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akzent Magazin Juli '21 GB

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56 KULTUR<br />

THEATER MAL ANDERS<br />

Mit einer Kunstinstallation auf dem Münsterplatz und<br />

einem Roadmovie in der Spiegelhalle geht das Theater<br />

Konstanz in den Endspurt vor der Sommerpause.<br />

VON TANJA HORLACHER, FOTO: THEATER KONSTANZ/BJØRN JANSEN<br />

Dass Theaterarbeit nicht immer klassisch<br />

in Form eines Schauspiels auf der<br />

Bühne stattfinden muss, zeigt das aktuelle<br />

Projekt des „Theater hinter Gittern“<br />

– eine Sparte des Jungen Theater Konstanz,<br />

das seit fünf Jahren gemeinsam<br />

mit unterschiedlichen Strafvollzugseinrichtungen<br />

in Baden-Württemberg vermeintlichen<br />

Widersprüchen nachgeht:<br />

Was geschieht, wenn wir Öffentlichkeit<br />

und Kunst in Räume bringen, in denen<br />

sie sonst kaum existieren? Was, wenn<br />

Freiheitsentzug auf theatrale Freiräume<br />

trifft? Im jüngsten Projekt ist daraus<br />

auf dem Konstanzer Münsterplatz eine<br />

Kunstinstallation in einem Container<br />

entstanden, der mit 13 Quadratmetern<br />

etwa die Größe einer Haftzelle hat. Im<br />

Inneren können Bilder und Texte von<br />

Inhaftierten gesehen und entdeckt werden,<br />

die die Theaterpädagoginnen Magdalene<br />

Schaefer und Amelie Wördehoff<br />

sowie Projektleiterin Mela Breucker<br />

innerhalb eines halben Jahres gemeinsam<br />

mit den Haftanstalten Adelsheim,<br />

Ravensburg und Schwäbisch Gmünd<br />

in Form von Schreib- und Gestaltungswerkstätten<br />

entwickelt haben. Aufgegriffen<br />

wurde das – vor allem in der<br />

Pandemie auch für viele nicht inhaftierte<br />

Menschen allgegenwärtige – Thema<br />

Isolation. Entstanden sind künstlerische<br />

Arbeiten, die Einblicke in das Leben<br />

hinter Gittern geben: Wie erleben Menschen<br />

hinter Gittern die Pandemie? Und<br />

was macht diese Zeit mit Menschen, die<br />

aufgrund von Straftaten ohnehin bereits<br />

isoliert leben?<br />

bis 19.07., Di.–So. 15–19 Uhr<br />

Münsterplatz<br />

D-78462 Konstanz<br />

Eintritt frei<br />

Rast im Nirgendwo<br />

Ein vor allem im Sommer attraktiver<br />

Spielort ist die Spiegelhalle an der Konstanzer<br />

Hafenmeile. Noch bis 24. <strong>Juli</strong><br />

ist dort eine Art stationäres Roadmovie<br />

zu sehen. Gezeigt wird „dosenfleisch“<br />

des vielfach ausgezeichneten österreichischen<br />

Dramatikers Ferdinand<br />

Schmalz. Versicherungsvertreter Rolf –<br />

ein Spezialist des Unglücks – sucht an<br />

Autobahnraststätten nach Mustern<br />

und verborgenen Strukturen, denn „es<br />

häuft der Unfall sich in letzter Zeit.“ Er<br />

begegnet Beate und Jayne – zwei von<br />

der Autobahn gezeichneten Menschen.<br />

„Wir sind doch alle Teil eines viel größren<br />

Unfalls“, meint Jayne. Doch was<br />

verbindet die drei? Und welche Rolle<br />

spielt der Fernfahrer, der die monotone<br />

Geschwindigkeit der Straße schon ganz<br />

im Körper hat und vom Gefühlsstau<br />

zu erzählen weiß? Der vordergründig<br />

absurd-komische Thriller ist auch eine<br />

kluge und sprachlich raffinierte Erzählung<br />

von der Sehnsucht nach dem Ankommen<br />

und der Suche nach Heimat.<br />

bis 24.07., 20 Uhr<br />

Spiegelhalle, Hafenstraße 12<br />

D-78462 Konstanz<br />

Für die Vorstellungen von „dosenfleisch“<br />

gibt es ebenso noch einzelne<br />

Karten wie auch für die Vorstellungen<br />

des Freilichtspiels „Viel Lärm um<br />

nichts“ auf dem Münsterplatz, das<br />

ebenfalls bis 24.07.2021 gezeigt wird.<br />

Infos an der Theaterkasse.<br />

Theater Konstanz<br />

D-78462 Konstanz<br />

+49 (0)7531 900 21 50<br />

www.theaterkonstanz.de

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