Erfolg_Ausgabe Nr. 11/12 - Nov/Dez 2020
Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes
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Ausgabe 11/12 November / Dezember 2020 / ERFOLG Wirtschaft
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Häufen sich jedoch imageschädigende Kommentare
und das Unternehmen reagiert nicht
oder gar unsachlich, so kann sich schnell ein
Shitstorm entwickeln, der die Employer Reputation
nachhaltig negativ beeinflussen und den
Rekrutierungsprozess behindern kann.
Neben zuverlässigem Community-Management
ist auch die Präsentation des Unternehmens
selbst ausschlaggebend für den ersten Eindruck
eines potenziellen Bewerbers: Über aktuelle
und gepflegte Arbeitgeber-Profile auf Portalen
und sozialen Medien kann beispielsweise
soziales und ökologisches Engagement vermittelt
sowie Sympathie erzeugt werden. Immer
häufiger zählen diese sogenannten «soft
facts», zu denen auch die Employer Reputation
zählt, im Recruiting als weitaus entscheidender
als «hard facts» wie Vergütung, Urlaubstage
und konkrete Aufgabenbeschreibungen.
Besonders im internationalen Recruiting gewinnt
das digitale Arbeitgeber-Image immer
stärker an Bedeutung: Fachkräfte aus dem Ausland,
die in bestimmten Branchen vermehrt rekrutiert
werden, können sich häufig nur schwer
ein Bild vom Unternehmen machen und greifen
auf informative Inhalte und Meinungen im Netz
zurück. Umso relevanter sind daher positive,
aktive und vor allem aktuelle Firmenprofile als
Visitenkarte für internationale Top-Kräfte.
denden Faktoren im Rekrutierungsprozess definieren.
Operativ bedeutet das: Um strategisch
vorzugehen und im Zweifel einen kühlen Kopf
zu bewahren, bedarf es festgelegter Regeln und
einer klaren Übersicht. Zunächst sollte eine ausführliche
Analyse aller Portale und Plattformen
erfolgen, auf denen Arbeitgeberbewertungen
und -Meinungen zu finden sind – nur so kann
präventiv und zeitnah gehandelt werden. Xing,
Kununu, LinkedIn und Co. sollten stets beobachtet
und nach Erwähnungen durchsucht werden,
um weiteren Unmut und die Entstehung
eines Shitstorms zu vermeiden.
Um Engagement zu zeigen und transparent
vorzugehen, sollten im nächsten Schritt alle Bewertungen
oder Kommentare beantwortet werden:
Dabei ist es essenziell, besonnen und
sachlich vorzugehen. Rechtfertigende und auf
Unverständnis treffende Reaktionen verschlimmern
das Ganze und setzen zudem nach aussen
hin ein negatives Zeichen – auf blinden Aktionismus
sollten Personaler demnach verzichten.
Zudem agiert die HR-Abteilung im Zuge des
Community-Managements als Schnittstelle zwischen
Unternehmen und Usern: Kritische Meinungen
und Optimierungspotenziale sollten
keineswegs einfach hingenommen, sondern an
Entscheidungsträger weitergeleitet und im offenen
Diskurs angesprochen werden. Das Stichwort
lautet: kritische Selbstreflexion. Zeigen Arbeitgeber,
dass sie die Meinung ihrer Angestellten
schätzen und sich Fehler eingestehen,
gelingt es, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen
– die entscheidenden Faktoren einer
positiven Employer Reputation. Denn für den
Aufbau eines guten Rufs ist nicht nur die Gewinnung
neuer Fachkräfte, sondern auch die Bindung
bestehender Mitarbeiter essenziell. Unzufriedenheiten,
die online geäussert werden,
sollten deshalb schnellstmöglich intern geklärt
und optimiert werden, ohne dass ernste Konsequenzen
befürchtet werden müssen.
Nachhaltige Pflege der Employer Reputation
Massnahmen und Strategien, die das Reputationsmanagement
der Arbeitgebermarke betreffen,
müssen stets langfristig ausgelegt sein
und vollumfänglich betreut sowie umgesetzt
werden. Der Aufbau eines positiven Images auf
dem Arbeitsnehmermarkt macht sich nicht nebenbei
– Monitoring, Pflege und Management
der Bewertungen und Kommentare auf diversen
Jobplattformen sowie sozialen Netzwerken
erfordern Zeit und Aufwand. Neben personellen
Ressourcen, die hierfür benötigt werden, ist
auch die nachhaltige Verankerung im Kern des
Unternehmens erforderlich: Um offen mit negativen
Meinungen umzugehen und sich auf
einen Diskurs mit Kritikern einzulassen, ist bei
Arbeitgebern häufig ein Umdenken notwendig.
Nur Unternehmen, die Optimierungspotentiale
identifizieren, nutzen und sich auf Grundlage
von Mitarbeitermeinungen nachhaltig weiterentwickeln,
haben die Chance auf eine langfristig
erfolgreiche Employer Reputation.
Über den Autor:
Alexander Hundeshagen ist Geschäftsführer der
reputativ GmbH. Mit der Marke reputativ®, die
auf Reputationsmanagement, Omnichannel-PR
und Linkmarketing spezialisiert ist, engagiert
sich das Unternehmen für die Steigerung und
den Erhalt des guten Rufes und fördert das positive
Bild ihrer Kunden.
Transparentes Community-Management
als entscheidender Erfolgsfaktor
Um die Employer Reputation zu pflegen und aktiv
zu optimieren, gilt es, mit potenziellen sowie
bestehenden und ehemaligen Arbeitnehmern
auf Online-Portalen in Kontakt zu treten und auf
Meinungen – ob positiv oder negativ – zeitnah
und professionell zu reagieren. Dieses Community-Management,
das als Definition aller
Massnahmen hinsichtlich Aufbau, Leitung, Betreuung
und Optimierung virtueller Kommunikation
von und mit Interessensgruppen zu
verstehen ist, lässt sich als einer der entscheireputativ®
Telefon +49 531 379 600 70
kontakt@reputativ.com
www.reputativ.com
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