VPLT Magazin 54
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
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fläche. Interaktive Informationsmöglichkeiten<br />
bietet beispielsweise ein großer, verglaster Datentisch,<br />
in den das ICT-Team touchsensitive<br />
32“ Displays und die entsprechende Zuspieltechnik<br />
eingebaut hat.<br />
An drehbaren Monitor-Stelen, den so genannten<br />
„Local Heroes“, können die Besucher<br />
über einen Taster Interviewfilme mit verschiedenen<br />
Persönlichkeiten der Region durchschalten.<br />
Wird die Säule gedreht, so ändert sich der<br />
Programminhalt der Rücken-an-Rücken montierten<br />
24“ LCDs und ein Film über die Profession<br />
der Persönlichkeit wird gezeigt. In den<br />
Stelen integrierte Audiotechnik sorgt für den<br />
passenden Ton zum Film. Die mechanische<br />
Umsetzung und Steuerung der „Local Heroes“<br />
wurde ebenfalls von ICT geliefert. Typische<br />
Lebens-, Arbeits- und Umweltgeräusche des<br />
Ruhrgebiets sind an 18 von der Decke abgehängten<br />
Soundduschen interaktiv abrufbar.<br />
Durch Betreten einer Bodengrafik löst<br />
ein Bewegungsmelder das entsprechende Geräusch<br />
aus. Die Soundduschen für die „Sinfonie<br />
des Ruhrgebiets“ wurden von ICT entwikkelt.<br />
Klassische Studiomonitore zum Abspielen<br />
von Archivfilmen sowie hochauflösende Dis -<br />
plays unterschiedlicher Größen werden ergänzend<br />
als feste Medienformate auf den Museumsebenen<br />
genutzt.<br />
Den „Weg der Kohle“ können die Besucher<br />
im Rahmen einer Führung auf dem multimedial<br />
inszenierten Denkmalpfad Zollverein<br />
anschaulich nachvollziehen: Innovative Medientechnik<br />
erweckt hier authentisch erhaltene,<br />
stillgelegte Maschinen virtuell zum Leben und<br />
erklärt die Arbeitsgänge von der Kohleförderung<br />
bis zum Endprodukt auf eine dynamische,<br />
emotionale Weise. Dazu werden unterschiedlichste<br />
Maschinen wie Siebtrommeln, Becherwerke<br />
oder Setzmaschinen sowie weitere Arbeitsstationen<br />
multimedial bespielt – auditiv<br />
ergänzt durch ihre typischen Geräusche.<br />
Mittels 3D-Projektionen wird so beispielsweise<br />
visualisiert, wie das Innenleben der gigantischen<br />
Maschinen aussah und welche Arbeitsabläufe<br />
sie übernahmen. Über eine<br />
Schlüsselschaltersteuerung kann der Guide bis<br />
zu vier Filme anwählen und so über sich vertiefende<br />
Projektionsebenen auf das Informationsbedürfnis<br />
seiner Besuchergruppe eingehen.<br />
Aufgrund der rauen Umgebungsbedingungen<br />
hat das ICT-Team einige der Projektoren in Klimagehäusen<br />
verbaut; einige Bildinhalte werden<br />
aus szenografischen Gründen über Spiegel<br />
umgelenkt. Zur szenografischen Inszenierung<br />
hat ICT auch mehrere Gobos installiert, die mit<br />
entsprechender Maskierung Schriftzüge oder<br />
Grafiken projizieren.<br />
Einen überaus authentischen Eindruck von<br />
der Übertagearbeit in der Zeche erhalten die<br />
Besucher in der Wipperhalle: Hier wurden die<br />
beladenen Förderwagen über ein Schienensystem<br />
in vier Kopfwipper geführt und die Rohkohle<br />
auf Förderbänder entleert. LED-Bodenprofile<br />
– bestehend aus U-Profilen mit eingesetzten,<br />
LED-beleuchteten Plexiglas-Diffusoren<br />
– stellen heute das Schienensystem dar und<br />
simulieren durch den sich bewegenden Lichteffekt<br />
die Förderwagenfahrt bis zur Entleerungsstation,<br />
markiert durch eine dort positionierte<br />
Stele mit einem LED-Pfeil.<br />
Die Stelen, in die zusätzlich 19“ LCDs eingebaut<br />
sind, visualisieren, welcher Arbeitsvorgang<br />
hier stattfand. Während der Vorführung<br />
stehen die Besucher auf einer erhöhten Plattform,<br />
die ihnen die komplette Übersicht über<br />
die Wipperhalle gibt. Durch die parallel eingespielten<br />
Originalgeräusche (jedoch mit „nur“<br />
40% der ursprünglichen Lautstärke) wird diese<br />
Station des Denkmalpfads zum eindrucksvollen<br />
Erlebnis und lässt die Besucher erahnen,<br />
wie lärm- und staubintensiv die Arbeit hier damals<br />
war. Die Steuerung der Vorführung erfolgt<br />
über einen Schlüsselschalter auf der Plattform.<br />
Die gesamte Zuspieltechnik für diese<br />
Installation befindet sich in einem klimatisierten<br />
Medienschrank. Auf dem Denkmalpfad<br />
hat das ICT-Team an verschiedenen Stellen zudem<br />
mehrere, teilweise interaktive Monolithen<br />
mit LCDs ausgestattet, die Filmzuspielungen<br />
zeigen. An den interaktiven Stelen kann über<br />
ein Scrollrad das gewünschte Bildmaterial angewählt<br />
werden. Weitere Stationen des Denkmalpfads<br />
wurden, wie beispielsweise die Förderwagenreinigung,<br />
mit rein auditiver Technik<br />
bestückt.<br />
Herausforderndes Groß -<br />
projekt in jeder Hinsicht<br />
„Neben den technischen Herausforderungen<br />
der umfangreichen Installationen auf Zollverein<br />
war für ICT vor allem auch die Einbettung<br />
der Geräte in das Projektumfeld eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe“, sagt Oliver Meyer, Projektleiter<br />
bei der ICT AG. „Die möglichst unauffällige<br />
Integration sensibelster Technik in<br />
ein solch „raues“ Umfeld, das von Kohlestaub,<br />
inhomogenen Flächen und umgebungsbedingten<br />
Temperaturschwankungen geprägt ist, unter<br />
gleichzeitiger Berücksichtigung der Denkmalschutzanforderungen<br />
bei den Montagearbeiten<br />
war wirklich nicht ohne“, fährt Meyer fort.<br />
„Vor allem die komplizierte 360-Grad-Projektion<br />
in einen der beiden Rundeindicker hat die<br />
Technik aufgrund der baulichen Gegebenheiten<br />
an den Rand des Machbaren gebracht. Die unrunden<br />
Projektionswände konnten nur durch<br />
eine höchst aufwendige Vorverzerrung in der<br />
Medienproduktion, die akkurate Zusammenführung<br />
der Bildinhalte in der Softedge-Zuspielsoftware<br />
und durch eine millimetergenaue<br />
Justage der Projektoren überwunden werden.<br />
Bei der Installation dieser Projektion sowie<br />
weiterer, auf Zollverein installierter Medien<br />
wurde ein Remotezugriff über die die Geräte<br />
steuernden ict ControlMachines realisiert. Im<br />
Panorama-Kino können bei den Projektoren so<br />
beispielsweise Lampenzeiten, Fehlerberichte<br />
oder Stromzustände abgefragt werden. Die<br />
ControlMachines erlauben aber auch das Einund<br />
Ausschalten der Anlagen im Sinne einer<br />
netzwerktechnischen Verbindung“, schließt<br />
Meyer.<br />
www.ict.de