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30 LEBENSRAUM<br />
© pexels / Sam Kolder<br />
© istockphoto / Acilo<br />
Liebes<br />
Reisetagebuch<br />
Urlaubsfotos hat man meist jede Menge.<br />
Vielleicht sogar in einem hübschen Fotobuch<br />
vereint – wenn sich mal die Zeit dafür<br />
findet, eins zu machen. Aber wie hieß<br />
noch gleich der lustige Eisverkäufer? Wie<br />
sahen die Zuckertütchen im Hotel aus, und<br />
welches Lied haben wir auf der Autofahrt<br />
gen Süden immer gehört? Unbezahlbare Erinnerungen,<br />
die man prima in einem Reisetagebuch<br />
festhalten kann. Beschrieben, bemalt<br />
und beklebt sind sie während der Ferien ein<br />
tolles Familienprojekt, hinterher wahre Souvenir-Schatzkästlein.<br />
Text Manuela Prill<br />
220 Seiten nicht nur super viel Platz<br />
zum Kritzeln und Malen bietet (diese<br />
Tiere habe ich gesehen, so sieht mein<br />
Lieblingseis aus), sondern vollgepackt ist<br />
mit witzigen Ideen, was sich alles lohnt,<br />
festzuhalten. Auf die Sache mit dem Klopapier<br />
wären wir sonst nie gekommen.<br />
Wahrscheinlich hätten wir auch all die<br />
Eintrittskarten, Zuckertütchen und Bustickets weggeworfen und<br />
vergessen, dass unser Lieblingsdrink im Sommer 2014 „Frozen<br />
Strawberry“ hieß – eine Notiz und ein roter Fleck im Reisetagebuch<br />
zeugen davon.<br />
Erinnerungen verflüchtigen sich schneller als man denkt, deshalb<br />
sollte man sie ganz frisch verewigen, also am besten<br />
jeden Tag. Macht doch ein Ferien-Familien-Projekt daraus.<br />
Jeder sagt am Abend, was ihm heute am besten gefallen<br />
hat, und jeder darf seine Fundstücke des Tages einkleben.<br />
Kleine Checklisten machen die Sache leichter: Wie war<br />
das Wetter? Wohin ging der Ausflug? Was gab’s zu essen?<br />
Hatte jemand Mückenstiche? Besondere Geräusche oder<br />
Gerüche? Wer war der netteste Mensch, der uns heute<br />
begegnet ist …? Der Phantasie sind da wirklich keine<br />
Grenzen gesetzt. Und es ist auch völlig egal, ob man<br />
eine Fernreise macht, bei Oma und Opa im Garten<br />
zeltet, einen Roadtrip wagt oder zu Hause urlaubt<br />
–schöne Souvenirs nimmt man doch von überall mit.<br />
Manches mag vielleicht banal erscheinen (Stichwort<br />
Klopapier!), aber seid versichert: Wenn ihr im Winter<br />
auf dem Sofa sitzt und zusammen euer Reisetagebuch<br />
durchblättert, wird’s euch schwuppdiwupp<br />
sommerwarm ums Herz werden und die<br />
Urlaubsgeschichten werden nur so herauspurzeln<br />
aus dem Familiengedächtnis.<br />
Wir wissen noch genau, wie sich das Klopapier in Mexiko anfühlt.<br />
Weil wir ein Blatt davon in unser Reisetagebuch geklebt<br />
haben! Genauso wie die Papieraugen, mit der das Zimmermädchen<br />
die Tiere verzierte, die sie jeden Tag aus Handtüchern gezaubert<br />
und auf den Betten drapiert hat. Sieben Jahre ist dieser<br />
Urlaubstrip her, und ganz ehrlich, an diese kleinen Details würden<br />
wir uns jetzt sicher nicht mehr erinnern. Jetzt bringen sie uns zum<br />
Schmunzeln und die gemeinsame Zeit zurück.<br />
Reisetagebücher liegen voll im Trend, es gibt sie in unzähligen<br />
Varianten. Blanko oder mit vorgefertigten Seiten für jeden<br />
Tag, mit Fragebögen zum Ausfüllen (was war heute schön, was<br />
blöd?), als übersichtliches Logbuch mit Kartenmaterial oder als<br />
Ausmalkladde. Wir lieben das „Kinder Künstler Reisebuch“ der<br />
Labor Ateliergemeinschaft (Verlag Beltz & Gelberg). Weil es mit<br />
© pexels / Josh Sorenson<br />
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