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AERO INDIA 2011 «Das Geld wurde abgeschafft…» - Cockpit

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Das kleinste Kampfflugzeug der Welt, LCA-Tejas, <strong>wurde</strong> erst im Januar von der IAF akzeptiert,<br />

nach über 20 Jahren Entwicklung durch HAL. 100 Stück (Erstserie) werden vom GE404 angetrieben,<br />

die Zweitserie Mk.2 vom GE414. Das EJ-200 kam nicht zum Zug.<br />

Wirtschaftswachstum hatte, im Krisenjahr<br />

2009 waren es 6,7%. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

wird <strong>2011</strong> um 8,5% wachsen. Unsere<br />

Inte ressen und Versorgungswege wachsen<br />

und so wird auch das Militärbudget von<br />

2,5% in den nächsten 20 Jahren ebenfalls<br />

beträchtlich gesteigert werden. Und wir<br />

müssen gewaltig modernisieren, möglichst<br />

aus eigener Kraft, beziehungsweise mittels<br />

Technologie- und Know-how-Transfer».<br />

Indiens «Umfeld»<br />

Der Minister bejahte auch die Frage von<br />

<strong>Cockpit</strong>, wonach China und dessen beständig<br />

deutlich steigenden Militärausgaben<br />

ein Anlass zu ernsthafter Sorge sei. Man<br />

habe noch immer ungelöste Grenzprobleme<br />

im Himalaya, aber Indien sei entschlossen,<br />

das friedlich zu lösen. China okkupiere<br />

38 000 kmµ nordwestlichen Grenzgebietes<br />

und würde nochmals 90 000 kmµ des indischen<br />

Bundesstaates Arunachal Pradesh beanspruchen.<br />

Da müsse man kontinuierlich<br />

die eigenen Kräfte stärken und modernisieren,<br />

so Antony. In der Realität heisst das,<br />

Indien baut auf 3000 Meter über Meer an<br />

einer Einsatzbasis für seine Su-30MKI, nachdem<br />

China J-11 gegenüber in Tibet statio-<br />

Nur als Einsitzer in Bangalore: Dassaults<br />

Hoffnung Rafale im wirklich tiefen Überflug.<br />

niert hat. Vielleicht existierte deshalb im<br />

«drop-down» der Online-Registrierung für<br />

die <strong>AERO</strong> <strong>INDIA</strong> das Herkunftsland China<br />

einfach nicht? Jedenfalls konnten sich keine<br />

chinesischen Journalisten akkreditieren.<br />

Eine CCTV-Reporterin schaffte es dennoch<br />

in Antonys Pressekonferenz und beschwerte<br />

sich laut, sie <strong>wurde</strong> vom Minister generös<br />

zum Bleiben eingeladen…<br />

Bis auf die Bestätigung, dass Indiens Wachstum<br />

und seine Versorgungswege die nationale<br />

Interessenszone nun als zwischen den<br />

Strassen von Hormuz und Malakka definiert,<br />

blieben er und auch Luftwaffenchef<br />

Air-Chief-Marshall AV Naik strategisch eher<br />

allgemein. Naik verneinte wegen der chinesischen<br />

Hilfe zum pakistanischen JF-17 beunruhigt<br />

zu sein, bejahte aber, eine Studie<br />

über die chinesische Chengdu J-20 beauftragt<br />

zu haben. Andere informierte Inder<br />

waren bezüglich ihrer politisch/militärischen<br />

Führung gesprächiger, wie zum Beispiel<br />

der Chefredaktor des Strategiemagazins<br />

Geopolitics aus Neu Dehli, Srivastava,<br />

oder Speaker-Kollegen aus der indischen<br />

Defence-Industrie am parallelen <strong>AERO</strong>-IN-<br />

DIA-Seminar (der Autor war dort als Vortragender<br />

geladen).<br />

Bollywood-Star an Bord: F-16F Block 60 der<br />

UAE-Airforce.<br />

Nach jenen sieht es so aus: Indien begreift<br />

sich als Regionalmacht mit globalen Interessen,<br />

beurteilt aber die militärische Zusammenarbeit<br />

zwischen Pakistan und China<br />

als stetig zunehmend, bis hin zu einer<br />

Allianz, die sich gegen Indien verbünden<br />

könne, dazu gebe es zahlreiche Anzeichen<br />

oder Beweise. So zum Beispiel die chinesische<br />

Präsenz im pakistanisch besetzten<br />

Teil Kaschmirs. Praktisch wäre Pakistan –<br />

neben der Bedrohung als Quelle islamistischen<br />

Terrors – sozusagen eine militärische<br />

Kolonie Chinas, daher wäre die Annahme<br />

eines Zweifrontenkrieges durchaus berechtigt.<br />

China provoziere Indien da und dort,<br />

aber man würde sich zurückhalten und<br />

seine Fähigkeiten stetig ausbauen. Daher<br />

die indischen Beschaffungen von C-130J,<br />

C-17, MiG-29K oder P-8I (U-Bootabwehr/<br />

Seeüberwachung auf B737-Basis) seit 2008,<br />

oder die bereits beschlossene Entwicklung<br />

eines 5.-Generation-Fighters mit Russland<br />

sowie noch anstehende Beschaffungen, wie<br />

E-2D oder die heuer erwartete Vergabe von<br />

126 mittleren Mehrzweck-Kampfflugzeugen<br />

(MMRCA).<br />

Letztere passiert neben der Aufstockung der<br />

Su-30MKI auf 270 Stück und den ersten 100<br />

Exemplaren des «Eigenbaus» LCA-Tejas mit<br />

G404-Triebwerk sowie der Modernisierung<br />

von 50 Mirage 2000 und 70 Jaguar (samt<br />

neuer Triebwerke), versteht sich. Es gibt<br />

aber noch zwei weitere Gründe:<br />

1. Drastische Überalterung. Naik erläuterte<br />

<strong>Cockpit</strong>, dass man seit den 1990ern wegen<br />

fehlender Mittel um zehn Staffeln – oder 240<br />

Maschinen – hinter das Soll zurückgefallen<br />

sei und das nun zügig aufgeholt werde. Bis<br />

2017 werden alle MiG-21/77, MiG-21 Bison,<br />

MiG-23UB und MiG-27M ausgeschieden.<br />

2. Erhöhung der Flugsicherheit. Allein von<br />

2008 bis Februar sind 40 alte Jets abgestürzt,<br />

zehn davon im letzten Jahr. Verlust: 24 Besatzungsmitglieder,<br />

darunter 16 Piloten.<br />

<strong>2011</strong> – «Mother of all deals…»<br />

Der MMRCA-Auftrag ist mit zehn bis zwölf<br />

Milliarden Dollar auf Jahre hinaus der �<br />

Bog früh ab – der Saab Gripen hat in Indien das<br />

Zeug zum Überraschungssieger.<br />

Alle Fotos: Georg Mader<br />

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