MLL Mindset - Magazin Ausgabe Juli 2021
Interaktives Magazin - Lifestyle, Mindstyle, Gesundheit und Ernährung - Für die aktive Frau.
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Interview mit Robin Czerny<br />
Schauspieler und Model aus Berlin<br />
Hallo lieber Robin, ich danke Dir,<br />
dass Du Dir die Zeit nimmst, um<br />
einige Fragen zu beantworten.<br />
• Natürlich kommen wir da auch<br />
nicht ganz um die Frage nach<br />
der Pandemie herum, die sich<br />
nun schon so lange hinzieht<br />
und besonders in Deiner<br />
Branche viele unangenehme<br />
Spuren hinterlassen hat. Nun<br />
bist Du nicht nur Schauspieler,<br />
sondern auch Model. Gibt<br />
es da für Dich genügend<br />
Ausweichmöglichkeiten,<br />
bis diese Pandemie endlich<br />
Geschichte ist? Wie schätzt Du<br />
die derzeitige Lage ein?<br />
Allgemein war vor allem das<br />
letzte Jahr natürlich schwierig<br />
für die Schauspielbranche.<br />
Gleichzeitig habe ich das Gefühl,<br />
dass meine Karriere immer<br />
etwas antizyklisch verläuft. So<br />
konnte ich zwar vor allem in<br />
der ersten Jahreshälfte 2020<br />
nicht viel drehen, dafür kamen<br />
aber gleich drei Filme mit<br />
mir in der Hauptrolle auf die<br />
Streamingplattformen, zwei<br />
Langfilme und ein Kurzfilm.<br />
Ende des Jahres konnte ich dann<br />
noch eine Hauptrolle in einem<br />
Langspielfilm verkörpern, alles in<br />
allem gar kein so schlechtes Jahr,<br />
möchte ich sagen.<br />
• Wie bist Du eigentlich zur<br />
Schauspielerei gekommen, was<br />
fasziniert Dich daran?<br />
Ich habe schon als Kind Kinderund<br />
Jugendtheater gespielt.<br />
Aber das war mehr aus Freude<br />
als mit einem Berufswunsch<br />
verknüpft. Nach dem Abitur<br />
habe ich meinen Wehrdienst<br />
geleistet, aber das war nichts<br />
für mich. Deshalb habe ich<br />
versucht im Rahmen der<br />
Weiterbildungsmaßnahmen<br />
Oliver Betke Bildquelle<br />
der Bundeswehr, so viel wie<br />
möglich außerhalb der Kaserne<br />
zu machen. Eins davon war ein<br />
Bewerbertraining. Durch dieses<br />
kam ich auf die Idee, mich als<br />
Animateur zu bewerben. Das<br />
Casting hat tierischen Spaß<br />
gemacht und schon eine Woche<br />
später war ich im Ausland – und<br />
stand sechs Tage die Woche<br />
in unterschiedlichsten Rollen<br />
und Shows auf der Bühne.<br />
Zurück in Deutschland war<br />
klar, der Weg führt jetzt auf die<br />
Schauspielschule…<br />
• Hattest Du bestimmte<br />
Vorbilder bzw. Idole?<br />
Tatsächlich hatte ich nie<br />
bestimmte Personen, denen ich<br />
versucht habe nachzueifern.<br />
Früher habe ich Filme eher<br />
einfach nur als Kunstwerke<br />
betrachtet und geschätzt. Erst<br />
später habe ich mich dafür<br />
interessiert, wer die Macher<br />
sind und in welchem Kontext sie<br />
stehen.<br />
• Mal angenommen, Dir<br />
würde morgen jemand ein<br />
Angebot machen mit Top-<br />
Gagen und einem Vertrag<br />
für die nächsten 20 Jahre. Du<br />
müsstest Dich nur für eine<br />
Sache entscheiden. Entweder<br />
Du bist nur noch Model, mit<br />
allen Anforderungen des<br />
Topmodellebens oder Du<br />
gibst Dich vollkommen der<br />
Schauspielerei hin. Wofür<br />
würdest Du Dich entscheiden.<br />
Besser gefragt, könntest<br />
Du Dich überhaupt für eine<br />
Richtung entscheiden?<br />
Das ist einfach. Schauspiel. Und<br />
wer legt mir jetzt diesen Vertrag<br />
vor? (smile)<br />
Nein im Ernst: die kreative Arbeit,<br />
das Erschaffen und Verkörpern<br />
von Charakteren, die vorher nur<br />
auf Papier existierten, sie zu<br />
begleiten und ihnen im fertigen<br />
Film wiederzubegegnen, das<br />
Erzählen von Geschichten, die<br />
uns auch über das Ende des<br />
Films im Kopf bleiben, das ist<br />
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