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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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(1) Unsicherheit/Unkenntnis<br />

Jede Transaktion begrenzt rationaler und opportunistischer Individuen ist durch<br />

Informationsmängel gekennzeichnet. Hierbei sind zwei verschiedene Formen der<br />

Informationsmängel zu unterscheiden, nämlich Unsicherheit und Unkenntnis<br />

(FRITSCH/WEIN/EWERS 1996: 211). 11 Unsicherheit liegt dann vor, wenn es nicht<br />

möglich ist, zukünftige Entwicklungen mit Sicherheit vorherzusagen. (z.B. Naturereignisse,<br />

Konjunkturentwicklungen, Aktienkurse). Eine andere Form der Informationsmängel<br />

ist Unkenntnis. Unkenntnis liegt dann vor, wenn Marktakteure<br />

un<strong>zur</strong>eichend informiert sind, es aber grundsätzlich möglich ist, diese Lücke<br />

durch entsprechende Informationsbeschaffung zu beseitigen. Ziel der einzelnen<br />

Marktakteure wird es demnach sein, eine opt<strong>im</strong>ale Informationsversorgung für<br />

sich zu gewährleisten und dadurch die zwischen den Transaktionspartnern bestehenden<br />

Informationsasymmetrien zu verringern. Eine vollständige Informations-<br />

versorgung wird dabei nicht unbedingt angestrebt, da sonst zu hohe Informationskosten<br />

(Transaktionskosten) für Ineffizienzen sorgen würden<br />

(FRITSCH/WEIN/EWERS 1996).<br />

Eine asymmetrische Informationsverteilung muss nicht zwangsläufig zu Markt-<br />

versagen führen, da es für Nachfrager in der Regel Informationsmöglichkeiten<br />

gibt („Screening“), bzw. für die Anbieter Möglichkeiten bestehen, ihre ‚wahre‘<br />

Qualität zu signalisieren („Signaling“). So „screenen“ Arbeitgeber die Qualität<br />

neuer potentieller Mitarbeiter bspw. durch die Begutachtung von Arbeitszeugnis-<br />

sen der Bewerber; Bewerber signalisieren demgegenüber bspw. durch Fortbildungszertifikate<br />

ihre Eignung für eine vakante Stelle. <strong>Die</strong> Möglichkeiten, durch<br />

screening und signaling Qualitätsunkenntnis und damit Marktversagen zu verhin-<br />

dern, hängen jedoch entscheidend von der Höhe der dabei anfallenden Transaktionskosten<br />

ab. Zu hohe Transaktionskosten, die das Zustandekommen von Austauschbeziehungen<br />

behindern, sind ein wesentlicher Grund (neben anderen wie<br />

bspw. ethischen Gründen), der staatliche Eingriffe – z. B. durch Arbeitsschutzvorschriften<br />

oder Kündigungsschutzregelungen – rechtfertigt.<br />

11 WILLIAMSON (1990) aber auch andere Autoren sprechen hier lediglich von „Unsicherheit“.<br />

Unsicherheit ist allerdings nur ein Aspekt <strong>des</strong> Informationsmangels.

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