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1 Tannbüel: Orchideen 29

• Breitkölbchen sind mit zwei Arten vertreten:

Das Grünliche Breitkölbchen und das

Zweiblättrige oder Weisse Breitkölbchen.

Der Volksmund nennt die Breitkölbchen

auch Waldhyazinthen. Während das Grünliche

Breitkölbchen gar nicht duftet, ist der

Duft des Weissen Breitkölbchens sehr intensiv.

Seine Blüte duftet nur nachts und

wird von nachtaktiven, langrüsseligen

Schmetterlingen aufgesucht.

Abb. 1.5: Querschnitt durch eine Wurzel

der Nestwurz mit Mykorrhizapilzen (blau)

• Fuchs’ Knabenkraut: Nach dem Tübinger

Medizinprofessor Leonhard Fuchs benannt.

Von vielen Botanikern als Unterart

des Gefleckten Knabenkrauts bezeichnet.

• Fliegen-Ragwurz: Sie ist eine Insektentäuschblume

( Abbildung 2.7).

• Bienen-Ragwurz: Die Blüten werden nur

selten von Insekten fremdbestäubt. Die Regel

ist eine Selbstbestäubung, was bei den

Orchideen äusserst selten ist. Dabei krümmen

sich die Stiele der Pollensäcke nach

unten und bringen sie so mit der Narbe in

Berührung.

• Waldvögelein-Arten. Gefunden werden die

drei Arten: Weisses Waldvögelein, das ebenfalls

weiss blühende, sehr häufige Langblättrige

bzw. Schwertblättrige Waldvögelein

( Abbildung 2.6) und das Rote Waldvögelein

( Abbildung 24.9) mit seinen prächtigen

rosafarbenen Blüten. Dieses ist im

Tannbüel weniger verbreitet und stellt auch

höhere Ansprüche an das Licht. Waldvögelein-Arten

können sich durch Knospung an

den Wurzeln auch vegetativ vermehren.

Später im Jahr, wenn der Frauenschuh längst

verwelkt ist, blühen die folgenden Orchideen:

• Sumpfwurz- bzw. Stendelwurz-Arten: Im

Tannbüel kommen verschiedene Arten der

Gattung Epipactis vor: Gewöhnliche Breitblättrige

Stendelwurz, Braunrote Stendelwurz

( Abbildung 2.12), Violette Stendelwurz

und vor allem die Sumpf-Stendelwurz

oder Weisse Sumpfwurz. Diese ist auf

feuchte und sehr lichte Stellen angewiesen.

Alle Stendelwurz-Arten sind leicht erkennbar

an der typisch zweigegliederten Lippe,

sie alle blühen erst im Sommer.

• Das Kriechende Netzblatt oder Moosorchis

ist die einzige immergrüne Pflanzenart

aus der Familie der Orchideen

(Orchidaceae) im deutschsprachigen

Raum. Das Rhizom kriecht oberflächennah

in Moos und Humus. Die Moosorchis

vermehrt sich sehr stark vegetativ durch

Seitentriebe des kriechenden Rhizoms.

Ein neuer Trieb wächst oft über Jahre hinweg

bis zur Blüte heran und stirbt danach

ab ( Abbildung 2.13, 2.14).

Nicht nur Orchideen

Der Tannbüel weist weitere botanische Kostbarkeiten

auf. Auch hier seien nur einige Beispiele

genannt:

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