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Leseprobe: Barmettler/Gubler/Ziltener: Individualisiertes Personalmanagement

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12 Kapitel 1: Einleitung<br />

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Lassen Sie uns einen kurzen Blick in den Führungsalltag von vier Vorgesetzten<br />

werfen. Besonders interessiert uns dabei, was diese Führungskräfte über <strong>Personalmanagement</strong><br />

denken.<br />

Timo E., 43 Jahre alt, ist verantwortlich für den Bereich Privatkunden im mittelgroßen Treuhandgeschäft<br />

FIDE. Er leitet seit kurzem ein kleines Team von sechs kaufmännischen Angestellten<br />

und Treuhändern. Er selbst hat vor fünf Jahren die Weiterbildung zum eidg. dipl. Treuhandexperten<br />

abgeschlossen. Sein damaliger Vorgesetzter hat ihm diesen Weg vorgeschlagen, damit er<br />

innerhalb der Firma den Bereich Privatkunden übernehmen könnte. Timo ist überzeugt, dass<br />

seine Mitarbeitenden zufrieden sind, wenn das Unternehmen ihnen Vorschläge für ihre Entwicklung<br />

macht. In den jährlichen Gesprächen zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitenden<br />

könnten diese Themen idealerweise behandelt werden. Konzepte für <strong>Personalmanagement</strong><br />

braucht es seiner Meinung nach in einem KMU nicht, das koste nur viel Geld.<br />

Einer seiner Mitarbeiter ist Davide S., 33-jährig. Davide S. arbeitet seit über zehn Jahren als<br />

kaufmännischer Sachbearbeiter bei FIDE. Er ist ein engagierter und beliebter Mitarbeiter.<br />

Davide S. fühlt sich zum Betrieb zugehörig und kann sich nicht vorstellen, etwas anderes zu<br />

machen. Auch wenn sein Teamleiter ihm schon einige Male vorgeschlagen hat, sich um Weiterbildungen<br />

zu kümmern, hat er bis jetzt noch nichts in diese Richtung unternommen.<br />

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Sarah K., 35 Jahre alt, ist seit dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau HF im Alterszentrum<br />

Sonne tätig. Vor einem Jahr wurde ein zusätzlicher Neubau bezogen, sodass das<br />

Alterszentrum sein Angebot ausbauen konnte und nun über zwei Standorte verfügt. Gleichzeitig<br />

wurde Sarah zur Teamleiterin befördert. Daneben leitet sie ein größeres, bereichsübergreifendes<br />

Projekt, bei dem sie acht Mitarbeitenden fachlich vorgesetzt ist. Die eigentliche Führungsverantwortung<br />

für diese Mitarbeitenden liegt jedoch bei den jeweiligen Teamleitern. Sarah K.<br />

findet, dass dieser Mix als Fach- und Linienvorgesetzte die Entwicklung der Mitarbeitenden<br />

nicht einfach mache.<br />

Eine der Mitarbeitenden in ihrem Team ist Emma F., 45-jährig. Sie arbeitet seit über 15 Jahren als<br />

angelernte Betreuerin im Alterszentrum. Von ihrer Umgebung wird sie als hilfsbereit, zuverlässig<br />

und loyal beschrieben. Aus Arbeitgebersicht könnte es mittelfristig trotzdem schwierig<br />

werden, Emma F. zu beschäftigen, weil sie als eine der wenigen Mitarbeitenden ohne Berufsausbildung<br />

nur unter Anleitung einsetzbar ist.<br />

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Marco L., 44 Jahre alt, leitet das Elektrogeschäft Buchmann. Erst kürzlich hat die Firma eine kleinere<br />

Elektrofirma in der Nachbargemeinde übernommen. Sein Team ist sehr heterogen zusammengesetzt.<br />

Es gibt junge, gut ausgebildete Berufseinsteiger, die vorwärts kommen wollen.<br />

Dann gehören zum Team einige ältere, langjährige Fachleute, die ihre Arbeit und ihren Arbeitgeber<br />

schätzen und hoffen, dass sich möglichst wenig ändert. Und dann gibt es einige der neu

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