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WOLL Magazin 2021.1 Frühling I Brilon, Marsberg, Willingen, Diemelsee

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Riesenhirsche, Auerochsen und wollhaarige Mammuts<br />

Im Sauerland-Museum eröffnet die Sonderausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“<br />

Jeanine Hunold<br />

Klaus-Peter Kappest<br />

Eine Jahresdurchschnittstemperatur von minus 5 Grad in<br />

Mitteleuropa, das ist heute unvorstellbar. Doch das ist die<br />

Temperatur im Arnsberger Sauerland-Museum – die Sonderausstellung<br />

„Eiszeit – Leben im Extrem“ führt zurück<br />

in diese bitterkalte Zeit, die etwa 20.000 Jahre zurückliegt.<br />

Die Ausstellung, deren Beginn eigentlich für Mitte<br />

November angesetzt war, öffnet voraussichtlich ab dem 7.<br />

März ihre Pforten (aktuelle Coronalage beachten).<br />

43.000 Jahre altes Mammut<br />

Das Landschaftsbild der Eiszeit war von Gletschern und großen<br />

Säugetieren geprägt. So werden auch in der Ausstellung<br />

Riesenhirsche, Wollhaarmammuts und -nashörner, Auerochsen<br />

und Steppenbisons in Originalgröße präsentiert.<br />

Die beeindruckenden Exponate<br />

versprechen in jedem Fall in den<br />

Nacken gereckte Hälse und große<br />

Augen: Ein Höhepunkt ist das<br />

43.000 Jahre alte „Ahlener Mammut“,<br />

es misst stolze 5,50 Meter<br />

Länge und 3,25 Meter Breite.<br />

Sein Skelett wurde im Sauerland-<br />

Museum in mühevoller Kleinstarbeit<br />

nahezu vollständig aufgebaut.<br />

Entdeckt wurde das große<br />

Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt neben den<br />

ausgestellten Exponaten<br />

Tier 1910 bei Grabungen in einer Tongrube in Ahlen im<br />

Kreis Warendorf, wo es im sumpfigen Gelände steckengeblieben<br />

und verendet war. Eine Rarität – bedenkt man, dass<br />

meist nur vereinzelte Knochen und Zähne von Mammuts<br />

gefunden werden. Zur Verfügung gestellt wird das Skelett,<br />

das von einem etwa 40 Jahre alten Bullen stammt, vom Geomuseum<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.<br />

Nachgebaute Jagdhütte aus Knochen<br />

Interessant ist neben den ausgestorbenen Arten aus der Eiszeit<br />

die Lebensweise der Menschen, die auf der Suche nach<br />

Nahrung auch Tiere jagten und in Höhlen, Zelten oder<br />

einfachen Hütten nach Schutz vor der Kälte suchten. Um<br />

dies den Besuchern des Sauerland-Museums zugänglich<br />

zu machen, wurde eine Jagdhütte aus Mammutknochen<br />

nachgebaut. Auch täuschend echt modellierte Neandertalfiguren<br />

veranschaulichen, wie die Menschen in der Eiszeit<br />

überlebt haben.<br />

Vorab stellt das Museumsteam in<br />

kurzen Videoclips ihre Lieblingsobjekte<br />

aus der Ausstellung vor.<br />

Beeindruckt hat Monika Jansen<br />

vor allem der anpassungsfähige<br />

Eisfuchs mit seinem weißen,<br />

dichten Fell – „ein Überlebenskünstler“,<br />

wie sie sagt, den man<br />

heute noch als Polarfuchs kennt.<br />

Karin Fischer aus dem Marketing<br />

schwärmt von den kleinen Berglemmingen,<br />

die man zwischen den Riesen<br />

der Eiszeit erst einmal suchen muss.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.sauerland-museum.de.<br />

32 - <strong>WOLL</strong> Frühjahr 2021<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2021 - 109

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