„Glück zu” - Verbandsmagazin No 446
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Nachgefragt -
Ehemalige berichten
Tobias Breuer ist bei Müller´s
Mühle in Gelsenkirchen als
Werksleiter beschäftigt.
Hier wird zurzeit von ihm der Bau
eines neuen Teilstückes im Werk
betreut, bei dem es um
innovative Vermahlung von
alternativen Proteinquellen geht.
Interview: Johannes Decker ∙ Foto: Moritz Rennecke
Tobias Breuer, bitte stelle dich einmal vor.
Ich bin 1976 in Gelsenkirchen geboren und arbeite
zurzeit als Werksleiter bei der Müller´s Mühle GmbH.
Wie bist du zur Müllerei gekommen und wie sah dein
Werdegang aus?
Eigentlich wollte ich nach meinem Realschulabschluss
eine kaufmännische Ausbildung machen, was sich aber
aufgrund meines Alters und eines fehlenden Abschlusses
einer höheren Handelsschule zu der Zeit noch schwierig
darstellen ließ.
In der regionalen Zeitung gab es an den Samstagen
immer Berufsvorstellungen, wo ich in einer Ausgabe eine
interessante Version über den Beruf des Müllers gelesen
habe. So kam dann eins zum anderen und ich konnte
1992-1995 meinen Müllergesellen (Müllerschule Wittingen)
abschließen.
Nach dem Abschluss bekam ich die Möglichkeit als Geselle
weiterhin in Gelsenkirchen zu bleiben.
Warum hast du dich für die DMSB entschieden?
Bb. Friedrich-Wilhelm Amme (damaliger Werksleiter)
hat bei mir nach ca. 4 Jahren das Interesse zur Weiterbildung
an der DMSB geweckt und eben auch den „Glück
zu“ nähergebracht. Zuerst habe ich noch gehadert, da ich
ja erst einmal weiter Geld verdienen wollte. Um meine
Chancen aber auszuweiten, war das Studium an der Müllerschule
in Braunschweig die beste Variante.
Hier habe ich dann, noch nach dem alten System, in 2
Jahren M (Müllereitechnik), den Meister und nach einem
weiteren Jahr den T-Abschluss (Mühlenbau) gemacht.
Warum bist du im Verein „Glück zu“ aktiv geworden?
Und hattest du in der Zeit auch ein Amt übernommen?
Selbstredend! Das war für mich schon im Vorhinein klar.
Mir war es wichtig, mich hier einzubringen. Ich wurde
zum xx gewählt, gehörte im Jahre 2001 zum Verbandstagspräsidium
und war danach noch ein Jahr Ältestenratsvorsitzender.
Dieser war damals meist jemand aus
dem „letzten“ Studienjahr, der noch den T macht.
Es war eine spannende und sehr gute Zeit, woraus sich
viele langjährige Freundschaften entwickelt haben.
Wie sieht dein bisheriger Weg nach dem Studium bis
heute aus?
Ich konnte nach dem Studium in Braunschweig als „Assistenz
der Betriebsleitung“ unter Bb. Friedrich-Wilhelm
Amme bei der Müller´s Mühle GmbH einsteigen. Diese
ist heute ein Teil der GoodMills Deutschland.
Hier konnte ich durch das Arbeitsumfeld schnell Erfahrung
in diversen Arbeitsbereichen sammeln, wodurch ich
2007 die Leitung der Mühlentechnik übernehmen konnte.
Und es half mir dann des Öfteren das Netzwerk aus der
Studienzeit. Das eine ist eben die Theorie und das andere
die Praxis. Da ergibt sich dann schon ab und an mal
klärender Bedarf.
Zu meinen Aufgaben zählen interne Projekte bezüglich
Neuanschaffungen, Verbindung zu Ämtern wie zum Beispiel
Berufsgenossenschaft, Bauamt, Feuerwehr oder auch
Versicherungen. Hier müssen immer wieder in enger
Zusammenarbeit Besichtigungen durchgeführt, neue Vorschriften
besprochen und eingehalten werden. Um dies
bestmöglich umzusetzen, hilft die gesammelte Erfahrung.
Zusätzlich sind die stetige Kontrolle und Verbesserung
der Ausbeuten und Qualität der Fertigwaren ein sehr
wichtiges Arbeitsfeld.
Seit längerem bin ich nun Werksleiter und somit gesamtverantwortlich
für die Prozesse von Annahme bis hier
zur Kleinverpackung und Logistik.
Ehrenamtlich arbeite ich noch im Gesellenprüfungsausschuss
in Wittingen und im Meisterprüfungsausschuss
in Stuttgart. Hier macht es mir besonders viel Spaß zu
sehen, mit wie viel Fleiß die meisten dabei sind und wie
der Nachwuchs, den wir in der Branche so dringend benötigen,
weitergeschult wird.
Wenn du zurückblickst, was haben das Studium an der
DMSB und die Aktivenzeit dir gebracht?
Es war auf jeden Fall mit eine der besten Zeit meines
Lebens, wobei ich hier keine Gewichtung vornehmen
möchte. Ich habe viele Menschen und darunter auch viele
Freunde kennengelernt. Sehr viel haben mir auch meine
damaligen Dozenten gebracht, da hier durch die fachliche
Erfahrung ein sehr fundiertes Wissen an uns Studierende
weitergegeben werden konnte.
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