gute besserung! 1|2021
Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Rote Rosen-Star und frühere Leistungssportlerin Judith Sehrbrock spricht im Promi-Interview über ihre TV-Rolle und privates Glück.
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Gebärmutterkrebs 21
Gewichtsreduktion
senkt Risiko für
Gebärmutterkrebs
Der Krebs des Gebärmutterkörpers ist die fünfhäufigste Krebserkrankung
bei Frauen. Früh erkannt, stehen die Heilungschancen
gut. Ein Screening gibt es nicht. Aber es gibt ein Warnsignal und
Risikofaktoren, die Frauen kennen sollten.
Der Zellabstrich des Gebärmutterhalses
beim gynäkologischen
Vorsorgetermin gehört ganz
selbstverständlich dazu. Denn durch
Zellabstrich und Untersuchung lässt
sich Gebärmutterhalskrebs aufspüren.
Keine Früherkennungsmaßnahmen gibt
es bislang für den Krebs des Gebärmutterkörpers,
auch Endometriumkarzinom
genannt. „Etwa 11.000 Frauen erkranken
jedes Jahr in Deutschland an dieser bösartigen
Neubildung der Schleimhaut des
Gebärmutterkörpers“, sagt PD Dr. Enikö
Berkes, Chefärztin für Gynäkologie
und Geburtshilfe am Albertinen
Krankenhaus.
Deutlich höheres Erkrankungsrisiko
durch Übergewicht
Es gibt bei dieser Krebsart zwei Typen. Einer
der größten Risikofaktoren beim Endometriumkarzinom
Typ 1 ist ein langjährig
erhöhter Östrogenspiegel. Das weibliche
Geschlechtshormon Östrogen wird in den
Eierstöcken und im Fettgewebe gebildet.
Ist allerdings über lange Zeit zu viel davon
im Körper, kann dies Krebs
fördern. „Da übergewichtige
Frauen mehr Fettgewebe haben,
produzieren sie vermehrt
Östrogen und haben somit ein höheres
Risiko, ein Endometriumkarzinom zu entwickeln“,
erklärt Dr. Berkes.
OP meist ohne großen Bauchschnitt
„Das Endometriumkarzinom Typ 1 wird
oftmals im Frühstadium erkannt. Nach
Entfernung der Gebärmutter, der Eierstöcke
und Eileiter sowie beim Vorliegen
von Risikofaktoren der Lymphknoten ist
die Prognose gut. „In den meisten Fällen
können wir die Entfernung der Gebärmutter
und der Lymphknoten minimal-invasiv,
das heißt, ohne großen Bauchschnitt, vornehmen.
Dies kann entweder mit einer
Bauchspiegelung oder mit einer roboterassistierten
Operation erfolgen.“
Behandlung in Zentren mit Expertise
Das östrogenunabhängige Typ 2 Endometriumkarzinom,
welches auch jüngere
Frauen betreffen kann, und das Typ-1 Endometriumkarzinom
in fortgeschritteneren
Stadien erfordern zumeist eine komplexere
Behandlung mit Operation, gefolgt
Etwa 11.000 Frauen
erkranken jedes Jahr
in Deutschland an Gebärmutterkörperkrebs
Blutungen nach den
Wechseljahren unbedingt
abklären lassen
Betroffen sind in erster Linie
Frauen in der Menopause,
meist ab einem Alter von
65 bis 70 Jahren. Deutlichstes
Warnsignal sind
ungewöhnliche Blutungen
aus der Scheide.
„Sofern Sie keine
Hormonpräparate einnehmen
und eigentlich
keine Regelblutungen mehr
haben, vaginale Blutungen
aber plötzlich wieder auftreten,
sollten Sie sich gynäkologisch untersuchen
lassen“, rät die Ärztin.
Beim Verdacht auf Gebärmutterkörperkrebs
wird ein Ultraschall gemacht,
bei dem Schleimhautdicke und -qualität
genau angeschaut werden. Dann folgt
eine Ausschabung mit anschließender
pathologischer Untersuchung.
von Bestrahlung und Chemotherapie,
da der Krebs schneller
metastasiert. „Die Behandlung
sollte in einem Zentrum mit
entsprechender Expertise erfolgen.
Im von der Deutschen
Krebsgesellschaft zertifizierten
Gynäkologischen Krebszentrum
des Albertinen Krankenhauses
behandeln erfahrene
Gynäkologen, Onkologen,
Radiologen, Pathologen,
Onko-Nurses und Psychotherapeuten
Frauen mit
Endometriumkarzinom nach
einem ganzheitlichen Therapiekonzept“,
so Dr. Berkes.
Und auch die Patientinnen selbst
können einiges für ihre Heilung
tun. Die Umstellung der Ernährung
reduziert nicht nur das Risiko des
Endometriumkarzinoms, sondern
unterstützt die Therapie
bestmöglich.“ mh