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Erfolg_Ausgabe Nr. 11/12 - Nov/Dez 2020

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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Ausgabe 11/12 November / Dezember 2020 / ERFOLG Interview

29

Twint möchte das Bargeld im täglichen

Gebrauch weitgehend ersetzen. Neben der

Begeisterung für die Digitalisierung gibt es

aber auch wachsenden Widerstand gegen

eine absolute finanzielle Transparenz,

Bedenken wegen technischen Ausfallrisiken

und zunehmenden Hackerangriffen. Wie

realistisch ist aus Ihrer Sicht eine bargeldlose

Gesellschaft?

Wir machen den Menschen in der Schweiz ein

Lösungsangebot für einfaches und sicheres Bezahlen,

und mittlerweile nutzen die Hälfte der

Schweizer Smartphone-Besitzerinnen und -Besitzer

die TWINT App und bezahlen in jedem

zweiten Schweizer Online-Shop mit TWINT. Insbesondere

am POS also in den Ladengeschäften

sind wir am stärksten gewachsen. Mit der höchsten

ungestützten Bekanntheit aller Zahlungssysteme

ist TWINT gemäss einer repräsentativen

IPSOS-Studie heute bereits das präferierte Zahlungssystem

junger Menschen in der Schweiz.

Wir haben die kommende Generation bereits auf

unserer Seite. Dennoch wird uns Bargeld noch

lange erhalten bleiben.

Wie finanziert sich Twint, welche Kosten

fallen beim Einsatz für den Händler, die Bank

und den Nutzer an?

TWINT finanziert sich über drei Bereiche: Lizenzgebühren

der angeschlossenen Banken, Einnahmen

aus den Marketingmassnahmen von

Händlern sowie über die Transaktionsgebühren,

wie sie für alle Zahlungssysteme üblich

und im Markt absolut vergleichbar sind. Bei der

Höhe der Transaktionsgebühren liegt TWINT

sogar oft deutlich tiefer als andere Anbieter. Die

so generierten Erträge braucht TWINT, um das

System laufend auszubauen und den immer

noch massiv steigenden User- und Transaktionszahlen

anzupassen.

«TWINT finanziert sich über drei

Bereiche: Lizenzgebühren der angeschlossenen

Banken, Einnahmen

aus den Marketingmassnahmen

von Händlern sowie über die Transaktionsgebühren.»

Während jüngere Nutzer vor allem den

schnellen Austausch von Geld über Twint

schätzen, tun sich viele ältere nur schon mit

der Online-Verwendung einer Kreditkarte

schwer. Wie wollen ältere Menschen zu

Twint-Nutzern machen, welche Kundensegmente

haben für Twint das grösste Potential?

TWINT ist für alle. Bei den Jungen liegt TWINT

gemäss diverser Studien als Bezahlmethode

erster Wahl vorne. In den Gruppen der über

50+ und vor allem auch der über 60-jährigen

verzeichnen wir derzeit die höchsten Zuwachsraten.

Immer mehr Menschen erkennen für sich

die Vorteile einer bargeld- und kontaktlosen

Zahlung mit dem Smartphone. Die IPSOS-Studie

zeigt, dass wir als einfach, unkompliziert, sicher

und seriös wahrgenommen werden. Das ist

für Menschen in der zweiten Lebenshälfte sehr

wichtig.

Zu Beginn des Jahres hat Twint die

Schwelle von 2 Millionen Nutzern erreicht.

Welche Ziele haben Sie bezüglich Nutzern

und Transaktionen für 2020 und ab

welcher Grössenordnung wird Twint die

Gewinnschwelle erreichen?

Durch den Schwung Ende letzten Jahres und

das exponentielle Wachstum im letzten halben

Jahr haben wir bereits 3 Millionen Nutzer (Oktober

2020) und werden bis Ende Jahr über 100

Millionen Transaktionen verbuchen. Mit diesem

Wachstum wird TWINT bereits im kommenden

Jahr auf das Niveau der Kreditkartenzahlungstransaktionen

aufschliessen.

Twint hat sich im technologisch und finanziell

gut entwickelten Schweizer Markt

etabliert. Wie stehen die Chancen für eine

internationale Verbreitung, welche Hindernisse

wären zu bewältigen, welche Pläne

gibt es schon für ein Wachstum im Ausland?

TWINT ist Gründungsmitglied der EMPSA, European

Mobile Payment Systems Association und

deren Chairman ist Anton Stadelmann, CCO von

TWINT. TWINT arbeitet intensiv an der Entwicklung

der Interoperabilität. Mittelfristig sollen alle

teilnehmenden Apps der Mitgliedsstaaten miteinander

kompatibel sein. Ein konkreter Zeitplan

besteht nicht, denn die technischen Entwicklungen

geben in diesem Projekt den Takt an.

Das Thema Diversität und Gleichstellung

wird bei der Wahl des Arbeitgebers

immer wichtiger. Wie kommt es, dass in der

Geschäftsleitung von Twint keine einzige

Frau zu finden ist?

Unsere Geschäftsleitung umfasst nur drei Personen.

Aber rund 40% unserer leitenden Führungspersonen

sind Frauen, insbesondere in der IT.

Welche technologischen Entwicklungen

haben aus Ihrer Sicht das Potential, die Gesellschaft

in den kommenden Jahren

fundamental zu prägen und zu verändern?

Neben der sich weiter beschleunigenden Vernetzung

der Menschen untereinander sehe ich die

Vernetzung der unterschiedlichen technischen

Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, Nanotechnologie,

Gen- und Biotechnologie sowie 3D-

Printing als einen Megatrend der unsere Zukunft

deutlich verändern wird. Als TWINT sind wir laufend

damit beschäftigt, uns zu überlegen, wie

diese Technologien auch unseren Kunden zu

neuen Problemlösungen verhelfen können.

Zum Schluss des Interviews haben Sie zwei

Wünsche frei, wie sehen die aus?

Zunächst wünsche ich mir die Überwindung

dieser Pandemie, die uns alle belastet und dann

wünsche ich mir, dass die Menschen die positiven

Erfahrungen aus dieser Situation bewahren

mögen, die Solidarität und Hilfsbereitschaft die

im Kleinen und im Grossen zu beobachten ist.

ÜBER TWINT

Die TWINT AG kreiert digitale Innovationen

im Finanzbereich. Seit der Gründung im Jahr

2014 entwickelt sie das digitale Bargeld der

Schweiz. 2016 hat TWINT mit Paymit fusioniert.

Heute stehen die grössten Schweizer

Banken und SIX hinter der TWINT App, dem

Schweizer Standard im Mobile Payment.

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Helmuth Fuchs

Sternenweg 12 · 8840 Einsiedeln

Mobile 079 421 05 09

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