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AUS DEM JUGENDVERBAND
© feliphe-schiarolli / unsplash.com
12 |
Der erste Lockdown für uns alle eine drastische Umstellung, weil
wir so noch nie eine Pandemie erlebt haben. Trotzdem bin ich aber
der Meinung, dass die Politik in Sachen Bildung für uns Schüler:innen,
Student:innen und auch Eltern von Kindern, die in die Schule
gehen, einiges hätte besser regeln können.
Schon fast zwei Wochen vor der Schulschließung im letzten März haben
wir im Matheunterricht berechnet, wann ein Lockdown antreten müsste,
um die Verbreitung des Virus zu minimieren und um die Verlaufskurve
möglichst flach zu halten. Wir sind damals zu dem Ergebnis gekommen,
dass er schon längst hätte in Kraft treten müssen und trotzdem mussten
wir weiter ohne jeglichen Abstand oder generelles Hygienekonzept in
den Kursräumen sitzen.
Es wurde erst im Juni, also Monate nach dem Beginn des Lockdowns,
weiteres Geld in die Digitalisierung an Schulen in NRW investiert, was
meiner Meinung nach einfach zu spät war. Ob die Summe im Vergleich
zu dem Militärbudget gerecht ist, ist dann aber wieder eine andere Sache.
Die fehlenden Digitalisierung hatte zu Folge, dass die Kommunikation
zwischen manchen Lehrer:innen und Schüler:innen zu wünschen
übrig ließ. Dies wurde erst Recht zu einem großen Problem, wenn die
Klausuren anstanden. Abiturrelevanten Stoff mussten wir uns mehr oder
weniger selber beibringen, was manchmal zu einem enormen Druck
führte, weil man schließlich keine schlechte Note schreiben wollte.
Ohne Videokonferenzen mit Lehrer:innen Themen zu lernen fühlte sich
manchmal unmöglich zu schaffen an.
Den Leistungsdruck und das Erhalten von zu vielen Aufgaben kann man
nicht für alle Schüler:innen pauschalisiert darstellen, das ist meiner
Meinung nach aber auch nicht wirklich von Relevanz. Mann muss doch
trotzdem vor allem benachteiligte Personen in der Pandemie berücksichtigen,
abgesehen davon, ob es Menschen gibt, die mit der Umstellung
gut klar kommen.
Nebenbei bemerkt lässt die Berücksichtigung von finanziell und sozial
Benachteiligten im Bereich der Bildung weiter zu wünschen übrig. Die
Annahme, dass jede:r Schüler:in einen eigenen Laptop, einen eigenen
Computer oder ein eigenes Tablet, geschweige denn eine stabile
Internetverbindung oder eine ruhige Umgebung zum Bearbeiten der
Aufgaben hat, zeugt entweder davon, wie fern ab von der Realität viele
Politiker:innen denken oder wie es diese Politiker:innen einfach nicht
interessiert, dass Menschen in der Pandemie zurückgelassen werden.
Für den zweiten Lockdown gab es dann glücklicherweise weniger technische
Probleme, zumindest an meiner Schule, weil alle Schüler:innen,
die eins benötigen, sich ein iPad leihen konnten, um damit die Aufgaben
Wir sind Schüler:innen, Auszubildende
und junge Menschen im Job und an der
Uni, die sich gemeinsam gegen die kleinen
und großen Ungerechtigkeiten des Alltags
engagieren. Auf unseren wöchentlichen
Treffen planen wir eigene Aktionen, unsere
Wer wir sind:
zu bearbeiten. Auch Videokonferenzen wurden endlich bewilligt, was
das Verstehen von neuen Themen sehr erleichtert hat.
Auch wenn es jetzt besser ist, als im letzten Lockdown, ist die momentane
Situation alles andere als ideal. Man wird als Schüler:in wenig ernst
genommen, weil viele denken, man könne sich nicht beschweren, nur
weil es Menschen gibt, denen die momentane Situation auch schwer
fällt.
Seit über einem Monat sind wir nun wieder in der Schule und neue Probleme
haben nicht lange auf sich warten lassen. Zunächst fing der Präsenzunterricht
nur für die Q1 und die Q2 an.
Meine Schule verfügt über zwei Gebäude, was uns die Möglichkeit gab,
die zwei Stufen räumlich komplett zu trennen. Das hat das Infektionsrisiko
natürlich reduziert. Das Hauptproblem lag dabei auch eher darin,
dass jeder Kurs zusätzlich in zwei Räumlichkeiten getrennt wurde und
die Lehrer:innen ständig zwischen ihnen pendeln mussten.
Unsere Produktivität ließ zu wünschen übrig, da das Unterrichtsgespräch
ständig unterbrochen wurde. Selbst die Lehrer:innen haben an
diesem Konzept ihre Zweifel geäußert, weil wir im Online-Unterricht aufmerksamer
und generell einfach effektiver gearbeitet haben.
Weil wir eben auf die zwei Räume aufgeteilt sind und der Unterricht
ständig unterbrochen werden muss, schaffen wir es einfach nicht, den
geplanten Stoff in der Zeit durchzunehmen. Als Konsequenz bekommen
wir mehr Hausaufgaben auf, als sonst und viele meiner Mitschüler:innen
sind überfordert.
An meiner Schule sind die seit dem 15. März zur Verfügung stehenden
Schnelltests anderthalb Wochen zu spät angekommen. Jede:r Schüler:in
muss den Test an sich selbst durchführen. Im Falle eines positiven Ergebnis
muss der/die betroffene Schüler:in sich auf den Heimweg begeben.
Erst wenn sich ein weiteres positives Testergebnis durch einen
PCR-Test bei einer Teststelle ergibt, wird überlegt, welche weiteren
Schüler:innen sich in Quarantäne begeben sollten. Währenddessen
kann sich das Virus aber noch weiter verbreiten,
Die Wahrheit ist, dass diese Pandemie derzeit für jeden Menschen
schwer ist, weil sie sehr viel Unsicherheit mit sich bringt, trotzdem sollte
man Schüler:innen bei ihren Anliegen zuhören und nicht von oben herab
über sie entscheiden.
Beteiligung an Demos und diskutieren über
aktuelle politische Themen.
Wenn auch du Lust auf eine Welt ohne Klimazerstörung,
Rassismus, Sexismus, Nazis
und Ausbeutung hast:
Wir treffen uns
JEden Montag: 18:30 UHR
- PANDEMIEBEDINGT ONLINE
LINA IST 17 JAHRE ALT
& BESUCHT DIE 12. KLASSE
EINES GYMNASIUMS IN MÜNSTER
& IST AKTIV IN DER LINKSJUGEND [ʼSOLID]