gute besserung! 1|2021
Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Rote Rosen-Star und frühere Leistungssportlerin Judith Sehrbrock spricht im Promi-Interview über ihre TV-Rolle und privates Glück.
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KLEINER CLIP –
GROSSE WIRKUNG
Herz 27
Seit Ende letzten Jahres gibt es eine medizintechnische Neuheit, auf
die Patienten und Ärzte lange gewartet haben: den TriClip. Mit
diesem Clip kann eine undichte Trikuspidalklappe, eine häufige
und schwer zu behandelnde Erkrankung der rechten Herzkammer,
schonend behandelt werden.
Darin möchten wir unsere Patientinnen
und Patienten unterstützen
– mit unserer medizinischen Behandlung
in der Klinik und mit dem
Angebot der Begleitung durch eine
Lotsin von QplusAlter.“
Gemeinsam mit der Lotsin hat
Erika Meger ihren Anspruch auf
Pflegegeld geklärt, über die Vorund
Nachteile eines Rollators gesprochen,
eine Unterstützung aus
der Nachbarschaft gefunden. Erika
Meger ist sehr froh: „Jetzt habe
ich Hilfe von Menschen, denen ich
vertrauen kann.“
mh
Erika Meger kann trotz Einschränkungen
selbstständig leben – auch
dank ihrer Lotsin (Foto oben li.)
Marion S. aus Eidelstedt trägt
ihn bereits in sich: In ihre
Trikuspidalklappe wurde
der neue Clip letzten Monat
eingesetzt. „Mit vollem Erfolg“, wie ihr
behandelnder Arzt Julian Witt, Facharzt
für Innere Medizin und Kardiologie im
Albertinen Krankenhaus, berichtet.
„Der Clip repariert die
undichte Klappe so, dass sie
sich wieder schließen kann.“
JULIAN WITT
Facharzt für Innere
Medizin und Kardiologie
am Albertinen
Krankenhaus
Undichte Trikuspidalklappe
als schleichender Prozess
Ist die Trikuspidalklappe, eine
der beiden Herzklappen der
rechten Herzhälfte, undicht
und schließt nicht richtig, merken
Patienten das nicht unmittelbar.
Im Körper hingegen passiert Folgendes:
Bei einer undichten Trikuspidalklappe
(Klappeninsuffizienz) fließt das Blut
aus der rechten Kammer in den Vorhof zurück.
Erst eine fortgeschrittene Insuffizienz
macht sich bemerkbar. Bei der Patientin
kam es zu starken Wassereinlagerungen in
den Beinen, gepaart mit Nierenproblemen.
Ein Ultraschall bestätigte den Verdacht einer
undichten Trikuspidalklappe.
„Daneben können Symptome wie Luftnot,
Probleme mit dem Bauch und Müdigkeit
weitere Hinweise geben. Auch bei Vorerkrankungen
wie einer dauerhaft atemwegsverengenden
Lungenerkrankung (COPD),
wiederholter Lungenembolie oder erhöhtem
Bluthochdruck im Lungenkreislauf sollten Patienten
aufhorchen“, rät Julian Witt.
Meilenstein in der Behandlung
Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung
durch die Speiseröhre finden Julian
Witt und sein Team heraus,
ob diese Therapie erfolgversprechend
ist. Denn nicht jeder Patient
ist für die Behandlung per
TriClip geeignet. „Kann der Clip
eingesetzt werden und funktioniert,
hilft das dem Patienten
sehr. Denn für die sogenannte
Trikuspidalklappeninsuffizienz
gab es bis dato keine andere Behandlungsmöglichkeit
– außer
der sehr riskanten Operation am offenen
Herzen. Durch den schonenden Eingriff mit
dem Katheter gehört der hohe Leidensdruck
der Patienten endlich der Vergangenheit
an“, freut sich der Leiter des Departments
für perkutane Behandlung struktureller
Herzerkrankungen im Albertinen Herz- und
Gefäßzentrum. Witt sieht in dem Clip einen
echten Meilenstein: „Während sich bei anderen
Herzerkrankungen sehr viel getan hat
und wir mit etablierten Therapien sehr gute
Ergebnisse erzielen, wurde die Trikuspidalklappe
lange Zeit vergessen. Das hat sich
jetzt endlich geändert.“
ke