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THEMA LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2021</strong> ı 9<br />
Gott redet im Alten und Neuen Testament<br />
Im Alten Testament lesen wir, dass nur auf wenigen<br />
Menschen der Geist Gottes ruhte. Diese sogenannten<br />
«Propheten» überbrachten Botschaften<br />
von Gott an einzelne Personen, wie Könige, aber<br />
auch dem ganzen Volk. Viele dieser Nachrichten deuten<br />
bereits auf Jesus hin, der als Mensch gewordener Gott die<br />
Menschen erlösen wird. Im Neuen Testament schickt Jesus<br />
uns dann den Geist Gottes, den Heiligen Geist, der uns von<br />
jetzt an mit Gott verbindet. So kann nun jeder, der mit Gott<br />
sprechen möchte, das auch tun. (Joh. 14,26, Joh. 10,27).<br />
Das bestärkt auch Paulus nochmals in seinem 1. Brief an<br />
die Korinther in Vers 14,31: «Ihr könnt alle prophetisch<br />
reden …» Wir können also alle Gottes Stimme hören und<br />
seine Worte weitergeben. Alles Reden von Gott zu uns<br />
baut auf der Tatsache auf, dass Jesus für unsere Vergehen<br />
gestorben ist; und damit auf der unfassbaren Liebe, die<br />
Jesus zu den Menschen hat. Dadurch sieht Gott uns wieder<br />
so, wie er uns von Anfang an gedacht und geschaffen<br />
hat. Und über das spricht er zu uns durch seinen Geist. Er<br />
spricht auch zu uns über andere Menschen, Orte, Städte<br />
und Institutionen – immer mit dem Ziel, uns zu zeigen, wie<br />
wunderbar er uns geplant und geschaffen hat. Damit wir so<br />
werden und unsere Bestimmung finden (Eph. 4,11–14).<br />
Unsere Sicht ist nicht Gottes Sicht<br />
Wir Menschen haben den Fokus oft auf dem, was man<br />
noch verbessern kann und auf dem, was mangelt. Das ist<br />
aber nicht die Sicht Gottes. Gott sieht seine Pläne und das<br />
Potenzial. Alles Sündige hat Jesus getragen. Uns immer<br />
wieder seiner Sicht bewusst zu werden, ist essenziell. Viel<br />
zu oft mischen sich menschliche Sicht und eigene Prägung<br />
unter prophetische Worte. Dann sind prophetische Worte<br />
verletzend, einsperrend und lösen Druck aus. Ich habe oft<br />
erlebt, wie Menschen ihre «gutgemeinten Ratschläge» in<br />
prophetische Worte verpacken. Und wie «gesetzliche»,<br />
oft biblisch beweisbare Mahnungen, im Namen Gottes<br />
weitergegeben werden. Was immer zurückbleibt ist der<br />
Beigeschmack: «Du bist noch nicht gut genug, es reicht<br />
noch nicht.»<br />
Der Blick von Jesus<br />
Schauen wir uns dazu eine Bibelstelle an: Lukas 7,38ff.<br />
Jesus ist zum Essen eingeladen im Haus des Pharisäers.<br />
Dann kommt die Frau mit dem unmoralischen Lebenswandel<br />
und weint. Ihre Tränen fallen auf Jesu Füsse, sie<br />
trocknet diese mit ihren Haaren, küsst sie und salbt sie<br />
mit dem kostbaren Öl. Der Pharisäer denkt: «Wenn dieser<br />
Mann wirklich ein Prophet wäre, würde er die Frau kennen,<br />
von der er sich da berühren lässt; er wüsste, was sie für<br />
eine sündige Person ist.» Gesetzliche Menschen definieren<br />
Prophetie so: Man erkennt Sünde und deckt auf,<br />
was schlecht ist. Im Gegensatz dazu erkennt Jesus etwas<br />
anderes. Er nennt sie eine Frau, deren Bestimmung es ist,<br />
zu lieben. Sogar mehr zu lieben als andere, viel zu lieben –<br />
dafür ist sie geschaffen. Ja, der Teufel und das Leben haben<br />
diese Bestimmung von Gott pervertiert. Sie wurde eine<br />
Frau, die Liebe verkauft. Gott bleibt aber nicht bei dieser<br />
Tatsache stehen. Er hat den Fokus nie auf der Sünde, nie<br />
auf der Verletzung, nie auf der Scham. Er sieht, wofür er<br />
die Frau erschaffen hat, er liebt bedingungslos, heilt und<br />
setzt frei! Mit einem Blick, mit einem Wort. Wir brauchen<br />
diesen Blick von Jesus, wir brauchen seine Worte – für uns<br />
und andere.<br />
USER ZUR PERSON<br />
Ilona Ingold hat über elf Jahre in der<br />
Stiftung Schleife den Bereich Prophetie<br />
geleitet. Als Mitgründerin der GmbH<br />
SEINSEIN, die alles rund um das Thema<br />
Prophetie und HeartSync anbietet, ist es<br />
ihr Herzensanliegen, dass Menschen<br />
entdecken, wer sie wirklich sind und<br />
ihre Bestimmung finden.