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S<br />
Vorbild Surfer<br />
Hoffrages eigene Bulli-Geschichte begann<br />
im Jahr 2015. Kurz nach dem Abi<br />
in Süddeutschland machte er mit seinem<br />
Freund Merlin Brucker einen Trip<br />
nach Marokko, wo sie in Kontakt mit<br />
einer Gruppe Surfer gerieten, die in ihren<br />
Bullis lebten, wenn sie nicht gerade<br />
auf dem Wasser waren. Da dachten sie<br />
sich: das wollen wir auch. Und kauften<br />
sich kurz darauf ihren ersten Bus, einen<br />
T4, wenig gelaufen, für unter 2000<br />
Euro, den sie, wie Hoffrage sagt, möglichst<br />
günstig auszubauen begannen.<br />
Pressspan und OSB-Platten mussten für<br />
den Anfang reichen. Eine Solaranlage<br />
sollte es aber schon sein, schließlich war<br />
Hoffrage angehender Energietechnik-<br />
Student. Gemeinsam mit Leonard Ems<br />
starteten sie anschließend eine Europatour<br />
– 8000 Kilometer durch den Süden<br />
des Kontinents. Am Ende dieser Reise<br />
waren alle endgültig vom Konzept Bulli<br />
überzeugt.<br />
Vom Freundeskreis ins Internet<br />
Nachdem die Freunde im Herbst 2015<br />
zum Studieren in verschiedene Städte<br />
(Hoffrage und Ens nach Bremen, Brucker<br />
nach München) zogen, stand ihr<br />
liebevoll ausgebauter Bulli „ein halbes<br />
Jahr nur rum“. Was natürlich viel zu<br />
schade war. Im Freundes- und Bekanntenkreis<br />
hatte das Gefährt jedenfalls<br />
Begehrlichkeiten geweckt, so dass sie<br />
schließlich anfingen, ihn für wenig<br />
Geld zu verleihen. Die Freunde merkten,<br />
dass sie nicht nur großen Spaß am<br />
Bauen und Tüfteln, sondern auch ein<br />
Talent dafür hatten und beschlossen<br />
aus dem Hobby einen Job zu machen<br />
und sich nicht nur an einem weiteren<br />
Bulli-Projekt zu versuchen, sondern<br />
ihre Fahrzeuge über die Plattform Paul<br />
Camper an den Standorten Bremen und<br />
München zur Vermietung anzubieten.<br />
Mit Erfolg. Die fahrenden Zuhause<br />
trugen ihre Mieter von Norwegen bis<br />
Spanien über den gesamten Kontinent.<br />
Bald kamen mehr Bullis, dann auch<br />
mehr Mitarbeitende. Und schließlich<br />
Corona und die Unsicherheit des ersten<br />
Lockdowns. Da war klar: Neue Ideen<br />
mussten her.<br />
bremissima