WIE WOLLEN WIR LEBEN?
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
<strong>WIE</strong> <strong>WOLLEN</strong> <strong>WIR</strong><br />
<strong>LEBEN</strong>?<br />
Lesen Sie mehr auf www.sozialeverantwortung.info<br />
Jennifer<br />
Weist<br />
über Engagement<br />
und eine lebenswerte<br />
Zukunft<br />
NICHT VERPASSEN:<br />
Positive Umweltbilanz –<br />
das Leitungswasser<br />
Seite 5<br />
Zukunft Grün –<br />
aber wie?<br />
Seite 10<br />
Wie wollen wir arbeiten?<br />
Das bringt die Zukunft der<br />
Arbeitswelt<br />
Seite 14
2<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Wie wollen wir leben?<br />
Joschka<br />
Kuznik<br />
Ein besseres Morgen beginnt<br />
bei dir. Jeder kann seinen Teil für<br />
eine lebenswerte Zukunft beitragen.<br />
In erster Linie werden wir dafür<br />
alle mehr Verantwortung übernehmen<br />
müssen. Denn nachhaltige Veränderungen sollten wir<br />
nicht „den anderen“ überlassen. Wir haben es in der<br />
Hand – für uns, für Freunde und Familie, für unsere<br />
Gemeinschaft.<br />
Christoph<br />
Magnussen<br />
Wir sollten uns in Zukunft wieder über einen Wert<br />
der Arbeit bewusst werden, der weit über Geld<br />
verdienen hinausgeht. Was wir machen, wie wir es<br />
machen und vor allem mit wem wir es machen, sollte<br />
uns Kraft geben. Wir sollten erwachsen werden und<br />
zukünftig vom User zum Member, das heißt vom schlichten<br />
Arbeitnehmer zum Mitwirkenden werden.<br />
Alice<br />
Greschkow<br />
Sarra<br />
Gläsing<br />
Jeden Tag werden wir mit Situationen konfrontiert,<br />
die uns stören und die wir gerne ändern möchten.<br />
Oft gehen wir davon aus, dass sich schon irgendjemand<br />
darum kümmern wird, und beschweren uns<br />
dann, dass sich nichts tut. Genau da liegt der Knackpunkt<br />
– es ist immer einfacher, Dinge und auch das Handeln<br />
anderer zu kritisieren, als den Fehler bei sich selbst zu<br />
suchen. Wie kann also Veränderung erwartet werden, wenn keiner willens<br />
ist, selbst anzufangen? Für eine wirkliche Verbesserung ist es somit<br />
notwendig, dass sich jeder beteiligt und eigenständig den ersten Schritt<br />
geht. Gemeinsam für eine bessere Zukunft.<br />
Die Arbeitswelt kann eine gute Portion Mut<br />
und Ehrlichkeit gebrauchen. Sie befindet sich<br />
nämlich in einer derart intensiven und schnellen<br />
Transformation, dass sowohl Flexibilität und<br />
Experimentierfreude nötig sind als auch die Ehrlichkeit,<br />
auszusprechen, welche alten Arbeitsweisen<br />
nicht mehr funktionieren – und welche neuen Trends<br />
nicht zum neuen Standard erhoben werden dürfen.<br />
Tanja<br />
Bickenbach<br />
Fabian<br />
Kienbaum<br />
Purpose in der Arbeitswelt ist so immens<br />
wichtig, weil er die Frage nach dem Wofür –<br />
also für wen oder was machen wir unsere<br />
Arbeit eigentlich? – beantwortet. Für Organisationen<br />
bedeutet das, über den ökonomischen<br />
Nutzen der Gewinnmaximierung hinauszudenken.<br />
Nachhaltigkeit fängt schon im<br />
„Kleinen“ an. Komplett vegan leben?<br />
Überhaupt keinen Müll produzieren?<br />
Kaum einer ist in der Lage sein Leben von<br />
jetzt auf gleich umzukrempeln. Das muss auch<br />
nicht sein. Einzelne kleinere Schritte sind viel leichter umzusetzen<br />
als riesengroße. Denn viele kleine Schritte für mehr<br />
Umweltschutz führen automatisch zur nächsten Veränderung,<br />
denn Nachhaltigkeit ist ansteckend!<br />
Jennifer Weist<br />
Manchmal sind wir so gefangen in unserem<br />
Alltagstrott, dass wir es gar nicht mehr schaffen,<br />
uns um mehr als nur um uns selber zu<br />
kümmern. Da sind To-Do-Listen, die abgearbeitet<br />
und Deadlines, die eingehalten werden müssen,<br />
unser ganzer Tag ist durchgetaktet, um Job,<br />
Familie und Freizeit unter einen Hut zu bringen. An<br />
jeder Ecke gibt es Probleme zu bewältigen, wir kämpfen<br />
ständig mit uns selbst und unseren Entscheidungen und dabei rinnt uns<br />
die Zeit wie Sand durch die Finger. Dabei wäre es so wichtig, viel öfter einen<br />
Schritt zurück zu machen, inne zu halten und das große Ganze zu betrachten,<br />
für uns, aber auch für alle kommenden Generationen, denen wir<br />
diese Welt so wie wir sie jetzt formen, hinterlassen.<br />
Carolin<br />
Stüdemann<br />
Das Leben besteht aus so vielen Erfahrungen,<br />
Momenten und Eindrücken. An was<br />
davon werden wir uns am Liebsten erinnern,<br />
wenn wir alt sind? An Meetings und berufliche<br />
Absprachen oder an Momente voller Glücksgefühl,<br />
Gänsehaut und Freundschaft? Der Einsatz für<br />
ein positives Miteinander ermöglicht solche Eindrücke zuhauf.<br />
Genau darum sind wir bei Viva con Agua überzeugt, dass<br />
ein engagiertes Leben ein freudvolles Leben ist. Ob wir gesellschaftliches<br />
Engagement privat ausleben oder im Job den<br />
gewissen Purpose über die reine Arbeit hinaus finden – wir<br />
Menschen brauchen ein Miteinander.<br />
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@Mediaplanet_germany<br />
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Senior Project Manager: Sarra Gläsing Project Manager: Joschka Kuznik Head of Key Account Management: Tanja Bickenbach (tanja.bickenbach@mediaplanet.com)<br />
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Alle mit gekennzeichneten Artikel<br />
sind keine neutrale Redaktion vom<br />
Mediaplanet Verlag.
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit KALDEWEI entstanden.<br />
STAHL UND<br />
STAHL-EMAILLE –<br />
MATERIALIEN<br />
DER ZUKUNFT<br />
Text Paul Howe<br />
Der Umwelt zuliebe:<br />
Auch im Bad auf<br />
Plastik verzichten<br />
Die Erde hat ein Problem mit Plastikmüll: In den 1950er-Jahren haben die Menschen<br />
laut Naturschutzbund weltweit etwa 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert.<br />
Heute sind es schon unglaubliche 400 Millionen Tonnen 1 und allein Deutschland produziert<br />
etwa 15 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr, von denen aber nur 16 Prozent für neue<br />
Produkte wiederverwendet werden. 2 Einen großen Anteil haben Plastikprodukte, die täglich<br />
im Bad verwendet werden, wie Zahnpastatuben oder Shampooflaschen. 2.075 Millionen<br />
solcher Plastikflaschen werden pro Jahr in Deutschland gekauft und weggeworfen. 3<br />
Es schlummern aber ganz unbeachtet weitere große Mengen künstlicher Werkstoffe im<br />
Bad – in Form von Badewannen, Duschen und Waschtischen. Dabei gibt es mit dem Werkstoff<br />
Stahl-Emaille eine umweltfreundliche Alternative. Denn Stahl-Emaille ist glasierter<br />
Stahl, aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und zu 100 Prozent kreislauffähig.<br />
FOTO: KALDEWEI<br />
Stahl ist das Versprechen an die Zukunft! Stahl<br />
veredelt zu Stahl-Emaille ist ein wichtiger Beitrag<br />
für nachhaltiges Bauen. Franz Kaldewei,<br />
CEO und Inhaber von Kaldewei, und Bernhard<br />
Osburg, Vorstandssprecher der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG, geben persönliche<br />
Einblicke in den Konzern thyssenkrupp Steel<br />
und das Traditionsunternehmen Kaldewei.<br />
Sie sprechen über Zukunftsperspektiven und<br />
die aktuellen Themen der Industrie. Moderiert<br />
wird das Gespräch von Andreas Horchler,<br />
Journalist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />
und erfahren in den Themen rund um<br />
Nachhaltigkeit. Er stellt Fragen, die nicht nur<br />
die Branche, sondern jeden einzelnen von uns<br />
bewegen:<br />
Gibt es grünen Stahl? Welche Schritte gehen<br />
einflussreiche Unternehmen schon heute auf<br />
dem Weg zur Klimaneutralität? Welche Generationenversprechen<br />
haben sie sich auferlegt?<br />
Mittwoch, 24.03. 2021 | 12.00 Uhr<br />
Stahl und Stahl-Emaille:<br />
Materialien der Zukunft<br />
Wiederholung: Freitag, 26.03.2021<br />
(englische Untertitel) | 15.00 Uhr<br />
Hier geht’s zur Anmeldung:<br />
kaldewei.de/ISH<br />
sondern überzeugt auch durch ihre edle Optik<br />
und überlegene Funktionalität. Im Werkstoff<br />
Stahl-Emaille gehen die jeweiligen Stärken<br />
der Materialbestandteile Stahl und Glas eine<br />
ideale Symbiose ein. Stahl steht für Robustheit,<br />
Belastbarkeit und Formstabilität. Glas bietet<br />
eine hochwertige Optik und Haptik, ist widerstandsfähig,<br />
pflegeleicht und hygienisch. Eine<br />
30-jährige Werksgarantie unterstreicht die lange<br />
Haltbarkeit der Produkte und ihre hohe Wertbeständigkeit.<br />
Text Paul Howe<br />
Laut Heinze Sanitär-Haushaltspanel<br />
sind in Deutschland allein im Jahr<br />
2019 fast 300.000 Badewannen und<br />
mehr als 300.000 Duschwannen aus<br />
Acryl in Neubauten, bei Modernisierungen<br />
und als reine Ersatzbeschaffung<br />
im Wohnbau eingesetzt worden. Das<br />
sind etwa 12.000 Tonnen Plastik, die Jahr für<br />
Jahr in den Bädern verbaut werden. Zur Einordnung:<br />
Dieses Gewicht entspricht in etwa dem<br />
Gewicht von rund 600 Millionen herkömmliche<br />
Plastiktüten. Damit bei der Badausstattung für<br />
die Badewannen, Duschen und Waschtische erst<br />
gar keine künstlichen Werkstoffe zum Einsatz<br />
kommen, setzt Kaldewei bei der Herstellung<br />
seiner hochwertigen Sanitärprodukte auf ein<br />
umweltfreundliches und zu 100 Prozent kreislauffähiges<br />
Material: Kaldewei Stahl-Emaille.<br />
Die einzigartige Verbindung von Stahl und Glas<br />
wird aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und<br />
kann später vollständig dem Wertstoffkreislauf<br />
wieder zugeführt werden. Schon der verwendete<br />
Stahl besteht zu 20 Prozent aus wiederverwertetem<br />
Stahl – vielleicht aus alten Badewannen. So<br />
werden wertvolle Ressourcen geschont und die<br />
Umwelt geschützt.<br />
Kaldewei Stahl-Emaille: nachhaltig und<br />
mit edler Glasur<br />
Stahl-Emaille ist nicht nur besonders nachhaltig,<br />
Umweltbewusstsein als Teil der<br />
Kaldewei DNA<br />
Der Umweltgedanke ist bei Kaldewei fest in der<br />
DNA des Unternehmens verankert. „Unser<br />
Unternehmen besteht bereits seit über 100<br />
Jahren. Wir möchten, dass auch nachfolgende<br />
Generationen auf einer sauberen Erde leben<br />
können“, sagt Franz Kaldewei, geschäftsführender<br />
Gesellschafter. Deshalb setzt Kaldewei nicht<br />
nur auf den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe,<br />
sondern arbeitet darüber hinaus auch mit dem<br />
World Wide Fund For Nature (WWF) zusammen<br />
und unterstützt als Sponsor das WWF-Meeresschutzprogramm<br />
zur Verringerung des Plastikeintrags<br />
in die Weltmeere.<br />
1) https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html<br />
2) https://www.boell.de/de/plastikatlas<br />
3) https://koelner-wissenschaftsrunde.de/see-whos-green/
4<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Weiches Wasser, hartes Wasser<br />
Der Härtegrad sagt nicht unbedingt etwas über die Wasserqualität aus – doch weiches Wasser macht<br />
bei Geschmack, Aroma, Haut und Haar, Haushalt und Blumen einen Unterschied. Fakten:<br />
Text Paul Howe<br />
HÄRTEBEREICHE: Es gibt vier<br />
Härtebereiche: weich (bis zu<br />
7,3 °dH), mittel (von 7,3 bis 14 °dH),<br />
hart (von 14 bis 21,3 °dH),<br />
sehr hart (über 21,3 °dH).<br />
KALKRÄNDER: Hartnäckige<br />
Ränder an Gläsern, unschöne<br />
„Steinbildung“ am Duschkopf,<br />
Geräte, die frühzeitig den Geist<br />
aufgeben: Zu viel Kalk birgt<br />
fraglos Nachteile.<br />
HAUTKRANKHEITEN: Zu<br />
kalkhaltiges Wasser kann bei<br />
häufigem Händewaschen,<br />
Duschen und Baden die<br />
Haut austrocknen und bei<br />
empfindlichen Personen sogar<br />
Juckreiz oder Ekzeme hervorrufen.<br />
GENUSS: Kaffee- und Teegenießer<br />
schätzen weiches Wasser – weil<br />
es keinen unschönen Film bildet<br />
und außerdem die Aromen<br />
besser zur Entfaltung bringt.<br />
PFLANZEN: Unsere Blumen<br />
mögen am liebsten Regenwasser<br />
– das ist das weichste Wasser<br />
überhaupt.<br />
WERTERHALT: Hartes Wasser<br />
führt langfristig zu Schäden an<br />
Installationen und Haushaltsgeräten.<br />
Teure Aufwendungen<br />
sind hier die Folge.<br />
UMWELT SCHONEN,<br />
GELD SPAREN:<br />
Weiches Wasser erhöht die<br />
Reinigungskraft von Wasch-<br />
und Putzmitteln. Dadurch<br />
kann man immens an<br />
Wasch- und Reinigungsmitteln<br />
sparen. Und auch in der<br />
Warmwasserbereitung sparen<br />
Sie bares Geld – schon eine<br />
zwei Millimeter dicke Kalkschicht<br />
steigert auf Heizflächen<br />
den Energieverbrauch um rund<br />
20 Prozent.<br />
Werterhalt<br />
der Immobilie<br />
Zeit- und Geldersparnis<br />
mehr<br />
Genuss<br />
Umwelt und<br />
Ressourcen<br />
schonen<br />
Haushaltsgeräteschutz<br />
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Wohneigentum schützen und<br />
weiches Wasser genießen<br />
Komfort und Werterhalt für Trinkwasserinstallationen<br />
Foto: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />
Das Wasser, das in Deutschland aus den Wasserhähnen<br />
fließt, ist sauber und bedenkenlos trinkbar. Dafür sorgen<br />
zahlreiche Wasserversorger im ganzen Land. Dennoch ist<br />
nicht jedes Wasser gleich, was an der unterschiedlichen<br />
Wasserhärte liegt. Die Härtebereiche in Deutschland werden<br />
in weich, mittel und hart eingeteilt. Hat man es mit<br />
hartem Wasser zu tun, lohnt es sich besonders, es weicher<br />
zu machen und dadurch Geld und Ressourcen zu<br />
sparen. Grünbeck liefert dafür geeignete Technologien.<br />
Die Trinkwasserinstallation im Haus und die Sanitäreinrichtungen<br />
im Bad sind eine hochwertige Investition.<br />
Damit der Wert erhalten bleibt, gibt es sinnvolle und dauerhaft<br />
wirkende Maßnahmen zum Schutz der Installation<br />
vor Korrosionsschäden und gegen Kalkablagerungen.<br />
In mehr als der Hälfte bundesdeutscher Haushalte strömt<br />
Wasser im mittleren bis hohen Härtebereich durch die<br />
Leitungen. Die intelligente Technik von Enthärtungsanlagen<br />
sorgt für weiches Wasser und schützt damit Rohre,<br />
Armaturen und Haushaltsgeräte vor Kalkablagerungen.<br />
Wasserenthärtungsanlagen arbeiten nach dem bewährten<br />
Prinzip des Ionenaustauschverfahrens, bei dem die<br />
härtebildenden Calcium- und Magnesiumionen auf<br />
unbedenkliche Weise gegen Natriumionen getauscht<br />
werden. Das Ergebnis: Weiches Wasser im ganzen Haus.<br />
Moderne Enthärtungstechnik kann sogar noch mehr,<br />
wie die neuen Enthärtungsanlagen softliQ. Sie liefern<br />
kontinuierlich weiches Wasser für bis zu 30 Personen.<br />
Komfort, Kostenreduktion und nachhaltige Wassernutzung<br />
lassen sich so vereinen.<br />
Ein Trinkwasserfilter, am Hausanschluss direkt nach dem<br />
Wasserzähler installiert, bildet die Sicherheitsbarriere<br />
gegen Kleinstpartikel, die in der Leitungsanlage und<br />
in Armaturen zu Ablagerungen oder Korrosion führen<br />
können. Die Filterbaureihe pureliQ von Grünbeck gibt<br />
es als Feinfilter, Rückspül- oder Automatikfilter. Sie definiert<br />
aktuelle Maßstäbe für die erste Stufe der Wasseraufbereitung<br />
in der Hausinstallation gemäß DIN EN<br />
806-2.
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 5<br />
Diese Artikel sind in Zusammenarbeit mit BRITA entstanden.<br />
Ich bin #hahntrinker<br />
Es schmeckt gut, ist immer verfügbar und hat eine positive Umweltbilanz<br />
– das Leitungswasser aus dem Hahn. Doch viele Verbraucher trinken noch<br />
immer Wasser aus Flaschen. Um mehr Menschen für eine nachhaltige Art des<br />
Wassertrinkens zu gewinnen, hat das Taunussteiner Unternehmen BRITA die<br />
Nachhaltigkeitsinitiative #hahntrinker gestartet.<br />
Text Dominik Maaßen<br />
DER DURSTLÖSCHER<br />
AUS DER LEITUNG<br />
Text Dominik Maaßen<br />
Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser haben die<br />
Vereinten Nationen zu nicht weniger als einem Menschheitsziel<br />
erklärt. Millionen von Menschen weltweit haben<br />
nämlich keinen Zugang dazu. Hierzulande müssen sich<br />
Verbraucher darüber keine Gedanken machen. Das<br />
Trinkwasser in Deutschland entspricht dank der deutschen<br />
Trinkwasserverordnung sogar sehr hohen Standards.<br />
Verbraucher erhalten wie selbstverständlich jeden<br />
Tag frisches Trinkwasser aus der Leitung – ob nun in der<br />
stillen Variante oder dank Wassersprudler mit Kohlensäure<br />
versetzt.<br />
Der Hintergrund: Jedes Jahr<br />
werden allein in Deutschland<br />
mehr als 16 Milliarden<br />
Einwegplastikflaschen für<br />
Getränke genutzt. Nur in den<br />
seltensten Fällen werden sie aus recycelten<br />
Materialien hergestellt. Meist werden sie<br />
unter hohem Energieverbrauch aus wertvollen<br />
Rohstoffen, wie zum Beispiel Rohöl,<br />
hergestellt. Anschließend werden sie befüllt<br />
und quer durchs Land transportiert,<br />
mit entsprechend hohem CO 2-Ausstoß.<br />
Und selbst wenn Einwegplastikflaschen<br />
über einen Pfandautomaten zurückgegeben<br />
werden, wird nur ein Teil davon<br />
zu Plastikflaschen wiederverwertet. Aber<br />
auch Wasser aus Mehrweg- oder Glasflaschen<br />
hat vor allem aufgrund der teils<br />
weiten Transportwege eine schlechtere<br />
Umweltbilanz als Leitungswasser.<br />
Umstieg auf den Wasserhahn<br />
Verbraucher, die dagegen auf den Wasserhahn<br />
umsteigen, profitieren auch von persönlichen<br />
Vorteilen: Das Wasser aus dem<br />
Hahn ist unschlagbar günstig. Man spart<br />
sich die Schlepperei und hat mehr Zeit für<br />
schöne Momente. Außerdem verbessert<br />
man seine ganz persönliche Klima- und<br />
Umweltbilanz.<br />
Die aktuelle Nachhaltigkeitsinitiative<br />
#hahntrinker von BRITA fordert überzeugte<br />
Leitungswassertrinker daher auf,<br />
ein Statement und Foto mit dem Hashtag<br />
#hahntrinker auf Instagram zu teilen. So<br />
sollen andere Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
#<br />
angeregt werden, ebenfalls von<br />
der Flasche auf den Hahn in der Küche<br />
…weil mir<br />
die Umwelt<br />
wichtig ist!<br />
umzusteigen. Zum Start der Initiative im<br />
letzten Jahr beteiligten sich zahlreiche<br />
User mit kreativen Beiträgen, darunter<br />
neun Influencerinnen. In kürzester Zeit<br />
erreichten diese Postings mehr als eine<br />
halbe Million Menschen. Die Kampagne<br />
wird fortgeführt. Denn die #hahntrinker-<br />
Bewegung soll weiter wachsen.<br />
Treiber für Umweltschutz<br />
Die Nachhaltigkeitsinitiative ist nur ein<br />
Teil des Nachhaltigkeitsengagements von<br />
BRITA. Das Unternehmen ist ein bedeutender<br />
Treiber des Umstiegs von Flaschenwasser<br />
auf Leitungswasser. Viele Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher nutzen<br />
BRITA-Wasserfilter, um die Wasserhärte zu<br />
reduzieren, was Kalkablagerungen<br />
vermindert. Und sie optimieren den<br />
Geschmack von Leitungswasser und<br />
Heißgetränken. Mehr als 20 Milliarden<br />
Liter Trinkwasser weltweit laufen pro Jahr<br />
durch BRITA-Produkte – das spart<br />
Milliarden von Flaschen ein.<br />
i<br />
Mehr Informationen<br />
zur Nachhaltigkeitsinitiative<br />
#hahntrinker<br />
und zum<br />
Engagement von<br />
BRITA unter:<br />
hahntrinker.de<br />
Praktisch und umweltfreundlich<br />
Wasser aus der Leitung entwickelt sich sogar zum<br />
„Lieblingsgetränk“. Das Forschungsinstitut Forsa erhebt<br />
deutschlandweit regelmäßig Zahlen dazu. 2020 ergab<br />
eine Studie unter 1.005 Befragten in Hamburg: Rund 42<br />
Prozent bevorzugen dort Trinkwasser aus dem Hahn. Auf<br />
Platz zwei liegt Mineralwasser mit 26 Prozent. Konkret<br />
nach den Gründen befragt, warum sie gerne Wasser<br />
aus dem Hahn trinken, geben die meisten Befragten an,<br />
dass sie es praktisch und bequem finden. Zu 94 Prozent<br />
erfährt dieser Punkt Zustimmung von den Leitungswassertrinkern.<br />
Die geringen Kosten und Umweltfreundlichkeit<br />
finden zu 81 Prozent beziehungsweise 68 Prozent<br />
Zustimmung. Die Mehrheit der Befragten sieht außerdem<br />
einen Qualitätsvorteil beim Wasser aus dem Hahn:<br />
59 Prozent der Befragten sprechen dem Leitungswasser<br />
die höchste Qualität im Vergleich zu Mineralwasser<br />
(30 Prozent) und Tafelwasser (fünf Prozent) zu. Auch der<br />
gute Geschmack (60 Prozent) und der Gesundheitsaspekt<br />
(54 Prozent) sind zwei Argumente, warum sie so<br />
gerne Leitungswasser trinken.<br />
Gut für Geldbeutel und Gesundheit<br />
Auch das Umweltbundesamt empfiehlt Trinkwasser aus<br />
der Leitung. Es betont für Verbraucher zudem die<br />
geringen Kosten. Denn Trinkwasser ist im Vergleich zu<br />
anderen Getränken extrem günstig. Für einen Cent<br />
bekommt man laut Umweltbundesamt etwa zwei Liter<br />
Trinkwasser aus der Leitung, inklusive Abwassergebühr.<br />
Ein Zwei-Personen-Haushalt braucht durchschnittlich<br />
jährlich 80 Kubikmeter Trinkwasser. Die Kosten dafür<br />
betragen im Schnitt 190 Euro für das Wasser und<br />
zusätzlich rund 240 Euro Abwassergebühr. Das macht<br />
215 Euro pro Person und Jahr. Mit anderen Worten: Pro<br />
Tag macht das rund 60 Cent für über 100 Liter Trinkwasser<br />
als Lebensmittel und für alle sonstigen häuslichen<br />
Verwendungszwecke.<br />
#<br />
Eine Nachhaltigkeitsinitiative<br />
von BRITA<br />
#hahntrinker<br />
hahntrinker<br />
# Mehr Infos unter www.hahntrinker.de<br />
Foto: jazz3311/shutterstock<br />
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6<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PEPSICO entstanden.<br />
Wie PepsiCo am<br />
nachhaltigen Einsatz<br />
von Wasser arbeitet<br />
Kai Klicker-Brunner ist Head of Public Policy, Governmental Affairs und<br />
Kommunikation bei PepsiCo. Im Interview verrät er, was der zweitgrößte<br />
Nahrungsmittelkonzern im Kampf gegen den Wassermangel unternimmt.<br />
Text Benjamin Pank<br />
PepsiCo engagiert sich seit vielen Jahren für<br />
ein nachhaltigeres Nahrungsmittelsystem,<br />
welche Rolle spielt Wasser dabei?<br />
Wasser ist ein Menschenrecht und nicht nur<br />
von grundlegender Bedeutung für jeden,<br />
sondern auch für unser Nahrungsmittelsystem<br />
und damit für das Geschäft von PepsiCo. Es ist<br />
überlebenswichtig für die Pflanzen, die wir für<br />
die Herstellung unserer Produkte verwenden,<br />
ist der Hauptbestandteil unserer Getränke<br />
und ein integraler Bestandteil unserer Produktion.<br />
Gleichzeitig steht die Landwirtschaft für<br />
rund 70 Prozent des weltweiten Frischwasserverbrauchs.<br />
Dabei ist das Wasser in einigen<br />
Regionen bereits heute knapp. Der Klimawandel<br />
verschärft den Druck auf die Ressource<br />
Wasser in den kommenden Jahren absehbar<br />
noch mehr. Schätzungen zufolge werden<br />
bis 2025 zwei Drittel der Weltbevölkerung in<br />
wasserarmen Regionen leben. Ein nachhaltiges<br />
Nahrungsmittelsystem muss also auch immer<br />
die Komponente Wasser mitdenken. Als der<br />
zweitgrößte Nahrungsmittelhersteller der Welt<br />
sind wir davon überzeugt, mit unserem Vorgehen<br />
Standards setzen und Praktiken etablieren<br />
zu können, die den ökologischen, sozialen und<br />
wirtschaftlichen Nutzen in der Landwirtschaft<br />
weltweit positiv beeinflussen.<br />
Welche Ziele verfolgt PepsiCo konkret?<br />
Schon in den vergangenen Jahren konnte<br />
PepsiCo große Erfolge beim Einsparen von<br />
Wasser erzielen. Durch den Einsatz innovativer<br />
Technologien und der zugehörigen Strategie<br />
konnten wir 2019 in den besonders stark von<br />
Wassermangel betroffenen Regionen<br />
1,6 Milliarden Liter wieder auffüllen. Seit 2006<br />
haben wir mehr als 44 Millionen Menschen<br />
in unterversorgten Gemeinden Zugang zu<br />
sicherem Trinkwasser verschafft. Bis 2030<br />
haben wir uns das Ziel gesetzt, 100 Millionen<br />
Menschen zu erreichen. Schon bis 2025 wollen<br />
wir in den besonders stark von Wassermangel<br />
bedrohten Regionen die Effizienz der Wassernutzung<br />
in unserer landwirtschaftlichen Lieferkette<br />
um 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 erhöhen.<br />
100 Prozent des Wassers, das wir in der Produktion<br />
verbrauchen, werden wir dann wieder<br />
auffüllen, sauberes Wasser für 25 Millionen Menschen<br />
bereitstellen und die „Alliance for Water<br />
Stewardship-Standards“ als Instrument zur Verbesserung<br />
der Wasserversorgung übernehmen.<br />
Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit<br />
mit den Landwirten dabei?<br />
Wir arbeiten mit mehr als 40.000 Landwirten<br />
auf der ganzen Welt zusammen und unterstützen<br />
sie durch Schulungen und den Einsatz<br />
moderner Techniken, so auch beim Thema<br />
Wassernutzung. Wir sehen jeden einzelnen<br />
Landwirt, mit dem wir zusammenarbeiten, als<br />
Botschafter unserer Mission, ein nachhaltiges<br />
Nahrungsmittelsystem zu etablieren. Da die<br />
Gegebenheiten von Region zu Region sehr<br />
unterschiedlich sind, kooperieren wir mit einer<br />
Vielzahl von Initiativen und unterstützen<br />
Projekte vor Ort, die die jeweiligen besonderen<br />
lokalen Herausforderungen berücksichtigen. In<br />
Indien beispielsweise fördern wir gemeinsam<br />
mit dortigen Kleinbauern den Einsatz der<br />
Tröpfchenbewässerung. Das erhöht die Effizienz<br />
beim Einsatz von Wasser in der Landwirtschaft.<br />
2019 ist es uns gelungen, den Wasserfußabdruck<br />
unserer Kartoffelproduktion – und wir betrachten<br />
dabei die gesamte Lieferkette – um 1,7<br />
Milliarden Liter zu reduzieren. Was so viel ist,<br />
wie 11,3 Millionen vollgefüllte Badewannen.<br />
Kai Klicker-<br />
Brunner<br />
i<br />
Mehr Informationen<br />
unter:<br />
pepsico.de<br />
Klimaschutz im eigenen Haus<br />
Wer im eigenen Haushalt das Klima schützen möchte, kann mit jeder eingesparten Kilowattstunde Energie<br />
seinen Beitrag leisten. Oft sind kleine Tipps zu beachten oder wenige Gewohnheiten zu ändern, ohne dass<br />
der Wohnkomfort darunter leidet. Das schont im übrigen nicht nur die Umwelt, sondern auch das eigene<br />
Haushaltsbudget. Kein Haushalt kommt ohne Geräte aus. Gerade auf die sollte man sein Augenmerk richten.<br />
Text Dominik Maaßen<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Schon beim Kauf kann man auf Haushaltsgeräte<br />
achten, die eine hohe Energieeffizienzklasse<br />
haben. Trotz höherem<br />
Preis benötigen sie oft nur einen geringen<br />
Anteil der Energie als die alten Geräte.<br />
Kühlschränke sollten das Energielabel<br />
A++ oder A+++ haben. Nicht jeder<br />
Haushalt benötigt übrigens ein Gefrierfach.<br />
FOTO: TAMARA B/SHUTTERSTOCK<br />
WASCHMASCHINE<br />
Gerade neue Maschinen sind bei niedrigeren<br />
Graden bereits sehr effizient. Damit<br />
lässt sich oft ein Drittel des Stroms<br />
senken. Hilfreich sind auch das Eco-Programm<br />
sowie nachhaltige Reinigungsmittel.<br />
LAMPEN<br />
Energiesparlampen sparen im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Glühlampen<br />
erheblich an Strom und Betriebskosten.<br />
Bei der Herstellung sind sie<br />
bereits klimaschonender. Noch geringer<br />
ist der Energieverbrauch bei LED-<br />
Lampen. Neue energiesparende Lampen<br />
halten außerdem länger. Darüber<br />
hinaus gilt die uralte Regel: Überall<br />
dort das unnötige Licht in Räumen<br />
ausschalten, wo es nicht gebraucht<br />
wird.<br />
STANDBY<br />
Das gleiche Prinzip gilt für Geräte, die<br />
unnötig im Standby-Modus laufen – ob<br />
nun Computer, Hifi-Anlagen oder Fernseher.<br />
Hilfreich sind hier Steckerleisten,<br />
mit denen sich mit einem Klick alle Geräte<br />
ausschalten lassen. Dieser Energieverbrauch<br />
ist komplett unnötig und geht<br />
am Ende ins Geld.<br />
DUSCHEN<br />
Wer will schon auf die morgendliche Dusche<br />
verzichten? Praktisch sind dennoch<br />
Sparduschköpfe, die nur die Hälfte des<br />
Wassers verbrauchen. Wer sich gerade<br />
einseift, benötigt kein fließendes Wasser<br />
– das sich schnell wieder anstellen lässt.<br />
HEIZUNG<br />
Richtig heizen ist nicht schwer: Ein Grad<br />
herunter und man spart sechs Prozent<br />
der Kosten. Schlafzimmer und Küche<br />
benötigen nicht so viel Wärme wie die<br />
Wohnräume. Und wer stoßlüftet, öffnet<br />
das Fenster einmal kurz und verzichtet<br />
auf das gekippte Fenster.<br />
STROMANBIETER<br />
Dank des Internets können Verbraucher<br />
bekanntlich Angebote von Unternehmen<br />
schnell und leicht vergleichen.<br />
Es reicht ein Blick auf den eigenen<br />
Verbrauch und mit wenigen Klicks ist<br />
der Anbieter gewechselt. Ein ganz klares<br />
Statement ist natürlich die Entscheidung<br />
für einen Ökostromanbieter.
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 7<br />
Weit über ESG hinaus:<br />
Pirelli setzt bei Nachhaltigkeit<br />
Maßstäbe<br />
und die sozialen Aspekte innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens.<br />
Wir tun unser Möglichstes, um den ökologischen Fußabdruck der Pirelli<br />
Reifen in jeder Phase auf ein Minimum zu reduzieren. Das beginnt bei der<br />
Auswahl der Rohmaterialien und der Produktionsverfahren, bei denen wir<br />
auf erneuerbare Ressourcen setzen, und endet beim finalen Produkt, bei<br />
dem wir sehr auf geringe Werte in den Kategorien Abnutzung, Rollwiderstand<br />
und Energieverbrauch achten. Für jede Phase gelten ambitionierte<br />
KPIs, um möglichst nachhaltig und klimaschonend zu sein. Und die Verwertung<br />
unserer Produktionsabfälle liegt bereits bei 97 Prozent.<br />
Filippo Bettini<br />
Chief Sustainability<br />
and Future<br />
Mobility Officer<br />
Dieser Artikel<br />
ist in Zusammenarbeit<br />
mit<br />
PIRELLI entstanden.<br />
Als globales Unternehmen verkörpert Pirelli im Markt<br />
einen hochgradig nachhaltigen und innovativen Ansatz.<br />
Filippo Bettini, Chief Sustainability and Future Mobility<br />
Officer bei Pirelli, erläutert, wieso Nachhaltigkeit bereits<br />
seit der Gründung zur DNA des Unternehmens gehört und<br />
welche Philosophie Pirelli als ESG-Vorbild täglich lebt und<br />
weiterentwickelt. Text Lukas Knochel<br />
Gab es einen Punkt in Ihrer Geschichte, an dem Pirelli entschied, genau<br />
auf eine nachhaltige, grünere Zukunft zu achten?<br />
Es gibt drei feste Daten, die unseren nachhaltigen Ansatz geprägt haben.<br />
Das erste ist das unserer Gründung im Jahr 1872, als Firmengründer Giovanni<br />
Battista Pirelli entschied, dass alle Mitarbeiter(innen) immer unter den<br />
bestmöglichen Voraussetzungen arbeiten sollen. Diese Vorgabe ist seitdem<br />
Teil unserer DNA. 2004 entschieden wir uns, der Global Compact Initiative<br />
beizutreten. Der private Markt musste sich seiner Verantwortung gegenüber<br />
Natur und Gesellschaft bewusst werden. Wir haben daher unser nachhaltiges<br />
Strukturmodell etabliert und begonnen, unseren ökologischen Einfluss<br />
zu messen. Im Jahr 2015 waren wir eines der Unternehmen, die an der<br />
Einführung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen<br />
sowie des UN-Klimaabkommens COP21 beteiligt und bei der Präsentation<br />
anwesend waren. Seither folgen wir deren Richtlinien.<br />
Welche KPIs sind für Sie die wichtigsten, die Sie diesbezüglich senken<br />
wollen und am stärksten angehen?<br />
In unserem Ansatz betrachten wir gleichermaßen Klimaschutz, Governance<br />
Wie schaffen Sie es, einen nachhaltigen Ansatz in Ihre Strategie zu<br />
implementieren, ohne Profit zu verlieren?<br />
Wir haben Nachhaltigkeit nie als profitschädigende Größe betrachtet. Im<br />
Gegenteil! Sie schützt und stützt unseren Firmenwert, insbesondere mittelund<br />
langfristig. Unternehmen müssen Risiken absichern, vor allem ESG-Risiken<br />
wie der Klimawandel. Das erfordert auch Investitionen. Diese mögen<br />
kurzfristig zu höheren Kosten führen, doch sie steigern die Nachhaltigkeit,<br />
die wiederum unser künftiges Wachstum sichert. Dies wissen auch Investoren,<br />
die immer stärker auf einen nachhaltigen Ansatz achten.<br />
Welche innovativen Technologien bezüglich Nachhaltigkeit und des<br />
Kampfes gegen den Klimawandel sind am vielversprechendsten?<br />
Wir setzen immer stärker auf erneuerbare Energien und darauf, Abfälle und<br />
Emissionen einzusparen. Als Automotive-Unternehmen können wir unseren<br />
ökologischen Einfluss insbesondere während der Produktion regulieren<br />
sowie Innovationen für die E-Mobilität und das autonome Fahren vorantreiben.<br />
Als Reifenhersteller müssen wir bei diesen neuen Technologien<br />
unterstützen: Durch zusätzliches Reduzieren des Reifen-Geräuschs sowie<br />
des Rollwiderstands und -Gewichts, was Energie spart.<br />
Wie wichtig sind Awards und ESG-Auszeichnungen für Pirellis Weg,<br />
den Klimawandel und Nachhaltigkeit anzugehen?<br />
Es bedeutet uns viel, dass unser bewusst nachhaltiger Ansatz anerkannt<br />
wird. Das ist sehr wichtig, um sämtliche Kollegen zu motivieren. Denn um<br />
als Vorreiter in allen ESG-Kriterien bewertet zu werden, müssen alle Organe<br />
des Unternehmens eingebunden werden. Wir haben als gemeinsames Ziel,<br />
immer besser zu werden. Außerdem tragen diese Rankings dazu bei, dass<br />
wir unsere gesamte Lieferkette unserem Ansatz angleichen können. Sein<br />
Modell auf die gesamte Wertschöpfungskette zu übertragen, ist für ein<br />
Unternehmen der kraftvollste Weg, einen positiven Einfluss auszuüben.<br />
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JEDER OBERFLÄCHE<br />
VERPFLICHTET.<br />
BESONDERS DER<br />
WICHTIGSTEN.<br />
S&P GLOBAL BESTÄTIGT PIRELLI ALS „GOLD-KLASSE“ IM<br />
BE REICH NACH HAL TIG KEIT: ALS EINZIGES UNTER NEHMEN<br />
DER AUTO KOM PO NEN TEN-BRAN CHE.<br />
FOLGEN SIE UNS AUF PIRELLI.COM/SUSTAINABILITY<br />
SPGLOBAL.COM/ESG/CSA/YEARBOOK
8<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Gleiche<br />
Chancen<br />
für alle!<br />
Schon lange sind Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, nicht<br />
mehr nur Musiker, Schauspieler oder Influencer. Gleichzeitig<br />
vertreten sie eine bestimmte Meinung und Haltung. Jennifer Weist,<br />
Moderatorin und Frontfrau der Band Jennifer Rostock, nutzt ihre<br />
Bekanntheit für die Sensibilisierung für gesellschaftskritische<br />
Themen und lenkt auch in ihren Songs die Aufmerksamkeit auf<br />
Ungerechtigkeiten. Im Interview sprechen wir über ihr Engagement<br />
und darüber, wie sie sich eine lebenswerte Zukunft vorstellt.<br />
Text<br />
Georg<br />
Sandmann<br />
Mehr<br />
Infornationen<br />
unter:<br />
jenniferweist.de<br />
Das ganze Interview<br />
lesen Sie unter:<br />
soziale<br />
verantwortung.info<br />
Wie stellst du dir eine lebenswerte Zukunft<br />
vor, wie willst du leben?<br />
Diese Frage sollten wir uns alle öfter mal stellen. In<br />
was für einer Welt möchten wir leben? Manchmal<br />
sind wir so gefangen in unserem Alltagstrott, dass<br />
wir es gar nicht mehr schaffen, uns um mehr als<br />
nur um uns selbst zu kümmern. Da sind Todo-Listen,<br />
die abgearbeitet, und Deadlines, die<br />
eingehalten werden müssen, unser ganzer Tag<br />
ist durchgetaktet, um Job, Familie und Freizeit<br />
unter einen Hut zu bringen. An jeder Ecke gibt<br />
es Probleme zu bewältigen, wir kämpfen ständig<br />
mit uns selbst und unseren Entscheidungen, und<br />
dabei rinnt uns die Zeit wie Sand durch die Finger.<br />
Dabei wäre es so wichtig, viel öfter einen Schritt<br />
zurück zu machen, innezuhalten und das große<br />
Ganze zu betrachten, für uns, aber auch für alle<br />
kommenden Generationen, denen wir diese Welt<br />
so, wie wir sie jetzt formen, hinterlassen. Weltweit<br />
verdienen Frauen in gleicher Position immer<br />
noch sehr viel weniger als Männer, jede Minute<br />
wird eine Frau Opfer von sexueller Gewalt, in 70<br />
Ländern ist Homosexualität noch strafbar, Rassismus,<br />
Sexismus und Ableismus sind immer noch<br />
strukturell in unserer Gesellschaft verankert. Und<br />
das alles ist schon viel zu lange so, so lange, dass es<br />
nicht mehr reicht, sich rauszuhalten, wir müssen<br />
uns ganz aktiv gegen diese Ungleichheiten stellen,<br />
um sie aus dem Weg zu räumen. Ich möchte in<br />
einer diversen, offenen und bunten Gesellschaft<br />
leben, in der alle Menschen die gleichen Chancen<br />
haben. Ich möchte in einer Gesellschaft leben,<br />
in der alle so sein und leben können, wie sie es<br />
wollen und wie sie sind, ohne dafür von anderen<br />
abgewertet oder verurteilt zu werden. Ich will, dass<br />
alle verstehen, dass es noch mehr gibt als schwarz<br />
oder weiß, mehr als Mann oder Frau und dass<br />
niemandem mehr Zuschreibungen nur aufgrund<br />
der Hautfarbe, des Geschlechts, der Religion oder<br />
Sexualität zuteilwerden sollten. Es ist an der Zeit,<br />
dass wir endlich aus den Fehlern der Vergangenheit<br />
lernen, Privilegien sehen und anerkennen,<br />
dass wir zuhören, von anderen lernen, uns weiterentwickeln<br />
und aktiv an der Seite marginalisierter<br />
und mehrfach diskriminierter Menschen stehen.<br />
Gibt es bestimmte Projekte/Problematiken,<br />
die dir besonders am Herzen liegen und für<br />
die du dich besonders einsetzt? Wo bedarf es<br />
deiner Meinung nach mehr gesellschaftliche<br />
Aufmerksamkeit?<br />
Es fehlt an allen Ecken und Enden an Aufmerksamkeit<br />
für politische und gesellschaftliche<br />
yaenniverfromtheblock<br />
Themen, unter anderen weil eben noch so vieles<br />
schiefläuft, obwohl diese Probleme teilweise schon<br />
Jahrhunderte lang bestehen. Und das Schlimmste<br />
ist meiner Meinung nach, dass viele Themen, die<br />
wirklich brennen, meist nur dann Aufmerksamkeit<br />
bekommen, wenn gerade etwas passiert ist,<br />
was weitreichend in den Medien diskutiert wird.<br />
Ohne den grausamen Tod von George Floyd hätte<br />
es diese wahnsinnig große Black-Lives-Matter-<br />
Bewegung rund um die Welt nicht gegeben, ohne<br />
feministischen Kampftag sprächen wir nicht<br />
darüber, dass wir eine Frauenquote in Vorständen<br />
brauchen, ohne das Geflüchtetenlager in<br />
Moria würden wir nicht über die katastrophalen<br />
Bedingungen an den europäischen Außengrenzen<br />
sprechen. Es ist noch so wahnsinnig viel zu<br />
tun, aber wir haben auch schon so viel geschafft,<br />
dank all den Menschen, die tagtäglich für die gute<br />
Sache kämpfen und nicht müde werden, immer<br />
und immer wieder dieselben Sätze runterzubeten,<br />
nicht betroffene Menschen aufzuklären, zu<br />
sensibilisieren und zu helfen, wo immer sie auch<br />
können. Luisa Neubauer, Erik Marquardt, Kübra<br />
Gümüsay, Tupoka Ogette und Kristina Lunz, um<br />
mal nur ein paar zu nennen, sind Menschen, vor<br />
denen ich aufgrund der Arbeit, die sie leisten,<br />
wahnsinnigen Respekt habe. Mir persönlich liegen<br />
alle Themen am Herzen, die auf sozialer Ungerechtigkeit<br />
aufgebaut sind, und für diese Themen<br />
werde ich meine Stimme und meine Reichweite<br />
auch in Zukunft immer nutzen.<br />
Was sind deine Top-5-Tipps für mehr Klimaschutz<br />
und Engagement im Alltag, die wirklich<br />
jeder problemlos umsetzen kann?<br />
1. Einkaufen mitnehmen, Gemüse oder<br />
Lebensmittel: Weniger oder am besten<br />
gar kein Fleisch essen. Stofftaschen zum<br />
Obst braucht keine extra Plastiktüte, es gibt<br />
wiederverwendbare Netze. Wiederverwendbare<br />
Kaffeebecher nutzen.<br />
2.<br />
Badezimmer: Wiederverwendbare<br />
Abschminktücher, Zahnpasta aus Glas-<br />
3.<br />
tiegel, feste Handseife.<br />
Supportet, was ihr gut und wichtig<br />
findet. Social Start-Ups statt Großkonzerne.<br />
Lokaler Buchhandel statt<br />
Amazon. Pusht Künstler und Firmen, die für<br />
etwas stehen, für das ihr auch steht.<br />
4.<br />
Werdet Allies für marginalisierte<br />
Gruppen, sprecht mit Freunden und<br />
Familie über -ismen, auch wenn dich<br />
keine dieser -Ismen selber betreffen.<br />
5.<br />
Nutzt soziale Medien für mehr als<br />
nur für den Zeitvertreib. Schafft euch<br />
einen diversen, bunten Feed, der die reale<br />
Welt abbildet. Folgt Menschen, die mehr zu zeigen<br />
haben, als Werbung und ein schönen Körper.<br />
6. Eine Sache muss ich noch sagen: Seid lieb<br />
zueinander. Hinter jedem Profilbild, hinter<br />
jedem Menschen den ihr auf der Straße begegnet,<br />
steckt ein Individuum mit einer Vergangenheit,<br />
mit Ängsten und Sorgen, die ihr nicht<br />
kennt. Geht mit anderen Menschen so um, wie<br />
ihr selber wollt, dass man mit euch umgeht.<br />
FOTO: SILVIU GUIMAN
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 9<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit GAiN entstanden.<br />
Wie willst<br />
du leben?<br />
Wir fragten Harald Weiß, Leiter der<br />
Abteilung Kommunikation bei GAiN<br />
(Global Aid Network gGmbH), einem<br />
weltweit arbeitenden humanitärem<br />
Hilfswerk mit Sitz in Gießen.<br />
Text Birgit Zeiss<br />
Wie muss man sein, um bei einem<br />
Hilfswerk arbeiten zu können?<br />
Was hast du bei einem Hilfswerk<br />
verloren?<br />
„Eigentlich bin ich ganz anders, ich<br />
komme nur so selten dazu“. Dieses<br />
Zitat des Schriftstellers Ödon von<br />
Horváth, beschreibt mich und viele<br />
andere wohl ganz gut. In meinem<br />
Herzen bin ich eigentlich ein Künstler,<br />
Schauspieler, Darsteller. Seit<br />
ich mit fünf Jahren das erste Mal<br />
im Theater war, faszinieren mich<br />
die Bretter, die die Welt bedeuten.<br />
Außer zum Gastgeber von Kultursendungen<br />
im Spartenprogramm<br />
eines kirchlichen Radio- und Fernsehsenders<br />
habe ich es immerhin<br />
zum Statisten beim Theater und an<br />
der Oper gebracht und durfte sogar<br />
im Bürgerchor bei Romeo und Julia<br />
schon einige Sätze trällern. Hauptberuflich<br />
bin ich schließlich dann<br />
nicht im Rampenlicht, sondern in<br />
der Kommunikations- und Marketingabteilung<br />
eines Hilfswerkes<br />
gelandet. Und das ist auch gut so.<br />
Wo sonst könnte meine Arbeit<br />
nachhaltig so viel Gutes bewirken,<br />
Menschen berühren, ihre Herzen<br />
bewegen. Im Theater werden gute<br />
Geschichten erzählt. Ich erzähle<br />
auch Geschichten. Von Menschen,<br />
deren Leben wieder Hoffnung bekommen<br />
hat.<br />
Bist du ein Gutmensch?<br />
Dieses Wort ist ein Unwort. Spätestens<br />
seit es 2015 dazu gekürt<br />
wurde. Seitdem scheint es in der<br />
Schimpfwort-Ecke angekommen<br />
zu sein. Was wäre die Alternative?<br />
Angenommen, ich möchte mich<br />
nicht als Gutmensch etikettieren<br />
lassen. Bin ich dann das Gegenteil?<br />
Ein Schlechtmensch? Das mag ich<br />
nicht sein. Da bin ich lieber einer,<br />
der gerne Gutes tut.<br />
Glaubst du, dass wir die Welt verbessern<br />
können? Und wie?<br />
Na, vielleicht nicht die Welt, aber<br />
die Welt einzelner. Etwa in Armenien.<br />
Seit ich das erste Mal vor<br />
Ort war, liebe ich dieses Land.<br />
Der 6-jährige Karen lebt mit zwei<br />
Brüdern und seinen Eltern in einem<br />
kleinen unfertigen Haus. Alle vier<br />
Familienmitglieder sind krank.<br />
Karens Bruder bastelte an einer<br />
Batterie, diese explodierte. Die<br />
Splitter verletzten ihn so schwer,<br />
dass er mehrmals operiert werden<br />
musste. Karen hat schweres Asthma.<br />
Die Familie ist verzweifelt. Ein<br />
Patenschaftsprogramm für Familien<br />
kann helfen und langsam neue<br />
Hoffnung geben. Hoffnung verändert<br />
alles.<br />
Wie willst du ganz persönlich<br />
leben, worauf kommt es dir an?<br />
„Gießen gemeinsam gestalten“ lese<br />
ich auf einem Wahlplakat, das gegenüber<br />
meinem Bürofenster an einer<br />
Straßenlaterne hängt. Dazu fällt mir<br />
schon wieder ein Zitat ein. Von Lion<br />
Feuchtwanger, einem meiner<br />
Liebingsautoren: „Im Übrigen lebte<br />
die Stadt sich selber, ein lautes,<br />
ungeniertes Leben im Fleisch und<br />
im Gemüt. Sie war zufrieden mit<br />
sich. Ihr Wahlspruch war: bauen,<br />
brauen, sauen.“ Ich denke, das ist<br />
auch heute unser Problem. Wir<br />
drehen uns zu sehr um uns. Aber<br />
wenn ich bei Feuchtwanger weiterlese,<br />
finde ich auch das: „Fairness ist<br />
die Bereitschaft, in gewissen Fällen<br />
mehr zu geben, als man verpflichtet<br />
ist und weniger zu nehmen, als man<br />
berechtigt ist.“ So könnte es gehen.<br />
Ja, so möchte ich leben.<br />
Harald Weiß in<br />
Armenien, bei<br />
einer Familie,<br />
die in bitterer<br />
Armut lebt.<br />
i<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
unter:<br />
gaingermany.org<br />
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10<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Zukunft Grün –<br />
aber wie?<br />
Text Bettina Rechenberg<br />
Es fängt beim Einwegbecher<br />
an und macht beim Smartphone<br />
nicht halt: Wir werfen<br />
zu viel weg und verwenden<br />
viel zu wenig wieder. Die<br />
Lösung ist, ein Produkt möglichst<br />
lange zu verwenden<br />
oder zumindest seine Materialien<br />
bestmöglich wiederzuverwerten.<br />
Die Fachleute sprechen von<br />
Kreislaufwirtschaft – und die<br />
muss gestärkt werden, auf<br />
allen Ebenen:<br />
Schon beim Design können die Hersteller<br />
festlegen, wie lange ihr Produkt hält, ob<br />
es sich einfach und günstig reparieren<br />
lässt oder beim kleinsten Defekt auf den<br />
Müll wandert. Ist der Akku in meinem<br />
Smartphone beispielsweise fest verklebt<br />
oder leicht austauschbar? Das Design<br />
entscheidet auch darüber, ob sich Bauteile<br />
oder Materialien am Produktlebensende<br />
mit vertretbarem Aufwand wiedergewinnen<br />
lassen – und verhindert so, dass<br />
wir kostbare Rohstoffe erneut aus den<br />
Minen in aller Welt unter erheblichen<br />
Umweltauswirkungen und teilweise auch<br />
mit erheblichen sozialen Problemen<br />
gewinnen müssen.<br />
Nach dem Design kommt die Herstellung.<br />
Eine wichtige Rolle spielt<br />
die Materialwahl. Setze ich für die<br />
Motorhaube auf schwer recycelbare<br />
Faserverbundwerkstoffe oder nehme ich<br />
doch klassisch Aluminium, ebenfalls<br />
leicht, aber besser zu recyceln?<br />
Umweltbilanzen, die den ökologischen<br />
Fußabdruck solcher Produkte bewerten,<br />
geben die Antwort. Auch wir im<br />
Umweltbundesamt erarbeiten solche<br />
Bilanzen. Kunststoffverpackungen sind<br />
mitunter schwierig zu recyceln, da sie<br />
aus unterschiedlichsten Materialien<br />
bestehen können. Lebensmittelverpackungen<br />
gibt es aus PE, PP, PS oder<br />
PET. Alle landen am Ende hoffentlich<br />
in der einer gelben Tonne oder dem<br />
gelben Sack, müssen dann aber mühsam<br />
getrennt werden. Manche Kunststoffe<br />
sind leider noch gar nicht sortierbar und<br />
damit nicht recycelbar, wie schwarze<br />
Kunststoffe. Neben der Materialvielfalt<br />
stört im Recycling, dass Verpackungen<br />
oft aus Verbundmaterialien bestehen.<br />
Ein klassisches Beispiel ist die Milchtüte:<br />
Der Verbundkarton ist zwar für<br />
uns Verbraucher praktisch, von den<br />
Materialien landet aber weniger als<br />
die Hälfte wieder in neuen Produkten.<br />
Ökologische Mindeststandards für die<br />
Ermittlung der Recyclingfähigkeit von<br />
Verpackungen, etwa nach dem neuen<br />
Verpackungsgesetz, setzen hier neuerdings<br />
zum Glück bessere Anreize für<br />
mehr Umweltschutz.<br />
Bettina<br />
Rechenberg<br />
Fachbereichsleiterin<br />
„Nachhaltige<br />
Produkte<br />
und Produktion,<br />
Kreislaufwirtschaft“<br />
Umweltbundesamt<br />
Der Staat kann auch abseits von Verpackungen<br />
dabei helfen, dass die Hersteller<br />
den Stand der Technik so umweltgerecht<br />
wie möglich umsetzen. Etwa mit Ökodesign-Standards,<br />
die technische Neuerungen<br />
in ressourcenschonende Bahnen lenken,<br />
was zum Beispiel Energieverbrauch<br />
und Reparaturfähigkeit angeht. Verbindliche<br />
Normen könnten beispielsweise<br />
auch dafür sorgen, dass es nicht Dutzende,<br />
sondern nur noch einen Standard für<br />
Handyladekabel gibt. Das erleichtert den<br />
Austausch und die Weiternutzung beim<br />
Smartphone-Upgrade.<br />
Was können wir Verbraucher und<br />
Verbraucherinnen eigentlich tun für<br />
die Kreislaufwirtschaft? Zunächst<br />
einmal ist es wichtig, informiert zu<br />
sein und auf staatlich anerkannte, unabhängige<br />
Umweltlabels wie den Blauen<br />
Engel, die Euroblume als europäisches<br />
Umweltzeichen oder den Grünen Knopf<br />
für Textilien zu achten. Zudem können<br />
wir beim Kauf auf Langlebigkeit und<br />
Reparierbarkeit achten. Und wenn wir<br />
wissen, was die 34 Einwegkaffeebecher<br />
pro Kopf und Jahr mit der Umwelt<br />
machen, greifen wir vielleicht lieber zur<br />
Mehrwegtasse.<br />
Hersteller, Vertreiber, Verbraucher<br />
und Verbraucherinnen haben also viel<br />
vor sich. Aber die Kreislaufwirtschaft<br />
lohnt sich: Sie schont die Umwelt und<br />
knapper und immer teurer werdende<br />
Rohstoffe, um die immer mehr Menschen<br />
auf den Weltmärkten konkurrieren.<br />
Sie schont das Klima, etwa wenn für<br />
recyceltes Aluminium 95 Prozent<br />
weniger Energie benötigt werden als für<br />
neu hergestelltes. Sie schützt auch die<br />
Gesundheit, wenn wir Giftstoffe schon<br />
beim Design vermeiden und im Recycling<br />
ausschleusen. Kurzum: Die Kreislaufwirtschaft<br />
ist unverzichtbar für eine<br />
zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsweise,<br />
die unsere planetaren Grenzen<br />
respektiert.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit RAJA Deutschland entstanden.<br />
Wie wollen wir leben? –<br />
Gedanken eines Verpackungshändlers<br />
Ein Kommentar von Harald Schönfeld, General Director RAJA Deutschland<br />
Harald Schönfeld<br />
General Director<br />
RAJA Deutschland<br />
rajapack.de<br />
Wie wollen wir leben? Diese<br />
Frage beschäftigt auch die<br />
Verpackungsbranche. Gerade<br />
jetzt, da der E-Commerce<br />
aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken<br />
ist. Ob wir das gutheißen oder<br />
nicht: Die Gesellschaft wird bequemer.<br />
Das Einkaufsverhalten ändert sich zunehmend.<br />
Uns von RAJA ist es wichtig, die<br />
Nutzung umweltfreundlicher Versandlösungen<br />
voranzutreiben. Wir achten auf<br />
einen verantwortungsvollen Einkauf.<br />
Tun Sie das auch?<br />
86 Prozent unserer Produkte werden<br />
in Europa produziert, um Transportwege<br />
zu minimieren und Qualitätsstandards<br />
zu sichern. Wir arbeiten mit unseren<br />
Lieferanten kontinuierlich an nachhaltigeren<br />
Lösungen. Wir beraten<br />
unsere Kunden aktiv hin zu einem umweltfreundlichen<br />
Verpackungsmanagement:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Sicher verpackte Produkte, um Schäden<br />
und Retouren zu vermeiden<br />
Nutzung passender Kartongrößen,<br />
um Leervolumen, unnötiges Füllmaterial<br />
und CO 2 zu reduzieren<br />
Bevorzugung von umweltfreundlichen,<br />
recycelbaren und recycelten Materialien<br />
Neben den ökologischen Verpackungen<br />
sind auch nachhaltige Prozesse wichtig.<br />
Rechnungen per E-Mail, Bestellungen<br />
über E-Procurement-Systeme, bei denen<br />
alle Belege vollelektronisch ausgetauscht<br />
werden. Die Digitalisierung des C-Artikel-<br />
Managements lohnt sich für Mittelständler<br />
und die Umwelt. Durch die Optimierung<br />
interner Prozesse vor allem in der<br />
Packstraße können Arbeitsabläufe effizienter<br />
und rückenschonender gestaltet<br />
werden. Das ist gut für die Gesundheit.<br />
Doch was beschäftigt uns noch? Unsere<br />
Rolle als Arbeitgeber! Bei RAJA leben wir<br />
eine Duzkultur mit flachen Hierarchien,<br />
bei der jeder an der Unternehmenskultur<br />
mitarbeitet, in fachübergreifende Projekte<br />
eingebunden ist und angehalten wird,<br />
seinen Input für Prozessverbesserungen<br />
zu liefern. Wir befähigen unsere Mitarbeiter<br />
zu eigenverantwortlichem Handeln<br />
und arbeiten gemeinsam an unserer<br />
Konflikt- und Kommunikationskultur. Es<br />
ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter<br />
gerne ihr Potenzial im Unternehmen einbringen.<br />
Wie sehen Sie das?<br />
Neben unserer unternehmerischen<br />
nehmen wir auch unsere soziale<br />
Verantwortung wahr: deutschlandweit<br />
mit unserem Aktionsprogramm „Perspektiven<br />
für Frauen“, aber auch durch<br />
Unterstützung lokaler Vereine. Der<br />
Fokus aller Aktionen liegt bei uns auf der<br />
Stärkung der Rechte von Frauen. Etwas<br />
an die Gesellschaft zurückgeben, das ist<br />
RAJA wichtig. Gemeinsam sind wir<br />
stark. Gemeinsam können wir etwas<br />
bewegen. Machen Sie mit!
Warum sich Karton als Verpackungsmaterial<br />
der Zukunft durchsetzt<br />
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NACHHALTIG, ZIRKULÄR, INNOVATIV<br />
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Immer mehr Produkte des täglichen Bedarfs,<br />
wie Lebensmittel, werden nachhaltig in Karton verpackt. Dabei handelt es sich<br />
um keinen flüchtigen Trend, denn Hersteller wissen genau: Verpackung beeinflusst<br />
die Produktwahl ihrer Kundinnen und Kunden wesentlich – und durch<br />
das gesteigerte Umweltbewusstsein vieler Konsumierenden sind Kartonverpackungen<br />
die erste Wahl! Karton ist das umweltfreundlichste Verpackungsmaterial:<br />
Es hat die geringsten Umweltauswirkungen bei der Produktion, besteht<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen und hat die höchste Recyclingrate aller<br />
Verpackungsmaterialien. Außerdem wissen alle Konsumentinnen und Konsumenten<br />
– Altpapier in die blaue Tonne bedeutet wertvolles Rohmaterial für die<br />
Kartonherstellung.<br />
EIN EINFACHER UMSTIEG<br />
Viele Produkte werden nachhaltig und innovativ in Karton verpackt, mit hoher<br />
Produktsicherheit und Funktionalität. Dabei verbessert sich das Erscheinungsbild<br />
im Supermarktregal oft sogar maßgeblich. Der Umstieg von weniger umweltfreundlichen<br />
Verpackungsmaterialien auf Karton gelingt für Produzenten<br />
meist sehr einfach. Auch in stark regulierten Sektoren, wie der Lebensmittelindustrie,<br />
genügt es oft, bestehende Konstruktionen zu hinterfragen, beziehungsweise<br />
bereits vorhandene Barriereeigenschaften von Karton zu nutzen.<br />
Karton – das Verpackungsmaterial der Gegenwart und<br />
der Zukunft.<br />
Karton gilt als<br />
ökointelligent:<br />
erneuerbar, recycelund<br />
kompostierbar.
12<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PHILIP MORRIS entstanden.<br />
VIELFALT – GRUNDSTEIN<br />
FÜR UNSERE ZUKUNFT<br />
Wie schaffen wir es, durch das Einstehen für unsere gesellschaftliche,<br />
unternehmerische, aber auch ganz persönliche Verantwortung eine<br />
vielfältige und dadurch liberale Gesellschaft zu sichern?<br />
Text Michaela Král’ovská<br />
und Florian Wurzer<br />
PMI-Ziel:<br />
50 %<br />
Frauen auf allen<br />
Hierarchieebenen<br />
i<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
unter:<br />
wiewirwirklichleben.de<br />
Vielfältige Gesellschaft als<br />
Grundprinzip der Demokratie<br />
Vielfalt als Grundprinzip<br />
einer vitalen Gesellschaft ist<br />
ein wichtiges Grundprinzip jeder stabilen<br />
Demokratie, und nur in einem liberalen<br />
System wird sie ihren vollen Blütenstand<br />
austreiben können. Denn: In einer<br />
demokratischen Gesellschaft ist jeder<br />
Mensch mit unveräußerlichen Rechten<br />
ausgestattet, die keiner weiteren Begründung<br />
bedürfen. In diesem Leitgedanken<br />
angelegt ist die gegenseitige Akzeptanz<br />
als Mensch und (Mit-)Staatsbürger, ohne<br />
weitere Bedingungen und ohne Blick<br />
auf Geschlecht, Ethnie, Religion oder<br />
sexuelle Orientierung.<br />
Diese Akzeptanz ist die Basis einer jeden<br />
funktionierenden Gesellschaft – mein<br />
Gegenüber so anzunehmen, wie es ist, es<br />
als Mensch, mit dem ich im Austausch bin,<br />
zu akzeptieren, seiner Meinung und seinen<br />
Überzeugungen mit Respekt zu begegnen<br />
und Kompromisse zu schließen, falls wir<br />
keinen Konsens finden können.<br />
Ebenso sollten unterschiedliche Sichtund<br />
Lebensweisen, individuelle Ziele<br />
und Ansichten selbstverständlich und<br />
willkommen sein. Frei nach dem Motto:<br />
Wir sind vielleicht nicht einer Meinung,<br />
aber wir respektieren und akzeptieren<br />
uns dennoch, also lass uns darüber reden<br />
und wir finden einen gemeinsamen Weg.<br />
Das ist zumindest der Leitsatz – die<br />
Theorie. Wie jedoch sieht es in der Praxis<br />
– unserer Lebenswirklichkeit – aus? Wie<br />
ist es bestellt um unsere Gesellschaft und<br />
die Fähigkeit, „Anderssein“ zu respektieren<br />
und anzunehmen? Wie reagieren<br />
wir auf die zunehmend zu beobachtende<br />
Spaltung westlicher Gesellschaften<br />
und den Umstand, dass radikale Lager<br />
ihren jeweiligen politischen Gegnern die<br />
grundsätzliche Anerkennung verwehren<br />
und immer weniger Respekt für die<br />
Meinung des Gegenübers zeigen?<br />
Sobald Menschen ihr Gegenüber grundsätzlich<br />
ablehnen, wenn sie dessen Werte<br />
nicht als gleichwertig anerkennen, wie<br />
können sie dann weiterhin respektvoll<br />
miteinander umgehen und gemeinsame<br />
Lösungen finden? Wie vermeiden wir,<br />
dass gesellschaftliche Konflikte eskalieren<br />
und sich Lager bilden, die aufgrund<br />
fehlender Kompromissbereitschaft nicht<br />
(mehr) aufeinander zugehen (können)?<br />
Diesem Trend wollen wir uns entgegenstemmen,<br />
indem wir deutlich<br />
machen, dass nicht nur inhaltliche<br />
Positionen relevant sind, sondern die<br />
Spielregeln unseres demokratischen<br />
Zusammenlebens ein mindestens gleichermaßen<br />
schützenswertes Gut sind.<br />
Mit dem „Wir“ meinen wir „Uns<br />
alle“ – wir als Unternehmen, wir als<br />
Mitarbeiter*innen und als Bürger*innen<br />
dieser Gesellschaft. „Wir alle“ haben es in<br />
der Hand! <strong>WIE</strong>?<br />
Indem Unternehmen als Teil des<br />
komplexen Gebildes, das Gesellschaft,<br />
Politik und Wirtschaft bilden, ihren Teil<br />
der gemeinsamen Verantwortung übernehmen.<br />
Es ist nicht mehr zeitgemäß,<br />
dass der Unternehmenszweck nur der<br />
Gewinnmaximierung dient und Arbeitsplätze<br />
schaffen soll.<br />
Heute ist Corporate (Democratic)<br />
Responsibility vielfach ausschlaggebend<br />
für die Strategie per se, für Forschung,<br />
Innovation sowie die Entwicklung von Produkten<br />
und Services. Letztendlich müssen<br />
Unternehmen kontinuierlich ihr Handeln<br />
auf den Prüfstand stellen. Die Herausforderungen<br />
unserer immer komplexer<br />
werdenden Welt sind enorm. Zu groß und<br />
vielschichtig, als dass wir sie Politik und<br />
Zivilgesellschaft allein zumuten könnten.<br />
Wir als Unternehmen sind ein Teil der<br />
Gesellschaft und für unser (erfolgreiches)<br />
unternehmerisches Handeln auf ein<br />
funktionierendes Gemeinwesen – auf<br />
eine starke und stabile liberale Demokratie<br />
angewiesen!<br />
Wir wollten also wissen, was macht<br />
diese zunehmende Polarisierung mit<br />
dem Einzelnen? Welche (neuen) Wünsche<br />
hegt er gegenüber der Politik und<br />
dem Staat? Wie stehen die deutschen<br />
Wähler*innen zur Politik und den<br />
gestaltenden Parteien? Und was können<br />
wir vielleicht gemeinsam mit der Politik<br />
gegen die Spaltung unternehmen?<br />
Aus diesem Grund haben wir im<br />
letzten Jahr gemeinsam mit dem Rheingold<br />
Institut die Studie „Wie wir wirklich<br />
leben“ initiiert.<br />
Wie wir wirklich leben<br />
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen<br />
eine bemerkenswerte Diskrepanz in der<br />
Bewertung der eigenen Lebenssituation<br />
der Befragten gegenüber ihrer Bewertung<br />
der gesamtgesellschaftlichen Situation.<br />
Während die Mehrheit der Teilnehmer*innen<br />
mit ihren individuellen<br />
Lebensumständen zufrieden ist, wird die<br />
gesamtgesellschaftliche Situation und<br />
Stimmung deutlich negativer wahrgenommen.<br />
Dieses Missverhältnis in der<br />
Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit<br />
spiegelt sich auch in unserer zunehmend<br />
stärker gespaltenen Gesellschaft wider.<br />
Genauso wie die Meinung zur Arbeit der<br />
deutschen Politiker*innen: Ganze 40 Prozent<br />
der Befragten sind mit der momentanen<br />
Politik unzufrieden – oder haben<br />
in ihrer Verdrossenheit das Interesse an<br />
den aktuellen politischen Entscheidungen<br />
bereits vollständig verloren.<br />
Es gebe zu viel Stillstand, zu wenig<br />
Visionen und keine klaren Haltungen.<br />
Befragt nach politischen Themenbereichen<br />
wurden alle Themen als gleich<br />
wichtig eingeschätzt, allerdings werde<br />
ebenfalls überall gleich wenig getan.<br />
Ist das also ein Call to Action an die<br />
Regierung? Jein … zwar soll sich etwas<br />
ändern, aber ganz klar „nicht auf meinem<br />
Hof“. Denn den eigenen Lebensstil<br />
einschränken, das möchte man dann<br />
bei aller Wichtigkeit von Klimaschutz<br />
und Co. doch auch nicht. Vor allem aber<br />
fühlen sich 90 Prozent unserer Studienteilnehmer*innen<br />
unverstanden. Sicherlich<br />
lässt sich ein Teil der Polarisierung<br />
der Gesellschaft damit erklären, dass die<br />
Menschen ihre Sorgen nicht konsequent<br />
adressiert sehen beziehungsweise das<br />
Gefühl haben, der Staat regiere an ihrer<br />
eigenen Lebenswirklichkeit vorbei.<br />
Eine mögliche Antwort auf dieses allgemeine<br />
Bedürfnis der Bürgerinnen und<br />
Bürger könnte sein, dass sich der Staat<br />
verstärkt zu einem serviceorientierten<br />
Dienstleister weiterentwickelt, nach dem<br />
Motto Bürger*in als Kund*in und Staat<br />
als Dienstleister.<br />
Wir möchten uns jedoch vielmehr der<br />
Rolle der Unternehmen in diesem Gebilde<br />
widmen – Unternehmen müssen<br />
angesichts des Wandels in der Gesellschaft<br />
ihre Rolle stetig überdenken und<br />
neu definieren und klare Haltung in<br />
ihrer Verantwortungsübernahme zeigen.<br />
Klare Haltung in der Verantwortung –<br />
„ Purpose“-orientiertes Handeln<br />
Ganz konkret am Beispiel von Philip<br />
Morris:<br />
Als internationales Unternehmen stehen<br />
wir für Vielfalt und Inklusion. Das Gegenteil<br />
von Dissens und Spaltung. Ganz<br />
pragmatisch aber wirtschaftet es sich<br />
in einer gespaltenen Gesellschaft auch<br />
weniger gut: Die Gefahr von Verwerfungen<br />
im Markt steigt. Ohne einen stabilen<br />
Markt können Unternehmen aber nicht<br />
existieren: Wir brauchen Verlässlichkeit<br />
und Planbarkeit in der Regulierung, eine<br />
offene Gesellschaft, die Initiative und<br />
Innovationen fördert sowie offene Märkte<br />
über Landesgrenzen hinweg – für unsere<br />
Produkte, Innovation und Talente. Für<br />
all diese Punkte sind unserer Meinung<br />
nach liberale demokratische Systeme die<br />
einzig stabile Grundlage.<br />
Heute geht es um den tief verankerten<br />
Sinn und Zweck eines Unternehmens.<br />
Seit einigen Jahren ist zu beobachten,<br />
dass Mitarbeiter*innen, insbesondere<br />
jedoch die Nachwuchsgeneration, und<br />
junge Talente sich verwirklichen und<br />
gleichzeitig mehr Sinnhaftigkeit in<br />
ihrem Tun wollen, sie möchten ihren<br />
Beitrag leisten für eine bessere, nachhaltigere<br />
Zukunft und Teil eines höheren<br />
Ziels, eines „Purpose“ sein.
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 13<br />
i<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
unter:<br />
pmi.com<br />
Quelle: Philip Morris International (PMI)<br />
Als Unternehmen sollten wir uns<br />
unserer Verantwortung nicht entziehen<br />
und eine klare Haltung nach innen und<br />
außen zeigen, diese vertreten und die<br />
gesamte Unternehmensführung, die auf<br />
Purpose basiert, danach ausrichten und<br />
halten, was wir versprechen.<br />
Inklusion und Diversität als wichtige demokratische<br />
Pfeiler – keine „Buzzwords“<br />
Um unsere Vielfalt wirksam einzusetzen,<br />
müssen wir zunächst dafür sorgen, dass<br />
unsere Unternehmenskultur inklusiv<br />
ist, also Unterschiedlichkeit zulässt und<br />
fördert. Uns kommt die Aufgabe und die<br />
Rolle zu, ein Umfeld zu schaffen, in dem<br />
jeder die gleiche Chance auf Teilnahme,<br />
Einbringung der eigenen Fähigkeiten,<br />
Teilen von Ideen und Sichtweisen hat<br />
sowie darauf, Wertschätzung zu erfahren<br />
– unabhängig von Aussehen, Herkunft,<br />
Sprache, sexueller Orientierung oder Religion.<br />
Nur so können wir die ganze Macht<br />
und Kraft unserer Vielfalt ausschöpfen.<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
erwarten heute – zurecht – eine offene<br />
und transparente Unternehmenskultur,<br />
in der Diskriminierungen unterbunden<br />
und Ungerechtigkeiten abgebaut werden.<br />
Sie erwarten, dass alle Gruppen in<br />
ausreichendem Maße repräsentiert sind,<br />
Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
haben und einbezogen werden.<br />
Inklusion und Diversität dürfen nicht reine<br />
Buzzwörter sein – die Mitarbeiter*innen<br />
erwarten heutzutage konkrete, nachvollziehbare,<br />
transparente wie auch messbare<br />
Maßnahmen, die im Unternehmen echte<br />
Vielfalt gewährleisten und forcieren.<br />
Female Empowerment und berufliche<br />
Gleichberechtigung<br />
Bei uns sind Inklusion und Diversität<br />
keine leeren Versprechen, sondern Teil<br />
unserer DNA. Wir setzen uns unter<br />
anderem auf allen Ebenen für ein ausgewogenes<br />
Geschlechterverhältnis und die<br />
Überwindung des Gender Pay Gaps ein.<br />
So haben wir längst Frauen in den<br />
oberen Führungsebenen im Unternehmen,<br />
ganz unabhängig von politischen<br />
Beschlüssen, und weitere ganz klare Ziele:<br />
• Frauenanteil in Führungspositionen<br />
weiter zu erhöhen: Bis zum Jahr 2022<br />
sollen 40 Prozent aller Führungspositionen<br />
von Frauen besetzt sein.<br />
• 50 Prozent Frauen auf allen Hierarchieebenen.<br />
Warum? Frauen machen die Hälfte der<br />
weltweit verfügbaren Intelligenz und<br />
der Hochschulabsolventen aus 1 – dieses<br />
immense intellektuelle Potenzial<br />
zu fördern, muss unser Anspruch, gar<br />
Selbstverständlichkeit sein.<br />
Ein weiterer wichtiger Baustein auf<br />
dem Weg zu einer diversen, inklusiven<br />
Unternehmenskultur und ein Zeichen<br />
der Gleichbehandlung ist gleicher Lohn<br />
für gleiche Arbeit. Alle sind sich darin<br />
einig, dass Frauen und Männer für<br />
die gleiche Arbeit den gleichen Lohn<br />
erhalten sollten. Wir sind überzeugt: Von<br />
der Gleichstellung der Geschlechter profitieren<br />
alle – Männer, Frauen und die<br />
Gesellschaft als Ganzes. Für viele Frauen<br />
ist das heute aber nicht die Realität.<br />
Wir bei Philip Morris wollen eine<br />
glaubwürdige, unabhängige Prüfung, ob<br />
unsere tatsächlichen Lohnpraktiken mit<br />
unserem Einsatz für Gleichheit übereinstimmen.<br />
So haben wir als Unternehmen<br />
einen aufwendigen Zertifizierungsprozess<br />
durchlaufen. Das Audit wurde<br />
von der EQUAL-SALARY Foundation<br />
in Zusammenarbeit mit PwC durchgeführt<br />
– dabei wurden unsere Prozesse<br />
und die Kriterien genauestens unter<br />
die Lupe genommen. Neben quantitativen<br />
Vergleichen von Lohndaten fand<br />
ein qualitatives Audit statt, bei dem<br />
auch unsere Mitarbeiter*innen befragt<br />
wurden. Zudem wurden unsere HR-<br />
Maßnahmen und -Praktiken überprüft<br />
und wir konnten dabei blinde Flecken<br />
beim Thema Geschlechtergerechtigkeit<br />
erkennen und beseitigen.<br />
Philip Morris hat im Jahr 2018 zum<br />
ersten Mal – als einziges Großunternehmen<br />
in Deutschland – das EQUAL-SALA-<br />
RY-Zertifikat erhalten und wurde in den<br />
darauffolgenden Jahren erneut in einem<br />
aufwendigen Prozess rezertifiziert.<br />
Menschen fördern und in die<br />
Zukunft investieren<br />
Neben der Bezahlung setzen wir bei<br />
Philip Morris auf viele weitere Initiativen<br />
und Ansätze – wissend, dass wir hier<br />
jeden Tag weiterlernen und uns kontinuierlich<br />
verbessern müssen. Wir legen verstärkt<br />
den Fokus auf folgende Bereiche:<br />
1. REKRUTIERUNG Etablierung von<br />
Prozessen zum vorurteilsfreien Recruiting,<br />
um eine ausgeglichene Anzahl von<br />
Männern und Frauen in Shortlists und<br />
Interview-Panels zu haben;<br />
2. BEFÖRDERUNG gleiche Lernchancen<br />
für alle schaffen, personalisierte<br />
Entwicklungspläne mit Coaching für<br />
Männer und Frauen, Möglichkeiten für<br />
Networking, um Frauen durch andere<br />
Frauen zu unterstützen und so erfolgreich<br />
zu sein; weibliche Vorbilder ins<br />
Zentrum rücken;<br />
3. BINDUNG flexible Arbeitszeitmodelle<br />
für alle und Unterstützung für Eltern, unter<br />
anderem Informationen zu Themen wie<br />
beispielsweise Homeschooling, Kindernotbetreuung,<br />
Betreuung von pflegebedürftigen<br />
Familienmitgliedern unter anderem;<br />
4. TRAININGS UND INTERVENTIONEN<br />
a) Um einerseits unbewusste Gender-<br />
Vorurteile auf allen Stufen der Karriereleiter<br />
zu beseitigen;<br />
b) Andererseits lebenslanges Lernen für<br />
alle Mitarbeiter*innen zu gewährleisten,<br />
egal ob es um fachliche Kompetenzen geht<br />
oder aber um sogenannte „Soft Skills“;<br />
c) Zu guter Letzt setzen wir seit einiger<br />
Zeit verstärkt auf Reverse Mentoring<br />
und Rolemodels.<br />
Vertrauen in Zeiten der Krise und<br />
darüber hinaus<br />
Und auch unsere Möglichkeiten beim<br />
Thema „Smart Work“ haben positive Auswirkungen<br />
auf Inklusion und Diversität.<br />
Wir ermöglichen flexibles, ortsunabhängiges<br />
Arbeiten und konnten dank unserer<br />
darauf ausgelegten IT-Infrastruktur auch<br />
gerade in Zeiten von Corona schnell und<br />
problemlos auf die rein digitale Zusammenarbeit<br />
umstellen. Das erlaubt unseren<br />
Mitarbeiter*innen, ihr Berufs- und Privatleben<br />
bestmöglich miteinander zu vereinen<br />
und beispielsweise leichter mit den<br />
Herausforderungen der Kinderbetreuung<br />
während der Pandemie umzugehen.<br />
Dass trotz der Flexibilität, die wir für<br />
alle Mitarbeiter*innen in dieser schwierigen<br />
Zeit und auch darüber hinaus bieten,<br />
nicht alles glatt läuft, ist sicherlich allen<br />
bewusst. Wichtig ist, die Belegschaft mit<br />
all ihren Sorgen und Herausforderungen<br />
nicht alleine zu lassen, sondern Angebote<br />
zu schaffen, die bei der Bewältigung<br />
helfen. Wir haben über das komplette<br />
letzte Jahr hinweg viele Informationen<br />
sowie interne und externe Kursangebote<br />
rund um das Thema gesunde Ernährung,<br />
mentale sowie körperliche Gesundheit<br />
und Wohlbefinden (insbesondere aktuell<br />
beim Arbeiten von zu Hause aus) zur<br />
Verfügung gestellt. Im Intranet haben wir<br />
nun eine neue Website, die alle Angebote<br />
zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden<br />
im Unternehmen bündelt. Diese<br />
beinhaltet Angebote in Zusammenarbeit<br />
mit externen Partnern wie dem „pme<br />
Familienservice“ und weiteren professionellen<br />
Anlaufstellen für Hilfe und<br />
Unterstützung in unterschiedlichsten<br />
Notlagen sowie das breite Angebotsspektrum<br />
des internen Care4-Gesundheitsmanagements<br />
mit regelmäßigen<br />
Gesundheitsangeboten und -tagen.<br />
TRAININGS<br />
• 70 verschiedene interne<br />
Trainings u. a. für<br />
• Mentale Gesundheit<br />
• Gesunde Ernährung &<br />
Stressmanagement in Zeiten<br />
von Lockdown<br />
• Führung auf Distanz<br />
und viele mehr<br />
• 700 Teilnehmer*innen<br />
• 110 Trainingstage<br />
1) https://de.statista.com/statistik/daten/<br />
studie/249318/umfrage/frauenanteilean-hochschulen-in-deutschland/
14<br />
Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />
Die neue Arbeitswelt:<br />
Mehr Mut, mehr Ehrlichkeit!<br />
Seit Jahrzehnten wirken Digitalisierung und Globalisierung auf den Arbeitsmarkt und die Art, wie Menschen Produktivität,<br />
Sinn und Beschäftigung begreifen. Die Corona-Krise verdeutlichte, wie weit diese Trends bereits fortgeschritten sind – und<br />
dass die Balance zwischen neuer Flexibilität und klassischen Arbeitsmodellen keine leichte sein wird.<br />
Text Alice Greschkow<br />
Lebenslanges Lernen ist sowohl politisch<br />
wie wirtschaftlich zu einem<br />
Mantra geworden, das Menschen<br />
dazu animieren soll, stets an ihren<br />
Fähigkeiten zu arbeiten. Insbesondere der<br />
technologische Wandel vollzieht sich mit<br />
einer dermaßen schnellen Geschwindigkeit,<br />
dass Lernen zur Grundbedingung wird,<br />
um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen.<br />
Allerdings: Auch wenn lebenslanges Lernen<br />
an sich sinnvoll klingt, so leben viele<br />
Betriebe und Arbeitnehmer in Deutschland<br />
eine andere Realität. Menschen werden entsprechend<br />
ihrer Berufserfahrung eingestellt<br />
und der gerade Lebenslauf ist Personalern<br />
noch immer lieber als eine Biografie mit Brüchen<br />
und Experimenten. Diese Haltung ist<br />
auch verständlich: In Deutschland sind die<br />
Menschen zurecht darauf stolz, dass die betrieblichen<br />
Ausbildungen und die fachlichen<br />
Spezialisierungen dazu beigetragen haben,<br />
dass hierzulande Produkte auf höchstem Niveau<br />
hergestellt und exportiert werden.<br />
Doch dieses Muster wird auf gewisse Art<br />
und Weise zunehmend zu einem Problem.<br />
Automatisierung und Technologien wie das<br />
Internet der Dinge werden die Effizienz in<br />
vielen Branchen merklich steigern können<br />
– und die Rolle des Menschen in mechanischen<br />
Prozessen minimieren. Gleichzeitig<br />
entstehen neue Zukunftsbranchen um<br />
künstliche Intelligenz, FinTech und Blockchain<br />
und auch in klassischen Branchen wie<br />
Marketing und Medizintechnik gibt es massive<br />
digitale Entwicklungen in kurzer Zeit.<br />
Arbeitnehmer müssen flexibel und lernbereit<br />
sein – und vielleicht auch Altes loslassen.<br />
Aus-, Weiter- und Fortbildungen sind hilfreich<br />
und wichtig – Mut und Experimentier-<br />
freude sind jedoch entscheidend, wenn der<br />
Arbeitsmarkt sich immer schneller wandelt.<br />
Es wird künftig kein guter Rat sein, nur auf<br />
Zertifikate und Abschlüsse zu schauen. Natürlich<br />
werden in Bereichen wie Medizin<br />
oder Ingenieurwesen weiterhin Spezialisten<br />
mit Erfahrung essenziell sein. Doch viele<br />
Berufe, insbesondere in neuen, digitalen<br />
Branchen, erfordern Dynamik und Lernbereitschaft.<br />
Wenn Personaler Quereinsteiger<br />
und Autodidakten ohne Zertifikate abstraft,<br />
verliert die Wirtschaft im Zweifel motivierte<br />
Talente. Wer sich einen Branchenwechsel zugetraut<br />
hat, tut dies nicht aus Gemütlichkeit,<br />
sondern aus Hoffnung und Tatendrang.<br />
Flexibilität darf nicht zum<br />
Goldenen Kalb werden<br />
Mit Millionen von Menschen, die 2020 erstmals<br />
aus dem Homeoffice gearbeitet haben,<br />
ist Remote Work mitten in das Bewusstsein<br />
der präsenzliebenden Deutschen gerückt.<br />
Manche Unternehmen entschieden sogar,<br />
dass „Remote First“ die Norm sein wird und<br />
man nur noch zu bestimmten Anlässen ab<br />
und zu persönlich aufeinandertrifft. Ob<br />
in einem Büro, Coworking-Space oder in<br />
einem Ferienhaus bei einem Team-Event –<br />
alles soll möglich sein, solange jeder seinen<br />
eigenen individuellen Rhythmus im Alltag<br />
pflegen kann.<br />
Remote Work und die damit einhergehende<br />
Flexibilität hat natürlich Vorteile – insbesondere,<br />
wenn keine Pandemie herrscht.<br />
Man spart den Pendelweg, kann länger<br />
schlafen, hat mehr Zeit für Familie, Freunde<br />
und Hobbys und kann arbeiten, wo man<br />
sich selbst am produktivsten fühlt. Bei dieser<br />
Freiheit passiert es natürlich, dass auch<br />
die Arbeitszeiten ausufern. Doch wenn das<br />
selbst gewählt ist, fühlt es sich nicht belastend<br />
an – zumindest zunächst.<br />
Erste Studien weisen darauf hin, dass<br />
das Gefühl der Entgrenzung der Arbeit im<br />
Homeoffice zunehmen kann – nicht nur<br />
wegen der pandemiebedingten Kopplung<br />
mit Homeschooling. Es fehlt der Heimweg<br />
zum Runterfahren oder die räumliche Trennung<br />
des Arbeitsplatzes vom Privatraum<br />
– insbesondere, wenn man kein separates<br />
Arbeitszimmer hat. Und mit der Zeit kann<br />
es wirklich einsam werden.<br />
Es ist nicht leicht, die Balance zwischen<br />
neu gewonnen Freiheiten und schleichender<br />
Belastung aufgrund von fehlenden<br />
räumlichen und zeitlichen Strukturen zu<br />
halten. Flexibilität in der Arbeitswelt ist ein<br />
enormer Gewinn unserer Zeit, darf jedoch<br />
nicht zum Goldenen Kalb erhoben werden.<br />
Die Langzeiteffekte der Flexibilität zeigen<br />
sich nämlich erst in der Zukunft.<br />
Mehr Mut, mehr Ehrlichkeit<br />
Die Arbeitswelt kann eine gute Portion Mut<br />
und Ehrlichkeit gebrauchen. Sie befindet<br />
sich nämlich in einer derart intensiven und<br />
schnellen Transformation, dass sowohl Flexibilität<br />
und Experimentierfreude nötig<br />
sind als auch die Ehrlichkeit, auszusprechen,<br />
welche alten Arbeitsweisen nicht<br />
mehr funktionieren – und welche neuen<br />
Trends nicht zum neuen Standard erhoben<br />
werden dürfen. Flexibilität darf nicht zulasten<br />
des Arbeitnehmerschutzes ausufern.<br />
Credentialism darf Innovation nicht verhindern.<br />
Zwischen den Polen finden sich die<br />
Kompromisse – nun müssen sie ausgehandelt<br />
werden.<br />
Alice Greschkow<br />
ist Autorin, Speakerin und<br />
Beraterin spezialisiert auf<br />
die Transformation der<br />
Arbeitswelt.<br />
i<br />
Weitere Informationen<br />
unter:<br />
linkedin.com/in/<br />
alicegreschkow<br />
Flexibilität in der<br />
Arbeitswelt ist ein<br />
enormer Gewinn<br />
unserer Zeit, darf<br />
jedoch nicht zum<br />
Goldenen Kalb<br />
erhoben werden.<br />
Neue Führung braucht mehr Feedback<br />
New Work stellt neue Anforderungen an die Art und Weise, wie Personalverantwortliche ihre Mitarbeitenden führen.<br />
Stichwort: Bedarfs- und situationsgerechte Führung. Hierfür benötigen Führungskräfte ein regelmäßiges und zeitnahes<br />
Feedback. Nur so können sie schnell genug eigene Stärken ausbauen und bestehende Potenziale entwickeln.<br />
Text Christian Motzko<br />
Christian<br />
Motzko<br />
Geschäftsführer,<br />
Vocatus Work-<br />
Perfect GmbH<br />
Dieser Artikel<br />
ist in Zusammenarbeit<br />
mit<br />
VOCATUS<br />
WORKPERFECT<br />
entstanden.<br />
Viele Unternehmen führen regelmäßig Führungskräftefeedbacks<br />
durch. Woran liegt es,<br />
dass diese zunehmend als nicht mehr so effektiv<br />
und wirkungsvoll wahrgenommen werden?<br />
Die meisten Führungskräftefeedbacks zielen<br />
immer noch darauf ab, zu einem vorgegebenen<br />
Zeitpunkt ein Feedback zu möglichst allen Führungskräften<br />
einzuholen – und das häufig nur<br />
alle 1-2 Jahre. Führungskräfte benötigen aber<br />
dann Feedback, wenn es die Situation erfordert.<br />
Es gilt also, das Feedback deutlich schneller und<br />
anforderungsgerechter einzuholen, ganz unter<br />
dem Motto: „Feedback, wenn ich es benötige und<br />
nicht, wenn das Unternehmen mal wieder Zeit<br />
dafür hat“.<br />
Der Markt bietet bereits einige technische Lösungen,<br />
die genau da ansetzen. Inwieweit erfüllen<br />
diese die Anforderungen an ein situationsgerechtes<br />
Feedback?<br />
Viele Unternehmen erhoffen sich die Lösung<br />
durch eine schicke und moderne Anwendung. In<br />
der Praxis stellt sich dann heraus, dass nach einer<br />
anfänglichen Euphorie die Nutzung deutlich abnimmt.<br />
Woran liegt das?<br />
Die „Usability“ des Tools rückt in den Vordergrund<br />
– Methodenkompetenz und Praxisnutzen<br />
werden vernachlässigt. Zudem wird das Feedback<br />
häufig auf einige wenige, standardisierte<br />
KPIs begrenzt, deren praktischer Nutzen für die<br />
Führungskräfte eingeschränkt ist. Daher haben<br />
wir ein Tool entwickelt, das genau bei dieser<br />
Schwachstelle ansetzt. Es ermöglicht den Führungskräften,<br />
ihre Feedback-Inhalte bedarfsgerecht<br />
und individuell festzulegen. Damit können<br />
die eigenen Stärken und Potentiale viel besser<br />
nachvollzogen werden. Zudem steigert es die<br />
Identifikation mit den Ergebnissen und auch die<br />
Verbindlichkeit des ganzen Prozesses.<br />
Wie kann man Führungskräfte noch besser<br />
dabei unterstützen, mit ihrem Feedback konstruktiv<br />
umzugehen?<br />
Für den Erfolg ist es wichtig, das Feedback gezielt<br />
mit Angeboten zur Führungskräfteentwicklung<br />
zu verzahnen. Deshalb erhält die Führungskraft<br />
in unserem Tool – abhängig von ihren Ergebnissen<br />
– direkt Zugang zu den passenden Trainings,<br />
zum Beispiel in Form von e-Learning Modulen.<br />
Ein effektives Führungskräftefeedback erfüllt<br />
eben nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich<br />
die Anforderungen von New Work.
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