gute besserung! 1|2021
Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Rote Rosen-Star und frühere Leistungssportlerin Judith Sehrbrock spricht im Promi-Interview über ihre TV-Rolle und privates Glück.
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Ess- und Tischkultur für Kinder vorleben
• Idealerweise eine Familien-Mahlzeit am Tag,
bei der alle am Tisch sitzen
• Gemeinsames Einkaufen der Zutaten: erklären,
wo die Zutaten herkommen
• Gemeinsam kochen: Kinder können recht früh
schon mithelfen und die Erfahrung gibt dem
Essen einen ganz anderen Stellenwert
• Tisch schön decken
• Essenszeit ist Essenszeit: Am Tisch werden
keine Bildschirme benutzt
• Entspannte Atmosphäre schaffen: Streit- und
Problemgespräche nicht am Tisch führen.
Essen soll eine positive Erfahrung sein
Gesunde Ernährung: Eltern als Vorbilder
N
ein, meine Suppe ess‘ ich
nicht!“ Das Verhalten des
Suppenkaspers kennen
viele Eltern von ihren Kindern zu
gut. Gemüse, Obst oder Fleisch –
bestimmtes Essen wird rigoros
abgelehnt. „Das Wichtigste in dieser
Situation ist, dass die Eltern
Ruhe bewahren und stark sind“,
weiß Anke Lepanto, Diplom-Ökotrophologin
am Katholischen Kinderkrankenhaus
Wilhelmstift. Mag das Kind
kein Gemüse, hilft es manchmal, es anders
als gewohnt anzubieten. Zu witzigen Gesichtern
gestaltet oder unter andere Speisen
gemischt, landen Brokkoli, Möhre und
Kohlrabi oftmals doch im Mund. „Auch die
Regel, dass zumindest ein Löffel probiert
werden muss, ist hilfreich.“ Sollte sich das
Kind trotzdem weigern bestimmte Sachen
zu essen, warnt die Hamburger Expertin davor,
wortwörtliche Extrawürste zu kochen:
„Das Erfüllen von Sonderwünschen erzieht
Kinder zu wählerischen oder schlechten
Essern. Eine ausgewogene Ernährung
muss genauso beigebracht werden wie
das regelmäßige Zähneputzen. Denn das
im Kindesalter erlernte Essverhalten setzt
sich als Erwachsener fort und hat somit
langfristig gesundheitliche Auswirkungen.“
Ausgewogene Ernährung ist kinderleicht
Als Grundlage für eine ausgewogene Ernährung
von Kindern dient die Lebensmittelpyramide
der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung e. V. Das bedeutet: viel
pflanzliche Lebensmittel, tierische Produkte
in Maßen sowie wenig fettreiche
und süße Speisen. In diesem Mix sollten
pro Tag drei Portionen Gemüse und zwei
Portionen Obst enthalten sein. Eine Portion
ist dabei das, was in die zur Schale
geformten Kinderhände passt. „Gestalten
Eltern das Essen ihrer Kinder
innerhalb dieses Rahmens abwechslungsreich,
bekommen die Kleinen
alle Nährstoffe, die sie benötigen.
Auf besondere Kinderlebensmittel,
die eine Nahrungsergänzung versprechen,
kann verzichtet werden“, so Anke Lepanto.
Naschen gehört dazu
Auch Essen lernen Kinder am Beispiel – vor
allem dem der Eltern. „Die Erwachsenen
sollten deswegen auf die Ess- und Tischkultur
zu Hause achten“, rät die Ökotrophologin.
Mit fortschreitendem Alter sollte
zudem mit dem Kind über Ernährung gesprochen
werden. Dies gilt vor allem für
den Umgang mit Süßigkeiten. „Als Teil der
Ernährungspyramide gehören Knabbereien
und Naschwerk zu einer ausgewogenen
Ernährung dazu“,
gibt Lepanto zu bedenken. Entscheidend
ist die Menge. Auch
hier ist die Kinderhand wieder das
Maß der Dinge: Genascht werden
darf, was auf eine Handfläche
passt. „Süßes sollte als etwas
Besonderes bewusst genossen
werden – das erste Gummibärchen
genauso wie das letzte.“ ns