MLL Mindset - Magazin Ausgabe Juli 2021
Interaktives Magazin - Lifestyle, Mindstyle, Gesundheit und Ernährung - Für die aktive Frau.
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Kurskorrektur mit dem Buch<br />
JAN/A gelungen war. Dennoch –<br />
es war nicht zu übersehen, wie<br />
irritiert sie davon war, dass ich<br />
nicht ihrem vorgefassten Bild<br />
einer Ausgebrannten<br />
bzw. Borderlinerin entsprach.<br />
Schließlich sagte ich zu ihr etwas<br />
in der Art von: „Genau deswegen<br />
stehe ich hier und mache das: weil<br />
ich nicht den Klischees entspreche.<br />
Weil ich damit Menschen aus<br />
ihrer starren Erwartungshaltung<br />
wachrütteln und zum Nachdenken<br />
bringen will.“<br />
Ich bin nicht John Nash. Ich bin<br />
nur eine unbedeutende Stimme<br />
unter vielen, die sich auf einer<br />
langen Liste mit jenen Diagnosen<br />
und Symptomen einreiht, über<br />
die man allzu oft den Mantel<br />
des Schweigens ausbreitet:<br />
Borderline, PTBS, Depressionen,<br />
Schizophrenie, Bipolare<br />
Störung …<br />
Ich bin eine, die genug hat vom<br />
jahrelangen Schweigen und sagt:<br />
ich bin, was ich bin.<br />
Ich bin ein Mensch wie jeder<br />
andere auch, bestrebt, ein gutes<br />
Leben zu führen. Sehne mich wie<br />
andere nach Liebe, Geborgenheit<br />
und Anerkennung. Ja, ich bin<br />
Borderlinerin. Vielleicht nicht<br />
immer ganz pflegeleicht, aber<br />
wer ist das schon? Ablehnung<br />
schmerzt mich, Ausgrenzung<br />
noch viel mehr.<br />
Ich erwarte kein Mitleid, aber<br />
Wertschätzung; brauche keinen<br />
„Schongang“, sondern ehrliche<br />
Anerkennung.<br />
„Behandle einen anderen stets<br />
so, wie du selbst behandelt<br />
werden willst.“<br />
Darum geht es. Nicht mehr<br />
und nicht weniger als Respekt<br />
und Achtsamkeit. Zwischen<br />
Betroffenen und Nicht-<br />
Betroffenen, wechselseitig und<br />
auf Augenhöhe.<br />
Das musste wieder einmal<br />
gesagt werden. Es müsste noch<br />
viel öfter gesagt werden, damit<br />
sich endlich etwas ändert. Die<br />
Zeit ist längst überfällig. Vieles<br />
muss neu gedacht werden.<br />
Unsere beschleunigte Arbeitsund<br />
Lebenswelt produziert Jahr<br />
für Jahr Menschen, die nicht<br />
mehr mithalten können; die<br />
an der Ignoranz und Intoleranz<br />
verzweifeln. Wenn ich mir die<br />
Weltwirtschaft anschaue, frage<br />
ich mich, wohin dieser Kurs<br />
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