27.07.2021 Aufrufe

Volkskrankheiten – Im Schatten der Aufmerksamkeit

Bestimmt kennen Sie Schlagzeilen wie diese: „Volkskrankheit Demenz: Zahl der Patienten steigt weiter an“, „Corona fördert Volkskrankheiten“ oder „Experten warnen vor neuer Zivilisationskrankheit COPD“. Erzeugen diese Meldungen bei Ihnen auch ein beklemmendes Gefühl? Fakt ist: Immer mehr Menschen erkranken an Volkskrankheiten. Das liegt an der alternden Gesellschaft, aber auch an oftmals unterschätzten Risikofaktoren. Das Gute: Da Volkskrankheiten viele Menschen betreffen, wird auch viel getan, um sie zu bekämpfen oder einzudämmen – sei es mit verbesserten Methoden zur Früherkennung, innovativen Therapien oder interdisziplinären Forschungsansätzen. Neugierig geworden, was konkret dahintersteckt? Dann nehmen wir Sie gerne mit auf eine spannende Informationsreise durch die Welt der unterschiedlichsten Volkskrankheiten. Lernen Sie Symp­tome zu deuten, Ihr persönliches Krankheitsrisiko zu senken und erfahren Sie alles über die neuesten Therapien.

Bestimmt kennen Sie Schlagzeilen wie diese: „Volkskrankheit Demenz: Zahl der Patienten steigt weiter an“, „Corona fördert Volkskrankheiten“ oder „Experten warnen vor neuer Zivilisationskrankheit COPD“. Erzeugen diese Meldungen bei Ihnen auch ein beklemmendes Gefühl? Fakt ist: Immer mehr Menschen erkranken an Volkskrankheiten. Das liegt an der alternden Gesellschaft, aber auch an oftmals unterschätzten Risikofaktoren. Das Gute: Da Volkskrankheiten viele Menschen betreffen, wird auch viel getan, um sie zu bekämpfen oder einzudämmen – sei es mit verbesserten Methoden zur Früherkennung, innovativen Therapien oder interdisziplinären Forschungsansätzen. Neugierig geworden, was konkret dahintersteckt? Dann nehmen wir Sie gerne mit auf eine spannende Informationsreise durch die Welt der unterschiedlichsten Volkskrankheiten. Lernen Sie Symp­tome zu deuten, Ihr persönliches Krankheitsrisiko zu senken und erfahren Sie alles über die neuesten Therapien.

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10<br />

<strong>Volkskrankheiten</strong><br />

Von Erste Hilfe bis Telemonitoring<br />

HERZ-KREISLAUF-KRANKHEITEN | VON TOBIAS LEMSER<br />

Gerät das Herz in Stillstand, zählt<br />

jede Minute. Bis zum Eintreffen<br />

des Rettungsdienstes ist es essentiell,<br />

schnellstmöglich Erste<br />

Hilfe zu leisten, damit <strong>der</strong> Körper<br />

wie<strong>der</strong> mit Sauerstoff versorgt<br />

wird. Doch worauf kommt es dabei<br />

an und was hat sich technisch<br />

<strong>Im</strong> Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstands sollte<br />

sofort mit einer Herzmassage begonnen werden.<br />

getan, um die Patienten auch im<br />

Nachhinein unter Kontrolle zu<br />

haben?<br />

Es waren die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Fußball-Europameisterschaft,<br />

die uns wohl noch lange in schockieren<strong>der</strong><br />

Weise in Erinnerung<br />

bleiben: Mitten im Vorrundenspiel<br />

gegen Finnland kollabierte <strong>der</strong><br />

Däne Christian Eriksen auf dem<br />

Rasen. Herzstillstand! Minutenlang<br />

musste <strong>der</strong> Mittelfeldspieler<br />

hängt, wenn unserem Lebensmotor<br />

die Kraft ausgeht, son<strong>der</strong>n<br />

auch wie entscheidend es sein<br />

kann, Erste Hilfe zu leisten.<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

Beispiel Herzinfarkt: eine Extremsituation<br />

für Angehörige und<br />

Ersthelfende, bei <strong>der</strong> im Laufe<br />

<strong>der</strong> Rettungsmaßnahmen häufig<br />

Fehler gemacht werden, wodurch<br />

lebenswichtige Zeit verloren geht.<br />

Postoperative Betreuung<br />

erfolgt inzwischen immer<br />

häufiger telemedizinisch.<br />

iStock / SeanShot<br />

vor Ort reanimiert werden. Erst<br />

im Krankenhaus die entwarnende<br />

Nachricht: keine Lebensgefahr<br />

mehr. Wie <strong>der</strong> dänische Mannschaftsarzt<br />

bekanntgab, haben<br />

Herzrhythmusstörungen die Herzattacke<br />

ausgelöst, mit <strong>der</strong> Folge,<br />

dass Eriksen einen Defibrillator<br />

bekam <strong>–</strong> Geschichten wie diese,<br />

die uns nicht nur zeigen, wie sehr<br />

unser Leben am seidenen Faden<br />

Besonnen zu reagieren und ohne<br />

zu zögern <strong>–</strong> egal, zu welcher Zeit <strong>–</strong><br />

den Rettungsdient unter <strong>der</strong> Nummer<br />

112 zu alarmieren, lautet das<br />

Gebot <strong>der</strong> Stunde. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig am Telefon zu erwähnen,<br />

ist vor allem das Vorliegen eines<br />

Herzinfarktverdachts. Auch wird<br />

dringend gemahnt, erst dann aufzulegen,<br />

wenn die Leitstelle keine<br />

Rückfragen mehr hat. <br />

„<strong>Im</strong> Ernstfall hilft nur ein Elektroschock“<br />

Advertorial<br />

Dr. Florian Reinke, leiten<strong>der</strong><br />

Oberarzt für Kardiologie II <strong>der</strong><br />

Uniklinik Münster, hat täglich<br />

mit verschiedensten Herzrhythmusstörungen<br />

zu tun. Er setzte<br />

2010 mit Direktor Prof. Lars<br />

Eckardt erstmals in Deutschland<br />

einen subkutanen implantierbaren<br />

Defibrillator (kurz: S-ICD) ein.<br />

Es gibt zwei Arten von implantierbaren<br />

Defibrillatoren <strong>–</strong> transvenöse<br />

und subkutane Systeme.<br />

Beide überwachen kontinuierlich<br />

den Herzrhythmus. Schlägt das<br />

Herz bedrohlich schnell, geben<br />

sie <strong>–</strong> genau wie externe Defibrillatoren<br />

<strong>–</strong> einen lebensrettenden<br />

elektrischen Schock ab, um<br />

einen plötzlichen Herztod zu<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

Dr. Reinke, wie erklären Sie den<br />

Patienten die Unterschiede zwischen<br />

einem transvenösen und<br />

subkutanen Defibrillator? Beide<br />

Systeme schützen vor dem plötzlichen<br />

Herztod, aber unterscheiden<br />

sich im Aufbau und Konzept.<br />

Der transvenöse ICD hat direkten<br />

Kontakt zum Herz: Die Elektrode<br />

wird in <strong>der</strong> rechten Herzkammer<br />

fixiert. Das Gerät kann zusätzlich<br />

als Herzschrittmacher arbeiten,<br />

dies benötigen allerdings nur sehr<br />

wenige Patienten. Wir wissen aus<br />

vier Jahrzehnten Therapie mit Defibrillatoren,<br />

dass die transvenöse<br />

ICD-Elektrode durch die Herzbewegung<br />

mechanisch beansprucht<br />

wird. Sind Elektroden defekt, ist<br />

eine Revisions-OP nötig. Innerhalb<br />

von zehn Jahren entwickeln<br />

sich bei jedem zehnten ICD-Träger<br />

solche Defekte, das ist gerade für<br />

junge Menschen inakzeptabel. Dies<br />

war historisch ein wesentlicher<br />

Grund, den S-ICD zu entwickeln.<br />

Beim S-ICD wird die Elektrode direkt<br />

unter <strong>der</strong> Haut implantiert, somit<br />

bleibt das Herz unberührt.<br />

Welchen ICD empfehlen Sie bei<br />

Patienten mit erhöhter Infektionsgefahr<br />

wie zum Beispiel Dialyse-Patienten?<br />

Durch regelmäßige<br />

Dialysebehandlungen (Blutwäsche)<br />

besteht das Risiko, dass Bakterien<br />

in die Blutbahn gelangen. Diese<br />

können sich an <strong>der</strong> Elektrode eines<br />

transvenösen ICD im Herzen anheften<br />

und zu bedrohlichen Infektionen<br />

führen. Der S-ICD bietet hier<br />

Vorteile, da kein Bestandteil des<br />

subkutanen Defibrillators innerhalb<br />

<strong>der</strong> Blutgefäße liegt.<br />

Gibt es Unterschiede im Tragekomfort<br />

beziehungsweise kosmetisch?<br />

Aus Erfahrung wissen wir,<br />

dass langfristig die subkutanen<br />

Defibrillatorensysteme als komfortabler<br />

empfunden werden. Die Beweglichkeit<br />

des linken Armes wird<br />

in keiner Weise eingeschränkt. Der<br />

an <strong>der</strong> linken Seite des Oberkörpers<br />

liegende S-ICD ist auch kosmetisch<br />

schöner, weil er von <strong>der</strong> Kleidung<br />

und dem Arm bedeckt wird. Die<br />

Wahl des Defibrillators sollte allerdings<br />

rein unter medizinischen Gesichtspunkten<br />

erfolgen.<br />

Welches Gerät empfehlen Sie<br />

sportlich aktiven Menschen? Den<br />

S-ICD würde ich eindeutig vorziehen.<br />

Das Gerät ist unempfindlicher<br />

und insbeson<strong>der</strong>e extreme Bewegungen<br />

<strong>der</strong> Arme o<strong>der</strong> Berührungen<br />

bei Kontaktsportarten sind<br />

Produktporträt<br />

S-ICD<br />

Der subkutane implantierbare Defibrillator<br />

(S-ICD) kann Leben retten.<br />

Das elektronische Gerät überwacht<br />

kontinuierlich den Herzrhythmus. Erkennt<br />

es einen bedrohlich schnellen<br />

Herzrhythmus, gibt das Gerät einen<br />

Schock ab und kann einen plötzlichen<br />

Herztod verhin<strong>der</strong>n. An<strong>der</strong>s als bei an<strong>der</strong>en<br />

implantierbaren Defibrillatoren<br />

sitzt die Elektrode des S-ICDs, über die<br />

<strong>der</strong> elektrische Schock abgegeben wird,<br />

direkt unter <strong>der</strong> Haut und wird nicht<br />

ins Herz eingebracht. Das Herz bleibt<br />

unberührt.<br />

unproblematisch. Ein gutes Beispiel<br />

stellt die deutsche Stabhochspringerin<br />

Katharina Bauer dar,<br />

die mit dem S-ICD sogar Leistungssport<br />

betreibt.<br />

www.bostonscientific.de

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