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WIE WOLLEN WIR LEBEN?

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />

<strong>WIE</strong> <strong>WOLLEN</strong> <strong>WIR</strong><br />

<strong>LEBEN</strong>?<br />

Lesen Sie mehr auf www.sozialeverantwortung.info<br />

Jennifer<br />

Weist<br />

über Engagement<br />

und eine lebenswerte<br />

Zukunft<br />

NICHT VERPASSEN:<br />

Positive Umweltbilanz –<br />

das Leitungswasser<br />

Seite 5<br />

Zukunft Grün –<br />

aber wie?<br />

Seite 10<br />

Wie wollen wir arbeiten?<br />

Das bringt die Zukunft der<br />

Arbeitswelt<br />

Seite 14


2<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Wie wollen wir leben?<br />

Joschka<br />

Kuznik<br />

Ein besseres Morgen beginnt<br />

bei dir. Jeder kann seinen Teil für<br />

eine lebenswerte Zukunft beitragen.<br />

In erster Linie werden wir dafür<br />

alle mehr Verantwortung übernehmen<br />

müssen. Denn nachhaltige Veränderungen sollten wir<br />

nicht „den anderen“ überlassen. Wir haben es in der<br />

Hand – für uns, für Freunde und Familie, für unsere<br />

Gemeinschaft.<br />

Christoph<br />

Magnussen<br />

Wir sollten uns in Zukunft wieder über einen Wert<br />

der Arbeit bewusst werden, der weit über Geld<br />

verdienen hinausgeht. Was wir machen, wie wir es<br />

machen und vor allem mit wem wir es machen, sollte<br />

uns Kraft geben. Wir sollten erwachsen werden und<br />

zukünftig vom User zum Member, das heißt vom schlichten<br />

Arbeitnehmer zum Mitwirkenden werden.<br />

Alice<br />

Greschkow<br />

Sarra<br />

Gläsing<br />

Jeden Tag werden wir mit Situationen konfrontiert,<br />

die uns stören und die wir gerne ändern möchten.<br />

Oft gehen wir davon aus, dass sich schon irgendjemand<br />

darum kümmern wird, und beschweren uns<br />

dann, dass sich nichts tut. Genau da liegt der Knackpunkt<br />

– es ist immer einfacher, Dinge und auch das Handeln<br />

anderer zu kritisieren, als den Fehler bei sich selbst zu<br />

suchen. Wie kann also Veränderung erwartet werden, wenn keiner willens<br />

ist, selbst anzufangen? Für eine wirkliche Verbesserung ist es somit<br />

notwendig, dass sich jeder beteiligt und eigenständig den ersten Schritt<br />

geht. Gemeinsam für eine bessere Zukunft.<br />

Die Arbeitswelt kann eine gute Portion Mut<br />

und Ehrlichkeit gebrauchen. Sie befindet sich<br />

nämlich in einer derart intensiven und schnellen<br />

Transformation, dass sowohl Flexibilität und<br />

Experimentierfreude nötig sind als auch die Ehrlichkeit,<br />

auszusprechen, welche alten Arbeitsweisen<br />

nicht mehr funktionieren – und welche neuen Trends<br />

nicht zum neuen Standard erhoben werden dürfen.<br />

Tanja<br />

Bickenbach<br />

Fabian<br />

Kienbaum<br />

Purpose in der Arbeitswelt ist so immens<br />

wichtig, weil er die Frage nach dem Wofür –<br />

also für wen oder was machen wir unsere<br />

Arbeit eigentlich? – beantwortet. Für Organisationen<br />

bedeutet das, über den ökonomischen<br />

Nutzen der Gewinnmaximierung hinauszudenken.<br />

Nachhaltigkeit fängt schon im<br />

„Kleinen“ an. Komplett vegan leben?<br />

Überhaupt keinen Müll produzieren?<br />

Kaum einer ist in der Lage sein Leben von<br />

jetzt auf gleich umzukrempeln. Das muss auch<br />

nicht sein. Einzelne kleinere Schritte sind viel leichter umzusetzen<br />

als riesengroße. Denn viele kleine Schritte für mehr<br />

Umweltschutz führen automatisch zur nächsten Veränderung,<br />

denn Nachhaltigkeit ist ansteckend!<br />

Jennifer Weist<br />

Manchmal sind wir so gefangen in unserem<br />

Alltagstrott, dass wir es gar nicht mehr schaffen,<br />

uns um mehr als nur um uns selber zu<br />

kümmern. Da sind To-Do-Listen, die abgearbeitet<br />

und Deadlines, die eingehalten werden müssen,<br />

unser ganzer Tag ist durchgetaktet, um Job,<br />

Familie und Freizeit unter einen Hut zu bringen. An<br />

jeder Ecke gibt es Probleme zu bewältigen, wir kämpfen<br />

ständig mit uns selbst und unseren Entscheidungen und dabei rinnt uns<br />

die Zeit wie Sand durch die Finger. Dabei wäre es so wichtig, viel öfter einen<br />

Schritt zurück zu machen, inne zu halten und das große Ganze zu betrachten,<br />

für uns, aber auch für alle kommenden Generationen, denen wir<br />

diese Welt so wie wir sie jetzt formen, hinterlassen.<br />

Carolin<br />

Stüdemann<br />

Das Leben besteht aus so vielen Erfahrungen,<br />

Momenten und Eindrücken. An was<br />

davon werden wir uns am Liebsten erinnern,<br />

wenn wir alt sind? An Meetings und berufliche<br />

Absprachen oder an Momente voller Glücksgefühl,<br />

Gänsehaut und Freundschaft? Der Einsatz für<br />

ein positives Miteinander ermöglicht solche Eindrücke zuhauf.<br />

Genau darum sind wir bei Viva con Agua überzeugt, dass<br />

ein engagiertes Leben ein freudvolles Leben ist. Ob wir gesellschaftliches<br />

Engagement privat ausleben oder im Job den<br />

gewissen Purpose über die reine Arbeit hinaus finden – wir<br />

Menschen brauchen ein Miteinander.<br />

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@Mediaplanet_germany<br />

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Senior Project Manager: Sarra Gläsing Project Manager: Joschka Kuznik Head of Key Account Management: Tanja Bickenbach (tanja.bickenbach@mediaplanet.com)<br />

Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial & Production), Henriette Schröder (Sales Director)<br />

Designer: Ute Knuppe Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@mediaplanet.com Coverbild: Pascal Bünning für Viva con Agua<br />

Alle mit gekennzeichneten Artikel<br />

sind keine neutrale Redaktion vom<br />

Mediaplanet Verlag.


Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 3<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit KALDEWEI entstanden.<br />

STAHL UND<br />

STAHL-EMAILLE –<br />

MATERIALIEN<br />

DER ZUKUNFT<br />

Text Paul Howe<br />

Der Umwelt zuliebe:<br />

Auch im Bad auf<br />

Plastik verzichten<br />

Die Erde hat ein Problem mit Plastikmüll: In den 1950er-Jahren haben die Menschen<br />

laut Naturschutzbund weltweit etwa 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert.<br />

Heute sind es schon unglaubliche 400 Millionen Tonnen 1 und allein Deutschland produziert<br />

etwa 15 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr, von denen aber nur 16 Prozent für neue<br />

Produkte wiederverwendet werden. 2 Einen großen Anteil haben Plastikprodukte, die täglich<br />

im Bad verwendet werden, wie Zahnpastatuben oder Shampooflaschen. 2.075 Millionen<br />

solcher Plastikflaschen werden pro Jahr in Deutschland gekauft und weggeworfen. 3<br />

Es schlummern aber ganz unbeachtet weitere große Mengen künstlicher Werkstoffe im<br />

Bad – in Form von Badewannen, Duschen und Waschtischen. Dabei gibt es mit dem Werkstoff<br />

Stahl-Emaille eine umweltfreundliche Alternative. Denn Stahl-Emaille ist glasierter<br />

Stahl, aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und zu 100 Prozent kreislauffähig.<br />

FOTO: KALDEWEI<br />

Stahl ist das Versprechen an die Zukunft! Stahl<br />

veredelt zu Stahl-Emaille ist ein wichtiger Beitrag<br />

für nachhaltiges Bauen. Franz Kaldewei,<br />

CEO und Inhaber von Kaldewei, und Bernhard<br />

Osburg, Vorstandssprecher der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG, geben persönliche<br />

Einblicke in den Konzern thyssenkrupp Steel<br />

und das Traditionsunternehmen Kaldewei.<br />

Sie sprechen über Zukunftsperspektiven und<br />

die aktuellen Themen der Industrie. Moderiert<br />

wird das Gespräch von Andreas Horchler,<br />

Journalist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

und erfahren in den Themen rund um<br />

Nachhaltigkeit. Er stellt Fragen, die nicht nur<br />

die Branche, sondern jeden einzelnen von uns<br />

bewegen:<br />

Gibt es grünen Stahl? Welche Schritte gehen<br />

einflussreiche Unternehmen schon heute auf<br />

dem Weg zur Klimaneutralität? Welche Generationenversprechen<br />

haben sie sich auferlegt?<br />

Mittwoch, 24.03. 2021 | 12.00 Uhr<br />

Stahl und Stahl-Emaille:<br />

Materialien der Zukunft<br />

Wiederholung: Freitag, 26.03.2021<br />

(englische Untertitel) | 15.00 Uhr<br />

Hier geht’s zur Anmeldung:<br />

kaldewei.de/ISH<br />

sondern überzeugt auch durch ihre edle Optik<br />

und überlegene Funktionalität. Im Werkstoff<br />

Stahl-Emaille gehen die jeweiligen Stärken<br />

der Materialbestandteile Stahl und Glas eine<br />

ideale Symbiose ein. Stahl steht für Robustheit,<br />

Belastbarkeit und Formstabilität. Glas bietet<br />

eine hochwertige Optik und Haptik, ist widerstandsfähig,<br />

pflegeleicht und hygienisch. Eine<br />

30-jährige Werksgarantie unterstreicht die lange<br />

Haltbarkeit der Produkte und ihre hohe Wertbeständigkeit.<br />

Text Paul Howe<br />

Laut Heinze Sanitär-Haushaltspanel<br />

sind in Deutschland allein im Jahr<br />

2019 fast 300.000 Badewannen und<br />

mehr als 300.000 Duschwannen aus<br />

Acryl in Neubauten, bei Modernisierungen<br />

und als reine Ersatzbeschaffung<br />

im Wohnbau eingesetzt worden. Das<br />

sind etwa 12.000 Tonnen Plastik, die Jahr für<br />

Jahr in den Bädern verbaut werden. Zur Einordnung:<br />

Dieses Gewicht entspricht in etwa dem<br />

Gewicht von rund 600 Millionen herkömmliche<br />

Plastiktüten. Damit bei der Badausstattung für<br />

die Badewannen, Duschen und Waschtische erst<br />

gar keine künstlichen Werkstoffe zum Einsatz<br />

kommen, setzt Kaldewei bei der Herstellung<br />

seiner hochwertigen Sanitärprodukte auf ein<br />

umweltfreundliches und zu 100 Prozent kreislauffähiges<br />

Material: Kaldewei Stahl-Emaille.<br />

Die einzigartige Verbindung von Stahl und Glas<br />

wird aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und<br />

kann später vollständig dem Wertstoffkreislauf<br />

wieder zugeführt werden. Schon der verwendete<br />

Stahl besteht zu 20 Prozent aus wiederverwertetem<br />

Stahl – vielleicht aus alten Badewannen. So<br />

werden wertvolle Ressourcen geschont und die<br />

Umwelt geschützt.<br />

Kaldewei Stahl-Emaille: nachhaltig und<br />

mit edler Glasur<br />

Stahl-Emaille ist nicht nur besonders nachhaltig,<br />

Umweltbewusstsein als Teil der<br />

Kaldewei DNA<br />

Der Umweltgedanke ist bei Kaldewei fest in der<br />

DNA des Unternehmens verankert. „Unser<br />

Unternehmen besteht bereits seit über 100<br />

Jahren. Wir möchten, dass auch nachfolgende<br />

Generationen auf einer sauberen Erde leben<br />

können“, sagt Franz Kaldewei, geschäftsführender<br />

Gesellschafter. Deshalb setzt Kaldewei nicht<br />

nur auf den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe,<br />

sondern arbeitet darüber hinaus auch mit dem<br />

World Wide Fund For Nature (WWF) zusammen<br />

und unterstützt als Sponsor das WWF-Meeresschutzprogramm<br />

zur Verringerung des Plastikeintrags<br />

in die Weltmeere.<br />

1) https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html<br />

2) https://www.boell.de/de/plastikatlas<br />

3) https://koelner-wissenschaftsrunde.de/see-whos-green/


4<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Weiches Wasser, hartes Wasser<br />

Der Härtegrad sagt nicht unbedingt etwas über die Wasserqualität aus – doch weiches Wasser macht<br />

bei Geschmack, Aroma, Haut und Haar, Haushalt und Blumen einen Unterschied. Fakten:<br />

Text Paul Howe<br />

HÄRTEBEREICHE: Es gibt vier<br />

Härtebereiche: weich (bis zu<br />

7,3 °dH), mittel (von 7,3 bis 14 °dH),<br />

hart (von 14 bis 21,3 °dH),<br />

sehr hart (über 21,3 °dH).<br />

KALKRÄNDER: Hartnäckige<br />

Ränder an Gläsern, unschöne<br />

„Steinbildung“ am Duschkopf,<br />

Geräte, die frühzeitig den Geist<br />

aufgeben: Zu viel Kalk birgt<br />

fraglos Nachteile.<br />

HAUTKRANKHEITEN: Zu<br />

kalkhaltiges Wasser kann bei<br />

häufigem Händewaschen,<br />

Duschen und Baden die<br />

Haut austrocknen und bei<br />

empfindlichen Personen sogar<br />

Juckreiz oder Ekzeme hervorrufen.<br />

GENUSS: Kaffee- und Teegenießer<br />

schätzen weiches Wasser – weil<br />

es keinen unschönen Film bildet<br />

und außerdem die Aromen<br />

besser zur Entfaltung bringt.<br />

PFLANZEN: Unsere Blumen<br />

mögen am liebsten Regenwasser<br />

– das ist das weichste Wasser<br />

überhaupt.<br />

WERTERHALT: Hartes Wasser<br />

führt langfristig zu Schäden an<br />

Installationen und Haushaltsgeräten.<br />

Teure Aufwendungen<br />

sind hier die Folge.<br />

UMWELT SCHONEN,<br />

GELD SPAREN:<br />

Weiches Wasser erhöht die<br />

Reinigungskraft von Wasch-<br />

und Putzmitteln. Dadurch<br />

kann man immens an<br />

Wasch- und Reinigungsmitteln<br />

sparen. Und auch in der<br />

Warmwasserbereitung sparen<br />

Sie bares Geld – schon eine<br />

zwei Millimeter dicke Kalkschicht<br />

steigert auf Heizflächen<br />

den Energieverbrauch um rund<br />

20 Prozent.<br />

Werterhalt<br />

der Immobilie<br />

Zeit- und Geldersparnis<br />

mehr<br />

Genuss<br />

Umwelt und<br />

Ressourcen<br />

schonen<br />

Haushaltsgeräteschutz<br />

ANZEIGE<br />

Wohneigentum schützen und<br />

weiches Wasser genießen<br />

Komfort und Werterhalt für Trinkwasserinstallationen<br />

Foto: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />

Das Wasser, das in Deutschland aus den Wasserhähnen<br />

fließt, ist sauber und bedenkenlos trinkbar. Dafür sorgen<br />

zahlreiche Wasserversorger im ganzen Land. Dennoch ist<br />

nicht jedes Wasser gleich, was an der unterschiedlichen<br />

Wasserhärte liegt. Die Härtebereiche in Deutschland werden<br />

in weich, mittel und hart eingeteilt. Hat man es mit<br />

hartem Wasser zu tun, lohnt es sich besonders, es weicher<br />

zu machen und dadurch Geld und Ressourcen zu<br />

sparen. Grünbeck liefert dafür geeignete Technologien.<br />

Die Trinkwasserinstallation im Haus und die Sanitäreinrichtungen<br />

im Bad sind eine hochwertige Investition.<br />

Damit der Wert erhalten bleibt, gibt es sinnvolle und dauerhaft<br />

wirkende Maßnahmen zum Schutz der Installation<br />

vor Korrosionsschäden und gegen Kalkablagerungen.<br />

In mehr als der Hälfte bundesdeutscher Haushalte strömt<br />

Wasser im mittleren bis hohen Härtebereich durch die<br />

Leitungen. Die intelligente Technik von Enthärtungsanlagen<br />

sorgt für weiches Wasser und schützt damit Rohre,<br />

Armaturen und Haushaltsgeräte vor Kalkablagerungen.<br />

Wasserenthärtungsanlagen arbeiten nach dem bewährten<br />

Prinzip des Ionenaustauschverfahrens, bei dem die<br />

härtebildenden Calcium- und Magnesiumionen auf<br />

unbedenkliche Weise gegen Natriumionen getauscht<br />

werden. Das Ergebnis: Weiches Wasser im ganzen Haus.<br />

Moderne Enthärtungstechnik kann sogar noch mehr,<br />

wie die neuen Enthärtungsanlagen softliQ. Sie liefern<br />

kontinuierlich weiches Wasser für bis zu 30 Personen.<br />

Komfort, Kostenreduktion und nachhaltige Wassernutzung<br />

lassen sich so vereinen.<br />

Ein Trinkwasserfilter, am Hausanschluss direkt nach dem<br />

Wasserzähler installiert, bildet die Sicherheitsbarriere<br />

gegen Kleinstpartikel, die in der Leitungsanlage und<br />

in Armaturen zu Ablagerungen oder Korrosion führen<br />

können. Die Filterbaureihe pureliQ von Grünbeck gibt<br />

es als Feinfilter, Rückspül- oder Automatikfilter. Sie definiert<br />

aktuelle Maßstäbe für die erste Stufe der Wasseraufbereitung<br />

in der Hausinstallation gemäß DIN EN<br />

806-2.


Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 5<br />

Diese Artikel sind in Zusammenarbeit mit BRITA entstanden.<br />

Ich bin #hahntrinker<br />

Es schmeckt gut, ist immer verfügbar und hat eine positive Umweltbilanz<br />

– das Leitungswasser aus dem Hahn. Doch viele Verbraucher trinken noch<br />

immer Wasser aus Flaschen. Um mehr Menschen für eine nachhaltige Art des<br />

Wassertrinkens zu gewinnen, hat das Taunussteiner Unternehmen BRITA die<br />

Nachhaltigkeitsinitiative #hahntrinker gestartet.<br />

Text Dominik Maaßen<br />

DER DURSTLÖSCHER<br />

AUS DER LEITUNG<br />

Text Dominik Maaßen<br />

Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser haben die<br />

Vereinten Nationen zu nicht weniger als einem Menschheitsziel<br />

erklärt. Millionen von Menschen weltweit haben<br />

nämlich keinen Zugang dazu. Hierzulande müssen sich<br />

Verbraucher darüber keine Gedanken machen. Das<br />

Trinkwasser in Deutschland entspricht dank der deutschen<br />

Trinkwasserverordnung sogar sehr hohen Standards.<br />

Verbraucher erhalten wie selbstverständlich jeden<br />

Tag frisches Trinkwasser aus der Leitung – ob nun in der<br />

stillen Variante oder dank Wassersprudler mit Kohlensäure<br />

versetzt.<br />

Der Hintergrund: Jedes Jahr<br />

werden allein in Deutschland<br />

mehr als 16 Milliarden<br />

Einwegplastikflaschen für<br />

Getränke genutzt. Nur in den<br />

seltensten Fällen werden sie aus recycelten<br />

Materialien hergestellt. Meist werden sie<br />

unter hohem Energieverbrauch aus wertvollen<br />

Rohstoffen, wie zum Beispiel Rohöl,<br />

hergestellt. Anschließend werden sie befüllt<br />

und quer durchs Land transportiert,<br />

mit entsprechend hohem CO 2-Ausstoß.<br />

Und selbst wenn Einwegplastikflaschen<br />

über einen Pfandautomaten zurückgegeben<br />

werden, wird nur ein Teil davon<br />

zu Plastikflaschen wiederverwertet. Aber<br />

auch Wasser aus Mehrweg- oder Glasflaschen<br />

hat vor allem aufgrund der teils<br />

weiten Transportwege eine schlechtere<br />

Umweltbilanz als Leitungswasser.<br />

Umstieg auf den Wasserhahn<br />

Verbraucher, die dagegen auf den Wasserhahn<br />

umsteigen, profitieren auch von persönlichen<br />

Vorteilen: Das Wasser aus dem<br />

Hahn ist unschlagbar günstig. Man spart<br />

sich die Schlepperei und hat mehr Zeit für<br />

schöne Momente. Außerdem verbessert<br />

man seine ganz persönliche Klima- und<br />

Umweltbilanz.<br />

Die aktuelle Nachhaltigkeitsinitiative<br />

#hahntrinker von BRITA fordert überzeugte<br />

Leitungswassertrinker daher auf,<br />

ein Statement und Foto mit dem Hashtag<br />

#hahntrinker auf Instagram zu teilen. So<br />

sollen andere Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

#<br />

angeregt werden, ebenfalls von<br />

der Flasche auf den Hahn in der Küche<br />

…weil mir<br />

die Umwelt<br />

wichtig ist!<br />

umzusteigen. Zum Start der Initiative im<br />

letzten Jahr beteiligten sich zahlreiche<br />

User mit kreativen Beiträgen, darunter<br />

neun Influencerinnen. In kürzester Zeit<br />

erreichten diese Postings mehr als eine<br />

halbe Million Menschen. Die Kampagne<br />

wird fortgeführt. Denn die #hahntrinker-<br />

Bewegung soll weiter wachsen.<br />

Treiber für Umweltschutz<br />

Die Nachhaltigkeitsinitiative ist nur ein<br />

Teil des Nachhaltigkeitsengagements von<br />

BRITA. Das Unternehmen ist ein bedeutender<br />

Treiber des Umstiegs von Flaschenwasser<br />

auf Leitungswasser. Viele Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher nutzen<br />

BRITA-Wasserfilter, um die Wasserhärte zu<br />

reduzieren, was Kalkablagerungen<br />

vermindert. Und sie optimieren den<br />

Geschmack von Leitungswasser und<br />

Heißgetränken. Mehr als 20 Milliarden<br />

Liter Trinkwasser weltweit laufen pro Jahr<br />

durch BRITA-Produkte – das spart<br />

Milliarden von Flaschen ein.<br />

i<br />

Mehr Informationen<br />

zur Nachhaltigkeitsinitiative<br />

#hahntrinker<br />

und zum<br />

Engagement von<br />

BRITA unter:<br />

hahntrinker.de<br />

Praktisch und umweltfreundlich<br />

Wasser aus der Leitung entwickelt sich sogar zum<br />

„Lieblingsgetränk“. Das Forschungsinstitut Forsa erhebt<br />

deutschlandweit regelmäßig Zahlen dazu. 2020 ergab<br />

eine Studie unter 1.005 Befragten in Hamburg: Rund 42<br />

Prozent bevorzugen dort Trinkwasser aus dem Hahn. Auf<br />

Platz zwei liegt Mineralwasser mit 26 Prozent. Konkret<br />

nach den Gründen befragt, warum sie gerne Wasser<br />

aus dem Hahn trinken, geben die meisten Befragten an,<br />

dass sie es praktisch und bequem finden. Zu 94 Prozent<br />

erfährt dieser Punkt Zustimmung von den Leitungswassertrinkern.<br />

Die geringen Kosten und Umweltfreundlichkeit<br />

finden zu 81 Prozent beziehungsweise 68 Prozent<br />

Zustimmung. Die Mehrheit der Befragten sieht außerdem<br />

einen Qualitätsvorteil beim Wasser aus dem Hahn:<br />

59 Prozent der Befragten sprechen dem Leitungswasser<br />

die höchste Qualität im Vergleich zu Mineralwasser<br />

(30 Prozent) und Tafelwasser (fünf Prozent) zu. Auch der<br />

gute Geschmack (60 Prozent) und der Gesundheitsaspekt<br />

(54 Prozent) sind zwei Argumente, warum sie so<br />

gerne Leitungswasser trinken.<br />

Gut für Geldbeutel und Gesundheit<br />

Auch das Umweltbundesamt empfiehlt Trinkwasser aus<br />

der Leitung. Es betont für Verbraucher zudem die<br />

geringen Kosten. Denn Trinkwasser ist im Vergleich zu<br />

anderen Getränken extrem günstig. Für einen Cent<br />

bekommt man laut Umweltbundesamt etwa zwei Liter<br />

Trinkwasser aus der Leitung, inklusive Abwassergebühr.<br />

Ein Zwei-Personen-Haushalt braucht durchschnittlich<br />

jährlich 80 Kubikmeter Trinkwasser. Die Kosten dafür<br />

betragen im Schnitt 190 Euro für das Wasser und<br />

zusätzlich rund 240 Euro Abwassergebühr. Das macht<br />

215 Euro pro Person und Jahr. Mit anderen Worten: Pro<br />

Tag macht das rund 60 Cent für über 100 Liter Trinkwasser<br />

als Lebensmittel und für alle sonstigen häuslichen<br />

Verwendungszwecke.<br />

#<br />

Eine Nachhaltigkeitsinitiative<br />

von BRITA<br />

#hahntrinker<br />

hahntrinker<br />

# Mehr Infos unter www.hahntrinker.de<br />

Foto: jazz3311/shutterstock<br />

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6<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PEPSICO entstanden.<br />

Wie PepsiCo am<br />

nachhaltigen Einsatz<br />

von Wasser arbeitet<br />

Kai Klicker-Brunner ist Head of Public Policy, Governmental Affairs und<br />

Kommunikation bei PepsiCo. Im Interview verrät er, was der zweitgrößte<br />

Nahrungsmittelkonzern im Kampf gegen den Wassermangel unternimmt.<br />

Text Benjamin Pank<br />

PepsiCo engagiert sich seit vielen Jahren für<br />

ein nachhaltigeres Nahrungsmittelsystem,<br />

welche Rolle spielt Wasser dabei?<br />

Wasser ist ein Menschenrecht und nicht nur<br />

von grundlegender Bedeutung für jeden,<br />

sondern auch für unser Nahrungsmittelsystem<br />

und damit für das Geschäft von PepsiCo. Es ist<br />

überlebenswichtig für die Pflanzen, die wir für<br />

die Herstellung unserer Produkte verwenden,<br />

ist der Hauptbestandteil unserer Getränke<br />

und ein integraler Bestandteil unserer Produktion.<br />

Gleichzeitig steht die Landwirtschaft für<br />

rund 70 Prozent des weltweiten Frischwasserverbrauchs.<br />

Dabei ist das Wasser in einigen<br />

Regionen bereits heute knapp. Der Klimawandel<br />

verschärft den Druck auf die Ressource<br />

Wasser in den kommenden Jahren absehbar<br />

noch mehr. Schätzungen zufolge werden<br />

bis 2025 zwei Drittel der Weltbevölkerung in<br />

wasserarmen Regionen leben. Ein nachhaltiges<br />

Nahrungsmittelsystem muss also auch immer<br />

die Komponente Wasser mitdenken. Als der<br />

zweitgrößte Nahrungsmittelhersteller der Welt<br />

sind wir davon überzeugt, mit unserem Vorgehen<br />

Standards setzen und Praktiken etablieren<br />

zu können, die den ökologischen, sozialen und<br />

wirtschaftlichen Nutzen in der Landwirtschaft<br />

weltweit positiv beeinflussen.<br />

Welche Ziele verfolgt PepsiCo konkret?<br />

Schon in den vergangenen Jahren konnte<br />

PepsiCo große Erfolge beim Einsparen von<br />

Wasser erzielen. Durch den Einsatz innovativer<br />

Technologien und der zugehörigen Strategie<br />

konnten wir 2019 in den besonders stark von<br />

Wassermangel betroffenen Regionen<br />

1,6 Milliarden Liter wieder auffüllen. Seit 2006<br />

haben wir mehr als 44 Millionen Menschen<br />

in unterversorgten Gemeinden Zugang zu<br />

sicherem Trinkwasser verschafft. Bis 2030<br />

haben wir uns das Ziel gesetzt, 100 Millionen<br />

Menschen zu erreichen. Schon bis 2025 wollen<br />

wir in den besonders stark von Wassermangel<br />

bedrohten Regionen die Effizienz der Wassernutzung<br />

in unserer landwirtschaftlichen Lieferkette<br />

um 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 erhöhen.<br />

100 Prozent des Wassers, das wir in der Produktion<br />

verbrauchen, werden wir dann wieder<br />

auffüllen, sauberes Wasser für 25 Millionen Menschen<br />

bereitstellen und die „Alliance for Water<br />

Stewardship-Standards“ als Instrument zur Verbesserung<br />

der Wasserversorgung übernehmen.<br />

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit<br />

mit den Landwirten dabei?<br />

Wir arbeiten mit mehr als 40.000 Landwirten<br />

auf der ganzen Welt zusammen und unterstützen<br />

sie durch Schulungen und den Einsatz<br />

moderner Techniken, so auch beim Thema<br />

Wassernutzung. Wir sehen jeden einzelnen<br />

Landwirt, mit dem wir zusammenarbeiten, als<br />

Botschafter unserer Mission, ein nachhaltiges<br />

Nahrungsmittelsystem zu etablieren. Da die<br />

Gegebenheiten von Region zu Region sehr<br />

unterschiedlich sind, kooperieren wir mit einer<br />

Vielzahl von Initiativen und unterstützen<br />

Projekte vor Ort, die die jeweiligen besonderen<br />

lokalen Herausforderungen berücksichtigen. In<br />

Indien beispielsweise fördern wir gemeinsam<br />

mit dortigen Kleinbauern den Einsatz der<br />

Tröpfchenbewässerung. Das erhöht die Effizienz<br />

beim Einsatz von Wasser in der Landwirtschaft.<br />

2019 ist es uns gelungen, den Wasserfußabdruck<br />

unserer Kartoffelproduktion – und wir betrachten<br />

dabei die gesamte Lieferkette – um 1,7<br />

Milliarden Liter zu reduzieren. Was so viel ist,<br />

wie 11,3 Millionen vollgefüllte Badewannen.<br />

Kai Klicker-<br />

Brunner<br />

i<br />

Mehr Informationen<br />

unter:<br />

pepsico.de<br />

Klimaschutz im eigenen Haus<br />

Wer im eigenen Haushalt das Klima schützen möchte, kann mit jeder eingesparten Kilowattstunde Energie<br />

seinen Beitrag leisten. Oft sind kleine Tipps zu beachten oder wenige Gewohnheiten zu ändern, ohne dass<br />

der Wohnkomfort darunter leidet. Das schont im übrigen nicht nur die Umwelt, sondern auch das eigene<br />

Haushaltsbudget. Kein Haushalt kommt ohne Geräte aus. Gerade auf die sollte man sein Augenmerk richten.<br />

Text Dominik Maaßen<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Schon beim Kauf kann man auf Haushaltsgeräte<br />

achten, die eine hohe Energieeffizienzklasse<br />

haben. Trotz höherem<br />

Preis benötigen sie oft nur einen geringen<br />

Anteil der Energie als die alten Geräte.<br />

Kühlschränke sollten das Energielabel<br />

A++ oder A+++ haben. Nicht jeder<br />

Haushalt benötigt übrigens ein Gefrierfach.<br />

FOTO: TAMARA B/SHUTTERSTOCK<br />

WASCHMASCHINE<br />

Gerade neue Maschinen sind bei niedrigeren<br />

Graden bereits sehr effizient. Damit<br />

lässt sich oft ein Drittel des Stroms<br />

senken. Hilfreich sind auch das Eco-Programm<br />

sowie nachhaltige Reinigungsmittel.<br />

LAMPEN<br />

Energiesparlampen sparen im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Glühlampen<br />

erheblich an Strom und Betriebskosten.<br />

Bei der Herstellung sind sie<br />

bereits klimaschonender. Noch geringer<br />

ist der Energieverbrauch bei LED-<br />

Lampen. Neue energiesparende Lampen<br />

halten außerdem länger. Darüber<br />

hinaus gilt die uralte Regel: Überall<br />

dort das unnötige Licht in Räumen<br />

ausschalten, wo es nicht gebraucht<br />

wird.<br />

STANDBY<br />

Das gleiche Prinzip gilt für Geräte, die<br />

unnötig im Standby-Modus laufen – ob<br />

nun Computer, Hifi-Anlagen oder Fernseher.<br />

Hilfreich sind hier Steckerleisten,<br />

mit denen sich mit einem Klick alle Geräte<br />

ausschalten lassen. Dieser Energieverbrauch<br />

ist komplett unnötig und geht<br />

am Ende ins Geld.<br />

DUSCHEN<br />

Wer will schon auf die morgendliche Dusche<br />

verzichten? Praktisch sind dennoch<br />

Sparduschköpfe, die nur die Hälfte des<br />

Wassers verbrauchen. Wer sich gerade<br />

einseift, benötigt kein fließendes Wasser<br />

– das sich schnell wieder anstellen lässt.<br />

HEIZUNG<br />

Richtig heizen ist nicht schwer: Ein Grad<br />

herunter und man spart sechs Prozent<br />

der Kosten. Schlafzimmer und Küche<br />

benötigen nicht so viel Wärme wie die<br />

Wohnräume. Und wer stoßlüftet, öffnet<br />

das Fenster einmal kurz und verzichtet<br />

auf das gekippte Fenster.<br />

STROMANBIETER<br />

Dank des Internets können Verbraucher<br />

bekanntlich Angebote von Unternehmen<br />

schnell und leicht vergleichen.<br />

Es reicht ein Blick auf den eigenen<br />

Verbrauch und mit wenigen Klicks ist<br />

der Anbieter gewechselt. Ein ganz klares<br />

Statement ist natürlich die Entscheidung<br />

für einen Ökostromanbieter.


Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 7<br />

Weit über ESG hinaus:<br />

Pirelli setzt bei Nachhaltigkeit<br />

Maßstäbe<br />

und die sozialen Aspekte innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens.<br />

Wir tun unser Möglichstes, um den ökologischen Fußabdruck der Pirelli<br />

Reifen in jeder Phase auf ein Minimum zu reduzieren. Das beginnt bei der<br />

Auswahl der Rohmaterialien und der Produktionsverfahren, bei denen wir<br />

auf erneuerbare Ressourcen setzen, und endet beim finalen Produkt, bei<br />

dem wir sehr auf geringe Werte in den Kategorien Abnutzung, Rollwiderstand<br />

und Energieverbrauch achten. Für jede Phase gelten ambitionierte<br />

KPIs, um möglichst nachhaltig und klimaschonend zu sein. Und die Verwertung<br />

unserer Produktionsabfälle liegt bereits bei 97 Prozent.<br />

Filippo Bettini<br />

Chief Sustainability<br />

and Future<br />

Mobility Officer<br />

Dieser Artikel<br />

ist in Zusammenarbeit<br />

mit<br />

PIRELLI entstanden.<br />

Als globales Unternehmen verkörpert Pirelli im Markt<br />

einen hochgradig nachhaltigen und innovativen Ansatz.<br />

Filippo Bettini, Chief Sustainability and Future Mobility<br />

Officer bei Pirelli, erläutert, wieso Nachhaltigkeit bereits<br />

seit der Gründung zur DNA des Unternehmens gehört und<br />

welche Philosophie Pirelli als ESG-Vorbild täglich lebt und<br />

weiterentwickelt. Text Lukas Knochel<br />

Gab es einen Punkt in Ihrer Geschichte, an dem Pirelli entschied, genau<br />

auf eine nachhaltige, grünere Zukunft zu achten?<br />

Es gibt drei feste Daten, die unseren nachhaltigen Ansatz geprägt haben.<br />

Das erste ist das unserer Gründung im Jahr 1872, als Firmengründer Giovanni<br />

Battista Pirelli entschied, dass alle Mitarbeiter(innen) immer unter den<br />

bestmöglichen Voraussetzungen arbeiten sollen. Diese Vorgabe ist seitdem<br />

Teil unserer DNA. 2004 entschieden wir uns, der Global Compact Initiative<br />

beizutreten. Der private Markt musste sich seiner Verantwortung gegenüber<br />

Natur und Gesellschaft bewusst werden. Wir haben daher unser nachhaltiges<br />

Strukturmodell etabliert und begonnen, unseren ökologischen Einfluss<br />

zu messen. Im Jahr 2015 waren wir eines der Unternehmen, die an der<br />

Einführung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen<br />

sowie des UN-Klimaabkommens COP21 beteiligt und bei der Präsentation<br />

anwesend waren. Seither folgen wir deren Richtlinien.<br />

Welche KPIs sind für Sie die wichtigsten, die Sie diesbezüglich senken<br />

wollen und am stärksten angehen?<br />

In unserem Ansatz betrachten wir gleichermaßen Klimaschutz, Governance<br />

Wie schaffen Sie es, einen nachhaltigen Ansatz in Ihre Strategie zu<br />

implementieren, ohne Profit zu verlieren?<br />

Wir haben Nachhaltigkeit nie als profitschädigende Größe betrachtet. Im<br />

Gegenteil! Sie schützt und stützt unseren Firmenwert, insbesondere mittelund<br />

langfristig. Unternehmen müssen Risiken absichern, vor allem ESG-Risiken<br />

wie der Klimawandel. Das erfordert auch Investitionen. Diese mögen<br />

kurzfristig zu höheren Kosten führen, doch sie steigern die Nachhaltigkeit,<br />

die wiederum unser künftiges Wachstum sichert. Dies wissen auch Investoren,<br />

die immer stärker auf einen nachhaltigen Ansatz achten.<br />

Welche innovativen Technologien bezüglich Nachhaltigkeit und des<br />

Kampfes gegen den Klimawandel sind am vielversprechendsten?<br />

Wir setzen immer stärker auf erneuerbare Energien und darauf, Abfälle und<br />

Emissionen einzusparen. Als Automotive-Unternehmen können wir unseren<br />

ökologischen Einfluss insbesondere während der Produktion regulieren<br />

sowie Innovationen für die E-Mobilität und das autonome Fahren vorantreiben.<br />

Als Reifenhersteller müssen wir bei diesen neuen Technologien<br />

unterstützen: Durch zusätzliches Reduzieren des Reifen-Geräuschs sowie<br />

des Rollwiderstands und -Gewichts, was Energie spart.<br />

Wie wichtig sind Awards und ESG-Auszeichnungen für Pirellis Weg,<br />

den Klimawandel und Nachhaltigkeit anzugehen?<br />

Es bedeutet uns viel, dass unser bewusst nachhaltiger Ansatz anerkannt<br />

wird. Das ist sehr wichtig, um sämtliche Kollegen zu motivieren. Denn um<br />

als Vorreiter in allen ESG-Kriterien bewertet zu werden, müssen alle Organe<br />

des Unternehmens eingebunden werden. Wir haben als gemeinsames Ziel,<br />

immer besser zu werden. Außerdem tragen diese Rankings dazu bei, dass<br />

wir unsere gesamte Lieferkette unserem Ansatz angleichen können. Sein<br />

Modell auf die gesamte Wertschöpfungskette zu übertragen, ist für ein<br />

Unternehmen der kraftvollste Weg, einen positiven Einfluss auszuüben.<br />

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8<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Gleiche<br />

Chancen<br />

für alle!<br />

Schon lange sind Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, nicht<br />

mehr nur Musiker, Schauspieler oder Influencer. Gleichzeitig<br />

vertreten sie eine bestimmte Meinung und Haltung. Jennifer Weist,<br />

Moderatorin und Frontfrau der Band Jennifer Rostock, nutzt ihre<br />

Bekanntheit für die Sensibilisierung für gesellschaftskritische<br />

Themen und lenkt auch in ihren Songs die Aufmerksamkeit auf<br />

Ungerechtigkeiten. Im Interview sprechen wir über ihr Engagement<br />

und darüber, wie sie sich eine lebenswerte Zukunft vorstellt.<br />

Text<br />

Georg<br />

Sandmann<br />

Mehr<br />

Infornationen<br />

unter:<br />

jenniferweist.de<br />

Das ganze Interview<br />

lesen Sie unter:<br />

soziale<br />

verantwortung.info<br />

Wie stellst du dir eine lebenswerte Zukunft<br />

vor, wie willst du leben?<br />

Diese Frage sollten wir uns alle öfter mal stellen. In<br />

was für einer Welt möchten wir leben? Manchmal<br />

sind wir so gefangen in unserem Alltagstrott, dass<br />

wir es gar nicht mehr schaffen, uns um mehr als<br />

nur um uns selbst zu kümmern. Da sind Todo-Listen,<br />

die abgearbeitet, und Deadlines, die<br />

eingehalten werden müssen, unser ganzer Tag<br />

ist durchgetaktet, um Job, Familie und Freizeit<br />

unter einen Hut zu bringen. An jeder Ecke gibt<br />

es Probleme zu bewältigen, wir kämpfen ständig<br />

mit uns selbst und unseren Entscheidungen, und<br />

dabei rinnt uns die Zeit wie Sand durch die Finger.<br />

Dabei wäre es so wichtig, viel öfter einen Schritt<br />

zurück zu machen, innezuhalten und das große<br />

Ganze zu betrachten, für uns, aber auch für alle<br />

kommenden Generationen, denen wir diese Welt<br />

so, wie wir sie jetzt formen, hinterlassen. Weltweit<br />

verdienen Frauen in gleicher Position immer<br />

noch sehr viel weniger als Männer, jede Minute<br />

wird eine Frau Opfer von sexueller Gewalt, in 70<br />

Ländern ist Homosexualität noch strafbar, Rassismus,<br />

Sexismus und Ableismus sind immer noch<br />

strukturell in unserer Gesellschaft verankert. Und<br />

das alles ist schon viel zu lange so, so lange, dass es<br />

nicht mehr reicht, sich rauszuhalten, wir müssen<br />

uns ganz aktiv gegen diese Ungleichheiten stellen,<br />

um sie aus dem Weg zu räumen. Ich möchte in<br />

einer diversen, offenen und bunten Gesellschaft<br />

leben, in der alle Menschen die gleichen Chancen<br />

haben. Ich möchte in einer Gesellschaft leben,<br />

in der alle so sein und leben können, wie sie es<br />

wollen und wie sie sind, ohne dafür von anderen<br />

abgewertet oder verurteilt zu werden. Ich will, dass<br />

alle verstehen, dass es noch mehr gibt als schwarz<br />

oder weiß, mehr als Mann oder Frau und dass<br />

niemandem mehr Zuschreibungen nur aufgrund<br />

der Hautfarbe, des Geschlechts, der Religion oder<br />

Sexualität zuteilwerden sollten. Es ist an der Zeit,<br />

dass wir endlich aus den Fehlern der Vergangenheit<br />

lernen, Privilegien sehen und anerkennen,<br />

dass wir zuhören, von anderen lernen, uns weiterentwickeln<br />

und aktiv an der Seite marginalisierter<br />

und mehrfach diskriminierter Menschen stehen.<br />

Gibt es bestimmte Projekte/Problematiken,<br />

die dir besonders am Herzen liegen und für<br />

die du dich besonders einsetzt? Wo bedarf es<br />

deiner Meinung nach mehr gesellschaftliche<br />

Aufmerksamkeit?<br />

Es fehlt an allen Ecken und Enden an Aufmerksamkeit<br />

für politische und gesellschaftliche<br />

yaenniverfromtheblock<br />

Themen, unter anderen weil eben noch so vieles<br />

schiefläuft, obwohl diese Probleme teilweise schon<br />

Jahrhunderte lang bestehen. Und das Schlimmste<br />

ist meiner Meinung nach, dass viele Themen, die<br />

wirklich brennen, meist nur dann Aufmerksamkeit<br />

bekommen, wenn gerade etwas passiert ist,<br />

was weitreichend in den Medien diskutiert wird.<br />

Ohne den grausamen Tod von George Floyd hätte<br />

es diese wahnsinnig große Black-Lives-Matter-<br />

Bewegung rund um die Welt nicht gegeben, ohne<br />

feministischen Kampftag sprächen wir nicht<br />

darüber, dass wir eine Frauenquote in Vorständen<br />

brauchen, ohne das Geflüchtetenlager in<br />

Moria würden wir nicht über die katastrophalen<br />

Bedingungen an den europäischen Außengrenzen<br />

sprechen. Es ist noch so wahnsinnig viel zu<br />

tun, aber wir haben auch schon so viel geschafft,<br />

dank all den Menschen, die tagtäglich für die gute<br />

Sache kämpfen und nicht müde werden, immer<br />

und immer wieder dieselben Sätze runterzubeten,<br />

nicht betroffene Menschen aufzuklären, zu<br />

sensibilisieren und zu helfen, wo immer sie auch<br />

können. Luisa Neubauer, Erik Marquardt, Kübra<br />

Gümüsay, Tupoka Ogette und Kristina Lunz, um<br />

mal nur ein paar zu nennen, sind Menschen, vor<br />

denen ich aufgrund der Arbeit, die sie leisten,<br />

wahnsinnigen Respekt habe. Mir persönlich liegen<br />

alle Themen am Herzen, die auf sozialer Ungerechtigkeit<br />

aufgebaut sind, und für diese Themen<br />

werde ich meine Stimme und meine Reichweite<br />

auch in Zukunft immer nutzen.<br />

Was sind deine Top-5-Tipps für mehr Klimaschutz<br />

und Engagement im Alltag, die wirklich<br />

jeder problemlos umsetzen kann?<br />

1. Einkaufen mitnehmen, Gemüse oder<br />

Lebensmittel: Weniger oder am besten<br />

gar kein Fleisch essen. Stofftaschen zum<br />

Obst braucht keine extra Plastiktüte, es gibt<br />

wiederverwendbare Netze. Wiederverwendbare<br />

Kaffeebecher nutzen.<br />

2.<br />

Badezimmer: Wiederverwendbare<br />

Abschminktücher, Zahnpasta aus Glas-<br />

3.<br />

tiegel, feste Handseife.<br />

Supportet, was ihr gut und wichtig<br />

findet. Social Start-Ups statt Großkonzerne.<br />

Lokaler Buchhandel statt<br />

Amazon. Pusht Künstler und Firmen, die für<br />

etwas stehen, für das ihr auch steht.<br />

4.<br />

Werdet Allies für marginalisierte<br />

Gruppen, sprecht mit Freunden und<br />

Familie über -ismen, auch wenn dich<br />

keine dieser -Ismen selber betreffen.<br />

5.<br />

Nutzt soziale Medien für mehr als<br />

nur für den Zeitvertreib. Schafft euch<br />

einen diversen, bunten Feed, der die reale<br />

Welt abbildet. Folgt Menschen, die mehr zu zeigen<br />

haben, als Werbung und ein schönen Körper.<br />

6. Eine Sache muss ich noch sagen: Seid lieb<br />

zueinander. Hinter jedem Profilbild, hinter<br />

jedem Menschen den ihr auf der Straße begegnet,<br />

steckt ein Individuum mit einer Vergangenheit,<br />

mit Ängsten und Sorgen, die ihr nicht<br />

kennt. Geht mit anderen Menschen so um, wie<br />

ihr selber wollt, dass man mit euch umgeht.<br />

FOTO: SILVIU GUIMAN


Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 9<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit GAiN entstanden.<br />

Wie willst<br />

du leben?<br />

Wir fragten Harald Weiß, Leiter der<br />

Abteilung Kommunikation bei GAiN<br />

(Global Aid Network gGmbH), einem<br />

weltweit arbeitenden humanitärem<br />

Hilfswerk mit Sitz in Gießen.<br />

Text Birgit Zeiss<br />

Wie muss man sein, um bei einem<br />

Hilfswerk arbeiten zu können?<br />

Was hast du bei einem Hilfswerk<br />

verloren?<br />

„Eigentlich bin ich ganz anders, ich<br />

komme nur so selten dazu“. Dieses<br />

Zitat des Schriftstellers Ödon von<br />

Horváth, beschreibt mich und viele<br />

andere wohl ganz gut. In meinem<br />

Herzen bin ich eigentlich ein Künstler,<br />

Schauspieler, Darsteller. Seit<br />

ich mit fünf Jahren das erste Mal<br />

im Theater war, faszinieren mich<br />

die Bretter, die die Welt bedeuten.<br />

Außer zum Gastgeber von Kultursendungen<br />

im Spartenprogramm<br />

eines kirchlichen Radio- und Fernsehsenders<br />

habe ich es immerhin<br />

zum Statisten beim Theater und an<br />

der Oper gebracht und durfte sogar<br />

im Bürgerchor bei Romeo und Julia<br />

schon einige Sätze trällern. Hauptberuflich<br />

bin ich schließlich dann<br />

nicht im Rampenlicht, sondern in<br />

der Kommunikations- und Marketingabteilung<br />

eines Hilfswerkes<br />

gelandet. Und das ist auch gut so.<br />

Wo sonst könnte meine Arbeit<br />

nachhaltig so viel Gutes bewirken,<br />

Menschen berühren, ihre Herzen<br />

bewegen. Im Theater werden gute<br />

Geschichten erzählt. Ich erzähle<br />

auch Geschichten. Von Menschen,<br />

deren Leben wieder Hoffnung bekommen<br />

hat.<br />

Bist du ein Gutmensch?<br />

Dieses Wort ist ein Unwort. Spätestens<br />

seit es 2015 dazu gekürt<br />

wurde. Seitdem scheint es in der<br />

Schimpfwort-Ecke angekommen<br />

zu sein. Was wäre die Alternative?<br />

Angenommen, ich möchte mich<br />

nicht als Gutmensch etikettieren<br />

lassen. Bin ich dann das Gegenteil?<br />

Ein Schlechtmensch? Das mag ich<br />

nicht sein. Da bin ich lieber einer,<br />

der gerne Gutes tut.<br />

Glaubst du, dass wir die Welt verbessern<br />

können? Und wie?<br />

Na, vielleicht nicht die Welt, aber<br />

die Welt einzelner. Etwa in Armenien.<br />

Seit ich das erste Mal vor<br />

Ort war, liebe ich dieses Land.<br />

Der 6-jährige Karen lebt mit zwei<br />

Brüdern und seinen Eltern in einem<br />

kleinen unfertigen Haus. Alle vier<br />

Familienmitglieder sind krank.<br />

Karens Bruder bastelte an einer<br />

Batterie, diese explodierte. Die<br />

Splitter verletzten ihn so schwer,<br />

dass er mehrmals operiert werden<br />

musste. Karen hat schweres Asthma.<br />

Die Familie ist verzweifelt. Ein<br />

Patenschaftsprogramm für Familien<br />

kann helfen und langsam neue<br />

Hoffnung geben. Hoffnung verändert<br />

alles.<br />

Wie willst du ganz persönlich<br />

leben, worauf kommt es dir an?<br />

„Gießen gemeinsam gestalten“ lese<br />

ich auf einem Wahlplakat, das gegenüber<br />

meinem Bürofenster an einer<br />

Straßenlaterne hängt. Dazu fällt mir<br />

schon wieder ein Zitat ein. Von Lion<br />

Feuchtwanger, einem meiner<br />

Liebingsautoren: „Im Übrigen lebte<br />

die Stadt sich selber, ein lautes,<br />

ungeniertes Leben im Fleisch und<br />

im Gemüt. Sie war zufrieden mit<br />

sich. Ihr Wahlspruch war: bauen,<br />

brauen, sauen.“ Ich denke, das ist<br />

auch heute unser Problem. Wir<br />

drehen uns zu sehr um uns. Aber<br />

wenn ich bei Feuchtwanger weiterlese,<br />

finde ich auch das: „Fairness ist<br />

die Bereitschaft, in gewissen Fällen<br />

mehr zu geben, als man verpflichtet<br />

ist und weniger zu nehmen, als man<br />

berechtigt ist.“ So könnte es gehen.<br />

Ja, so möchte ich leben.<br />

Harald Weiß in<br />

Armenien, bei<br />

einer Familie,<br />

die in bitterer<br />

Armut lebt.<br />

i<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

unter:<br />

gaingermany.org<br />

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10<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Zukunft Grün –<br />

aber wie?<br />

Text Bettina Rechenberg<br />

Es fängt beim Einwegbecher<br />

an und macht beim Smartphone<br />

nicht halt: Wir werfen<br />

zu viel weg und verwenden<br />

viel zu wenig wieder. Die<br />

Lösung ist, ein Produkt möglichst<br />

lange zu verwenden<br />

oder zumindest seine Materialien<br />

bestmöglich wiederzuverwerten.<br />

Die Fachleute sprechen von<br />

Kreislaufwirtschaft – und die<br />

muss gestärkt werden, auf<br />

allen Ebenen:<br />

Schon beim Design können die Hersteller<br />

festlegen, wie lange ihr Produkt hält, ob<br />

es sich einfach und günstig reparieren<br />

lässt oder beim kleinsten Defekt auf den<br />

Müll wandert. Ist der Akku in meinem<br />

Smartphone beispielsweise fest verklebt<br />

oder leicht austauschbar? Das Design<br />

entscheidet auch darüber, ob sich Bauteile<br />

oder Materialien am Produktlebensende<br />

mit vertretbarem Aufwand wiedergewinnen<br />

lassen – und verhindert so, dass<br />

wir kostbare Rohstoffe erneut aus den<br />

Minen in aller Welt unter erheblichen<br />

Umweltauswirkungen und teilweise auch<br />

mit erheblichen sozialen Problemen<br />

gewinnen müssen.<br />

Nach dem Design kommt die Herstellung.<br />

Eine wichtige Rolle spielt<br />

die Materialwahl. Setze ich für die<br />

Motorhaube auf schwer recycelbare<br />

Faserverbundwerkstoffe oder nehme ich<br />

doch klassisch Aluminium, ebenfalls<br />

leicht, aber besser zu recyceln?<br />

Umweltbilanzen, die den ökologischen<br />

Fußabdruck solcher Produkte bewerten,<br />

geben die Antwort. Auch wir im<br />

Umweltbundesamt erarbeiten solche<br />

Bilanzen. Kunststoffverpackungen sind<br />

mitunter schwierig zu recyceln, da sie<br />

aus unterschiedlichsten Materialien<br />

bestehen können. Lebensmittelverpackungen<br />

gibt es aus PE, PP, PS oder<br />

PET. Alle landen am Ende hoffentlich<br />

in der einer gelben Tonne oder dem<br />

gelben Sack, müssen dann aber mühsam<br />

getrennt werden. Manche Kunststoffe<br />

sind leider noch gar nicht sortierbar und<br />

damit nicht recycelbar, wie schwarze<br />

Kunststoffe. Neben der Materialvielfalt<br />

stört im Recycling, dass Verpackungen<br />

oft aus Verbundmaterialien bestehen.<br />

Ein klassisches Beispiel ist die Milchtüte:<br />

Der Verbundkarton ist zwar für<br />

uns Verbraucher praktisch, von den<br />

Materialien landet aber weniger als<br />

die Hälfte wieder in neuen Produkten.<br />

Ökologische Mindeststandards für die<br />

Ermittlung der Recyclingfähigkeit von<br />

Verpackungen, etwa nach dem neuen<br />

Verpackungsgesetz, setzen hier neuerdings<br />

zum Glück bessere Anreize für<br />

mehr Umweltschutz.<br />

Bettina<br />

Rechenberg<br />

Fachbereichsleiterin<br />

„Nachhaltige<br />

Produkte<br />

und Produktion,<br />

Kreislaufwirtschaft“<br />

Umweltbundesamt<br />

Der Staat kann auch abseits von Verpackungen<br />

dabei helfen, dass die Hersteller<br />

den Stand der Technik so umweltgerecht<br />

wie möglich umsetzen. Etwa mit Ökodesign-Standards,<br />

die technische Neuerungen<br />

in ressourcenschonende Bahnen lenken,<br />

was zum Beispiel Energieverbrauch<br />

und Reparaturfähigkeit angeht. Verbindliche<br />

Normen könnten beispielsweise<br />

auch dafür sorgen, dass es nicht Dutzende,<br />

sondern nur noch einen Standard für<br />

Handyladekabel gibt. Das erleichtert den<br />

Austausch und die Weiternutzung beim<br />

Smartphone-Upgrade.<br />

Was können wir Verbraucher und<br />

Verbraucherinnen eigentlich tun für<br />

die Kreislaufwirtschaft? Zunächst<br />

einmal ist es wichtig, informiert zu<br />

sein und auf staatlich anerkannte, unabhängige<br />

Umweltlabels wie den Blauen<br />

Engel, die Euroblume als europäisches<br />

Umweltzeichen oder den Grünen Knopf<br />

für Textilien zu achten. Zudem können<br />

wir beim Kauf auf Langlebigkeit und<br />

Reparierbarkeit achten. Und wenn wir<br />

wissen, was die 34 Einwegkaffeebecher<br />

pro Kopf und Jahr mit der Umwelt<br />

machen, greifen wir vielleicht lieber zur<br />

Mehrwegtasse.<br />

Hersteller, Vertreiber, Verbraucher<br />

und Verbraucherinnen haben also viel<br />

vor sich. Aber die Kreislaufwirtschaft<br />

lohnt sich: Sie schont die Umwelt und<br />

knapper und immer teurer werdende<br />

Rohstoffe, um die immer mehr Menschen<br />

auf den Weltmärkten konkurrieren.<br />

Sie schont das Klima, etwa wenn für<br />

recyceltes Aluminium 95 Prozent<br />

weniger Energie benötigt werden als für<br />

neu hergestelltes. Sie schützt auch die<br />

Gesundheit, wenn wir Giftstoffe schon<br />

beim Design vermeiden und im Recycling<br />

ausschleusen. Kurzum: Die Kreislaufwirtschaft<br />

ist unverzichtbar für eine<br />

zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsweise,<br />

die unsere planetaren Grenzen<br />

respektiert.<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit RAJA Deutschland entstanden.<br />

Wie wollen wir leben? –<br />

Gedanken eines Verpackungshändlers<br />

Ein Kommentar von Harald Schönfeld, General Director RAJA Deutschland<br />

Harald Schönfeld<br />

General Director<br />

RAJA Deutschland<br />

rajapack.de<br />

Wie wollen wir leben? Diese<br />

Frage beschäftigt auch die<br />

Verpackungsbranche. Gerade<br />

jetzt, da der E-Commerce<br />

aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken<br />

ist. Ob wir das gutheißen oder<br />

nicht: Die Gesellschaft wird bequemer.<br />

Das Einkaufsverhalten ändert sich zunehmend.<br />

Uns von RAJA ist es wichtig, die<br />

Nutzung umweltfreundlicher Versandlösungen<br />

voranzutreiben. Wir achten auf<br />

einen verantwortungsvollen Einkauf.<br />

Tun Sie das auch?<br />

86 Prozent unserer Produkte werden<br />

in Europa produziert, um Transportwege<br />

zu minimieren und Qualitätsstandards<br />

zu sichern. Wir arbeiten mit unseren<br />

Lieferanten kontinuierlich an nachhaltigeren<br />

Lösungen. Wir beraten<br />

unsere Kunden aktiv hin zu einem umweltfreundlichen<br />

Verpackungsmanagement:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Sicher verpackte Produkte, um Schäden<br />

und Retouren zu vermeiden<br />

Nutzung passender Kartongrößen,<br />

um Leervolumen, unnötiges Füllmaterial<br />

und CO 2 zu reduzieren<br />

Bevorzugung von umweltfreundlichen,<br />

recycelbaren und recycelten Materialien<br />

Neben den ökologischen Verpackungen<br />

sind auch nachhaltige Prozesse wichtig.<br />

Rechnungen per E-Mail, Bestellungen<br />

über E-Procurement-Systeme, bei denen<br />

alle Belege vollelektronisch ausgetauscht<br />

werden. Die Digitalisierung des C-Artikel-<br />

Managements lohnt sich für Mittelständler<br />

und die Umwelt. Durch die Optimierung<br />

interner Prozesse vor allem in der<br />

Packstraße können Arbeitsabläufe effizienter<br />

und rückenschonender gestaltet<br />

werden. Das ist gut für die Gesundheit.<br />

Doch was beschäftigt uns noch? Unsere<br />

Rolle als Arbeitgeber! Bei RAJA leben wir<br />

eine Duzkultur mit flachen Hierarchien,<br />

bei der jeder an der Unternehmenskultur<br />

mitarbeitet, in fachübergreifende Projekte<br />

eingebunden ist und angehalten wird,<br />

seinen Input für Prozessverbesserungen<br />

zu liefern. Wir befähigen unsere Mitarbeiter<br />

zu eigenverantwortlichem Handeln<br />

und arbeiten gemeinsam an unserer<br />

Konflikt- und Kommunikationskultur. Es<br />

ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter<br />

gerne ihr Potenzial im Unternehmen einbringen.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Neben unserer unternehmerischen<br />

nehmen wir auch unsere soziale<br />

Verantwortung wahr: deutschlandweit<br />

mit unserem Aktionsprogramm „Perspektiven<br />

für Frauen“, aber auch durch<br />

Unterstützung lokaler Vereine. Der<br />

Fokus aller Aktionen liegt bei uns auf der<br />

Stärkung der Rechte von Frauen. Etwas<br />

an die Gesellschaft zurückgeben, das ist<br />

RAJA wichtig. Gemeinsam sind wir<br />

stark. Gemeinsam können wir etwas<br />

bewegen. Machen Sie mit!


Warum sich Karton als Verpackungsmaterial<br />

der Zukunft durchsetzt<br />

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NACHHALTIG, ZIRKULÄR, INNOVATIV<br />

Ist es Ihnen schon aufgefallen? Immer mehr Produkte des täglichen Bedarfs,<br />

wie Lebensmittel, werden nachhaltig in Karton verpackt. Dabei handelt es sich<br />

um keinen flüchtigen Trend, denn Hersteller wissen genau: Verpackung beeinflusst<br />

die Produktwahl ihrer Kundinnen und Kunden wesentlich – und durch<br />

das gesteigerte Umweltbewusstsein vieler Konsumierenden sind Kartonverpackungen<br />

die erste Wahl! Karton ist das umweltfreundlichste Verpackungsmaterial:<br />

Es hat die geringsten Umweltauswirkungen bei der Produktion, besteht<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen und hat die höchste Recyclingrate aller<br />

Verpackungsmaterialien. Außerdem wissen alle Konsumentinnen und Konsumenten<br />

– Altpapier in die blaue Tonne bedeutet wertvolles Rohmaterial für die<br />

Kartonherstellung.<br />

EIN EINFACHER UMSTIEG<br />

Viele Produkte werden nachhaltig und innovativ in Karton verpackt, mit hoher<br />

Produktsicherheit und Funktionalität. Dabei verbessert sich das Erscheinungsbild<br />

im Supermarktregal oft sogar maßgeblich. Der Umstieg von weniger umweltfreundlichen<br />

Verpackungsmaterialien auf Karton gelingt für Produzenten<br />

meist sehr einfach. Auch in stark regulierten Sektoren, wie der Lebensmittelindustrie,<br />

genügt es oft, bestehende Konstruktionen zu hinterfragen, beziehungsweise<br />

bereits vorhandene Barriereeigenschaften von Karton zu nutzen.<br />

Karton – das Verpackungsmaterial der Gegenwart und<br />

der Zukunft.<br />

Karton gilt als<br />

ökointelligent:<br />

erneuerbar, recycelund<br />

kompostierbar.


12<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PHILIP MORRIS entstanden.<br />

VIELFALT – GRUNDSTEIN<br />

FÜR UNSERE ZUKUNFT<br />

Wie schaffen wir es, durch das Einstehen für unsere gesellschaftliche,<br />

unternehmerische, aber auch ganz persönliche Verantwortung eine<br />

vielfältige und dadurch liberale Gesellschaft zu sichern?<br />

Text Michaela Král’ovská<br />

und Florian Wurzer<br />

PMI-Ziel:<br />

50 %<br />

Frauen auf allen<br />

Hierarchieebenen<br />

i<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

unter:<br />

wiewirwirklichleben.de<br />

Vielfältige Gesellschaft als<br />

Grundprinzip der Demokratie<br />

Vielfalt als Grundprinzip<br />

einer vitalen Gesellschaft ist<br />

ein wichtiges Grundprinzip jeder stabilen<br />

Demokratie, und nur in einem liberalen<br />

System wird sie ihren vollen Blütenstand<br />

austreiben können. Denn: In einer<br />

demokratischen Gesellschaft ist jeder<br />

Mensch mit unveräußerlichen Rechten<br />

ausgestattet, die keiner weiteren Begründung<br />

bedürfen. In diesem Leitgedanken<br />

angelegt ist die gegenseitige Akzeptanz<br />

als Mensch und (Mit-)Staatsbürger, ohne<br />

weitere Bedingungen und ohne Blick<br />

auf Geschlecht, Ethnie, Religion oder<br />

sexuelle Orientierung.<br />

Diese Akzeptanz ist die Basis einer jeden<br />

funktionierenden Gesellschaft – mein<br />

Gegenüber so anzunehmen, wie es ist, es<br />

als Mensch, mit dem ich im Austausch bin,<br />

zu akzeptieren, seiner Meinung und seinen<br />

Überzeugungen mit Respekt zu begegnen<br />

und Kompromisse zu schließen, falls wir<br />

keinen Konsens finden können.<br />

Ebenso sollten unterschiedliche Sichtund<br />

Lebensweisen, individuelle Ziele<br />

und Ansichten selbstverständlich und<br />

willkommen sein. Frei nach dem Motto:<br />

Wir sind vielleicht nicht einer Meinung,<br />

aber wir respektieren und akzeptieren<br />

uns dennoch, also lass uns darüber reden<br />

und wir finden einen gemeinsamen Weg.<br />

Das ist zumindest der Leitsatz – die<br />

Theorie. Wie jedoch sieht es in der Praxis<br />

– unserer Lebenswirklichkeit – aus? Wie<br />

ist es bestellt um unsere Gesellschaft und<br />

die Fähigkeit, „Anderssein“ zu respektieren<br />

und anzunehmen? Wie reagieren<br />

wir auf die zunehmend zu beobachtende<br />

Spaltung westlicher Gesellschaften<br />

und den Umstand, dass radikale Lager<br />

ihren jeweiligen politischen Gegnern die<br />

grundsätzliche Anerkennung verwehren<br />

und immer weniger Respekt für die<br />

Meinung des Gegenübers zeigen?<br />

Sobald Menschen ihr Gegenüber grundsätzlich<br />

ablehnen, wenn sie dessen Werte<br />

nicht als gleichwertig anerkennen, wie<br />

können sie dann weiterhin respektvoll<br />

miteinander umgehen und gemeinsame<br />

Lösungen finden? Wie vermeiden wir,<br />

dass gesellschaftliche Konflikte eskalieren<br />

und sich Lager bilden, die aufgrund<br />

fehlender Kompromissbereitschaft nicht<br />

(mehr) aufeinander zugehen (können)?<br />

Diesem Trend wollen wir uns entgegenstemmen,<br />

indem wir deutlich<br />

machen, dass nicht nur inhaltliche<br />

Positionen relevant sind, sondern die<br />

Spielregeln unseres demokratischen<br />

Zusammenlebens ein mindestens gleichermaßen<br />

schützenswertes Gut sind.<br />

Mit dem „Wir“ meinen wir „Uns<br />

alle“ – wir als Unternehmen, wir als<br />

Mitarbeiter*innen und als Bürger*innen<br />

dieser Gesellschaft. „Wir alle“ haben es in<br />

der Hand! <strong>WIE</strong>?<br />

Indem Unternehmen als Teil des<br />

komplexen Gebildes, das Gesellschaft,<br />

Politik und Wirtschaft bilden, ihren Teil<br />

der gemeinsamen Verantwortung übernehmen.<br />

Es ist nicht mehr zeitgemäß,<br />

dass der Unternehmenszweck nur der<br />

Gewinnmaximierung dient und Arbeitsplätze<br />

schaffen soll.<br />

Heute ist Corporate (Democratic)<br />

Responsibility vielfach ausschlaggebend<br />

für die Strategie per se, für Forschung,<br />

Innovation sowie die Entwicklung von Produkten<br />

und Services. Letztendlich müssen<br />

Unternehmen kontinuierlich ihr Handeln<br />

auf den Prüfstand stellen. Die Herausforderungen<br />

unserer immer komplexer<br />

werdenden Welt sind enorm. Zu groß und<br />

vielschichtig, als dass wir sie Politik und<br />

Zivilgesellschaft allein zumuten könnten.<br />

Wir als Unternehmen sind ein Teil der<br />

Gesellschaft und für unser (erfolgreiches)<br />

unternehmerisches Handeln auf ein<br />

funktionierendes Gemeinwesen – auf<br />

eine starke und stabile liberale Demokratie<br />

angewiesen!<br />

Wir wollten also wissen, was macht<br />

diese zunehmende Polarisierung mit<br />

dem Einzelnen? Welche (neuen) Wünsche<br />

hegt er gegenüber der Politik und<br />

dem Staat? Wie stehen die deutschen<br />

Wähler*innen zur Politik und den<br />

gestaltenden Parteien? Und was können<br />

wir vielleicht gemeinsam mit der Politik<br />

gegen die Spaltung unternehmen?<br />

Aus diesem Grund haben wir im<br />

letzten Jahr gemeinsam mit dem Rheingold<br />

Institut die Studie „Wie wir wirklich<br />

leben“ initiiert.<br />

Wie wir wirklich leben<br />

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen<br />

eine bemerkenswerte Diskrepanz in der<br />

Bewertung der eigenen Lebenssituation<br />

der Befragten gegenüber ihrer Bewertung<br />

der gesamtgesellschaftlichen Situation.<br />

Während die Mehrheit der Teilnehmer*innen<br />

mit ihren individuellen<br />

Lebensumständen zufrieden ist, wird die<br />

gesamtgesellschaftliche Situation und<br />

Stimmung deutlich negativer wahrgenommen.<br />

Dieses Missverhältnis in der<br />

Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit<br />

spiegelt sich auch in unserer zunehmend<br />

stärker gespaltenen Gesellschaft wider.<br />

Genauso wie die Meinung zur Arbeit der<br />

deutschen Politiker*innen: Ganze 40 Prozent<br />

der Befragten sind mit der momentanen<br />

Politik unzufrieden – oder haben<br />

in ihrer Verdrossenheit das Interesse an<br />

den aktuellen politischen Entscheidungen<br />

bereits vollständig verloren.<br />

Es gebe zu viel Stillstand, zu wenig<br />

Visionen und keine klaren Haltungen.<br />

Befragt nach politischen Themenbereichen<br />

wurden alle Themen als gleich<br />

wichtig eingeschätzt, allerdings werde<br />

ebenfalls überall gleich wenig getan.<br />

Ist das also ein Call to Action an die<br />

Regierung? Jein … zwar soll sich etwas<br />

ändern, aber ganz klar „nicht auf meinem<br />

Hof“. Denn den eigenen Lebensstil<br />

einschränken, das möchte man dann<br />

bei aller Wichtigkeit von Klimaschutz<br />

und Co. doch auch nicht. Vor allem aber<br />

fühlen sich 90 Prozent unserer Studienteilnehmer*innen<br />

unverstanden. Sicherlich<br />

lässt sich ein Teil der Polarisierung<br />

der Gesellschaft damit erklären, dass die<br />

Menschen ihre Sorgen nicht konsequent<br />

adressiert sehen beziehungsweise das<br />

Gefühl haben, der Staat regiere an ihrer<br />

eigenen Lebenswirklichkeit vorbei.<br />

Eine mögliche Antwort auf dieses allgemeine<br />

Bedürfnis der Bürgerinnen und<br />

Bürger könnte sein, dass sich der Staat<br />

verstärkt zu einem serviceorientierten<br />

Dienstleister weiterentwickelt, nach dem<br />

Motto Bürger*in als Kund*in und Staat<br />

als Dienstleister.<br />

Wir möchten uns jedoch vielmehr der<br />

Rolle der Unternehmen in diesem Gebilde<br />

widmen – Unternehmen müssen<br />

angesichts des Wandels in der Gesellschaft<br />

ihre Rolle stetig überdenken und<br />

neu definieren und klare Haltung in<br />

ihrer Verantwortungsübernahme zeigen.<br />

Klare Haltung in der Verantwortung –<br />

„ Purpose“-orientiertes Handeln<br />

Ganz konkret am Beispiel von Philip<br />

Morris:<br />

Als internationales Unternehmen stehen<br />

wir für Vielfalt und Inklusion. Das Gegenteil<br />

von Dissens und Spaltung. Ganz<br />

pragmatisch aber wirtschaftet es sich<br />

in einer gespaltenen Gesellschaft auch<br />

weniger gut: Die Gefahr von Verwerfungen<br />

im Markt steigt. Ohne einen stabilen<br />

Markt können Unternehmen aber nicht<br />

existieren: Wir brauchen Verlässlichkeit<br />

und Planbarkeit in der Regulierung, eine<br />

offene Gesellschaft, die Initiative und<br />

Innovationen fördert sowie offene Märkte<br />

über Landesgrenzen hinweg – für unsere<br />

Produkte, Innovation und Talente. Für<br />

all diese Punkte sind unserer Meinung<br />

nach liberale demokratische Systeme die<br />

einzig stabile Grundlage.<br />

Heute geht es um den tief verankerten<br />

Sinn und Zweck eines Unternehmens.<br />

Seit einigen Jahren ist zu beobachten,<br />

dass Mitarbeiter*innen, insbesondere<br />

jedoch die Nachwuchsgeneration, und<br />

junge Talente sich verwirklichen und<br />

gleichzeitig mehr Sinnhaftigkeit in<br />

ihrem Tun wollen, sie möchten ihren<br />

Beitrag leisten für eine bessere, nachhaltigere<br />

Zukunft und Teil eines höheren<br />

Ziels, eines „Purpose“ sein.


Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 13<br />

i<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

unter:<br />

pmi.com<br />

Quelle: Philip Morris International (PMI)<br />

Als Unternehmen sollten wir uns<br />

unserer Verantwortung nicht entziehen<br />

und eine klare Haltung nach innen und<br />

außen zeigen, diese vertreten und die<br />

gesamte Unternehmensführung, die auf<br />

Purpose basiert, danach ausrichten und<br />

halten, was wir versprechen.<br />

Inklusion und Diversität als wichtige demokratische<br />

Pfeiler – keine „Buzzwords“<br />

Um unsere Vielfalt wirksam einzusetzen,<br />

müssen wir zunächst dafür sorgen, dass<br />

unsere Unternehmenskultur inklusiv<br />

ist, also Unterschiedlichkeit zulässt und<br />

fördert. Uns kommt die Aufgabe und die<br />

Rolle zu, ein Umfeld zu schaffen, in dem<br />

jeder die gleiche Chance auf Teilnahme,<br />

Einbringung der eigenen Fähigkeiten,<br />

Teilen von Ideen und Sichtweisen hat<br />

sowie darauf, Wertschätzung zu erfahren<br />

– unabhängig von Aussehen, Herkunft,<br />

Sprache, sexueller Orientierung oder Religion.<br />

Nur so können wir die ganze Macht<br />

und Kraft unserer Vielfalt ausschöpfen.<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

erwarten heute – zurecht – eine offene<br />

und transparente Unternehmenskultur,<br />

in der Diskriminierungen unterbunden<br />

und Ungerechtigkeiten abgebaut werden.<br />

Sie erwarten, dass alle Gruppen in<br />

ausreichendem Maße repräsentiert sind,<br />

Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

haben und einbezogen werden.<br />

Inklusion und Diversität dürfen nicht reine<br />

Buzzwörter sein – die Mitarbeiter*innen<br />

erwarten heutzutage konkrete, nachvollziehbare,<br />

transparente wie auch messbare<br />

Maßnahmen, die im Unternehmen echte<br />

Vielfalt gewährleisten und forcieren.<br />

Female Empowerment und berufliche<br />

Gleichberechtigung<br />

Bei uns sind Inklusion und Diversität<br />

keine leeren Versprechen, sondern Teil<br />

unserer DNA. Wir setzen uns unter<br />

anderem auf allen Ebenen für ein ausgewogenes<br />

Geschlechterverhältnis und die<br />

Überwindung des Gender Pay Gaps ein.<br />

So haben wir längst Frauen in den<br />

oberen Führungsebenen im Unternehmen,<br />

ganz unabhängig von politischen<br />

Beschlüssen, und weitere ganz klare Ziele:<br />

• Frauenanteil in Führungspositionen<br />

weiter zu erhöhen: Bis zum Jahr 2022<br />

sollen 40 Prozent aller Führungspositionen<br />

von Frauen besetzt sein.<br />

• 50 Prozent Frauen auf allen Hierarchieebenen.<br />

Warum? Frauen machen die Hälfte der<br />

weltweit verfügbaren Intelligenz und<br />

der Hochschulabsolventen aus 1 – dieses<br />

immense intellektuelle Potenzial<br />

zu fördern, muss unser Anspruch, gar<br />

Selbstverständlichkeit sein.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein auf<br />

dem Weg zu einer diversen, inklusiven<br />

Unternehmenskultur und ein Zeichen<br />

der Gleichbehandlung ist gleicher Lohn<br />

für gleiche Arbeit. Alle sind sich darin<br />

einig, dass Frauen und Männer für<br />

die gleiche Arbeit den gleichen Lohn<br />

erhalten sollten. Wir sind überzeugt: Von<br />

der Gleichstellung der Geschlechter profitieren<br />

alle – Männer, Frauen und die<br />

Gesellschaft als Ganzes. Für viele Frauen<br />

ist das heute aber nicht die Realität.<br />

Wir bei Philip Morris wollen eine<br />

glaubwürdige, unabhängige Prüfung, ob<br />

unsere tatsächlichen Lohnpraktiken mit<br />

unserem Einsatz für Gleichheit übereinstimmen.<br />

So haben wir als Unternehmen<br />

einen aufwendigen Zertifizierungsprozess<br />

durchlaufen. Das Audit wurde<br />

von der EQUAL-SALARY Foundation<br />

in Zusammenarbeit mit PwC durchgeführt<br />

– dabei wurden unsere Prozesse<br />

und die Kriterien genauestens unter<br />

die Lupe genommen. Neben quantitativen<br />

Vergleichen von Lohndaten fand<br />

ein qualitatives Audit statt, bei dem<br />

auch unsere Mitarbeiter*innen befragt<br />

wurden. Zudem wurden unsere HR-<br />

Maßnahmen und -Praktiken überprüft<br />

und wir konnten dabei blinde Flecken<br />

beim Thema Geschlechtergerechtigkeit<br />

erkennen und beseitigen.<br />

Philip Morris hat im Jahr 2018 zum<br />

ersten Mal – als einziges Großunternehmen<br />

in Deutschland – das EQUAL-SALA-<br />

RY-Zertifikat erhalten und wurde in den<br />

darauffolgenden Jahren erneut in einem<br />

aufwendigen Prozess rezertifiziert.<br />

Menschen fördern und in die<br />

Zukunft investieren<br />

Neben der Bezahlung setzen wir bei<br />

Philip Morris auf viele weitere Initiativen<br />

und Ansätze – wissend, dass wir hier<br />

jeden Tag weiterlernen und uns kontinuierlich<br />

verbessern müssen. Wir legen verstärkt<br />

den Fokus auf folgende Bereiche:<br />

1. REKRUTIERUNG Etablierung von<br />

Prozessen zum vorurteilsfreien Recruiting,<br />

um eine ausgeglichene Anzahl von<br />

Männern und Frauen in Shortlists und<br />

Interview-Panels zu haben;<br />

2. BEFÖRDERUNG gleiche Lernchancen<br />

für alle schaffen, personalisierte<br />

Entwicklungspläne mit Coaching für<br />

Männer und Frauen, Möglichkeiten für<br />

Networking, um Frauen durch andere<br />

Frauen zu unterstützen und so erfolgreich<br />

zu sein; weibliche Vorbilder ins<br />

Zentrum rücken;<br />

3. BINDUNG flexible Arbeitszeitmodelle<br />

für alle und Unterstützung für Eltern, unter<br />

anderem Informationen zu Themen wie<br />

beispielsweise Homeschooling, Kindernotbetreuung,<br />

Betreuung von pflegebedürftigen<br />

Familienmitgliedern unter anderem;<br />

4. TRAININGS UND INTERVENTIONEN<br />

a) Um einerseits unbewusste Gender-<br />

Vorurteile auf allen Stufen der Karriereleiter<br />

zu beseitigen;<br />

b) Andererseits lebenslanges Lernen für<br />

alle Mitarbeiter*innen zu gewährleisten,<br />

egal ob es um fachliche Kompetenzen geht<br />

oder aber um sogenannte „Soft Skills“;<br />

c) Zu guter Letzt setzen wir seit einiger<br />

Zeit verstärkt auf Reverse Mentoring<br />

und Rolemodels.<br />

Vertrauen in Zeiten der Krise und<br />

darüber hinaus<br />

Und auch unsere Möglichkeiten beim<br />

Thema „Smart Work“ haben positive Auswirkungen<br />

auf Inklusion und Diversität.<br />

Wir ermöglichen flexibles, ortsunabhängiges<br />

Arbeiten und konnten dank unserer<br />

darauf ausgelegten IT-Infrastruktur auch<br />

gerade in Zeiten von Corona schnell und<br />

problemlos auf die rein digitale Zusammenarbeit<br />

umstellen. Das erlaubt unseren<br />

Mitarbeiter*innen, ihr Berufs- und Privatleben<br />

bestmöglich miteinander zu vereinen<br />

und beispielsweise leichter mit den<br />

Herausforderungen der Kinderbetreuung<br />

während der Pandemie umzugehen.<br />

Dass trotz der Flexibilität, die wir für<br />

alle Mitarbeiter*innen in dieser schwierigen<br />

Zeit und auch darüber hinaus bieten,<br />

nicht alles glatt läuft, ist sicherlich allen<br />

bewusst. Wichtig ist, die Belegschaft mit<br />

all ihren Sorgen und Herausforderungen<br />

nicht alleine zu lassen, sondern Angebote<br />

zu schaffen, die bei der Bewältigung<br />

helfen. Wir haben über das komplette<br />

letzte Jahr hinweg viele Informationen<br />

sowie interne und externe Kursangebote<br />

rund um das Thema gesunde Ernährung,<br />

mentale sowie körperliche Gesundheit<br />

und Wohlbefinden (insbesondere aktuell<br />

beim Arbeiten von zu Hause aus) zur<br />

Verfügung gestellt. Im Intranet haben wir<br />

nun eine neue Website, die alle Angebote<br />

zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden<br />

im Unternehmen bündelt. Diese<br />

beinhaltet Angebote in Zusammenarbeit<br />

mit externen Partnern wie dem „pme<br />

Familienservice“ und weiteren professionellen<br />

Anlaufstellen für Hilfe und<br />

Unterstützung in unterschiedlichsten<br />

Notlagen sowie das breite Angebotsspektrum<br />

des internen Care4-Gesundheitsmanagements<br />

mit regelmäßigen<br />

Gesundheitsangeboten und -tagen.<br />

TRAININGS<br />

• 70 verschiedene interne<br />

Trainings u. a. für<br />

• Mentale Gesundheit<br />

• Gesunde Ernährung &<br />

Stressmanagement in Zeiten<br />

von Lockdown<br />

• Führung auf Distanz<br />

und viele mehr<br />

• 700 Teilnehmer*innen<br />

• 110 Trainingstage<br />

1) https://de.statista.com/statistik/daten/<br />

studie/249318/umfrage/frauenanteilean-hochschulen-in-deutschland/


14<br />

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info<br />

Die neue Arbeitswelt:<br />

Mehr Mut, mehr Ehrlichkeit!<br />

Seit Jahrzehnten wirken Digitalisierung und Globalisierung auf den Arbeitsmarkt und die Art, wie Menschen Produktivität,<br />

Sinn und Beschäftigung begreifen. Die Corona-Krise verdeutlichte, wie weit diese Trends bereits fortgeschritten sind – und<br />

dass die Balance zwischen neuer Flexibilität und klassischen Arbeitsmodellen keine leichte sein wird.<br />

Text Alice Greschkow<br />

Lebenslanges Lernen ist sowohl politisch<br />

wie wirtschaftlich zu einem<br />

Mantra geworden, das Menschen<br />

dazu animieren soll, stets an ihren<br />

Fähigkeiten zu arbeiten. Insbesondere der<br />

technologische Wandel vollzieht sich mit<br />

einer dermaßen schnellen Geschwindigkeit,<br />

dass Lernen zur Grundbedingung wird,<br />

um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen.<br />

Allerdings: Auch wenn lebenslanges Lernen<br />

an sich sinnvoll klingt, so leben viele<br />

Betriebe und Arbeitnehmer in Deutschland<br />

eine andere Realität. Menschen werden entsprechend<br />

ihrer Berufserfahrung eingestellt<br />

und der gerade Lebenslauf ist Personalern<br />

noch immer lieber als eine Biografie mit Brüchen<br />

und Experimenten. Diese Haltung ist<br />

auch verständlich: In Deutschland sind die<br />

Menschen zurecht darauf stolz, dass die betrieblichen<br />

Ausbildungen und die fachlichen<br />

Spezialisierungen dazu beigetragen haben,<br />

dass hierzulande Produkte auf höchstem Niveau<br />

hergestellt und exportiert werden.<br />

Doch dieses Muster wird auf gewisse Art<br />

und Weise zunehmend zu einem Problem.<br />

Automatisierung und Technologien wie das<br />

Internet der Dinge werden die Effizienz in<br />

vielen Branchen merklich steigern können<br />

– und die Rolle des Menschen in mechanischen<br />

Prozessen minimieren. Gleichzeitig<br />

entstehen neue Zukunftsbranchen um<br />

künstliche Intelligenz, FinTech und Blockchain<br />

und auch in klassischen Branchen wie<br />

Marketing und Medizintechnik gibt es massive<br />

digitale Entwicklungen in kurzer Zeit.<br />

Arbeitnehmer müssen flexibel und lernbereit<br />

sein – und vielleicht auch Altes loslassen.<br />

Aus-, Weiter- und Fortbildungen sind hilfreich<br />

und wichtig – Mut und Experimentier-<br />

freude sind jedoch entscheidend, wenn der<br />

Arbeitsmarkt sich immer schneller wandelt.<br />

Es wird künftig kein guter Rat sein, nur auf<br />

Zertifikate und Abschlüsse zu schauen. Natürlich<br />

werden in Bereichen wie Medizin<br />

oder Ingenieurwesen weiterhin Spezialisten<br />

mit Erfahrung essenziell sein. Doch viele<br />

Berufe, insbesondere in neuen, digitalen<br />

Branchen, erfordern Dynamik und Lernbereitschaft.<br />

Wenn Personaler Quereinsteiger<br />

und Autodidakten ohne Zertifikate abstraft,<br />

verliert die Wirtschaft im Zweifel motivierte<br />

Talente. Wer sich einen Branchenwechsel zugetraut<br />

hat, tut dies nicht aus Gemütlichkeit,<br />

sondern aus Hoffnung und Tatendrang.<br />

Flexibilität darf nicht zum<br />

Goldenen Kalb werden<br />

Mit Millionen von Menschen, die 2020 erstmals<br />

aus dem Homeoffice gearbeitet haben,<br />

ist Remote Work mitten in das Bewusstsein<br />

der präsenzliebenden Deutschen gerückt.<br />

Manche Unternehmen entschieden sogar,<br />

dass „Remote First“ die Norm sein wird und<br />

man nur noch zu bestimmten Anlässen ab<br />

und zu persönlich aufeinandertrifft. Ob<br />

in einem Büro, Coworking-Space oder in<br />

einem Ferienhaus bei einem Team-Event –<br />

alles soll möglich sein, solange jeder seinen<br />

eigenen individuellen Rhythmus im Alltag<br />

pflegen kann.<br />

Remote Work und die damit einhergehende<br />

Flexibilität hat natürlich Vorteile – insbesondere,<br />

wenn keine Pandemie herrscht.<br />

Man spart den Pendelweg, kann länger<br />

schlafen, hat mehr Zeit für Familie, Freunde<br />

und Hobbys und kann arbeiten, wo man<br />

sich selbst am produktivsten fühlt. Bei dieser<br />

Freiheit passiert es natürlich, dass auch<br />

die Arbeitszeiten ausufern. Doch wenn das<br />

selbst gewählt ist, fühlt es sich nicht belastend<br />

an – zumindest zunächst.<br />

Erste Studien weisen darauf hin, dass<br />

das Gefühl der Entgrenzung der Arbeit im<br />

Homeoffice zunehmen kann – nicht nur<br />

wegen der pandemiebedingten Kopplung<br />

mit Homeschooling. Es fehlt der Heimweg<br />

zum Runterfahren oder die räumliche Trennung<br />

des Arbeitsplatzes vom Privatraum<br />

– insbesondere, wenn man kein separates<br />

Arbeitszimmer hat. Und mit der Zeit kann<br />

es wirklich einsam werden.<br />

Es ist nicht leicht, die Balance zwischen<br />

neu gewonnen Freiheiten und schleichender<br />

Belastung aufgrund von fehlenden<br />

räumlichen und zeitlichen Strukturen zu<br />

halten. Flexibilität in der Arbeitswelt ist ein<br />

enormer Gewinn unserer Zeit, darf jedoch<br />

nicht zum Goldenen Kalb erhoben werden.<br />

Die Langzeiteffekte der Flexibilität zeigen<br />

sich nämlich erst in der Zukunft.<br />

Mehr Mut, mehr Ehrlichkeit<br />

Die Arbeitswelt kann eine gute Portion Mut<br />

und Ehrlichkeit gebrauchen. Sie befindet<br />

sich nämlich in einer derart intensiven und<br />

schnellen Transformation, dass sowohl Flexibilität<br />

und Experimentierfreude nötig<br />

sind als auch die Ehrlichkeit, auszusprechen,<br />

welche alten Arbeitsweisen nicht<br />

mehr funktionieren – und welche neuen<br />

Trends nicht zum neuen Standard erhoben<br />

werden dürfen. Flexibilität darf nicht zulasten<br />

des Arbeitnehmerschutzes ausufern.<br />

Credentialism darf Innovation nicht verhindern.<br />

Zwischen den Polen finden sich die<br />

Kompromisse – nun müssen sie ausgehandelt<br />

werden.<br />

Alice Greschkow<br />

ist Autorin, Speakerin und<br />

Beraterin spezialisiert auf<br />

die Transformation der<br />

Arbeitswelt.<br />

i<br />

Weitere Informationen<br />

unter:<br />

linkedin.com/in/<br />

alicegreschkow<br />

Flexibilität in der<br />

Arbeitswelt ist ein<br />

enormer Gewinn<br />

unserer Zeit, darf<br />

jedoch nicht zum<br />

Goldenen Kalb<br />

erhoben werden.<br />

Neue Führung braucht mehr Feedback<br />

New Work stellt neue Anforderungen an die Art und Weise, wie Personalverantwortliche ihre Mitarbeitenden führen.<br />

Stichwort: Bedarfs- und situationsgerechte Führung. Hierfür benötigen Führungskräfte ein regelmäßiges und zeitnahes<br />

Feedback. Nur so können sie schnell genug eigene Stärken ausbauen und bestehende Potenziale entwickeln.<br />

Text Christian Motzko<br />

Christian<br />

Motzko<br />

Geschäftsführer,<br />

Vocatus Work-<br />

Perfect GmbH<br />

Dieser Artikel<br />

ist in Zusammenarbeit<br />

mit<br />

VOCATUS<br />

WORKPERFECT<br />

entstanden.<br />

Viele Unternehmen führen regelmäßig Führungskräftefeedbacks<br />

durch. Woran liegt es,<br />

dass diese zunehmend als nicht mehr so effektiv<br />

und wirkungsvoll wahrgenommen werden?<br />

Die meisten Führungskräftefeedbacks zielen<br />

immer noch darauf ab, zu einem vorgegebenen<br />

Zeitpunkt ein Feedback zu möglichst allen Führungskräften<br />

einzuholen – und das häufig nur<br />

alle 1-2 Jahre. Führungskräfte benötigen aber<br />

dann Feedback, wenn es die Situation erfordert.<br />

Es gilt also, das Feedback deutlich schneller und<br />

anforderungsgerechter einzuholen, ganz unter<br />

dem Motto: „Feedback, wenn ich es benötige und<br />

nicht, wenn das Unternehmen mal wieder Zeit<br />

dafür hat“.<br />

Der Markt bietet bereits einige technische Lösungen,<br />

die genau da ansetzen. Inwieweit erfüllen<br />

diese die Anforderungen an ein situationsgerechtes<br />

Feedback?<br />

Viele Unternehmen erhoffen sich die Lösung<br />

durch eine schicke und moderne Anwendung. In<br />

der Praxis stellt sich dann heraus, dass nach einer<br />

anfänglichen Euphorie die Nutzung deutlich abnimmt.<br />

Woran liegt das?<br />

Die „Usability“ des Tools rückt in den Vordergrund<br />

– Methodenkompetenz und Praxisnutzen<br />

werden vernachlässigt. Zudem wird das Feedback<br />

häufig auf einige wenige, standardisierte<br />

KPIs begrenzt, deren praktischer Nutzen für die<br />

Führungskräfte eingeschränkt ist. Daher haben<br />

wir ein Tool entwickelt, das genau bei dieser<br />

Schwachstelle ansetzt. Es ermöglicht den Führungskräften,<br />

ihre Feedback-Inhalte bedarfsgerecht<br />

und individuell festzulegen. Damit können<br />

die eigenen Stärken und Potentiale viel besser<br />

nachvollzogen werden. Zudem steigert es die<br />

Identifikation mit den Ergebnissen und auch die<br />

Verbindlichkeit des ganzen Prozesses.<br />

Wie kann man Führungskräfte noch besser<br />

dabei unterstützen, mit ihrem Feedback konstruktiv<br />

umzugehen?<br />

Für den Erfolg ist es wichtig, das Feedback gezielt<br />

mit Angeboten zur Führungskräfteentwicklung<br />

zu verzahnen. Deshalb erhält die Führungskraft<br />

in unserem Tool – abhängig von ihren Ergebnissen<br />

– direkt Zugang zu den passenden Trainings,<br />

zum Beispiel in Form von e-Learning Modulen.<br />

Ein effektives Führungskräftefeedback erfüllt<br />

eben nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich<br />

die Anforderungen von New Work.


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Foto: CBM

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