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SkF_JB_2021

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Patenschaften

Beziehungsgestaltung unter

besonderen Bedingungen

Entlastung schaffen und Entwicklung ermöglichen

durch verlässliche Beziehungen zwischen Ehrenamtlichen

und Familien: Das ist die Grundidee der Patenschaften

für psychosozial belastete Familien und für

Kinder psychisch erkrankter Eltern. Beziehung braucht

die persönliche Begegnung und das direkte Miteinander

– jedoch: Wie kann dies unter den Auflagen der

Pandemiebekämpfung gut gelingen? Die Beschlüsse

des ersten Lockdowns im Frühjahr gestatteten

für mehrere Wochen keine persönlichen Treffen mit

Menschen außerhalb des eigenen Hausstandes. Für

bereits belastete Familien bedeutete das eine über

alle Maßen herausfordernde Situation. Hier waren die

Pat*innen eine wertvolle Unterstützung: Sie hielten

den Kontakt zur Familie per Telefon, sie verabredeten

sich per Videochats zum Plaudern oder zu einer Spielerunde.

Es wurden Briefe geschrieben und Päckchen mit

Spiel- und Bastelmaterial verschickt. Zu Ostern stand

bei so mancher Familie ein Osterkörbchen vor der Tür.

Die Pat*innen halfen außerdem ganz praktisch, z.B.

mit dem Ausdrucken und Vorbeibringen von Arbeitsblättern

für die Schule oder auch mit der Spende eines

gebrauchten Computers für das Homeschooling. Die

zentrale Botschaft all dieser Bemühungen lautete:

„Wir bleiben mit Euch in Kontakt! Wir sehen Euch mit

allen Nöten und unterstützen Euch!“ Auch die fachliche

Begleitung durch die Koordinatorinnen veränderte

sich. Gefragt war die Recherche und Weitergabe

von Informationen und Ideen an die Pat*innen

zur alternativen Kontaktgestaltung. Darüber hinaus

war ein intensiver telefonischer Austausch zwischen

Koordinatorinnen und Familien nötig, um den Grad

der Belastung abschätzen zu können und bei Bedarf

weitere fachliche Hilfen einzuschalten. Weil gemeinsame

Feste und Ausflüge nicht stattfinden konnten,

verschickten die Kolleginnen mehrmals “Anti-Langeweile-Päckchen“

mit Basteleien, Rätseln und Spielen.

Ab Mai waren persönliche Treffen wieder möglich

und die Pat*innen verabredeten sich auf dem Spielplatz,

zum gemeinsamen Radfahren im Park oder

zum Spaziergang mit der Mutter. Und sie berichteten

von der Besonderheit des ersten Wiedersehens – so

warteten manche Familien bereits an der Tür und

die Kinder liefen ihnen voller Freude entgegen. Nach

wie vor sind die Bedingungen für die Beziehungsgestaltung

in den Patenschaften besonders, wenn

auch ein bisschen einfacher als zu Beginn der Pandemie.

Für die Zeit des ersten Lockdowns lässt sich

festhalten: Die Pat*innen hatten ihre Patenkinder und

-familien stets im Blick und sind mit Flexibilität, Ideenreichtum

und Ausdauer in Verbindung geblieben. Das

ist besonders, denn sie haben keinen Auftrag von Berufs

wegen, sondern engagieren sich in ihrer Freizeit

und haben aktuell auch mit eigenen Belastungen und

Herausforderungen umzugehen. Daher kann man

zuversichtlich sein: Was die Pandemie auch noch

mit sich bringen mag, gewachsene, vertrauensvolle

Beziehungen können nicht so schnell erschüttert

werden.

Monika Schreiegg, Leitung

Patenschaften

Laufende Patenschaften: 5 (Familienpatenschaften),

16 (Patenschaften Frühe Hilfen),

37 (Patenschaften für Kinder psychisch

erkrankter Eltern)

Pat*innen: 6 (Familienpatenschaften), 16 (Patenschaften

Frühe Hilfen), 52 (Patenschaften für

Kinder psychisch erkrankter Eltern),

Kinder: 19 (Familienpatenschaften), 36 (Patenschaften

Frühe Hilfen), 37 (Patenschaften für

Kinder psychisch erkrankter Eltern)

Regelfinanzierung: Erzbischöfliches

Ordinariat München (Familienpatenschaften),

Stadtjugendamt München (Patenschaften

Frühe Hilfen, Patenschaften für Kinder

psychisch erkrankter Eltern)

Finanzielle Unterstützung: Privatpersonen

Leitung: Monika Schreiegg

Mutter und Kind

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