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NEW EDUCATION- ZWISCHEN LERNEN UND LEBEN

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Lesen Sie mehr auf kinder-jugend-familie.info 5<br />

Verantwortung dafür nicht anderen zu.<br />

Ein Klassenheld hat starke Zukunftskompetenzen,<br />

denn er entwickelt bewusst und kontinuierlich alle<br />

Eigenschaften, die er benötigt, um positiv und vertrauensvoll<br />

in seine Traumzukunft zu blicken, in die<br />

er Tag für Tag schreitet.<br />

Unsere Kinder durchleben gerade eine<br />

schwierige Zeit.<br />

In der Tat wurde und wird von den Kindern derzeit<br />

über Monate hinweg Enormes gefordert. Aufgrund<br />

von Homeschooling sind besonders die sozialen Kontakte<br />

erheblich beeinträchtigt. Kinder können ihre<br />

Freunde nicht mehr persönlich treffen und auch sämtliche<br />

Highlights wie Geburtstagsfeiern oder Schulfeste<br />

können nicht gemeinsam gefeiert werden. Auch kann<br />

Homeschooling den direkten Kontakt zur Lehrkraft<br />

nicht ersetzen. Doch nicht nur von den Kindern, auch<br />

von den Eltern verlangen diese neuen Rahmenbedingungen<br />

viel ab. Studien belegen: In Familien wird derzeit<br />

viermal häufiger gestritten.<br />

Wie können wir sie stärken?<br />

Diese herausfordernde Zeit birgt auch viele Chancen.<br />

Als Erstes sollten Eltern den Druck rausnehmen und<br />

damit verbunden auch einen Überanspruch an Perfektion.<br />

Statt sich beispielsweise darauf zu fokussieren,<br />

dass eine Teilaufgabe der Hausaufgaben nicht erledigt<br />

wurde, können Eltern das große Ganze sehen, also die<br />

Entwicklung, die ihr Kind kontinuierlich macht. Eltern<br />

haben aktuell auch die Chance, sich ganz bewusst Zeit<br />

für ihr Kind zu nehmen – und übrigens auch für sich<br />

selbst. Denn nur wenn die Eltern selbst ausgeglichen<br />

sind, fällt es leichter, das Kind durch den Alltag zu begleiten<br />

und Ruhe, Zuversicht und Stabilität auszustrahlen.<br />

Dabei kann eine klare Tagesstruktur mit kleinen<br />

Ritualen helfen. Zudem bietet diese besondere Zeit auch<br />

die Chance, andere Dinge zu lernen, bei denen nicht die<br />

Schule im Fokus steht, beispielsweise ein kleines Beet<br />

anzulegen oder ein Vogelhäuschen zu bauen.<br />

Was sollte man tun, wenn die Motivation im<br />

Keller ist?<br />

Zunächst sollten wir verstehen, dass Motivation nicht<br />

an 365 Tagen im Jahr als Dauerhoch auftritt, sondern<br />

ganz normalen Schwankungen unterliegt. Wenn wir<br />

dies nicht nur begreifen, sondern auch annehmen<br />

können, nehmen wir auch hier den Druck raus. Denn<br />

Leben bedeutet stetigen Wandel und auch diese Zeit<br />

wird vorübergehen und von einer anderen Phase abgelöst<br />

werden. In dieser besonderen Zeit können wir also<br />

lernen, Geduld, Mut und Zuversicht zu üben.<br />

Dazu gehört zum Beispiel auch, mit Langeweile<br />

umzugehen. Eine Zeit der Langeweile bedeutet auch<br />

eine Zeit der Unabhängigkeit. Ein Zeitraum, der nicht<br />

von Eltern oder Lehrern verplant ist. Denn durch die<br />

„beschäftigungslose“ Zeit lernen Kinder, sich selbst zu<br />

organisieren. Langeweile geht zudem stets einher mit<br />

Selbstreflexion.<br />

Hier kann das Kind seine Interessen und Stärken herausfinden<br />

– ein wichtiger Moment, um sich mit sich selbst<br />

auseinanderzusetzen und die eigene Kreativität zu entdecken.<br />

Diese besondere Zeit bietet viele Chancen, die eigene<br />

Persönlichkeit sensibler wahrzunehmen und sie zu festigen.<br />

Kreative Ideen umzusetzen, sich eigenverantwortlich<br />

zu organisieren, die eigene Resilienz zu stärken – wertvolle<br />

Schlüsselkompetenzen für das Leben, die im klassischen<br />

Unterricht nicht immer vermittelt werden.<br />

Jedes Kind ist anders. Was sollte sich, deiner<br />

Meinung nach, im Schulsystem ändern?<br />

Statt einer Defizitorientierung und damit eng verbunden<br />

des Vergleichs mit anderen sollten wir die individuellen<br />

Stärken des Kindes bewusst wahrnehmen und<br />

diese stärken. Denn wir sollten uns bewusst machen,<br />

dass eine klassische Schulnote nur bedingt widerspiegelt,<br />

welches Potenzial und welche Fähigkeiten ein<br />

Kind tatsächlich in sich trägt. Unser Bewertungssystem<br />

ist eng mit einem Vergleichssystem verbunden,<br />

leider ohne zuverlässige Aussagekraft, welche Fähigkeiten<br />

ein Kind in all seiner Fülle tatsächlich aufweist.<br />

Ein Weg aus dieser Sackgasse wäre sicher ein innovativer<br />

Maßstab, der nicht auf Vergleich angelegt ist,<br />

sondern auf die individuelle Entwicklung des Kindes.<br />

Somit wäre der Anspruch, jedem Kind gerecht zu werden.<br />

Denn jedes Kind hat seine ganz besonderen Fähigkeiten,<br />

seine eigene Persönlichkeit und auch sein<br />

individuelles Lerntempo. Mein Motto ist daher: Stärken<br />

stärken, Schwächen managen lernen.<br />

Was vermisst du im Schulsystem?<br />

Den Spirit, jedes Kind ganzheitlicher zu betrachten.<br />

Wir wissen, was eine Schulnote, insbesondere eine<br />

mittelmäßige oder schlechte Note, mit der Psyche eines<br />

Kindes macht. Mangelhaft oder ungenügend sind<br />

starke Worte, die das Selbstwertgefühl eines Kindes<br />

nicht nur beeinträchtigen, sondern sogar erschüttern<br />

können. So kann zum Beispiel ein Kind über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg durchgehend gute Leistungen<br />

erbringen und erzielt dann aufgrund bestimmter Umstände<br />

singulär eine schlechte Beurteilung in Form einer<br />

Note. Diese Note spiegelt eine Momentaufnahme<br />

zu exakt diesem Zeitpunkt und im Rahmen der individuellen<br />

Situation des Kindes wider, reflektiert jedoch<br />

weder die Gesamtsituation noch die Gesamtentwicklung,<br />

in der sich das Kind befindet.<br />

Das Kind ist jedoch in der Regel mit dieser Differenzierung<br />

„Meine Leistung zu diesem Zeitpunkt zu diesem<br />

Thema war ungenügend, nicht meine Gesamtleistung,<br />

nicht meine Persönlichkeit, nicht ich als Mensch<br />

mit all meinen Eigenschaften“ überfordert beziehungsweise<br />

oftmals gar nicht fähig, diese wahrzunehmen<br />

und einzuordnen, und bezieht diese singuläre Wertung<br />

auf seine gesamte Persönlichkeit – mit teilweise<br />

schwerwiegenden Folgen. Es entstehen Glaubenssätze<br />

wie „Sprachen sind nicht so meins“, „Ich hab’s nicht<br />

mit Zahlen“, diese prägen uns auch noch als Erwachsene,<br />

hindern uns an Wachstum, limitieren uns. Zielführender<br />

und motivierender für das Kind ist es deshalb,<br />

wenn wir seinen gesamten Weg und Entwicklungsprozess<br />

betrachten, einordnen und bewerten: seine<br />

Lernfreude, seine Motivation, seinen Eifer, seinen<br />

Einsatz, seine Ausdauer, sein Engagement. Und damit<br />

verbunden genau die Ergebnisse und Erfolge, die das<br />

Kind aufgrund dieser Eigenschaften und dieses Handelns<br />

erreicht. Denn jedes Kind ist auf seine ureigene<br />

Art großartig und einzigartig, dies sollten wir stets im<br />

Blick behalten und uns nicht nur auf die rein schulischen<br />

Leistungen fokussieren.<br />

Individuelle Förderung – was fällt dir dazu ein?<br />

Jedes Kind hat seinen individuellen Fingerabdruck<br />

und seine eigene Persönlichkeit.<br />

Und jedes Kind hat auch seinen eigenen Lernstil – über<br />

das Sehen, über das Hören, über die Interaktion, über die<br />

Reflexion in der Stille oder im lebhaften Austausch in der<br />

Gemeinschaft. Diese Erkenntnisse könnten wir im Schulalltag<br />

noch viel mehr berücksichtigen und einbeziehen,<br />

indem wir starre Strukturen aufbrechen und lockern und<br />

den Kindern Lernkompetenzen vermitteln. So können<br />

sie begreifen, warum es sinnvoll ist, etwas zu lernen, und<br />

auch selbst entscheiden, wie sie am besten lernen. Am<br />

stillen Rückzugsort oder im Austausch in der Gruppe, am<br />

klassischen Schultisch oder am Stehpult, im Klassenzimmer<br />

oder im grünen Umfeld des Pausenhofs.<br />

Dabei sollten die Vorstellungen der eigenen Schulzeit<br />

losgelassen werden. Schule und lernen bedeutet<br />

nicht zwangsläufig, dass man am Tisch sitzend ein<br />

Arbeitsblatt bearbeitet. Nein, wichtig ist, dass Kinder<br />

lernen – egal wo und wie.<br />

Bitte gib uns 5 Tipps für eine unvergessliche<br />

Schulzeit.<br />

#1<br />

#2<br />

#3<br />

#4<br />

#5<br />

An die Kinder glauben und ihr Vertrauen in<br />

die eigenen Fähigkeiten stärken.<br />

Die Anstrengungen und den Gesamteinsatz<br />

des Kindes wertschätzen, statt sich auf singuläre<br />

Ergebnisse (Noten) zu fokussieren.<br />

Mit Fehlern konstruktiv umgehen, denn aus<br />

unseren Fehlern lernen wir.<br />

Ganz wichtig: Selbst Vorbild sein und<br />

aktiv vorleben, mit sich selbst nicht zu<br />

hart ins Gericht zu gehen, wenn Fehler<br />

passieren.<br />

Negative Erfahrungen aus der eigenen<br />

Schulzeit nicht auf das Kind übertragen.<br />

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