Christkatholisch_2021-12
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Christkatholisch 12/2021 Hintergrund
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Dorothee Wyss von Flüe:
Lebensstationen
Ausstellung «Dorothee Wyss – Die Geschichte einer heiligmässigen Frau»
Wo:
Bruder Klaus Museum
Dorfstrasse4, 6072 Sachseln
Geöffnet:
Dienstag-Samstag: 10-12 Uhr / 13.30-17 Uhr –Sonn- und Feiertage: 11-17 Uhr.
Kontakt
Tel: 041 660 55 83 – Web: museumbruderklaus.ch
Ausstellung noch bis 1. November
1430/32
Geburt von Dorothee, wahrscheinlich
in der Schwendi über dem Sarner See,
als Tochter des Ratsherrn Rudi Wyss.
1445/46
Heirat von Dorothee Wyss und Niklaus
von Flüe (1417-1487).
Sie wohnen als Bauern auf dem Schübelacher
im Flüeli und haben zehn gemeinsame
Kinder.
1467
Dorothee sagt ja zum Entschluss ihres
Mannes Niklaus, sich auf eine Pilgerreise
zu machen und anschliessend als
Eremit leben zu wollen, in den Ranft
zu gehen.
nach 1467
Dorothee, zusammen mit ihren Kindern,
übernimmt die Leitung von
Haus und Hof. Ihr ältester Sohn zieht
mit seiner Familie ins benachbarte
kleinere Haus. Dorothee und die Kinder
sorgen für das Auskommen von
Niklaus und die Besucher, die in den
Ranft kommen.
1487
Bruder Klaus stirbt. Es wird erzählt,
ein Engel habe Dorothee nach dessen
Tod getröstet.
1495/96
Tod von Dorothee mit etwas 63 Jahren.
Vermutlich wird sie in Sachseln
beerdigt. Möglich, dass sie im Beisein
ihres jüngsten Sohnes starb, so vermuten
Historiker. Dieser hat 1490 sein
Studium in Paris abgeschlossen und
1491 die Priesterweihe empfangen. Er
kam über Italien als Pfarrer in Sachseln
zurück.
Dorothee Wyss und
ihre 10 Kinder nehmen
Abschied von
Bruder Klaus in der
Ranftkapelle
Erste Erwähnung
von Dorothee Wyss
im Jahrzeitbuch im
Kloster Engelberg
aus dem Jahr 1491
Leserbrief
Zum Artikel von Niklas Raggenbass,
CK Nr. 9
Ich bin Niklas Raggenbass sehr dankbar
für seinen Artikel über die Geschichte
der Spanischen Grippe im
Fricktal. Es ist ihm gelungen, historische
Quellen wieder lebendig auferstehen
zu lassen im Kontext der aktuellen
Pandemie, dank der Existenz
unserer reichen Archive. Vieles
scheint sich zu wiederholen, was die
These bestätigt, dass Geschichte zyklisch
verläuft oder wie es Ernst Bloch
formuliert hat: «Die Zukunft der Vergangenheit».
Es braucht zwei Voraussetzungen,
dass es gelingt historische
Erkenntnisse lebendig zu machen
oder aus Uneingelöstem zu lernen:
1. die Existenz gut erschlossener Archive,
2. das Bewusstsein, dass es eine
Vermittlung braucht zur Gegenwart.
Archive sind kein Selbstzweck.
Dies hat wohl kein Historiker im Sinne
von Derrida oben besser formuliert
als der Basler Herbert Lüthi:
«Alle Geschichte ist Geschichte der
Gegenwart, weil Vergangenes als Vergangenes
gar nicht erfahren werden
kann, sondern nur als aus der Vergangenheit
Gegenwärtiges. Und alle
historische Forschung ist Vergegenwärtigung
dessen, was aus der Vergangenheit
uns betrifft, denn nach
anderem wüssten wir gar nicht zu
fragen» (H. Lüthi, Wozu Geschichte?,
1969).
Nebenbei: es gibt noch einige Verkündbücher
in den Kirchgemeindearchiven
von Magden-Olsberg und
Möhlin und das Archiv in Hellikon
wurde von Jürg und nicht Peter Hagmann
erschlossen. Jürg Hagmann