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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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tung sein Handeln best<strong>im</strong>mt: „Some social theorists accept or reject this approach<br />

because of an opt<strong>im</strong>istic belief that individuals can shape the function of social<br />

systems or a pess<strong>im</strong>istic view that they cannot but are merely products of their<br />

environments. But the theoretical stance is logically independent of the answer to<br />

this question. A theoretical position of methodological individualism is fully<br />

compatible with recognition of the constrains on action that social structures<br />

create“ (COLEMAN 1986: 1310).<br />

1.1.2 Reziprozität<br />

Das fundamentale Problem jedweden Wirtschaftssystems ist, wie knappe Ressourcen<br />

<strong>im</strong> Produktionsprozess verwendet werden sollen. Um die individuelle<br />

Wohlfahrtsposition zu verbessern, ist es in vielen Fällen von Vorteil, dass die<br />

Wirtschaftsakteure (Teile) ihre(r) Ressourcen gegenseitig austauschen. Für die<br />

Tauschpartner gilt es, dabei sicherzustellen, dass sich ihr Gegenüber auch an<br />

bilateral vereinbarte Abmachungen oder aber allgemeinverbindliche Regeln hält<br />

und daher eine Kooperation tatsächlich von Vorteil ist und sie nicht übervorteilt<br />

werden. Dadurch, dass die Akteure ihr Handeln am „Prinzip der Reziprozität“<br />

ausrichten, kann eine solche Absicherung erfolgen. Erfolg verspricht hierbei<br />

insbesondere ein Vorgehen nach der „Tit for Tat-Strategie“, „sich <strong>im</strong> ersten Zu-<br />

sammentreffen mit einem anderen Akteur kooperativ zu zeigen und dann nach<br />

dem Prinzip ‚Gleiches mit Gleichem vergelten‘ zu verfahren, also auf kooperati-<br />

ves Verhalten <strong>des</strong> anderen mit kooperativem Verhalten zu antworten und auf<br />

unkooperatives mit unkooperativem“ (VANBERG 1987: 266; vgl. auch AXELROD<br />

1984). Unter der Annahme von „Reziprozität“ ist daher nicht nur der Austausch<br />

von Waren oder Gütern gegen Geld sondern letztlich sämtliche soziale Beziehungen<br />

als Austauschverhältnis zu verstehen (HOMANS 1972; BLAU 1968), wobei die<br />

soziale Tauschbeziehung i. d. R. langfristig angelegt ist und auf eine erbrachte<br />

Leistung eine Gegenleistung u. U. relativ zeitfern erfolgt, so dass in diesem Fall<br />

von einem „strukturierten, dynamischen Ungleichgewichtssystem“ ausgegangen<br />

werden kann (KAPPELHOFF 1993; vgl. auch VOSS 1985).<br />

Das Prinzip der Reziprozität lässt auch den scheinbaren Gegensatz zwischen<br />

bilateral getauschten und einseitig transferierten Ressourcen in einem anderen<br />

Licht erscheinen. Denn eine solche Differenzierung hat ihre Berechtigung ausschließlich<br />

bei einer statischen Kooperationsbetrachtung. Sobald eine dynamische

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