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SERIE<br />
LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2021</strong> ı 21<br />
gott<br />
ist…<br />
Gott ist … hörbar<br />
VON MARTIN BÜHLMANN<br />
Gottes Stimme hören. Dieses Thema bringt bei vielen Christen das Blut zum Wallen. Die Geschehnisse um die Pandemie,<br />
die Wahlen in den USA und die Person von Donald Trump haben eine breitgefächerte Diskussion um das Thema «Prophetie»<br />
und Hören von Gottes Stimme ausgelöst. Man fragt sich, welche dieser prophetischen Aussagen nun richtig und wahr sind<br />
und welche nicht.<br />
Wie spricht Gott? Wann und durch wen?<br />
Gott hat immer schon zu seinem Volk gesprochen. Das tat<br />
er in der Vergangenheit, er tut es heute und wird es auch in<br />
Zukunft tun. Die Herausforderung liegt darin, seine Stimme<br />
zu hören oder richtig zu interpretieren. Der Schwerpunkt<br />
der Prophetien im Alten Testament liegt im Aufdecken<br />
von Fehlverhalten, im Trost seines Volkes und in<br />
der Vorhersage von zukünftigen Geschehnissen. Im Neuen<br />
Testament spricht Gott durch das Wort und grundsätzlich<br />
durch sein Volk, die Gemeinde Jesu. Der Schwerpunkt liegt<br />
im Trost, in der Ermahnung und Ermutigung der Menschen<br />
(1. Kor. 14). Die Wirkungen des Heiligen Geistes (1. Kor. 12)<br />
können durch alle Gläubigen geschehen (1. Kor. 12). Demnach<br />
können auch alle Gottes Stimme hören. Bei diesem<br />
Hören kann es sowohl ein «Hervorsagen» (sprich ein<br />
Wort der Erkenntnis) sein, als auch ein «Voraussagen»<br />
(ein Wort für die Zukunft).<br />
Wie gehen wir mit diesem Reden Gottes um?<br />
Wir müssen zuerst anerkennen, dass der Mensch Gottes<br />
Reden auf verschiedenen Ebenen wahrnehmen kann. Wir<br />
können dieses Reden «geistlich», «emotional» oder<br />
«physisch» wahrnehmen. Die Wahrnehmungen sind also<br />
meistens nicht «rein» sondern durchmischt. Deshalb ist<br />
es zutiefst unweise zu sagen: «Gott hat mir gesagt … !»<br />
Es ist ehrlicher zu sagen: «Ich empfinde, dass Gott gesagt<br />
hat ...» oder «Ich habe den Eindruck, dass …» Neutestamentlich<br />
soll alles Reden, das wir von Gott herkommend<br />
weitergeben, von der ganzen Gemeinde geprüft werden.<br />
Wenn es nicht mit unseren Emotionen und Erfahrungen<br />
durchmischt sein könnte, müsste es nicht geprüft werden.<br />
Wie kann ich je sicher sein, dass Gott zu mir geredet hat?<br />
Wenn ich glaube, dass Gott mir etwas gesagt hat, prüfe ich<br />
das für mich persönlich an fünf verschiedenen Punkten:<br />
Entspricht die «Eingebung» dem Wort Gottes? Was sagt<br />
meine innere Stimme dazu? Wurde der Eindruck vielleicht<br />
bestätigt durch Handeln oder Reden anderer Menschen in<br />
meinem Umfeld? Weiterhin interessiert mich, was meine<br />
geistlichen Leitenden dazu meinen und wie dieser Eindruck<br />
zu meinen persönlichen Lebensumständen passt. Wenn<br />
ich bei allen fünf Punkten eine Übereinstimmung sehe,<br />
bin ich mich sicherer, dass der Eindruck von Gott kommen<br />
könnte, als wenn nur zwei oder drei Punkte den Gedanken<br />
bestätigen. Aber selbst dann bleibt es eine Glaubens- und<br />
Vertrauensfrage.<br />
Aufbauend, ermutigend und tröstend<br />
Wenn wir uns auf einen ehrlichen Weg des Vertrauens<br />
begeben wollen, geht es nicht zuerst darum, unseren Eindruck<br />
von Menschen «bestätigen» zu lassen. Vielmehr<br />
geht es um die tiefe Suche nach wirklichem Trost, nach<br />
Hoffnung und aufbauender Ermutigung für uns und die<br />
Menschen, zu denen Gott durch uns sprechen möchte.<br />
<br />
SERIE «GOTT IST …»<br />
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt<br />
die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche<br />
Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer<br />
Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen<br />
Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.<br />
USER ZUR PERSON<br />
Martin Bühlmann ist Leiter der<br />
Vineyard Bewegung Deutschland,<br />
Österreich, Schweiz und Teil des<br />
globalen Teams der<br />
weltweiten Vineyard<br />
Bewegung.