regionalernaturparkschaffhausen
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A Die Gesteine: Ein Fenster in die Vergangenheit
Iwan Stössel-Sittig
Schematische Darstellung der Schichtstufenlandschaft Wutach - Klettgau - Randen
Westen
Wilchingerberg//Hallauerberg
Wutach
Wunderklingen
Eichberg/Littichapf/Husemerbuch
Klettgau
Randen/Südranden
Osten
weiche Gesteine (vorwiegend Tone, Mergel)
Hauptmuschelkalk
weiche Gesteine
(vorwiegend Evaporite,
Tone, Mergel)
Kalke des Lias
Kalke des Malm
weiche Gesteine
(vorwiegend Tone,
Mergel)
Abb. A.1: Der schräggestellte Schichtstapel prägt die Landschaftsformen des Naturparks.
Wie die Seiten eines gigantischen Buches liegen
die Schichten der Ablagerungsgesteine in
der Landschaft des Regionalen Naturparks
Schaffhausen (Bild Innenseite hinten). Sie erzählen
von den letzten rund 250 Millionen Jahren.
Anders als beispielsweise im Faltenjura,
liegen die Schichten eben da, unverfaltet und
unterbrochen nur von wenigen Brüchen, wie
zum Beispiel die Randenverwerfung bei
Thayn gen/Almenbühl. Dieses Buch der Erdgeschichte
ist jedoch leicht verkippt und taucht
flach gegen Südosten ab; gegen Nordwesten
findet man daher die ältesten, gegen Südosten
die jüngsten Kapitel dieses grossen Buches.
Die Unterlage bildet das Kristallin des
Schwarzwaldes. Es handelt sich um ein komplexes
Gebilde von Schiefern, Gneisen und
Graniten, also sogenannten kristallinen Gesteinen.
Sie erzählen von wandernden Kontinenten,
Kollisionen und dem Werden und Vergehen
von Gebirgen in der fernen Vergangenheit.
Die jüngste Gebirgsbildung, die diese Gesteine
erlebten, liegt etwa 320 Millionen Jahre
zurück.
Vor 250 Millionen Jahren waren diese
Gebirge längst eingeebnet. Ihre einst tief im
Erdinnern geformten Fundamente lagen nun
an der Erdoberfläche. Wüstensande, heute
zu festem Sandstein verbacken, zeugen von
trockenem Klima. Doch langsam und in
mehreren Vorstössen wurde das Gebiet vom
Meer überflutet. In flachen Meeresbecken
bildete sich Gips, der in historischer Zeit entlang
der Wutach abgebaut wurde. Später
wurde das Meer tiefer, und es lagerten sich
Kalke ab, die stellenweise reich an Fossilien