27.07.2021 Aufrufe

Volkskrankheiten – Im Schatten der Aufmerksamkeit

Bestimmt kennen Sie Schlagzeilen wie diese: „Volkskrankheit Demenz: Zahl der Patienten steigt weiter an“, „Corona fördert Volkskrankheiten“ oder „Experten warnen vor neuer Zivilisationskrankheit COPD“. Erzeugen diese Meldungen bei Ihnen auch ein beklemmendes Gefühl? Fakt ist: Immer mehr Menschen erkranken an Volkskrankheiten. Das liegt an der alternden Gesellschaft, aber auch an oftmals unterschätzten Risikofaktoren. Das Gute: Da Volkskrankheiten viele Menschen betreffen, wird auch viel getan, um sie zu bekämpfen oder einzudämmen – sei es mit verbesserten Methoden zur Früherkennung, innovativen Therapien oder interdisziplinären Forschungsansätzen. Neugierig geworden, was konkret dahintersteckt? Dann nehmen wir Sie gerne mit auf eine spannende Informationsreise durch die Welt der unterschiedlichsten Volkskrankheiten. Lernen Sie Symp­tome zu deuten, Ihr persönliches Krankheitsrisiko zu senken und erfahren Sie alles über die neuesten Therapien.

Bestimmt kennen Sie Schlagzeilen wie diese: „Volkskrankheit Demenz: Zahl der Patienten steigt weiter an“, „Corona fördert Volkskrankheiten“ oder „Experten warnen vor neuer Zivilisationskrankheit COPD“. Erzeugen diese Meldungen bei Ihnen auch ein beklemmendes Gefühl? Fakt ist: Immer mehr Menschen erkranken an Volkskrankheiten. Das liegt an der alternden Gesellschaft, aber auch an oftmals unterschätzten Risikofaktoren. Das Gute: Da Volkskrankheiten viele Menschen betreffen, wird auch viel getan, um sie zu bekämpfen oder einzudämmen – sei es mit verbesserten Methoden zur Früherkennung, innovativen Therapien oder interdisziplinären Forschungsansätzen. Neugierig geworden, was konkret dahintersteckt? Dann nehmen wir Sie gerne mit auf eine spannende Informationsreise durch die Welt der unterschiedlichsten Volkskrankheiten. Lernen Sie Symp­tome zu deuten, Ihr persönliches Krankheitsrisiko zu senken und erfahren Sie alles über die neuesten Therapien.

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4<br />

<strong>Volkskrankheiten</strong><br />

Techniker Krankenkasse<br />

(TK) zeigt, hat etwa je<strong>der</strong> Vierte<br />

während <strong>der</strong> Corona-Zeit weniger<br />

Sport betrieben als vorher.<br />

Hinzu kommt, dass die Pandemie<br />

selbst bestimmte <strong>Volkskrankheiten</strong><br />

puscht. Darunter Rückenschmerzen<br />

aufgrund <strong>der</strong> Homeoffice-Arbeit,<br />

Depressionen aufgrund<br />

zusätzlicher psychischer Belastungen<br />

und starkes Übergewicht, das<br />

zum Beispiel auch eine Ursache<br />

für Arthrose ist. Eine im April 2021<br />

durchgeführte Online-Umfrage im<br />

Auftrag des Else Kröner-Fresenius-Zentrums<br />

für Ernährungsmedizin<br />

(EKFZ) bestätigt, dass rund<br />

40 Prozent <strong>der</strong> Befragten seit<br />

dem Beginn <strong>der</strong> Pandemie zugenommen<br />

haben <strong>–</strong> im Durchschnitt<br />

liegt die Gewichtszunahme bei 5,6<br />

Kilogramm. Eine weitere Erkenntnis:<br />

Je höher <strong>der</strong> Body-Mass-Index<br />

(BMI) <strong>der</strong> Befragten, desto häufiger<br />

geben sie an, dass sie seit Beginn<br />

<strong>der</strong> Pandemie zugenommen haben.<br />

„Corona befeuert damit die<br />

Adipositas-Pandemie“, sagt Prof.<br />

Hans Hauner, Ernährungsmediziner<br />

und EKFZ-Leiter. „<strong>Im</strong> Gegenzug<br />

gilt Adipositas als Treiber <strong>der</strong><br />

COVID-19-Pandemie, denn mit<br />

dem BMI steigt auch das Risiko,<br />

schwer an Corona zu erkranken.“<br />

Unabhängig von COVID-19 kostet<br />

zu hohes Gewicht in Deutschland<br />

jährlich etwa 80.000 bis 100.000<br />

Menschenleben. „Der Kollateralschaden<br />

durch die Fokussierung<br />

auf Corona ist daher im Bereich<br />

<strong>der</strong> vielen lebensstilbedingten<br />

Krankheiten enorm“, meint <strong>der</strong><br />

Experte.<br />

Informierte Patient:innen<br />

So gilt es, die <strong>Volkskrankheiten</strong><br />

wie<strong>der</strong> verstärkt ins Scheinwerferlicht<br />

zu rücken. Darauf aufmerksam<br />

zu machen, dass etwa die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Menschen mit Typ-2-Diabetes<br />

nichts von ihrer Krankheit wissen,<br />

dass Schwerhörige, die kein Hörsystem<br />

benutzen, einen kognitiven<br />

Leistungsverlust und Depressionen<br />

riskieren, o<strong>der</strong> dass eine Lebensmittelallergie<br />

im schlimmsten<br />

Fall sogar tödliche Folgen haben<br />

kann. Zur Prävention gehören also<br />

nicht nur ein gesun<strong>der</strong> Lifestyle<br />

sowie das Wahrnehmen von empfohlenen<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Gesundheits-Check-ups, son<strong>der</strong>n<br />

auch informiert zu sein <strong>–</strong> über<br />

Ursachen, Symptome und (neue)<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Aber<br />

auch über die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung, die das Ge-<br />

Digitalisierung <strong>–</strong> Chance o<strong>der</strong> Risiko für das Gesundheitswesen?<br />

Ärzteumfrage: Sehen Sie die Digitalisierung eher als Chance o<strong>der</strong> eher als<br />

Risiko für das Gesundheitswesen?<br />

Chance<br />

Risiko<br />

86 %<br />

88 %<br />

74 %<br />

19 %<br />

Frauen<br />

63 %<br />

32 %<br />

Männer<br />

10 %<br />

Klinik-Ärzte<br />

sundheitswesen längst erreicht<br />

hat, und von denen Patient:innen<br />

profitieren können <strong>–</strong> seien<br />

es Gesundheits-Apps, die elektronische<br />

Patientenakte (ePA),<br />

für die am 1. Juli <strong>der</strong> Startschuss<br />

fiel, o<strong>der</strong> die Telemedizin, die<br />

zum Beispiel die Überwachung<br />

von Herzpatienten mit Defibrillator<br />

o<strong>der</strong> CRT-Systemen aus <strong>der</strong><br />

Ferne ermöglicht. <strong>Volkskrankheiten</strong><br />

waren, sind und bleiben eine<br />

53 %<br />

39 %<br />

Praxis-Ärzte<br />

9 %<br />

25-44-Jährige<br />

55 %<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung für Betroffene<br />

und alle Akteur:innen im<br />

Gesundheitswesen. Expert:innen<br />

gehen davon aus, dass sich die<br />

Gesundheitsversorgung im nächsten<br />

Jahrzehnt auf die Vorbeugung<br />

von Krankheiten konzentrieren<br />

wird, anstatt wie bislang auf <strong>der</strong>en<br />

Behandlung. Das wäre wünschenswert,<br />

erspart man dadurch doch<br />

vielen Menschen Leid und dem Gesundheitswesen<br />

hohe Kosten. <br />

38 %<br />

ab 45 Jahren<br />

Quelle: Bitkom Research, 2020<br />

Arthrose:<br />

Smarte Therapiebegleitung per App<br />

Die Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Produktporträt<br />

Arthrose <strong>–</strong> eine Diagnose, die viele<br />

Fragen aufwirft: Wo finde ich verlässliche<br />

Informationen? Welche<br />

Behandlungsoptionen gibt es?<br />

Wer unterstützt mich bei Fragen,<br />

die nach einem Arzttermin<br />

kommen? Medizin-Apps können<br />

helfen und auf dem Weg zum individuell<br />

besten Behandlungsergebnis<br />

unterstützen.<br />

Eine Behandlung, die auf die individuelle<br />

Situation <strong>der</strong> Betroffenen<br />

eingeht, gut informierte Patient:innen,<br />

die sich aktiver in die<br />

Therapieplanung einbringen und<br />

alley <strong>–</strong> Die smarte Begleiterin bei<br />

Hüft- o<strong>der</strong> Kniearthrose<br />

Entscheidungen zusammen mit ihren<br />

Ärzt:innen treffen können <strong>–</strong> das<br />

sind nachweislich wichtige Faktoren<br />

für eine erfolgreiche Behandlung.<br />

Hier setzt die alley App an. Sie bündelt<br />

für die Behandlung wichtige<br />

Gesundheitsinformationen <strong>–</strong> zum<br />

Beispiel zu Nebenerkrankungen<br />

und Schmerzdaten, die mit alley<br />

in Echtzeit erfasst werden können.<br />

Individuell zugeschnittene Informationen<br />

helfen, informierte Entscheidungen<br />

zu treffen und ein gemeinsames<br />

Therapieziel festzulegen.<br />

Medizin-App ergänzt Therapie<br />

„Patienten können ihre Gesundheitsdaten<br />

über die App mit ihren<br />

Ärzten teilen”, so Manuel Mandler,<br />

Grün<strong>der</strong> von alley. Begleitend zur<br />

App gibt es bei alley auch persönliche<br />

Ansprechpersonen, die den Patient:innen<br />

per Telefon und E-Mail<br />

zur Seite stehen <strong>–</strong> auch zwischen<br />

zwei Behandlungsterminen.<br />

alley <strong>–</strong> die App für Menschen mit<br />

Knie- o<strong>der</strong> Hüftarthrose steht im<br />

App- und Playstore zum Download<br />

bereit. Download und Nutzung sind<br />

kostenfrei.<br />

www.alley.de<br />

Gastbeitrag<br />

In Deutschland gibt es ein erfolgreiches System: Hausärzt:innen<br />

behandeln Patient:innen Hand in Hand mit Fachärzt:innen.<br />

Ein Blick in eine diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

durch den Bundesverband Nie<strong>der</strong>gelassener Diabetologen<br />

e. V. zeigt, wie wichtig eine gemeinsame Betreuung ist.<br />

Paul R. ist seit 20 Jahren Patient, sein Typ-1-Diabetes wurde<br />

hier diagnostiziert und sofort eine Insulintherapie begonnen.<br />

Er kommt seither gut mit seinem Diabetes zurecht und hat<br />

keine Folgeerkrankungen. Michi L., 32 Jahre alt, erwartet ihr<br />

erstes Kind. Es wurde bei ihr ein Schwangerschaftsdiabetes<br />

festgestellt. Sie hat heute ihren zweiten Termin bei <strong>der</strong> Diabetesberaterin.<br />

Janis V. ist 18 Jahre und seit seinem zwölften<br />

Lebensjahr trägt er eine Insulinpumpe. Sein Blutzucker ist ihm<br />

aber gerade egal. Zur Motivation wird ihm eine App für Diabetiker<br />

empfohlen. Aische A. hat die Diagnose Typ-2-Diabetes<br />

von ihrem Hausarzt erhalten. Er hat sie sofort zur Schulung<br />

und Therapieeinstellung überwiesen, danach wird er sie weiter<br />

betreuen. Seit 15 Jahren ist <strong>der</strong> heute 70-jährige Michail W. an<br />

einem Diabetes Typ-2 erkrankt.<br />

Der BVND setzt sich für eine<br />

gute Diabetes-Therapie ein.<br />

© contrastwerkstatt_Fotolia<br />

Erstmals hat er offene Stellen<br />

an den Zehen. <strong>Im</strong> Zentrum für<br />

diabetische Füße bewahrt man<br />

ihn vor einer Amputation.<br />

Fazit: Neuentdeckte Diabetiker:innen<br />

und Patient:innen<br />

mit Komplikationen sollten<br />

eine Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

aufsuchen, die zusammen<br />

mit dem Hausarzt die<br />

adäquate Diabetes-Betreuung<br />

übernimmt.

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