VPLT Magazin 54
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
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V.Mrental<br />
bar, erwartete die Teilnehmer, von denen nach zwei Vorentscheiden 25 im<br />
Finale standen.<br />
Für die Sendung wurde ein komplett neues Sennheiser-System zusammengestellt.<br />
„Alle Geräte durften sich darum erst einmal ‚einlaufen’“,<br />
berichtet HF-Experte Jonas Næsby. „Bei einem so wichtigen Event<br />
– ganz Europa hat auf Oslo geblickt – muss alles 100%ig klappen, alles<br />
Equipment haben wir vorher gründlich getestet.“ Gelassenheit brachte<br />
der Empfänger EM 3732-II ins Spiel: „Früher brauchten wir Empfänger<br />
in verschiedenen Frequenzbereichen“, sagt Næsby. „Jetzt programmieren<br />
wir einfach die Frequenz, denn der neue Empfänger hat eine Schaltbandbreite<br />
von rund 180 MHz.“<br />
Für die Künstler hatte Sennheiser Nordic eine bewährte Combo im<br />
Gepäck – den Handsender SKM 5200 mit der Neumann-Kapsel KK 105<br />
S. Diese hat Supernieren-Charakteristik, ist robust und unterdrückt ausgesprochen<br />
effizient Poplaute und Griffgeräusche. Wer für seinen Auftritt<br />
beide Hände frei brauchte – wie etwa Sofia Nizharadze aus Georgien<br />
– sang mit dem Taschensender SK 5212 und dem neuen Earset 4-Mikrofon,<br />
das Umgebungsgeräuschen und Rückkopplungen trotzt. Gesteuert<br />
und kontrolliert wurden die 64 Mikrofon- und 26 Monitorsysteme über<br />
den Wireless Systems Manager. Für die Künstler kamen Monitorsysteme<br />
der 2000er Serie mit Adaptive-Diversity-Empfängern zum Einsatz; über<br />
80 weitere IEM-Empfänger hatte Sennheiser Nordic für Kommunikations-<br />
und Monitorzwecke am Start: für die Kameraleute, die Stage Manager<br />
und die Mitglieder der Länderdelegationen.<br />
Neues Konzept fürs Monitoring<br />
Auch bei den Künstlern sorgte der „Knopf im Ohr“ für Begeisterung.<br />
Viele von ihnen kamen beim Eurovision Song Contest das erste<br />
Mal mit dieser Art des Monitoring in Berührung. Nicht nur bei den Proben<br />
wurde der Feineinstellung des Monitoring viel Raum eingeräumt.<br />
Für den großen Final-Abend hatte sich der NRK ein besonderes System<br />
ausgedacht, das Künstler und Toningenieure gleichermaßen begeisterte –<br />
und außerdem den schnellen Songwechsel – es waren nur jeweils 30 Sekunden<br />
bis zum nächsten Titel – erst möglich machte.<br />
Im Backstage-Bereich warteten jeweils drei Länder auf den Auftritt;<br />
während ein Song lief, wurde bereits vom übernächsten Künstler die erste<br />
Zeile angesungen und der Monitorsound gegebenenfalls den anderen<br />
Bedürfnissen des Final-Abends angepasst. Der Mix wurde dann einfach<br />
von der Backstage-Monitorkonsole auf die Monitorkonsole der Bühne<br />
übertragen. Mit der Gewissheit, dass das Monitoring perfekt eingestellt<br />
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ist, konnten sich die Teilnehmer dann ganz ihrer Musik und ihrer Bühnenshow<br />
widmen.<br />
Redundanz ist Trumpf<br />
Für die Live-Sendung hielten der NRK und AVAB CAC sämtliche<br />
technischen Einrichtungen zweifach bereit, begonnen bei den Monitor-<br />
und FOH-Pulten bis hin zum Übertragungswagen, dem ein zweiter<br />
Van mit Backup-Konsolen für Video und Musikmix beigestellt wurde.<br />
Die Abmischung erfolgte dabei in Stereo und im 5.1.-Format.<br />
Auch Jonas Næsby hatte Backups für alles dabei – und drei komplette<br />
Antennensysteme: „Eines davon lief nur zur Sicherheit mit, damit wir<br />
immer noch zwei laufende Systeme hatten, wenn bei einem ein Fehler<br />
auftreten sollte.“ Ein detaillierter Frequenzplan umschiffte die potenziellen<br />
Störquellen. Insbesondere die LED-Arrays – ein Fest für die Augen<br />
der Fans – sind nicht gerade des Toningenieurs Lieblinge. Der Grund:<br />
LEDs – bei diesem Song Contest war sogar ein LED-Kleid mit dabei –,<br />
Dimmer und synchronisierte Lichteffekte senden fast im kompletten Frequenzspektrum<br />
Signale aus, vom Mittelwellen- bis weit in den Gigahertzbereich.<br />
Hinzu kommen digitale Fernsehsender, das Drahtlos-<br />
Equipment von berichtenden Fernseh-Teams, digitale Multiplexer und<br />
die Walkie-Talkies der Sicherheitsmitarbeiter.<br />
Das Motto „Share the Moment“ erfüllte das norwegische Fernsehen<br />
phantasievoll mit Leben. Dazu hatte sich der Sender mit dem „Euro-Dance“<br />
zur Musik von Madcon auf den großen öffentlichen Partys und in<br />
Flashmobs etwas ganz Neues einfallen lassen. Mit den Bildern tanzender<br />
Menschen fing der NRK die Lebensfreude der Zuschauer ein und zeigte<br />
ein in der Musik vereintes Europa.<br />
ARD sendet mit Stagetec<br />
Zum Public Viewing luden der NDR und die Stadt Hamburg<br />
auf die Reeperbahn. Die Besucher erwartete eine Live-Übertragung aus<br />
Oslo auf Riesenleinwand sowie ein Bühnenprogramm mit Xavier Naidoo<br />
und Nena als Top-Acts. Beide Events waren live „im Ersten“ zu sehen.<br />
Die Produktion des Sendetons übernahm der NDR mit Audio-Technik<br />
der Salzbrenner Stagetec Mediagroup.<br />
Für den Sendeton von der Bühne zeichnete die Tonregie im HD-Ü-Wagen<br />
des NDR verantwortlich, der mit einem Aurus ausgerüstet ist. Das<br />
Signal wurde an eine zweite, in einem Container vor Ort untergebrachte<br />
Tonregie weitergegeben, die ebenfalls über ein Aurus-Pult sowie über<br />
ein entsprechendes Nexus-Netz verfügte. Hier liefen die Fäden der Pro-