vergewaltigung drohten. Am Ende kam sie unbescholten

auf den Hof der Philipsens und lernte meinen

Vater Hans kennen.

Der hatte eigentlich eine Hildegard und Ina hatte sich

in den Nachkriegswirren eigentlich mit einem Jobst

verlobt. Und dennoch machten sie sich schöne Augen

Lebensmittelkarte

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